Autokauf: Nur noch 14 Prozent möchten einen Diesel
BMW und Audi beliebter als VW
Autofahrer wollen für ihr nächstes Auto mehr Geld ausgeben, aber das Interesse am Diesel schrumpft. Hybrid wird dagegen attraktiver. Das zeigt eine aktuelle Umfrage.
Losheim am See - Wie viel wollen Autofahrer für ihr nächstes Auto ausgeben, und wo möchten sie Geld sparen? Das ermittelte eine von der Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation KÜS beauftragte Umfrage.
Die befragte Zielgruppe gibt sich kauffreudig: 40 Prozent der befragten Autofahrer wollen in den nächsten 12 Monaten das Auto wechseln – und interessieren sich zu wiederum 40 Prozent für Neuwagen und zu 48 Prozent für Gebrauchtwagen. Tageszulassungen und Vorführwagen hat nur jeder fünfte im Vorfeld im Blick.
VW nur noch auf Rang 3
Die deutschen Autokäufer interessieren sich dabei zu 32 Prozent für einen BMW, zweitbeliebteste Marke ist mit 30 Prozent Audi. VW, 2015 noch auf Platz 1, ist auf den dritten Rang abgerutscht. Noch stärker schwand das Interesse an Dieselfahrzeugen: Von 23 Prozent sackte der Wert auf 14 Prozent ab. Für einen Benziner interessieren sich 55 Prozent der Befragten, immerhin 11 Prozent denken über ein Hybridmodell nach.
E-Autos sind bisher nur für 3 Prozent ein Thema, aber das könnte sich ändern: 46 Prozent der Befragten können sich grundsätzlich vorstellen, eines zu kaufen. Die Ausgabebereitschaft insgesamt ist gestiegen: Neuwagen-Interessenten wollen im Schnitt 31.800 Euro ausgeben. Das sind 2.132 Euro mehr als vor einem Jahr. Gebrauchtwagenkäufer planen im Schnitt mit einem Autopreis von 15.200 Euro.
Gespart wird beim Sprit
Wer sparen möchte, tut dies bei der Wahl der Tankstelle (75%), mit dem Verzicht auf Autozubehör (64%), mit der Auswahl günstigerer Serviceangebote oder mit dem Weiternutzen der aktuellen Reifen (60%). Einen Wechsel der Autoversicherung sehen dagegen nur 44 Prozent der Autofahrer als sinnvolle Sparmaßnahme. Carsharing statt eines eigenen Autos ist sogar nur für 3 Prozent der Autofahrer ein Thema.
Die KÜS hatte die Umfrage gemeinsam mit der Fachzeitschrift kfz-betrieb beim Institut BBE Automotive beauftragt. Befragt wurden 1.000 Personen, die im Haushalt bei Autothemen mitentscheiden.
Quelle: KÜS
Wie hat man da überhaupt gefragt? "Umfrage für alle (die im Haushalt bei Autothemen mitentscheiden, siehe Ende des Artikels), die einen Autokauf planen"? (und der Rest denkt halt weiter in die Zukunft bzgl. Autokauf bzw. es gibt im Haushalt evtl. auch mal diesbzgl. untersch. Ansichten). Bzw. danach erst nach dem Geldfaktor gefragt?
Glaube für viele fallen die unter "Gebrauchtwagen".
Seit wann haben Hybridmodelle keinen Verbrenner? Vermutl. wurde da die Frage auch unklar gestellt bzw. die Ergebnisse blöd geschrieben ("Benziner (ohne Hybrid)" & Co.).
... wenn Praxis-Reichweite, (auch längerfristigere) Akkukosten, Laternenparker-Kompatibilität, Gesamtkosten, etc., alles bekannt und sehe ich auch so.
Bzw. haben da evtl. Leute auch Hybride mit E-Motor gemeint?
Also ca. 7%. Glaube dass da gerade bei jüngeren auch der Faktor prekäre Beschäftigung (Kettenzeitverträge etc.) durchschlägt, dass die halt überhaupt keine Neuwagen wollen bzw. Angst haben, dass sie damit sehr bald nicht mehr zur Arbeit fahren dürfen, die leider in Großstädten konzentriert wird, wo dann tendenziell UZ ist (siehe aktuelle UZ-Verschärfung).
- Wie soll man auf Autozubehör verzichten, das man nie im Auge hatte oder dummerweise in irgendeinem Paket drin ist, ohne dass einem anderes wichtiges Zubehör fehlt? Oder meinen die Optionen? (Zubehör kann man problemlos nachkaufen bzw. oft auch selber nachrüsten (bzw. gibt's oft garnicht ab Werk) - aber bei Optionen wird's oft sehr schwer).
- "Weiternutzen der aktuellen Reifen"?! Entweder sie sind noch gut, dann fahre ich sie weiter oder sie sind nicht gut und gehören deswegen ausgetauscht, fertig. Also was soll das?!
Verstehe ich voll und ganz, weil es oft genug reicht, den Versicherungsvertreter seiner aktuellen Gesellschaft nach neuen Tarifen zu fragen. Z. T. gibt's Rabatte, wenn man dort auch noch andere Versicherungen hat. Und eine Autoversicherung die im Zweifelfall Stress macht beim Bezahlen will man halt auch nicht.
notting
Entscheidend ist doch vor allem der Vergleich zu den Vorjahreswerten die sicher unter ähnlichen Bedingungen erhoben wurden.
Da ist der Absturz der Dieselattraktivität auf jeden Fall schon sehr deutlich und denke dass der 2016 auch schon gegenüber 2015 deutlich schlechter war.
Bei so einem Absturz in der Nachfrage ist in 1-2 Jahren der gebrauchte Diesel dann vor allem noch was für den "was lätztä Preis" Export.... erstaunlich wie schnell die Entwicklung geht denke 2013/14 war die Dieselbeliebtheit sicher fast 3x so hoch.
Verkauf Statisticken sprechen andere Spache: https://de.statista.com/.../
VW, Mercedes, Audi, Opel, BMW...
Wenn jemmand mir Heute fragt, wie sollte meine Traumwagen aussehen?.. - Realität ist anderes...
Gruß. I.
Statista sind aktuelle Gesamtzulassungen= Firmenautos + Privat - KÜS nur private Käufer für zukünftige Käufe.
Von daher passt das schon - sind halt unterschiedliche Käufergruppen und dazu 1x Kaufentscheidungen in der Vergangenheit das andere in der Zukunft
Spannend wird es, wenn sich das Firmenwagen Segment umorientiert bzgl. Diesel. Die Autolobby verteidigt dies ja noch tapfer mit dem Flaggenträger vorne dran, unserem Super Minister.
Das wird erst einmal nicht passieren, weil Firmen rechnen und bei diesen Einsatzgebieten (viel km, viel Autobahn) der Diesel alternativlos ist.
Wenn ich mir momentan ein neues Auto kaufen würde, dann eher einen Diesel als einen Benziner mit Direkteinspritzer. Beim Euro 6 Diesel kann man sich noch ein paar Jahre sicher sein in die Stadt zu kommen, da würde ich beim Benziner nicht drauf wetten.
@tomw27: Für Benziner soll es doch auch bald irgendeine Art Filter geben?
rzz
Ich glaube genau deswegen hat er das geschrieben. Desweiteren wird das nicht "irgendeine" Art Filter geben, sondern einen FAP sehr ähnlich wie beim Diesel.
notting
Mh, viele wollen einen BMW, aber eher wenige einen Diesel?
Da können sich etliche ja fast nur nach einem Youngtimer oder nur etwas jünger umschauen 😆
Mein empfinden ist auch, dass BMW und Audi beliebter ist als VW (und Mercedes) - vor allem bei den jüngeren Leuten und auch bei denen die kein Auto haben. VW ist einfach zu charakterlos und Opel hat zu wenig prestige. Mercedes hat zwar prestige, aber auch noch immer das Altherren-Image. So habe ich das in Erfahrung gemacht als ich noch Mercedes gefahren bin. Die Leute finden einfach Audi, BMW geiler ohne großartig Ahnung zu haben zu wollen.
Die Regierung soll endlich mal klar machen, dass man auch in Zukunft mit einem Euro 6 Diesel keine Einschränkungen erwarten muss!
Ich weiß nicht, ob es dir helfen würde, wenn Muddi sich hinstellen und sagen würde "Mit mir wird es keine Euro-6-Dieselfahrverbote geben.".
Auch wieder wahr.
@campr
Ich befürchte, Mutti hat keine Ahnung, was ein Euro-6-Diesel überhaupt ist.
Zudem sind viele Länderparlamente "grün" besetzt, die Kampagne gegen Diesel und Verbrenner wird also in D weitergehen.