Motorsphere

Borgward Isabella

verfasst am Tue Apr 28 10:15:10 CEST 2009

„Das ist mir egal, schreibt meinetwegen Isabella drauf.“ - soll der Bremer Autobauer Carl F. W. Borgward auf die Frage geantwortet haben, wie das neue Modell denn nun heißen sollte. Gesagt, getan - obwohl der Erfolgsschlager des damaligen viertgrößten Automobilherstellers Carl F. W. Borgward GmbH in der Anfangsphase im Juni 1954 noch unter dem Namen „Hansa 1500“ vom Band rollte, setzte sich 1957 endgültig die Koseform „Isabella“ durch und von nun an erschien dieser Name auch im Rhombus des Kühlergrills.

Schon damals traf der schnittige Wagen den Geschmack vieler Autoliebhaber, die dann auch gerne bereit waren, den Preis von 7.265,00 DM zu zahlen. Trotz einiger anfänglicher Schwierigkeiten, die erst nach und nach behoben wurden, entwickelte sich die Borgward Isabella mit insgesamt 202 839 verkauften Exemplaren zum Erfolgsauto der Borgward-Marke und wurde sogar bis 1962 gebaut, also über das Ende der Firma selbst hinaus! Welches andere Automodell kann schon so etwas von sich behaupten?

Die Borgward Isabella überzeugte vor allem durch ihre moderne Konstruktion. Sie besaß eine selbsttragende Ganzstahlkarosserie und ihr ansehnliches, chromverziertes Äußeres mit gefälligen Rundungen und angedeuteten Kotflügeln, die sich über die Türschweller fortsetzten, machte sie schon damals zu einem Hingucker. Auch die Schwesternmodelle, wie die motorverstärkte Isabella TS von 1955 oder das ab 1957 produzierte sportive Coupé brauchten sich nicht zu verstecken. Außerdem war die Borgward Isabella noch als Kombi, Cabriolet und als Pick-up auf dem Markt.

Technisch wartete die Borgward Isabella mit einem Vierzylinder-Reihenmotor und einer neuen, hydraulischen Kupplung mit 4-Gang-Getriebe auf. Die 60 PS der Limousine wurden beim Coupé-Modell der Isabella auf 75 PS gesteigert und auch das Urmodel dieses Spitzenwagens erfuhr ständig fortschrittliche Neuerungen, die zum Fahrspaß beitrugen. 1954 startete Adolf Brudes mit einer Isabella mit dem serienmäßigen 60 PS Motor bei der Carrera Panamericana. Auch in den Folgejahren und mit leistungsstärkeren Motoren stolperte man im Motorsport immer wieder über die hübsche Bremerin, die in der ursprünglichen Fassung Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 135 km/h erreichte (die Borgward Isabella TS brachte es auf 150 km/h).

Vor allem beim Anblick des Isabella Coupé-Modells, das ab 1959 auch mit den wunderschönen Heckflossen erhältlich war, kommt das echte Rock’n’Roll-Feeling auf, und die unbändige Lust zu „You ain’t nothing but a hound dog“ eine Runde um den Block zu cruisen wird fast übermächtig. Lediglich der Preis von bis zu 28 000 Euro könnte einem da noch die Tränen in die Augen treiben, doch über Geld redet man ja bekanntlich nicht…

Technische Daten zur Borgward Isabella:

Produktionszeit: 1954 – 1962

Hubraum: 1493 cm³

Gewicht: 1040 kg

Spitzengeschwindigkeit: 135 km/h

Links:

www.borgward.com (Infos rund um die Borgward Autos)

www.isabella-combi.de (Fanseite speziell zum Kombi Modell)

 

 

Quelle: AutomaTick