BMW mit ruhigem Quartal: Warten auf die Modelloffensive
BMW startet in eine spannende Zukunft
Die größte Modelloffensive der Unternehmensgeschichte steht an, im Nacken sitzen die Investoren und die Märkte haben Migräne. Spannende Zeiten warten auf BMW.
München - BMW dürfte angesichts der Wirren in der Branche ein ruhiges drittes Quartal gehabt haben - zumindest, was die Geschäftszahlen angeht. Umsatz und Ergebnis werden nach Analystenschätzungen etwa auf Vorjahresniveau liegen, wenn BMW-Chef Harald Krüger und Finanzvorstand Nicolas Peter am Dienstag (7. November) die Zahlen vorlegen. Doch Investoren wird interessieren, wie es vorangeht mit der ausgerufenen Modelloffensive - und ob die Kehrtwende bei der sinkenden Auto-Marge in greifbare Nähe rückt.
Zwischen Juli und September lieferten die Münchener weltweit inklusive der Kleinwagenmarke Mini gut 590.000 Autos aus, rund 1,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Gegenüber dem Premium-Rivalen Mercedes-Benz aus dem Daimler-Konzern verliert das Dax-Unternehmen damit weiter an Boden. Die Stuttgarter verkauften von der Marke mit dem Stern in den ersten neun Monaten 1,72 Millionen Pkw, BMW hingegen 1,54 Millionen. Insbesondere in Großbritannien und den USA tun sich die Bayern derzeit schwer.
Größte Modelloffensive der Unternehmensgeschichte
Doch Krüger hat sich nach dem Verlust der Führungsposition bei Premiumautos auf die Fahnen geschrieben, vor allem Technologieführer zu sein. Die Marktführerschaft bei Elektrofahrzeugen hat BMW - in diesem Jahr gingen bislang knapp 68.700 elektrifizierte Autos an die Kundschaft. Endlich scheint sich auszuzahlen, dass BMW mit dem i3 früh auf die Technik setzte.
Doch Investoren wird das nicht reichen, sie warten auf die Kehrtwende bei der Marge im Kerngeschäft. Diese sinkt seit Jahren, auch wenn sie sich weiter im angepeilten Zielband zwischen acht und zehn Prozent bewegt. Auch deshalb hat Krüger die seinen Worten zufolge größte Modelloffensive der Unternehmensgeschichte angestoßen.Analyst Daniel Schwarz von der Credit Suisse geht davon aus, dass es noch bis ins nächste Jahr dauert, bis die neuen Versionen vom 5er, vom Stadtgeländewagen X3 und vom Mini Countryman weltweit verfügbar sind und die Verkäufe sowie die Rendite spürbar anschieben können. Neue Modelle bedeuten in der Autoindustrie in aller Regel auch höhere Verkaufspreise sowie höhere Margen.
Schlechte Stimmung an den Märkten
Die Erwartungen am Markt seien aber weniger positiv, schreibt Schwarz. Die schlechte Stimmung um die Aktie sei aber nicht gerechtfertigt, BMW habe mit der Erfahrung im Elektrosegment, seiner Profitabilität und den kommenden Produkten viel zu bieten. Das hat sich im Aktienkurs noch nicht niedergeschlagen: Während Dax und europäischer Autosektor im bisherigen Jahr rund ein Sechstel zulegten, liegt BMW nur mit knapp 2 Prozent im Plus. Auch Daimler steht jedoch nicht viel besser da.
Morgan-Stanley-Analyst Harald Hendrikse gehört zu den Kritikern der Münchener. Daimler mache zum Beispiel größere Fortschritte hin zur neuen Autogeneration. BMW dürfte die Risiken aus sinkenden Dieselzulassungen in Europa sowie der Belastung durch fallende Restwerte des Selbstzünders zwar gut managen. Der Konzern sei diesen Risiken aber im Vergleich am stärksten ausgesetzt und das dürfte Druck auf zukünftige Ergebnisse zur Folge haben.
Für das dritte Quartal gehen die von der Nachrichtenagentur Bloomberg bis Montag befragten Analysten von einem etwa stabilen Umsatz bei 23,3 Milliarden aus. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern wird demzufolge mit 2,37 Milliarden Euro nur knapp unter dem Vorjahreswert erwartet.
Quelle: dpa
BMW ist bei den E-Autos im Vergleich zur europäischen Konkurrenz doch sehr gut aufgestellt (225xe, 330e, 530e, 740 (L)e, i3, i8, X5 xDrive40e). Da wird die Zukunft liegen. In nur 10 Jahren wird auf dem Markt alles anders aussehen, denke ich. Da werden die Karten neu gemischt und man wird sehen, wer sich um die Zukunft gekümmert hat. Nokia hatte bei den Handys den Sprung zum Smartphone total verschlafen. Mal sehen, welcher Autohersteller den Anschluss verpasst...
j.
Es bleibt abzuwarten, ob sich die E-Mobilität durchsetzen wird. Für den Unternehmenserfolg benötigt man die richtigen Produkte zur richtigen Zeit. Alternativ werden noch die Brennstoffzelle sowie die Wasserstofftechnologie erprobt.
Des Weiteren wird derzeit an synthetischen Kraftstoffen entwickelt (meines Wissens in Freiburg), die äußerst sauber und CO2-arm sein sollen sowie einen hohen Wirkungsgrad ermöglichen - in 10 Jahren sollen sie massentauglich sein. Mich würde es freuen, wenn der Verbrennungsmotor eine längere Zukunft vor sich hat als viele glauben...
https://www.swr.de/.../index.html
https://www.fmf.uni-freiburg.de/aktuellessammlung/gruenes%20benzin
Lass mich nochmal nachzählen: ich sehe genau 1 E-Auto und 1 Range-Extender (für deutlich über 100.000 Euro).
Tolles Angebotsprogramm.
Du wirst beim Verbrennungsmotor der mit variabler Drehzal läuft IMMER einen viel, viel schlechteren Wirkungsgrad haben. Wenn es um Effizienz geht ist ein Strommotor aktuell das Maß der Dinge.
Aber du hast Recht. Man soll ruhig forschen und gucken ob man was alternatives bis 2030...2040 schafft. Allerdings wenn es NICHT klappt hat man viel Zeit und Geld verschwendet.
Ich schaue mir das Schauspiel auf jeden Fall gespannt von außen an😉
Ja, stimmt, reine E-Autos sind es auch nicht mehr als andere, aber dafür eben PlugIns, die ja auch teilsweise elektrisch fahren.
Der i3 REx kostet nicht über 100000 € und der i8 ist ein PlugIn-Hybrid.
j.
plus 1 Luxus-eMotorroller (wie ihn sonst kein Hersteller hat !) plus 1 i.K. Luxus eTrettroller (quasi rechtlich ein ebike-Roller). Leider aber keinen eMotorroller mit hohem Passivschutz (Nachfolger C1 Motorroller).
Plus die Option, sich mehr bei der Marke MINI sich elektrisch zu engagieren.
Es ist schade das Thema CNG komplett außer acht gelassen wird.
Egal bei welchem Hersteller. Audi hat es zwar, aber mal wieder der Preis!
Was ja bereits in Planung ist. Der E-Mini soll 2019 (wieder-)kommen.
Ebenso wie eine elektrifizierte Version vom X3.
Beide werden ebenfalls deutlich unter 100.000€ kosten.. 😉
BMW geht die Sache zwar behutsam, aber mMn augenscheinlich gut durchdacht an.
Sie bringen durch die Plugin-Hybriden die Elektro-Antriebe massentauglich auf den Markt. Damit werden den Kunden Berühungsängste (Reichweite, "neue" Technik, etc) genommen.
Reine E-Fahrzeuge werden kurzfristig folgen.
Viel fragwürdiger finde ich die Tatsache, dass die Aktie trotz positiver Entwicklung der Unternehmenskennziffern unter Druck steht.
Das ist vollkommen absurd.
BMW sitzen auch die Behörden anderer Länder im Nacken. Südkorea plant den Verkauf von 28 Modellen zu untersagen.
https://www.tagesschau.de/.../suedkorea-bussgelder-autobauer-101.html
Ist doch n alter Hut, zu dem Thema gibt es auf MT schon mehrere Threads, die Monate alt sind. 😉