EU macht Druck auf VW im Diesel-Skandal
Brüssel mahnt rasche Reparaturen an
VW soll im Herbst fertigwerden, sonst drohen Maßnahmen: Brüssel setzt VW beim Diesel-Rückruf unter Druck. Denn durch den Betrug wurde die Typzulassung hinfällig.
Brüssel - Europas Verbraucherschutzbehörden erhöhen im Diesel-Skandal den Druck auf Volkswagen. Der Konzern müsse alle europaweit vom Skandal betroffenen Autos rasch umrüsten. Das sind gut acht Millionen Fahrzeuge. Es gebe Hinweise darauf, dass viele der Autos noch nicht nachgerüstet seien, erklärte die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel.
Volkswagen betonte dagegen, bei den Nachrüstungen per Software-Update auf "einem sehr guten Weg" zu sein: In Deutschland dürften bis zum Monatsende rund 80 Prozent der betroffenen Autos nachgerüstet sein, europaweit seien es zwischen 65 und 70 Prozent.
Ein VW-Sprecher sagte: "Wir tun unser Möglichstes, die Kunden zu informieren." Dies betreffe auch Märkte, wo es keine behördlich vorgeschriebenen Rückrufe gebe. Volkswagen betonte: "Die Verbraucherverbände können sicher sein, dass wir auch in den nächsten Monaten mit Nachdruck dafür sorgen werden, dass die Zusagen aus dem Aktionsplan eingehalten werden." Die bisherige Beteiligung an den Servicemaßnahmen sei positiv.
VW soll in diesem Herbst fertigwerden
Der Sprecher machte aber auch klar, dass erst spät alle Genehmigungen der zuständigen Regulierungsbehörden zur Umrüstung vorgelegen hätten. Volkswagen hatte dies im Mai bekanntgegeben. Für die Typgenehmigung der Fahrzeuge der Marke Skoda sei beispielsweise eine britische Behörde zuständig. Den Start der gesamten Rückrufserie hatte Ende Januar 2016 das Pick-up-Modell VW Amarok gemacht.
Die nationalen Behörden forderten gemeinsam mit der EU-Kommission schriftlich, der Autobauer solle binnen eines Monats bestätigen, dass die Nachrüstung wie versprochen im Herbst 2017 abgeschlossen werde. Andernfalls drohten Schritte in einzelnen Mitgliedstaaten.
VW geht weiterhin davon aus, die Umrüstung bis zum Herbst abschließen zu können. Aber auch danach werde betroffenen Kunden mit einem Auto mit dem Dieselmotor des Typs EA 189 kostenfrei angeboten, das Software-Update aufzuspielen.
VW: Garantie nicht notwendig
Das Problem: Juristisch geht es um Wagen, die die Vorgaben für ihre Zulassung nicht mehr erfüllen, nachdem VW den Einsatz einer illegalen Software zugegeben hatte. VW müsse alle Wagen so instandsetzen, dass sie den Zulassungsregeln entsprechen, erklärte EU-Kommissarin Vera Jourova.
Zudem müsse der Hersteller eine Garantie abgeben, falls nach den Reparaturen Probleme aufträten. Über das Schreiben hatte zuerst das "Handelsblatt" (Donnerstag) berichtet. "Volkswagen sollte sicherstellen, dass für die von dem Unternehmen verursachten Probleme Abhilfe geschaffen wird", zitiert die Zeitung aus dem Brief.
Aus VW-Sicht hat das Software-Update "keine nachteiligen Einflüsse auf den Kraftstoffverbrauch oder die Beständigkeit des Motors und seiner Komponenten". Dazu habe es Laboruntersuchungen von Bauteilen, Erprobungen von Motoren und Fahrzeugtests gegeben. Eine weitergehende Garantieerklärung sei daher "aus unserer Sicht nicht notwendig".
Quelle: dpa
Ich entnehme den Äußerungen, daß der Hersteller nicht bereit ist, seine Bemühungen um einen schnelleren Abschluß der Umrüstungen zu intensivieren. 🙁
Wiedermal sehr selbstherrliche Aussagen aus dem Hause VW.
Wenn doch alles so toll ist können die doch garantieren.....
Dabei handelt es sich eben nur um die Sichtweise des Herstellers und nicht um die Realität.
Stand der Technik halt
Aber keine gute Voraussetzung, wenn man das Ziel hat, irgendwann einmal international an der Spitze stehen zu wollen.
Sie wollten nur updaten. Jetzt drängt Brüssel. Brüssel wird mit Sicherheit mit diesen Massnahmen
nicht zufrieden sein, denn diese sind sozusagen wirkungslos. Es muss eine neue Rückrufaktion her,
zu der der Konzern genötigt wird umzurüsten und nicht einfach billig und wirkungslos upzudaten.
Wenn der Konzern noch Glück hat wird er noch dazu genötigt. Sonst sehe ich schwarz mit den schönen
abgewlesenen Geruchtsurteilen, die dadurch natürlich neu aufgerollt werden können. Die Fahrverbote
lassen sich in dem Moment nicht mehr aufschieben. Dann geht es dem VW-Konzern wirklich an den
Kragen.
Das alles ließe sich vermeiden, wenn der Konzern sich endlich einmal dazu entschließen könnte, vertrauensvoll mit den Behörden (der jeweiligen Länder) zusammenzuarbeiten.
Es geht ja erstmal darum die Fahrzeuge umzurüsten. Aber wenn die Besitzer das Update rigoros verweigern kann man ja nicht den Hersteller bestrafen, die Aktion nicht abgeschlossen zu haben. Oder soll man jetzt mit VCDS und Laptop bei den Besitzern Hausbesuche machen und per richterlichem Vollstreckungsbescheid das Update aufspielen?
Eine Pauschalgarantie kann es nicht geben. Zumindest nicht mehr ab einem gewissen Fahrzeugalter oder einer gewissen Laufleistung. Und ja auch die tollen Garantien in den USA sind nicht grenzenlos.
Warum nicht? Schließlich war der großangelegte Abgasbetrug auch möglich.
Ein deutscher Konzern, die Fahrzeuge werden in Tschechien gebaut und für die Zulassung ist Großbritannien zuständig. Was alles möglich ist....
Bei diesen Freiheiten muß man eben auch den Druck aus Brüssel akzeptieren, wenn man über die Stränge schlägt...
Warum reparieren oder ein Update aufspielen? Einfach die Besitzer enteignen und die Dinger verschrotten. Da überlegt man sich bestimmt ob man von dem Konzern wieder ein Auto kauft....😜 Hatte gestern erst einen VW Diesel am MC-Drive hinter mir....was für ein Gestank...😤
Die Fahrzeuge wurden teilweise von mehreren Haltern oder Fahrern unterschiedlich gut oder schlecht behandelt, teilweise sogar nicht typgerecht für einen Diesel. Nun sind dabei technische Komponenten mehr oder weniger beansprucht worden. Aufgrund welcher Basis soll der Hersteller jetzt eine Garantie geben?
Der Wagen mit 400.000km Kurzstreckenverkehr kann ja eh kurz vorm Exitus stehen bzw. 95% hat der Fahrer darauf hingearbeitet und die letzten 5% kommen durch das Update dann ist natürlich das Update zu 100% Schuld.
Auf Basis seiner eigenen US-Praxis.