Trump-Tweet: Deutsche Autoindustrie wehrt sich gegen Vorwürfe
BMW und Daimler wehren sich gegen Trump-Vorwürfe
BMW und Daimler wehren sich gegen den Trump-Vorwurf unfairer Handelsbedingungen und die Drohung mit Strafzöllen. Der VDA verweist auf ihren Beitrag zur US-Handelsbilanz.
Quelle: Picture Alliance
Berlin - Die deutsche Automobilindustrie wehrt sich gegen Vorwürfe von US-Präsident Donald Trump, von unfairen Handelsbedingungen zu profitieren. Daimler und BMW leisteten einen "erheblichen Beitrag für die automobile Handelsbilanz der USA", sagte Bernhard Mattes, Präsident des Autoverbands VDA, dem "Handelsblatt" (Montag).
Er reagierte damit auf Drohungen Trumps, der am Wochenende auf einer Wahlkampfveranstaltung der Republikaner in Pennsylvania vor Anhängern sagte: "Wir werden Mercedes Benz mit Zöllen belegen, wir werden BMW mit Zöllen belegen." Autos seien das große Problem. Die Zölle könnten nach Darstellung Trumps auch unabhängig davon erlassen werden, ob die EU Vergeltungsmaßnahmen gegen die geplanten US-Zölle auf Stahl und Aluminium einführt.
Der VDA-Präsident mahnte, dass "ein Handelskrieg zwischen den USA und Europa auf jeden Fall vermieden werden muss". Mit Emotionen und Drohungen komme man in dieser Debatte nicht weiter. Der Verbandschef setzt stattdessen auf Fakten: BMW sei der größte Auto-Exporteur der USA. Und der Anteil deutscher Hersteller am gesamten US-Export "ist mit rund einem Viertel dreimal so hoch wie unser US-Marktanteil", sagte Mattes.
Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter hatte sich Trump zuvor über Benachteiligungen im Handel beklagt. "Die Europäische Union - wunderbare Länder, die die USA beim Handel sehr schlecht behandeln - beschwert sich über die Zölle auf Stahl und Aluminium", schrieb er. "Wenn sie ihre schrecklichen Barrieren und Zölle auf eingeführte US-Produkte fallenlassen, werden wir umgekehrt unsere aufgeben. Großes Defizit. Wenn nicht, erheben wir Zölle auf Autos etc. FAIR!"
EU-Kommission warnt vor Eskalation
Die EU-Kommission reagierte auf den Tweet des US-Präsidenten mit einer Warnung vor weiterer Eskalation des Handelsstreits. "Bevor jemand damit anfängt, mit Steinen zu werfen, sollte er besser vorher schauen, dass er nicht in einem Glashaus sitzt", sagte ein Sprecher am Montag in Brüssel.
Es sei zwar richtig, dass die US-Zölle auf europäische Autos niedriger seien als die EU-Zölle auf Autos aus den USA. Gleichzeitig gebe es aber Bereiche, in denen die USA höhere Zölle erhöben. So liege der US-Einfuhrzoll für Lastwagen und Pick-ups beispielsweise bei 25 Prozent, während andersherum nur ein Satz von 14 Prozent gelte.
Trump spielte mit seinen Aussagen offensichtlich darauf an, dass die Abgaben auf in die USA eingeführte Autos derzeit niedriger sind als EU-Importzölle auf in den USA gebaute Autos. So verlangt die EU etwa 10 Prozent, in den USA sind es dagegen lediglich 2,5 Prozent.
Ein Krisengespräch von EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer über von Trump bereits beschlossene Zölle auf Stahl und Aluminium hatte am Samstag keine konkreten Ergebnisse gebracht. Man erwarte, dass es weitere Kontakte geben werde, hieß es von EU-Seite. Der Frage, ob die EU zu einer Diskussion über Zollsenkungen bereit sei, wich die für Handelsfragen zuständige EU-Kommission am Montag aus.
Quelle: dpa
Wie sieht es denn mit Zöllen bei Autos aus Asien aus? Sind die genauso hoch wie aus Amerika? Immerhin sind die asiatischen Autos hier ja sehr erfolgreich.
Ich denke, jedes Land hat so seine Spezialitäten. Deutschland ist eben ein Auto-Land. Amerika dagegen eher das Land der Betriebssysteme. Was bliebe uns eigentlich, wenn wir auf Apple (iOS), Microsoft (Windows) und Google (Android) Strafzölle erheben würden?
j.
Linux
+1
Trumps Zoll-„Politik“ ... ist vor allem eine Wahlpolitik nach Innen. Um zu punkten, muss Trump eine klare Innenwirkung zeigen. Das Spiel geht auf. Bei den Zöllen kommt es real wahrscheinlich nicht so heftig. Ansonsten ist Trump mehr von Negativthemen umzingelt. So schafft er einen Durchbruch der Ringbelagerung. Das zieht und das zählt.
Mit freundlicher Politik im positiven Umgang mit Partnern hat es weniger zu tun. Das ist neu im Zusammenspiel. Eine neue Tonart, ein neues Spiel ... eine neue Zeit.
BMW und Daimler können es aushalten; bei PORSCHE bleibt eine Nervosität.
Ich denke man muss sich anschauen wo die gebaut werden. Die Asiaten bauen doch fast alles auch da wo es gebraucht wird. Die wenigsten Japaner in Europa kommen auch aus Japan.
Ein DEU Automobilhersteller namens BMW ist größter Automobilexporteuer der USA .... what?
Was für ne Farce für US Amerikanische Automobilhersteller😆
Mr. Trump.... nicht BMW oder Daimler sind das Problem, sondern mangelnde Beliebtheit der einheimischen Automobilmarken ausserhalb der Vereinigten Staaten😉
Ihr macht Euer Problem zu Unserem😉
Baut einfach Autos, die im Rest der Welt genauso beliebt sind wie unsere DEU Premiummarken .... und schon klappt das mit den Handelsbilanzen😉
Eigentlich recht easy😆
Japaner werden in Europa gebaut? Welche?
An Linux dachte ich auch schon. Woher ist das? Ist das brauchbar bzgl. der Software dafür? Ich glaube, sich von Windows, Google und Apple zu lösen, wäre kaum zu schaffen. Da ist Amerika unglaublich dominant. Darauf kann Trump auch stolz sein - wie Deutschland auf Mercedes und BMW 😊.
j.
Oh, keine Sorge. Die Amerikaner können schon beliebte und gute Autos:
Schau dir exemplarisch mal den neuen Mustang GT mit 10 Gang Automatik oder einen Tesla Model S P100D an.
Meiner bescheidenen Meinung nach müssen sich die vom Image her nicht vor deutschem "Premium" verstecken.
In gewisser Weise hat er da schon recht (auch wenn ich ihn überhaupt nicht mag).
Zölle sind immer ein Kuhhandel.
Vielleicht würden wir dann ja endlich iOS und Android loswerden. Schön wär's ja schon.
https://www.press.bmwgroup.com/.../...roessten-produktionsstandort?...
http://www.handelsblatt.com/.../9684554.html
https://de.wikipedia.org/.../Mercedes-Benz_U.S._International#Produkte
Das wäre die einmalige Chance für Europa, diese Politik von Trump zu belohnen und Unternehmen wie Apple, Amazon oder Starbucks hier die Steuern zahlen zu lassen, die angemessen sind und sich deutlich von Almosen unterscheiden.
z.B. Toyota, Honda, Nissan in England, ...
Können bestimmt. Würde ich nicht mal abstreiten.
Allerdings fahren nicht gerade viele amerikanische Fahrzeuge Made in USA ausserhalb der USA herum. Es ist nicht zu leugnen, das die DEU Premiumhersteller weltweit eine große Vormachtstellung haben beim Verkauf von teuren Fahrzeugen.
Und genau das wurmt Mr. Trump😉
Er hätte es wirklich gern gesehen, wenn bspw auch in Europa deutlich mehr US-produzierte Fahrzeuge gekauft würden. Dann bekäme er seine ausgeglichene Handelsbilanz und es gäbe keine Schnellschüsse in Sachen Einfuhrzölle.
Nur wird Mr. Trump weder den Europäern amerikanische Fahrzeuge schmackhaft machen können, noch seinen eigenen Landsleuten aufdiktieren besser einheimische Fahrzeugmarken zu kaufen. Und da seine Buy-American-Ideologie nicht ganz zu fruchten scheint, muss man den eigenen Landsleuten eben die ausländischen Fahrzeuge über den Preis madig machen, indem man sie mit Zöllen verteuert.
Klappt in einem bestimmten Maße sicher recht gut, da gerade preissensible Käufer schneller auf eigene Marken bzw im Inland produzierte German-Cars umsteigen würden.
Es gibt aber auch genügend finanzkräftige Käufer, die selbst zu doppelten Preisen einen Porsche 911, Mercedes S600, Lamborghini, Ferrari und Co. Made in Europe kaufen würden. Solche Leute wollen diese Fahrzeuge einfach haben, da kann Mr. Trump noch so sehr an der Zollschraube drehen....
Es muss sich also am Bewusstsein der Käufer etwas ändern Cadillac statt Mercedes fahren zu WOLLEN. Das ist aber nicht Aufgabe der Politik, sondern Aufgabe der Fahrzeughersteller ihre Produkte beliebter zu machen.
Naja, ich habe die zwei Fahrzeuge BTW nicht umsonst ausgewählt:
https://www.motor-talk.de/.../...bert-europas-oberklasse-t6276659.html
https://www.auto-motor-und-sport.de/.../
Es ist doch so, dass die Amerikaner massiv aufholen, vgl. Oberklasse und Sportwagen.
Außerdem ist es ebenfalls so, dass wir in Deutschland aktuell DEUTLICH mehr Zoll auf amerikanische Fahrzeuge aufschlagen (10%). Die Amerikaner schlagen auf unsere Fahrzeuge humane 2,5% Zoll auf.
Wer ist also aktuell diesbzgl. protektionistisch?