Patente zum autonomen Fahren: Deutsche und Japaner vorne
Bosch gegen Google: 2.710 zu 140
Klassische Auto-Firmen liegen beim autonomen Fahren vorn - zumindest nach der Anzahl der Patente. Doch das ist nicht die ganze Wahrheit. Google und Co. holen auf.
Berlin – Innovativ, kreativ und technologisch ganz weit vorne. Im Silicon Valley liegt die Zukunft des autonomen Fahrens – und klassische Autohersteller sehen nur noch die Rücklichter. So wurde es in den vergangenen Monaten oft beschworen. Doch die Realität sieht offenbar etwas anders aus. Noch haben die Internet- und Computergiganten die klassische Autoindustrie bei dem Zukunftsthema autonomes Fahren nicht überholt.
Zu dem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag der Münchner Patent-Kanzlei Grünecker, über die die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Demnach liegen die meisten Patente fürs autonome Fahren nicht bei Google, Apple oder Tesla, sondern bei japanischen und deutschen Unternehmen – überwiegend aus der Autoindustrie.
Autonomes Fahren: Bosch mit 2.700 Patenten in sechs Jahren
So habe allein der Zulieferer Bosch in den vergangenen sechs Jahren 2.710 Patente im Bereich selbstfahrender Autos veröffentlicht. Danach folgen Toyota (2.061), Volkswagen (1.173) und der japanische Zulieferer Denso (1.022). Dann Honda (882), Nissan (871), Daimler (793) und Continental (714). Erst auf Platz neun folgt mit General Motors ein US-Unternehmen (713), Hitachi (568) komplettiert die Top Ten.
„Die Quantität der Patente sagt auch einiges über die Qualität der Technologie aus“, zitiert die SZ den Patentanwalt Jens Koch. Er zieht den Schluss, dass die deutschen Autohersteller „beim autonomen Fahren technologisch mit vorne liegen“.
Noch, muss man einschränkend sagen. Zwar rangiert Google mit 140 Patent-Veröffentlichungen auf einem hinteren Platz. Doch vor acht Jahren hatte der Suchmaschinen-Konzern erst sechs Patente in dem Bereich veröffentlicht. Laut Koch muss es für die Autobauer in den künftigen Jahren darum gehen, „ihren Vorsprung zu behalten und nicht überholt zu werden.“
Google mit den meisten autonomen Kilometern
Die Zahl der Patente erzählt zudem nur die halbe Geschichte. Alle Hersteller greifen bei ihren selbstfahrenden Autos auf Sensoren, Kameras, Radar oder Steuergeräte verschiedener Zulieferer zurück. Entscheidend ist, wie die Systeme zusammenwirken, und wie gut die Algorithmen sind, die sie steuern. Hier ist vor allem Erfahrung entscheidend.
Ließe sich die in Kilometern berechnen, hätte Google die Nase weit vorne. Kein anderes Unternehmen hat autonom mehr Strecke zurückgelegt als die Kalifornier. Auch, weil die Rahmenbedingungen für die Erprobung in einigen Staaten der USA besonders gut sind. Deshalb erproben ja auch Daimler, Nissan, Bosch, Audi, Ford oder Delphi ihre Roboter-Autos in den USA. Davon abgesehen leisten sich auch deutsche Autohersteller Denkfabriken in Kalifornien. Was Daimler als Patent anmeldet, wurde letztlich vielleicht auch im Silicon Valley erdacht.
Das hat wohl ein Deutscher vom Werbegeld verblendeter Reporter zusammengerechnet???
"Innovativ, kreativ und technologisch ganz weit vorne" aber garantiert nicht in D, von da kommen nur Ankuendigungen die nie den Markt erreichen. Oder auch Betrugssoftware... 😮
Es werden ja auch japanische Hersteller genannt, so eng muss man es also nicht sehen. Die digitale Datenverarbeitung ist natürlich eine der Kernkompetenzen der großen amerikanischen Tech-Konzerne, doch gerade bei der Integration und Applikation von Sensorelektronik und Steuergeräten sind Zulieferer und Autobauer dank ihrer Erfahrung auf dem Gebiet der Fahrerassistenten wirklich führend. Und wenn Dinge wie "Trailer Sway Mitigation" nicht kreativ sind, dann weiß ich auch nicht weiter. 😉
Die Anzahl der Patente sagt nichts über deren Qualität aus, da man heute jeden Furz als Patent anmelden kann. Vorausgesetzt er hat eine andere Tonlage als 1000.000 anderer Fürze.
Die Deutschen haben es echt drauf irgendwas auf dem Papier zu entwickeln, Patente zu machen und vielleicht nen Prototypen zu bauen... das wars dann aber auch! Marktreife erlangen dann andere!
Die Deutschen haben viel zu viel Angst vor neuen Dingen ("German Angst").
Das "Problem" sind nicht die Zulieferer, sondern die Autohersteller, die moderne Technologien nicht schnell genug ordern. Ein Zulieferer, der innovativ sein soll ... dann innovativ ist ... aber es nicht verkaufen kann, hört auf innovativ zu sein. Das wäre dann der langsame Tod vieler Autohersteller.
Nur die schiere Masse an Patentzahlen sagt Nichts über den Wert aus. Apple wird Autos um wenige apple-
Patente herum bauen, um nicht schnell austauschbar zu sein. Das hat Vorrang vor dem eigentlichen "Modeautobau":
http://www.autobild.de/.../apple-icar-titan-2021-vorschau-718909.html
Der Käufer wird später Exklusivität und Alleinstellungsmerkmale erwarten können.
Dafür wird keine schiere Patentmasse benötigt.
Deutschland ist in den vergangenen Jahren zu einem Land der Blockierer und Bremser, der Verhinderer und Zauderer geworden. Daran können geschönte Statistikstudien zur selbstbeweihräucherung nichts ändern. Man denke an den Transrapid -> Projekt eingestellt, fährt nur in China zwischen Flughafen und Stadt, während Japan seinen eigenen Maglev inzwischen auf Langstrecke baut (wofür diese Fahrzeuge eigentlich auch gedacht waren).
Deutschland sieht beim Hybridfahrzeug nur noch aus weiter Ferne die Rücklichter der Japaner - Toyota und Honda verkaufen auf dem eigenen Heimatmarkt pro Monat über 10.000 Hybridfahrzeuge. Auch bei der Elektromobilität ist man zu spät gewesen. Das halbherzige Vorgehen von Mercedes Benz (Smart) und VW hat nicht viel gebracht. Stattdessen lässt man mit staatlicher Unterstützung die Ladeinfrastruktur durch eine unsinnige Ladesäulenverordnung blockieren, damit die erfolgreiche ausländische Konkurrenz (Renault-Nissan) ausgesperrt wird. Und wenn man sich überlegt, dass über 60% der Fahrzeuge noch immer mit einem altertümlichen Schaltgetriebe unterwegs ist - worauf manche auch noch ganz stolz sind - dann reibt man sich aus dem Ausland nach Deutschland blickend verwundert die Augen.
Es wäre mal an der Zeit, auch von anderen Kulturen etwas zu probieren und anzunehmen, ohne das gleich in 10 verschiedenen Medien das Ende der Welt prophezeit und eine bezahlte Hetzkampagne gefahren wird. Vielleicht merkt man, dass einem manche Dinge sogar ganz gut gefallen und man nicht unbedingt immer der Nabel der Welt sein muss. Man sollte erstmal daran arbeiten, Komfort und Service für die eigene Bevölkerung zu erhöhen oder zu stabilisieren (Stichwort Deutsche Bahn) als das man auf internationale Rekorde schielt.
@ Kamui77
Danke! 😊
Ach, das ist doch schon immer so, nicht erst seit ein paar Jahren! Selbst miterlebt habe ich das bereits Ende der 90er, als das Internet langsam populär wurde. Das war damals schon ganz böses Teufelszeug, welches niemand braucht und den Charakter von Kindern/Jugendlichen zerstört. Selbst heute hinkt Deutschland bei der Vernetzung noch hinterher!
Und kurz vor meiner Zeit waren es die Computer und die ersten Videospiele!
Und genau daher kommt doch der Begriff "German Angst"! Da wird auch Google Street View als Beispiel genannt... tolles Beispiel dafür!
Habt ihr nicht FIOS und so Zeugs in jeden Dorf? Hier laufen selbst die 80 Jahre alten Oma's mit i Pads rum und jede Burgerbude und Diner hat wi-fi.
PS: allerdings sind von meinen Deutschen Klassenkameraden (Bj 47) nur 3 (von 37) auf FB, dagegen in der gleichen Altersgruppe in den USA 70 von 100... Irgendwie ne andere Einstellung....
Pete
Haha, selbst in Städten mit weit über 100.000 Einwohner gibt es Gebite die sich mit DSL1000 und weniger zufrieden geben müssen.
Ja Moment! Hat die DDR die BRD uebernommen??? Und es herrscht Mangel ueberall und man steht Schlange und wartet 8 Monate fuer nen neuen Golf??? 😱
Ich dachte immer die BRD, die zweit oder drittgroesste Industrienation auf 5 Planeten haette die DDR geschluckt und alle lebten in Saus und Braus und Telefone werden von der Telekom verschenkt und wifi an jeder Litfasssaeule? 😕
Pete
Ich wohne mitten im Ruhrgebiet - eine Millionenmetropole! Daheim hab ich das maximal verfügbare DSL16.000 und Handyempfang hab ich auch keinen... Nach G4 und jetzt ganz neu G5 kriegen die nicht mal flächendeckend G3 oder zumindest G2 hin -.- Und das in einer Millionenmetropole!!!
Dank des Exportes! Aber selbst nutzen will man hier nichts...
Ich ebenfalls und das bei der deutschen Telekom😤