Erstes Borgward-Modell auf der IAA 2015
Borgward kommt wirklich zur IAA
Erstmals kauften chinesische Investoren mit Borgward eine komplette, wenn auch tote deutsche Automarke. Die Autos unter altem Namen gibt es dennoch zuerst nur in China.
Stuttgart – Dem Projekt Borgward begegnet Skepsis: Kann man, sollte man nach 54 Jahren eine mausetote Automarke wiederbeleben? Deutsche Tradition plus Kapital und Technik aus China? Die Borgward AG mit Sitz in Stuttgart scheint dazu entschlossen. Auf der IAA 2015 steht das erste Serienmodell.
Ein SUV wird es, das sagte der Geschäftsführer Karlheinz Knöss schon auf dem Genfer Salon im Mai. Wie um letzte Zweifel am Comeback zu zerstreuen, verbreitet Borgward selbst Erlkönig-Fotos, die ein SUV auf der Nordschleife zeigen.
Erste Details zur Technik sickerten bereits durch: Von Allradantrieb und Doppelkupplungsgetriebe aus dem Zuliefer-Regal ist die Rede. Von sieben Sitzen sowie selbstentwickelten Benzin-, Diesel- und Plug-in-Hybridantrieben. Das klingt konkret. Bereits vor fünf Jahren sagte Knöss: Wenn Borgward ein Auto vorstellt, dann erst, wenn es fertig ist.
Das deutsch-chinesische Projekt setzt neben deutscher Tradition auf „german engineering“. Entwickelt wurde das neue SUV in Deutschland, sagt der ehemalige Daimler-Manager und neuer Borgward-Vorstand Ulrich Walker den „Stuttgarter Nachrichten“. Produzieren wird Borgward dagegen in Peking. Auch der Verkauf startet zunächst in China, danach in Märkten wie Brasilien und Indien. Für den deutschen Markt gebe es zwar Pläne, aber noch keinen Zeitpunkt.
Geld aus China, Name aus Bremen
"Ich bin überzeugt, dass Borgward seinen Platz auf dem internationalen Automobilmarkt zurückgewinnen wird", sagt Ulrich Walker. In die Entwicklung und den Aufbau der Produktion investierte Beiqi Foton Milliarden. Keine Frage, die meinen es ernst.
Trotzdem schmeckt der Drink seltsam, der da angerührt wird. Denn weder Christian Borgward noch Karlheinz Knöss verfügen über größere Branchenerfahrung. Beobachter zweifeln zudem an der Stichhaltigkeit mittelfristiger Pläne. "Da passt gar nichts zusammen", sagt der Branchenberater Ralf Kalmbach zur „Stuttgarter Zeitung“. Bis 2020 will Borgward 800.000 Autos verkaufen, und diese Zahl bis 2025 noch einmal verdoppeln. Ab 2016 sollen jedes Jahr zwei Modelle vorgestellt werden.
Trotz der Beteiligung eines Borgward-Enkels treibt primär chinesischer Wachstumswille die Pläne für Borgward. Aus Europa stammen im wesentlichen der Name und die Tradition. Zu unserer Idee europäischer Industrietradition mag das nicht passen. Aber in China, wo Borgward zunächst verkaufen will, spielt dies keine Rolle.
Briten und Schweden kennen das Gefühl
In China kennt kaum jemand die Isabella. Borgward kann diese Tradition dennoch nutzbringend einsetzen, und sie sogar mit echten Oldtimern belegen. Die Chinesen bevorzugen eine Marke, die nicht aus dem Nichts kommt. Das unterscheidet Borgward beispielsweise vom Hersteller Qoros. Der wollte ebenfalls mit deutschem Know-how den chinesischen Markt aufrollen. Zur mangelndem Tradition gesellt sich dort mittlerweile mangelnder Erfolg.
Es mag uns Deutschen nicht gefallen, dass unsere Tradition käuflich ist. Briten oder Schweden dagegen kennen die Symbiose aus heimischer Autotradition und chinesischem Kapital bereits. So betreibt Shanghai Automotive (SAIC) die Marken Roewe und MG – auf Basis der Überbleibsel von MG Rover.Der Geely-Konzern stellt längst die legendären englischen „black cab“-Taxis her und besitzt außerdem die schwedische Marke Volvo. Auch Saab befindet sich in chinesischer Hand. Borgward sucht anscheinend die Nähe zu einer weiteren deutschen Tradition neben dem Automobilbau. Nach Informationen der „Rheinpfalz“ verhandelt Beiqi Foton über ein Trikotsponsoring mit dem Fußballverein 1. FC Kaiserslautern.
mal schauen, ob die Marke in Deutschland oder China Zukunft hat.
Quorus kommt ja in China nicht gut an.
Borgward ist ein tot gerittener Gaul.
Lediglich ein Geschacher um einen ehemals guten Namen.
Ähnlich wie bei Horex,Kreidler und co.
Allein der gute Name für eine Wiederbelebung ist kein Prädikat.
Gleiches gilt für Grundig, Telefunken, Nordmende usw.
Wenn ich sehe was für ein Schrott unter diesen ehemals führenden Marken verkauft wird könnte ich kotzen .
Trikotwerbung für ein in Europa nicht erhältliches Produkt...mutig 😉
schon mal darüber nachgedacht, dass europäischer Fußball in China extrem beliebt ist und regelmäßig angeschaut wird?
Ach soo, man kommt jetzt zur IAA, aber ist doch hier gar nicht präsent (im Weiteren).
Was wird den Chinesen dann dort weiteres vorgeflunkert, die Werbung würde ich gern mal dort sehen !
Die Deutsche Dependance mit Stuttgarter Anschrift macht sich bestimmt auch in jedem Briefkopf derer Geschäftspapiere gut.
Ein Briefkasten mit Blick auf eine Mercedes-Niederlassung nebendran ;-)
Sorry, ich will ja nicht (allzu) schwarz-malen aber so wenig von Qoros weiterhin zu sehen ist, man sich davon differenzieren mag, der Vergleich mit Volvo hinkt gleichsam. Da steckt doch gewachsene fortlaufende Tradition dahinter. Gelder kommen woanders her, gewiss, doch das eigentliche/eigene werklen ist ihnen nicht abhanden gekommen.
Hier, mit Borgward, könnte selbst ich nix vertrautes verbinden, so deutsch das mal war, daher kam.
Wenn alle reichlich und brav an die FIFA abdrücken wird sich das Synonym für Korruption, der Seppel Blatter aber freuen.
ES gibt tatsächlich ein Büro in Stuttgart.
Nicht nur einen Briefkasten.
Irgendwo müssen die deutschen Manager ja auch einen Schreibtisch haben.
Und das Büro ist nicht neben der Mercedes-Niederlassung.
Ob das hilft, wird sich zeigen.
Klar. Darum ja auch "mutig" und nicht "Unsinn".
Man könnte den Chinesen eine Vita vorgaukeln, Borward ist in Europa so selbstvertändlich, dass sie sogar auf Trikots stehen. Aber auch der gemeine Chinese findet das vermutlich schnell raus 😉
Es gibt doch noch immer neue Borgwards. Ich fahre selbst einen, nämlich eine C-Klasse aus Bremen, welche in den Borgward-Werkshallen hergestellt wurde. Ist jetzt ein Stern vorne drauf und keine Raute, aber es ist ein indirekter Nachfolger der Isabella.
Oh, ist mir neu, das die Mercedes C-Klasse eigentlich ein Borgward ist.
Die Ähnlichkeit ist jedenfalls frappierend.
Ich denke, ich fahre dieses Jahr mal auf die IAA.
Das möchte ich mir mal ansehen.
DKG ?
Wenn das mal nicht eine Hemmung darstellt.
Es zeigt sich, dass die Chinesen Humor haben. Allein schon mit dem Firmenstandort. Und ich gönne Ihnen Erfolg. Schließlich habe nicht nur ich nicht vergessen wer damals Borgward in den Ruin getrieben hat. Daimler Benz und die Deutsche Bank. Beide fügten einer Region und den dort lebenden Menschen schweren Schaden zu. Aus Profitstrategie. Borgward war nach dem provozierten Konkurs sogar schudenfrei, hätte von selbst eigentlich nicht in den Konkurs gemusst. Bravo Ihr Chinesen !
Entscheidend für den Erfolg dürfte m.E. der chinesische Markt sein - ob man in Deutschland/Europa an den großen japanischen und koreanischen Marken vorbeiziehen kann, scheint mir doch zweifelhaft. Die Generation, die in Deuschland die Borgward-Fahrzeuge noch im Straßenbild gesehen hat, reicht als Zielgruppe sicher nicht aus. Ohne ein Alleinstellungsmerkmal wie 7 Jahre Garantie oder ein überragendes Marketing sehe ich hier nur geringe Absatzchancen.
Ich wünsche Borgward viel Erfolg und bin gespannt, wie sich die Fahrzeuge in Vergleichstests zu Ford und Opel schlagen. Gegen VW, Skoda und Seat kann ja sowieso keiner gewinnen 🙄
Genau so habe ich es befürchtet.
Da wurde vor ein paar Monaten noch hochtrabend angekündigt.
Mal schauen was wurde angekündigt:
Sub-Premium
2016 Kompakt-SUV, Danach pro Jahr 2 Modelle
Produktion in Europa
Deutschland früh dabei
Eigene Technik
800.000 Autos 2020
Und jetzt schauen wir mal wie es jetzt aussieht:
Mittelklasse-SUV
Produktion in China
In näherer Zukunft kein Verkauf in Europa
Eigene Technik wird angezweifelt
Fazit: Irgendein China SUV für Schwellenmärkte mit deutschen Namen. Gabs öfter mal. (Landwind...)