Stoßdämpfer mit Rekuperation

Bodenwellen senken künftig den Verbrauch

Constantin Bergander

verfasst am Tue Sep 03 17:01:47 CEST 2013

Der Getriebe- und Zubehörhersteller ZF stellt auf der IAA neuartige Stoßdämpfer vor. Die wandeln Bewegungen des Dämpferkolbens in Strom um.

ZF will mit neuen Stoßdämpfern den Verbrauch senken: Ein Generator wandelt die Bewegungsenergie in Strom um
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Friedrichshafen – Gut abgestimmte Stoßdämpfer helfen beim Bremsen, Beschleunigen und bei Kurvenfahrten. Bald könnten die Bauteile noch eine weitere Aufgabe übernehmen und den Kraftstoffverbrauch senken: Der Getriebe- und Zubehörhersteller ZF hat Stoßdämpfer entwickelt, die Bewegungsenergie in elektrischen Strom umwandeln.

Rekuperationsfähige Stoßdämpfer: Weniger Verbrauch

Bisher bleibt die Bewegungsenergie von Stoßdämpfern ungenutzt. Bei jeder Bodenwelle und jedem Schlagloch taucht der Kolben in den Dämpfer und presst das Öl in enge Kanäle. Es entsteht Reibung und somit Wärme. Diese verpufft allerdings in der Aufhängung.

Das soll sich nun ändern. In den neuen ZF-Stoßdämpfern treibt die Bewegung des Öls eine kleine Pumpe an, die normalerweise für die adaptive Dämpferverstellung dient. Sie verändert den Öldruck im Inneren und regelt so die Dämpferrate. ZF gibt an, mit der neuen Technik Wank- und Nickbewegungen fast vollständig ausgleichen zu können.

Im Rekuperationsmodus wird die Pumpe zum Generator. Basis für das neue System ist ein Bauteil am Stoßdämpfer. Es besteht aus Pumpe, Elektromotor und Steuergerät. Wenn die Pumpe nicht arbeitet, wandelt sie die Bewegungsenergie des Dämpfer-Öls in elektrischen Strom um und speist diesen in das Bordsystem ein. Das senkt den Arbeitsaufwand der Lichtmaschine – und damit Verbrauch und CO2-Ausstoß.

Jede Energiequelle muss genutzt werden

Natürlich lässt sich so nur eine sehr begrenzte Menge Strom gewinnen. Doch vor allem auf unebenen Landstraßen dürfte der Verbrauch mit den ZF-Stoßdämpfern messbar sinken. In Zukunft könnte man noch die Abgaswärme als weitere Energiequelle nutzen.

 

Quelle: MOTOR-TALK