Umweltbundesamt ruft zur Reduzierung von Flugreisen auf
Borkum statt Bali: Urlauber sollen weniger fliegen
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? So könnte die Mahnung des Umweltbundesamtes verstanden werden. Das ruft die Deutschen zu weniger Flugreisen auf.
Berlin - Sonne tanken am Zuckerhut oder Schnorcheln in Ko Samui: Für so manchen Deutschen kann es im Urlaub gar nicht weit genug weg gehen. Dementgegen steht die Mahnung des Umweltbundesamt und der Naturschützer die Bürger. Beide appellieren an die Bundesbürger, auf Flugreisen möglichst zu verzichten. Je näher das Reiseziel, desto geringer seien die Klima- und Umweltschäden, erklärte das Umweltbundesamt auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. "Die umweltfreundlichste Variante ist daher der Urlaub auf Balkonien oder im Schrebergarten." Von der Regierung fordert das Amt, künftig umweltschädliche Subventionen zu streichen, damit das Fliegen nicht künstlich verbilligt wird.
Abgeschafft gehören nach dem Willen des Umweltbundesamts die Befreiung des Kerosins von der Energiesteuer, die Befreiung internationaler Flüge von der Mehrwertsteuer und Betriebsbeihilfen für Flughäfen. "Anders wird die wichtige Verlagerung auf die umweltfreundlichere Schiene und die Eindämmung des Wachstums im Flugverkehr nicht zu erreichen sein", betonte die Bundesbehörde.
Seltener Fliegen und länger Bleiben
Rund 75 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen, die dem Tourismus zugerechnet werden, stammen aus dem Verkehr - davon 40 Prozent aus dem Flugverkehr. Ein Flugzeug stößt für jeden Personenkilometer 211 Gramm klimaschädliches Kohlendioxid aus - und damit deutlich mehr als ein Pkw (142 Gramm) sowie mehr als fünfmal so viel wie die Bahn im Fernverkehr (41 Gramm).
Der Leiter Verkehrspolitik beim Umweltverband BUND, Werner Reh, riet im dpa-Interview: "Statt mehrfach im Jahr in den Urlaub zu fliegen, seltener fliegen. Und wenn man fliegt: länger bleiben." Zudem sei es ratsam, zu jedem Flug eine seriöse Klima-Kompensation dazu zu buchen. Dabei finanzieren Passagiere Klimaschutzprojekte, die das beim Flug ausgestoßene CO2 wieder einsparen.
Auch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) rät zu Ausgleichszahlungen: "Wir setzen uns im Rahmen der internationalen Luftverkehrsorganisation für globale Klimaschutz-Lösungen ein." Aus ihrer Sicht ist "Verzichtsrhetorik" nicht der richtige Weg. Der Experte des Umweltverbands NABU, Dietmar Oeliger, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Innerdeutsch ist Fliegen eigentlich aufgrund eines guten Schienenverkehrsnetzes überhaupt nicht mehr notwendig."
Kerosinsteuer würde Wettbewerb erschweren
Die Umweltorganisation Germanwatch appellierte an die Bundesregierung, Nachbarn wie Frankreich, die Benelux-Staaten und Großbritannien dafür zu gewinnen, gemeinsam eine Kerosinsteuer einzuführen - ähnlich hoch wie die Mineralölsteuer bei Autos. EU-Richtlinien ermöglichten dies, sagte Verkehrsreferent Manfred Treber der dpa.
Die Luftverkehrswirtschaft hält nichts von der Forderung nach einem freiwilligen Verzicht auf Flugreisen. Trotz hoher Wachstumsraten sinke der Anteil des weltweiten Luftverkehrs an den Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid, sagte der Sprecher des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Peter Königsfeld, der Deutschen Presse-Agentur. Von 2,81 Prozent im Jahr 2000 sei der Anteil auf 2,42 Prozent im Jahr 2012 gesunken. Und seit 1990 hätten die deutschen Fluggesellschaften ihren spezifischen Treibstoffverbrauch um 42 Prozent verringert.
Forderungen nach einer Kerosinsteuer, um das Fliegen zu verteuern, lehnte der Verband ab. Ein nationalstaatlicher Alleingang für eine Kerosinsteuer, "würde zu einem weiteren erheblichen Wettbewerbsnachteil für deutsche Luftverkehrsunternehmen führen", sagte Königsfeld. Die Branche brauche finanziellen Spielraum für neue Flugzeuge: "Denn damit reduzieren wir am wirkungsvollsten die Lärm- und die CO2-Emission."
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Quelle: dpa
Da wir hier bei MT sind...
Ich schließe mich dem UBA an.😉
Ich bin dafür, dann wird es in den Flugzeugen und an meinen bevorzugten Reisezielen wenigsten nicht so voll.
Vor 7 Jahren war ich 14 Tage im Juli auf Juist, schön ruhig ja, allerdings war das Wetter 10 Tage regnerisch, für die viele Knete kommt man auch gut in die Sonne.
Und so werde ich wohl auch in Zukunft halten, die Empfehlungen dieser Umweltapostel haben mich noch nie interessiert .
Gute (Schnaps)idee, schließlich brauchen leere Flugzeuge ein paar Tropfen weniger Kerosin. 🙄
Malle, ich komme! Und London, ich komme! Und Neuseeland, ich komme!
Deuschte Bahn? Ich komme nicht!
Was übrigens Steuern oder zusätzliche Abgaben angeht... gerne. Gerne bezahle ich 5 oder meinetwegen 20 € extra, wenn die auch tatsächlich in nachhaltige Umweltprojekte investiert werden.
http://www.spiegel.de/.../...n-protestieren-gegen-abgabe-a-715588.html
Wurde doch inzwischen wieder abgeschafft, richtig?
So ist das eben. 10 € für einen Flug, deshalb reist angeblich keiner mehr ins Urlaubsland. Geprüft hat das kein Mensch und auch keinem Mensch fehlen plötztlich 20 € in der Urlaubskasse. Also lieber wieder abschaffen und dafür werben, dass die Leute freiwillig nicht fliegen. 😆 😎
PS/Edit:
Meinen letzten Urlaub habe ich daheim und den davor auf dem Rad verbracht. Also, alles halb so wild. Nur wenn dann ein viertägiger Radausflug in der Heimat fast mehr kostet als 7 Tage Mallorca inkl. Flug (weil allein das Zugticket zzgl. Fahrradticket fast so teuer ist wie ein Flug)... naja...
Vermutlich brauchen wir demnächst noch einen Passierschein, um eine Flugreise an zu treten.
Die DDR läßt grüßen.
Von Politikern lass ich mir zu dem Thema nichts sagen. Die haben selber die schlechteste Umweltbilanz.
Lustig sind auch immer die Klima Konferenzen wo sie uns vorbeten wie schlecht der Individualverkehr doch ist. Und wie sind sie bitte zu der Konferenzräume gekommenen? Richtig auch per Flug, Bahn und Taxi.
Wo denkst Du hin? Politiker werden im Firmenwagen chauffiert, steigen aber manchmal ein paar Meter vor den Konferenzräumen auf ein elektrisch betriebenes Fahrzeug um, um Umweltbewusstsein zu suggerieren.
Das sollte doch eine Selbstverständlichkeit sein, dass man sein Altöl nicht im Garten auskippt, seinen Müll nicht im Wald entsorgt und natürlich auch nicht fliegt. Dafür muss man noch nicht mal Öko sein, sondern einfacher Durchschnittsbürger mit mittlerem Bildungsstand. Haben wir schon vor über 30 Jahren in der Schule gelernt. Also mal wieder ein Artikel fürs Sommerloch. Grüße an den Sack Reis in China.
Man kann seinen Urlaub auch zu Hause verbringen, spart Stress und ist billiger als viele denken. Einfach mal probieren.
Ich glaube nur der Statistik die ich selbst gefälscht habe. Die Bahn ist das ineffizienteste und schlechteste Transportmittel dass es in Deutschland gibt. Zwei rostige Schienenstränge mit eingebauter Vorfahrt, ein Kundenservice der den Namen nicht verdient, rollender Müll der sich tatsächlich noch Zug schimpft und stetig steigende Preise für bessere Viehwagons. Man muss sich mal überlegen wie hoch die Nutzungsquote der Bahn ist, was außerhalb der Stoßzeiten passiert und wieviel Aufwand für diesen Moloch betrieben wird.
Moderne Maschinen wie der Boeing 787 Dreamliner liegen bei ca. 80g -> LINK. Damit fliege ich in 12,5 Stunden von Frankfurt nach Tokyo.
Mit der deutschen Bahn kommt man wegen Lokschaden, Personen im Gleis, Böschungsbrand, Warten auf Zugpassagiere, Vorbeilassen eines ICEs, Warten auf Ausfahrtfreigabe oder was auch immer sonst für einen Grund sich der Saftladen einfallen lässt in 1 Stunde schon mal 15km weit - spart sich im Sommer aber die Sauna, dank angenehmer 50°C im Zug...
immer wieder die Öko Faschisten mit ihrem CO2 BlaBla.
Wenn mans relativ sieht, ist fliegen gar nicht so schlimm wie immer alle tun - selbst wenn man an den CO2 Mist glaubt. Immerhin ist die Luft in 10km dünner, demnach gibt es weniger Reibungsverluste.
Ein Airbus A320-200 verbraucht 2700L pro Stunde im Flugbetrieb. Macht bei 900km, die man in der Stunde fliegt, 300L auf 100km. Bei 150 Passagieren sind das pro Passagier 2L Kraftstoff auf 100km. Und die 100km sind zudem Luftlinien-km, die äquivalent auf der Straße je nach Streckenführung deutlich mehr wären. Selbst wenn das Flugzeug nur zu 3/4 besetzt ist und der Start sicher nochmal einige Liter Extra-Kerosin kosten, ist die Bilanz am Ende besser als die eines mit einem einzelnen Menschen besetztes Auto.
Diese Klima-Kompensationen sind im Endeffekt auch nur Verarsche und füllen Spekulations-Betrügern wie Al Gore die Taschen. Denn bei diesem Thema geht es ausschließlich nur um Geld ! Die Umwelt interessiert die einen Scheissdreck. Das merkt man spätestens dann, wenn das Interesse an der Umwelt schlagartig verschwindet wenn mit diesem Argument kein Geld mehr verdient werden kann.
Das ganze Umwelt-Geschwafel ist zum jetzigen Zeitpunkt nur Lug und Betrug.
Ich bleibe bei der Reise mit dem eigenen Auto, da kann ich selber entscheiden, wann ich wo zu was anhalte, auf was ich für mich Klima usw. einstelle usw.. Wer natürlich ne alte ungepflegte Karre hat, sollte dann doch besser auf andere Fortbewegungsmittel setzen, egal, was einem Politiker oder sonstige Bürokraten erzählen wollen.
Schiffsreisen sind übrigens auch nicht übel und inzwischen auf Nordsee/Atlantik und Ostsee ab deutscher Küste buchbar. Nur ist das dort oftmals noch verwendete Schweröl eigentlich Sondermüll mit reichlich Schwefel drin, dagegen sind moderne Flugzeuge wohl doch als relativ sauber anzusehen.
http://images.google.de/imgres?...
So lange ich sowieso überall belogen werde, kaufe und nutze ich das, was ich mir erlauben kann und was mich überzeugt, und nicht das, was Andere mir versprechen oder mir raten, weil sie dafür evtl. die höchste Prämie von Dritten bekommen.
Schöne Rechnung...
Du hast aber schon gelesen, dass gerade nicht empfohlen wird, bei Fernreisen vom Flieger ins Auto zu wechseln.
Stichworte:
Landegewicht, Kerosin ablassen
Die Bahn kann solange keine Alternative zum Flugzeug sein, wie es zu den auf dem Landweg erreichbaren Urlaubszielen keine leistungsfähigen und für den Hochgeschwindigkeitsbetrieb ausgelegten Fernverbindungen gibt.