BMW Bobs für Olympia 2014

Bobs mit BMW-Technik sollen in Sotschi siegen

Philipp

verfasst am Fri Jan 31 15:23:27 CET 2014

Ein in Kalifornien entwickelter Eisschlitten mit bayerischen Genen soll die amerikanische Bob-Mannschaft in Russland zum Erfolg führen. Kurz: BMW steigt in den Bobkanal.

BMW mal ganz anders. Die Bob-Olympiamannschaften von Deutschland und den USA treten 2014 in Sotschi mit Unterstützung von BMW an
Quelle: BMW Group

München – Aluminium, Stahl und Carbon – die Materialien des Gefährts mit der Typennummer „208“ sind die gleichen, wie bei einem BMW M3. Trotzdem ist alles anders. Typ Nummer 208 ist das Arbeitsgerät der Sportler vom Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD). Die deutschen Bobfahrer treten bei den Olympischen Winterspielen in Sotchi mit Unterstützung von BMW an – nicht zum ersten Mal.

Die Aerodynamik spielt eine besonders große Rolle, das Gewicht der Bobs ist streng reglementiert
Quelle: BMW Group

Aerodynamische Unterstützung

Seit Ende der 80er-Jahre unterstützt BMW die deutschen Bobsportler mit der Möglichkeit, Tests im hauseigenen Windkanal durchzuführen. Der neueste Olympia-Zweierbob wurde im 170 Millionen Euro teuren Aerodynamischen Versuchszentrum der Bayern getestet.

Windschnittigkeit ist für einen Bob besonders wichtig. BMW-Aerodynamikexperte Dr. Norbert Grün hat errechnet, dass eine Reduzierung des Luftwiderstands um zehn Prozent den deutschen Zweierbob auf der Bobbahn am Königssee um 0,25 Sekunden schneller machen würde. Ein Quantensprung im Eiskanal, wo die Bobs über 150 km/h schnell werden. „Mit diesem Bob werden wir technisch und sportlich weit vorn sein“, sagt Bundestrainer Christoph Langen.

Ein Schlitten aus Kalifornien

Da vorne könnten die Deutschen auf die Bob-Mannschaft der USA treffen. Denn auch die Amerikaner setzen 2014 im Eiskanal erstmals auf BMW.

Bisher ist die amerikanische Bob-Mannschaft mit den Trainingsergebnissen sehr zufrieden
Quelle: BMW Group
Mit einem Unterschied: Während der deutsche Bob vom FES Berlin (Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten) entwickelt wird und nur aerodynamisch bei BMW abgestimmt wird, verlassen sich die Amerikaner komplett auf bayerische Expertise. Der Zweierbob der Amerikaner wurde von BMW DesignworksUSA in Kalifornien konzipiert und entwickelt.

Dabei spielen BMWs Carbon-Kenntnisse eine entscheidende Rolle. Die Münchener verwenden den leichten Kunststoff unter anderem im Elektroauto i3. Da das Gewicht eines Olympia-Bobs aber nicht unter 170 Kilogramm liegen darf, spielt die potentielle Gewichtsersparnis nur eine untergeordnete Rolle. Die Verwendung des Materials ermöglicht vor allem eine bessere Gewichtsverteilung: Einen leichten Aufbau mit tiefem Schwerpunkt.

Laut DesignworksUSA sind die sechs Bobs der Amerikaner kleiner und windschnittiger als die der Konkurrenz. Außerdem sind die Amerikaner heiß auf einen Sieg. Seit 1936 haben sie keine Goldmedaille mehr im Zweierbob gewonnen. Wir sind gespannt, ob sich das nach 78 Jahren in Sotschi ändert.

Bisher ist die amerikanische Bob-Mannschaft mit den Trainingsergebnissen sehr zufrieden
Quelle: BMW Group
Der Bob, der die USA zum Gold führen soll. In Sotschi wird er ohne BMW-Emblem starten
Quelle: BMW Group
Die Bobs der deutschen Mannschaft werden zwar nicht von BMW hergestellt, aber bei den Bayern getestet
Quelle: BMW Group
Die Aerodynamik spielt eine besonders große Rolle, das Gewicht der Bobs ist streng reglementiert
Quelle: BMW Group
Laut BMW kann eine Reduzierung des Luftwiderstands um zehn Prozent einen Zweierbob auf der Bobbahn am Königssee um 0,25 Sekunden schneller machen
Quelle: BMW Group
Auch der Bob der deutschen Mannschaft besteht zu großen Teilen aus Carbon. Hergestellt und entwickelt wird er vom FES Berlin (Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten)
Quelle: BMW Group
Francesco Friedrich und Alexander Mann vom deutschen Bob-Team mit ihrem neuen Arbeitsgerät
Quelle: BMW Group