Dieselskandal: Bosch erzielt Einigung in den USA
Bosch einigt sich im Abgasskandal mit US-Klägern
Tag der Einigungen: Der Zulieferer Bosch hat im Zuge des VW-Kompromisses über die 3,0-Liter-Diesel ebenfalls einen Vergleich mit US-Klägern erzielt.
San Francisco/Stuttgart - Bosch hat sich in den USA mit Betroffenen des Diesel-Skandals geeinigt. Das gab der zuständige Richter Charles Breyer im Zuge der Einigung von VW über die 3,0-Liter-Diesel bekannt. Bosch teilte dazu mit, "die Einigung umfasst auch die Beilegung von Forderungen gegen die Robert Bosch GmbH, ihre Tochtergesellschaften, die Mitarbeiter und das Management." Details zur Einigung nannte Bosch nicht.
US-Medien hatten berichtet, der Vergleich könnte Bosch mehr als 300 Millionen Dollar kosten. Wie die Einigung konkret aussieht, darüber könnte die nächste Gerichtsanhörung Aufschluss geben. Sie soll an diesem Donnerstag um 11.00 Uhr Ortszeit (20.00 MEZ) stattfinden.
Die Einigung zwischen Bosch und den Klägern ist nach Unternehmensangaben vorläufig. Sie werde erst wirksam, wenn Breyer "eine endgültige schriftliche Vereinbarung nach den Regeln des US-Prozessrechts für Sammelklagen" genehmige. Das Unternehmen teilte mit, man habe sich dazu entschieden, die "grundsätzliche Einigung, wie sie heute von Richter Breyer bekannt gegeben wurde, abzuschließen". Gleichzeitig betonte Bosch, die Vorwürfe der Kläger weder anzuerkennen noch Schuld einzuräumen.
Bosch war in den USA wegen angeblicher Mitwirkung am Abgasbetrug ins Visier geraten. Eine Sammelklage von Autohändlern etwa ging davon aus, dass Bosch beim Abgas-Betrug die Rolle eines "aktiven Mittäters" innehatte. Bosch hatte stets darauf verwiesen, mit den zuständigen Behörden zu kooperieren und seine Interessen zu verteidigen. Dem Unternehmen hätte ein langwieriger US-Rechtsstreit gedroht, falls keine außergerichtliche Einigung gefunden worden wäre.
Quelle: dpa
Fehlt nur noch, dass die Amis per Sammelklage unser KBA verklagen bzw. das Amt in dem Land, wo die beanstandeten VAGs Ihre Typzulassung bekommen haben.
Das ginge nur mit TTIP... Denn damit wären KBA Zulassungen auch in den USA so gültig...
Aber für die TypGenehmigung ist in den USA eine andere Institution verantwortlich.
Schön leise und ohne viel Presserummel durchgebracht - alle Achtung.
Man lässt VW an der Front stehen und die Medienklatsche einstecken, während man bei Bosch alles still schweigt.
Dabei ist die Mittäterschaft hier nicht geringer zu bewerten als bei VW, denn ohne die Zusage von Bosch, illegale Steuerelektronik zu entwickeln, hätte es diesen kriminellen Akt ja nie gegeben.
Mich wundert, dass bei Bosch mit der kriminellen Idee nicht Schluss war.
Die Welt ist leider (oder zum Glück) nicht immer so schwarz und weiß und einfach wie sich der normale Motortalker das von seinem Sofa aus vorstellt...
Also vermutlich um die 300 Mio. $ dafür, dass man offiziell nichts Gesetzeswidriges getan haben will? Im Wilden Westen hätte man so was sicherlich "Schweigegeld" genannt... 😉
Bosch handelt professioneller als VW. Dass die Jungs und Mädels beschissen haben steht außer Frage, ansonsten würden da keine Gelder fließen und es auch keine Einigung geben. Im Gegensatz zu VW wird man aber hier umgehend auf die Forderungen der Kläger reagiert haben - und die Klageschriften nicht vom Pförtner zurückweisen lassen. In so einem Fall, geht das auch im kleinen Kreise. VW war und ist eben immer noch der Meinung, die absolute Nummer 1 zu sein, nach der sich alle anderen zu richten haben.
Wenn Bosch schriftlich darauf hingewiesen haben sollte, dass ihre Entwicklung nicht im Zuge von behördlichen Prüfverfahren genutzt werden darf, kann ich die Aussage nicht ganz nachvollziehen. Ich kann mir nicht vorstellen dass Bosch das so nicht getan hat.
Im Zuge von internen Entwicklungstests kann der Kunde doch durchaus so eine Software fordern, ob es nun Sinn macht oder nicht.
Im Prinzip ist der Hersteller selbst verantwortlich. In den USA gilt: Nur nicht erwischen lassen, denn sonst wird´s teuer!
Hat Bosch, konkret: "nur zu internen Testzwecken nutzen, Nutzung im Serienfahrzeug illegal".
Nur stellt so ein Vermerk nicht von einer Haftung frei, wenn man bemerkt, dass dies in jedem Serienfahrzeug installiert ist und man dann die gesetzliche Forderung nach Information der entsprechenden Behörden missachtet.
'bis 300 mio' sind eine ganze menge, wenn mans mal in verhältnis zu dem setzt was vw bezahlt und was ein auto insgesamt kostet.
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und richtig:
wenn sie die sachen an vw als 'nicht street legal' verkauft haben und das mehrere millionen mal so können sie zu 100% davon ausgehen, dass es eingesetzt wurde.
das ist so ähnlich als verkauft jemand zerlegte waffen oder panzer und wenn das zeug zum einsatz kommt (weils jemand wieder zusammenbaut) tut er so als habe er das nicht gewußt und ja drauf hingewiesen dass damit nicht geschossen werden darf.
kann es moeglich sein das vw oder audi das wollte..... ich kann ja nur was verkaufen oder herstellen wenns einen abnehmer gibt, und was die software angeht kann es sein das vw oder audi das aufspielen konnten was sie gebraucht haben...
Dabei sollte man aber auch den enormen wirtschaftlichen Druck nicht außer Betracht lassen, den der Wolfsburger Konzern auf die Stuttgarter ausgeübt hat.