Motorsphere
Borgward Isabella
„Das ist mir egal, schreibt meinetwegen Isabella drauf.“ - soll der Bremer Autobauer Carl F. W. Borgward auf die Frage geantwortet haben, wie das neue Modell denn nun heißen sollte. Gesagt, getan - obwohl der Erfolgsschlager des damaligen viertgrößten Automobilherstellers Carl F. W. Borgward GmbH in der Anfangsphase im Juni 1954 noch unter dem Namen „Hansa 1500“ vom Band rollte, setzte sich 1957 endgültig die Koseform „Isabella“ durch und von nun an erschien dieser Name auch im Rhombus des Kühlergrills.
Schon damals traf der schnittige Wagen den Geschmack vieler Autoliebhaber, die dann auch gerne bereit waren, den Preis von 7.265,00 DM zu zahlen. Trotz einiger anfänglicher Schwierigkeiten, die erst nach und nach behoben wurden, entwickelte sich die Borgward Isabella mit insgesamt 202 839 verkauften Exemplaren zum Erfolgsauto der Borgward-Marke und wurde sogar bis 1962 gebaut, also über das Ende der Firma selbst hinaus! Welches andere Automodell kann schon so etwas von sich behaupten?
Die Borgward Isabella überzeugte vor allem durch ihre moderne Konstruktion. Sie besaß eine selbsttragende Ganzstahlkarosserie und ihr ansehnliches, chromverziertes Äußeres mit gefälligen Rundungen und angedeuteten Kotflügeln, die sich über die Türschweller fortsetzten, machte sie schon damals zu einem Hingucker. Auch die Schwesternmodelle, wie die motorverstärkte Isabella TS von 1955 oder das ab 1957 produzierte sportive Coupé brauchten sich nicht zu verstecken. Außerdem war die Borgward Isabella noch als Kombi, Cabriolet und als Pick-up auf dem Markt.
Technisch wartete die Borgward Isabella mit einem Vierzylinder-Reihenmotor und einer neuen, hydraulischen Kupplung mit 4-Gang-Getriebe auf. Die 60 PS der Limousine wurden beim Coupé-Modell der Isabella auf 75 PS gesteigert und auch das Urmodel dieses Spitzenwagens erfuhr ständig fortschrittliche Neuerungen, die zum Fahrspaß beitrugen. 1954 startete Adolf Brudes mit einer Isabella mit dem serienmäßigen 60 PS Motor bei der Carrera Panamericana. Auch in den Folgejahren und mit leistungsstärkeren Motoren stolperte man im Motorsport immer wieder über die hübsche Bremerin, die in der ursprünglichen Fassung Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 135 km/h erreichte (die Borgward Isabella TS brachte es auf 150 km/h).
Vor allem beim Anblick des Isabella Coupé-Modells, das ab 1959 auch mit den wunderschönen Heckflossen erhältlich war, kommt das echte Rock’n’Roll-Feeling auf, und die unbändige Lust zu „You ain’t nothing but a hound dog“ eine Runde um den Block zu cruisen wird fast übermächtig. Lediglich der Preis von bis zu 28 000 Euro könnte einem da noch die Tränen in die Augen treiben, doch über Geld redet man ja bekanntlich nicht…
Technische Daten zur Borgward Isabella:
Produktionszeit: 1954 – 1962
Hubraum: 1493 cm³
Gewicht: 1040 kg
Spitzengeschwindigkeit: 135 km/h
Links:
www.borgward.com (Infos rund um die Borgward Autos)
www.isabella-combi.de (Fanseite speziell zum Kombi Modell)
Quelle: AutomaTick
Eindeutig das schönste Auto was es je von einem deutschen Hersteller gegeben hat. Zu schade das es die Firma Borgward nicht mehr gibt.🙁
Gruß Oli
Insbesonders Isabelle TS de Luxe - heute noch ein absoluter, chromblitzender Hingucker!!
Ganz zu schweigen vom schnittigen Cabrio ...
Leider hatte ich bisher noch nicht das Vergnügen, solch einen Borgward mal fahren zu dürfen...
In meiner Kindheit hat mich ein Bekannter einmal in einem Hansa 1500 mitgenommen - das war´s auch schon ...
Grüsse, motorina.
Schöner Wagen, der hätte hier aber eine Präsentation mit besseren Bildern verdient gehabt und nicht so einen Pixelbrei.
Gruß, Olli
So direkt wollte ich es nicht formulieren, @Olli the Driver, ... deswegen auch mein Hinweis auf TS de Luxe.
Ich vermisse halt die Bilder von wirklichen schönen Exemplaren dieser Baureihe - und Coupé u Cabrio!!
Dieser Beitrag war aber wieder mal ein Anlass, ein bisschen im Netz nach deratigen wunderschönen Exemplare verträumt zu suchen ...
... und hat somit schon seinen Zweck - zumindest teilweise - erfüllt.
Grüsse, motorina.
Tja, wenn die m-t Partner das nicht hinbekommen schaue ich doch mal was ich selber machen kann. Hier in meinem Blog zu finden.
Gruß, Olli
Es gibt doch noch einige User hier, auf die Verlass ist...
... hatte so was Ähnliches erhofft (ich selbst hätte höchstens 1 oder 2 pics hochladen können - IT-Niete!!).
Danke, motorina.
mmmh Borgward Isabella Coupe, für mich eins der schönsten Autos die je gebaut worden sind.
Nur schade das man Borgward damals finanziell, dass Genick gebrochen hat.
Borgward würde heute über den Sternen stehen ...
Borgward paßt irgendwie zu Wartburg, sowohl vom Klang des Namens als auch von der Ästhetik der Modelle (wenn man mal die 311er und 312er Reihe des Wartburgs heranzieht).
Ein kombiniertes Wartburg-Borgward-Treffen wäre doch mal ganz witzig.
Warum wollte man denn damals nicht Borgward retten so wie man heute Opel retten will? Borgward in Deutschland fände ich irgendwie schöner als Ford. Und der strukturschwachen Bremer gegend hätte es auch nachhaltig genutzt, Bremen hat seit Jahrzehnten fast ostdeutsche Verhältnisse bei der Arbeitslosigkeit. (dürfte das Schlußlicht sein auf dem Altbundesgebiet)
Zum Konkurs steht etwas bei Wikipedia. Und ja, Bremen hat unter allen westdeutschen Bundesländern die höchste Arbeitslosenquote. Viele Großunternehmen gingen Pleite (AG Weser und der Vulkan dürften die bekanntesten sein), der Hafen verliert an Bedeutung, da kommt vieles zusammen.
Gruß, Olli
schöner wagen! war der erste meines papis 😆
Hallo Borgwardfreunde
...hatte in jungen Jahren dieses Borward - Coupe, war eines der schönsten und elegantesten Autos die ich je hatte. ( 190 SL hatte ich auch) Motor-mäßig, mit 1,5 Ltr. und 75 PS war dieser in der Literleistung eines der stärksten Serienwagen mit serienmäßig Becker-Mexico und Liegesitze hydraulischer Kupplung, Gelenk-Hinterachse, Nebenstromölfilter usw.
Diesen Wagen konnten man von Kiel nach München mit Dauervollgas über die Kassler-Berge jagen was derzeit fast jeder Serienwagen nicht überstanden hat
Mir bekannte einzige Schwäche dieses Wagens war, daß die Stirnräder nach über 100 000Km etwas laut wurden.
Dieser Wagen hat mich nie im Stich gelassen.
F.W. Reiner
Hallo Seat Arosa,
einen Vergleich mit Wartburg läßt sich auch mit viel Fantasie nicht herstellen!!
remun
Wie hat man diese Literleistung 1960 eigentlich geschafft? Die Kraftstoffe waren ja noch nicht so klopffest, also waren die Verdichtung und Wirkungsgrad geringer. Außerdem hatte man noch oft OHV oder SV-Motoren (mit untenliegender Nockenwelle) und entsprechend geringere Höchstdrehzahl.
Also der Nexia meiner Freundin (BJ 1997) hat auch 1,5L und 75PS bei 5400U/min, mit OHV und Mehrpunkt-Einspritzung. Alle Achtung daß die Isabella das auch schafft. OK, der Gegendruck vom KAT entfällt da.
Welche Konstruktion war die Isabella-Motor? Und welche ROZ brauchte man? Nenndrehzahl bei P max?
Also Wartburg klingt wie Borgward mit vertauschten Silben. Ich finds witzig.