BMW und SGL Carbon weiten Kohlefaser-Produktion aus
BMW will Carbon-Produktion verdoppeln
Um die hohe Nachfrage nach i3 und i8 befriedigen zu können, will BMW die Kohlefaser-Produktion verdoppeln. Das berichtet das Handelsblatt (Montagsausgabe).
München - Der Autobauer BMW und der Wiesbadener Chemiespezialist SGL Carbon weiten einem Medienbericht zufolge ihre Kohlefaser-Produktion aus. Die beiden Unternehmen investierten zusätzlich mehr als 100 Millionen Euro, um die Produktion von jährlich 3000 auf 6000 Tonnen zu verdoppeln, berichtete das «Handelsblatt» (17.02.2014) unter Berufung auf Konzernkreise. Demnach soll mit dem Ausbau der Kapazitäten in den USA und Deutschland die hohe Nachfrage nach den Elektroautos i3 und i8 befriedigt werden. Außerdem wolle BMW auch für das geplante neue 7er-Modell Kohlefaser einsetzen.
Ab wann steht denn die volle Produktionskapazität von 6000 t zur Verfügung?
Und läuft.
Diese Carbon-Geschichte kommt bei den Kunden sicher wahnsinnig gut an (Formel-1-Derivat..., Gewichtsersparnis usw.), nicht zuletzt durch das gelungene Marketing beim i3. Aber die Produktion von Carbon ist energetisch gesehen höchst fragwürdig, da hier weit mehr CO2 emittiert wird, als die allermeisten Carbon-Fahrzeuge wieder einsparen können. Gut, aber nicht zu Ende gedacht.
Die Abwrackprämie war doch auch nicht besser. Autos, die locker noch 10 Jahre laufen hätten können verschrotten, damit man ein neues kaufen kann, dass dann 1-2 Liter / 100 km weniger Sprit braucht. Umweltbilanz: Katastrophe.
Es geht nie wirklich um die Umwelt, immer nur um industrielle Interessen.
Wird auch die Wasserkraft ausgebaut? Oder haben die noch Reserven?
Den SGL/BMW ist ja mit Absicht in die USA und hat sein Werk zu einem Wasserkraftwerk gebaut um die Kohlefaser irgendwie mehr grün zu bekommen.
Quelle: http://www.sglacf.com/produktion.html
Das gilt aber nur für Fasern der Automotive sparte, für andere Anwendungen muss das nicht gelten.
http://www.handelsblatt.com/.../5986516-3.html
In diesem Fall zieht das Argument nicht, da BMW alle nötige Energie für die beiden Werke aus CO2-neutralen Quellen bezieht (Wasserkraft in den USA, Windkraft in Leipzig)
Das hat doch mit gruen nichts zu tun! Billiger wie am Columbia River kriegt man den Strom kaum, nichtmal von Quebec Hydro...
Gruss, Pete
Doch, doch....BMW muss das nur oft genug so schreiben, die dpa verbreitet das dann genau so und alle Medien bringen dann diesen dpa-Bericht ungeprüft in die Öffentlichkeit.......bis es irgendwann dann auch jeder glaubt...! 🙄
Der Denkfehler liegt doch wo anders. Die Menschheit hat einen gewissen Energieverbrauch, und wenn BMW jetzt die (begrenzte) Wasserkraft anzapft, dann müssen eben Haushalte, die das sonst getan hätten, nun konventionelle Kraftwerke nutzen. Das bringt zwar BMW einen grünen Anstrich, hilft dem Planeten relativ wenig.
Hinzu kommt noch ein großes Recycling Problem, ganz zu schweigen vom Reparaturproblem. Ist die Faser einmal angeknackst, dann wird das weich wie Stroh. Klar kann man das eigentlich gut reparieren mit etwas Fasermatte und Klebstoff, man muss halt nur rankommen an die Stelle. Das stell ich mir bei der A-, B- oder C-Säule ziemlich schwierig vor. Rausschneiden und ersetzen ebenfalls, weil sich die Fasern genügend überlagern müssen...
Da wäre für mich ein Werkstoff wie PET (Kunststoff) sogar vorteilhafter zur Autoproduktion verwendbar: der ist kostengünstig verfügbar, gewichtsarm, leicht formbar, haltbar, stabil / schlagzäh, leicht recyclebar und den könnte man sogar "schweißen".
Volle Zustimmung. Das raffen viele Leute einfach nicht. Der i3 hat einen Normverbrauch von 12,9 kWh als Neukonstruktion...der E-Golf nur 12,7 kWh, obwohl der i3 als reines Elektroauto konstruiert ist und trotz Carbon. Und es kommt bitte keiner mit Hinweis, dass der i3 mehr Leistung hat. Das spielt insbesondere bei Elektroautos überhaupt keine Rolle und dient nur als Rechtfertigung für hohe Verbräuche. Und wer meint, er fahre durch den Kauf von Ökostrom ökologischer, ist meiner Meinung nach dumm und hat von der Energieversorgung als auch von Einspeiseregularien keine Ahnung.
Als "begrenzt" kann man die Wasserkraft aber auch nur dann bezeichnen, wenn man alle Produktions- und Standortreserven ausgeschöpft hat. An diesem Punkt sind wir aber noch lange nicht angelangt.