Handelsstreit zwischen USA und China bedroht deutsche Firmen
BMW und Daimler leiden unter Trumps Handelsstreit
Der Handelsstreit zwischen den USA und China wird ungemütlich für die deutsche Autoindustrie. Zollerhöhungen in China treffen BMW und Daimler härter als US-Firmen.
Washington/Berlin - Angespannte Blicke nach Washington und Peking: Der Handelsstreit zwischen den USA und China ist auch für deutsche Unternehmen eine große Gefahr. Autokonzernen wie BMW und Daimler drohen beim Machtkampf der beiden größten Wirtschaftsmächte Schwierigkeiten, auch etliche andere Firmen zittern vor Strafzöllen. Sollten die Staatschefs Donald Trump und Xi Jinping ernst machen, könnte das für die exportabhängige deutsche Wirtschaft sehr schmerzhaft enden.
Lobbyverbände bereiten sich angesichts der jüngsten Eskalationen auf den Ernstfall vor. "Die von der US- und der chinesischen Regierung veröffentlichten Listen mit Waren zeigen: Es droht eine Spirale von wechselseitigen Strafzöllen", sagte Außenwirtschaftsleiter Ulrich Ackermann vom Maschinenbauverband VDMA der Deutschen Presse-Agentur. Das "Sandkastenspiel" der zwei großen Wirtschaftsblöcke führe zu einer Belastung des Welthandels und könne Schule machen.
Zuvor hatte bereits der Deutsche Industrie- und Handelskammertag gewarnt: "Deutsche Firmen haben Tausende Niederlassungen und Joint Ventures in den USA und China. Zölle zwischen beiden Märkten treffen damit zwangsläufig auch die deutsche Wirtschaft." Laut einer Studie des Analysehauses Evercore ISI würden die deutschen Autoriesen BMW und Daimler die von China angedrohten Strafzölle sogar stärker zu spüren bekommen als die US-Hersteller.
China erwägt Verdoppelung der Einfuhrzölle auf 50 Prozent
Die Verdopplung der Einfuhrzölle um 25 auf 50 Prozent, die Peking im Kräftemessen mit der Trump-Regierung auf bestimmte Auto-Importe erwägt, seien in Wahrheit eine "Steuer für Süddeutschland, nicht für die USA", meint Evercore-Experte Arndt Ellinghorst. Denn BMW und Daimler verschifften viel mehr in den USA gefertigte Autos nach China als die Konkurrenten General Motors, Ford und Fiat Chrysler.
Laut Ellinghorsts Analyse dürften BMW und Daimler in diesem Jahr erneut mehr als 100.000 Fahrzeuge von ihren US-Werken aus nach China exportieren. Weil es sich vor allem um teurere SUV und Premiummodelle handele, könnten die Strafzölle die Hersteller rund 1,73 Milliarden Dollar (1,4 Mrd. Euro) kosten. Dabei handele es sich aber um eine grobe Schätzung, die nur im schlimmsten anzunehmenden Fall gelte, schränkt Ellinghorst ein.
Die Unternehmen halten sich auf Nachfrage bedeckt. "Wir bitten um Verständnis, dass wir über laufende Verhandlungen nicht spekulieren können", heißt es von Daimler. Die Situation werde aber genau beobachtet. BMW macht ebenfalls keine Angaben zu drohenden Kosten, bestätigt aber, dass das Werk in Spartanburg, South Carolina, am Warenwert gemessen der größte Autoexporteur in den USA ist.
Trump droht mit Handelskriegen, BMW bangt
Das bedeutet, BMW muss fast jedes Mal bangen, wenn sich US-Präsident Donald Trump ("Handelskriege sind gut und leicht zu gewinnen") mit Handelspartnern anlegt. Insgesamt ist die Gefahr für die deutsche Autoindustrie indes überschaubar. Dem Branchenverband VDA zufolge wurden 2017 etwa 151.000 der insgesamt 4,85 Millionen von deutschen Herstellern in China verkauften Fahrzeuge von den USA aus exportiert.
Experte Frank Schwope von der NordLB glaubt ohnehin nicht, dass das Säbelrasseln zwischen Washington und Peking Schreckensszenarien für die deutsche Autoindustrie birgt. "Man sollte den Handelskonflikt - ein Krieg ist es noch nicht - etwas entspannter sehen." Es gehe momentan darum, dass beide Staatschefs am Ende als Gewinner dastehen. "Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird."
Doch nicht überall sieht man es so entspannt. "Bei einer Eskalation des Handelskonflikts könnte es zu einer Eintrübung der Weltkonjunktur kommen", warnt VDMA-Außenwirtschaftsleiter Ackermann. Dies würde zu einem Rückgang der Nachfrage nach Maschinen und Anlagen führen, vor allem auch in China. In den letzten Tagen habe sein Verband bereits einige Anfragen von besorgten Mitgliedsunternehmen erhalten, die von Fertigungsstätten in China aus in die USA liefern.
Quelle: dpa
Solange wie bei Einfuhr von PKWs in die EU mehr Zoll gezahlt werden muß als in umgekehrt in die USA, braucht sich niemand wundern und als Opfer hinstellen !!!
Lies doch erstmal die Ausgangsnews 🙄
Dann muß halt Daimler und BMW Amerikanische Arbeitsplätze zurückfahren und die Chinesen kaufen in der nächsten Zeit ihren eigenen Schrott. Das wird sich alles von ganz alleine wieder regeln!
Oder die Fahrzeuge direkt in Deutschland Produzieren und nach China verschiffen.
Die BMW Zahlen kenne ich nicht, aber bei Daimler geht es nur um den GLE und GLS. Beides bereits jetzt schon in China extrem hochpreisige Fahrzeuge, daher ist das überschaubar und verschmerzbar. Der Artikel ist dahingehend einfach falsch oder zumindest reißerisch formuliert.
Oder die kaufen dort produzierte Audis wie den Q3 oder Q5.
Sollen BMW und Mercedes eben auch dort produzieren. Problem gelöst. Ist eben bei der aktuellen politischen Lage nicht sehr schlau, die SUV Produktion in Amerika zu bündeln.
Oder die Fahrzeuge direkt in China bauen, wie viel andere Hersteller auch.
Das betrifft nur ein paar Luxusfahrzeuge und ist für die Konzerne lediglich ein organisatorisches Problem. Entweder werden sie direkt aus Deutschland nach China exportiert (eher unwahrscheinlich, denn der chin. Einfuhrzoll beträgt 25%) oder in einem der schon vorhandenen JVs zusätzlich produziert unter Ersparnis der Verschiffungskosten und eines Teils der Lohnkosten.
Allerdings werden wahrscheinlich die entsprechenden Produktionslinien in den USA selbst heruntergefahren - sodass im Endeffekt auch wiederum die USA und nicht etwa indirekt Deutschland betroffen sein werden. Also - unnötige Panikmache, was die dt Autoindustrie anbelangt.
Die Werken stehen auch aktuell so, dass möglichst viele Steuern, Zölle und Abgaben vermieden werden.
Ändert sich an der Gesamtsituation etwas, werden auch die Werke transferiert. Ende.
An das Eintreten einer Zollspirale wie in der News erwähnt glaube ich persönlich auch.
Ich denke dass die USA sich zu sehr auf die hirngewaschene Bevölkerung verlassen, in der Hoffnung den schwarzen Peter den Chinesen zuschieben zu können. Dass sich aber die Sympathie für die USA seit einigen Jahrzehnten trotz bereits erwähnter Gehirnwäsche in Bodennähe befindet, scheint man dort allerdings noch nicht begriffen zu haben.
In absehbarer Zeit wird es daher zu einem außenpolitisch sehr schmerzhaften Rückzieher der Amis kommen müssen. Den Zug hat Trump nicht unbedingt klasse geplant und durchgezogen.
Lesen und Verstehen sind auch hier wieder 2 verschiedene Sachen!
Tja. Wenn das mal so einfach wäre..
Leider sind Autos so ziemlich das teuerste was man verzollen kann. Da hat das richtig rein. Ob irgendein billig Artikel jetzt 25% mehr kostet juckt keinen. Bei Autos ist das schon anders..
Blödsinn,
wenn die die Gewinne durch die Steuererleichterungen (die in Amerika für dort produzierende Firmen gegeben werden) gegenrechnen bleibt immer noch eines über:
Reibach genug!!!
Hier geht es nur um Panikmache,
ABM müssen seit Jahrzehnten auf hohe Zölle reagieren um den Absatz zu steigern. Mercedes und BMW verschiffen ihre Oberklassefahrzeuge und SUV als CKD-Kit nach Thailand, Indonesien und Malaysia um Importzölle zu umgehen oder zu reduzieren. Thailand hatte auch schon 150% Zoll und einen Importstop auf importierte Fahrzeuge.
ABM können die Modelle auch in ihren chinesischen Werken herstellen.
und es kommt noch doller ...
http://www.faz.net/.../...weltauflagen-fuer-auto-importe-15530487.html
Falls das realisiert wird, werden deutsche Autos preiswerter (ist schon der Fall) in den USA
und umwelttechnisch besser als in Deutschland verkauft.