EU-Kommission geht gegen deutsche Pkw-Maut vor
Brüssel strebt Verfahren gegen Deutschland an
Die deutsche Pkw-Maut ist laut EU-Kommission diskriminierend gegenüber Ausländern. Deshalb will Brüssel rechtlich gegen die Abgabe vorgehen, notfalls vor dem Europäischen Gerichtshof.
Berlin - Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat mehrfach betont, dass die Pkw-Maut im Einklang mit dem EU-Gesetz stehe. Doch das sieht die EU-Kommission ganz anders. Man habe "erhebliche Zweifel", dass das Gesetz das Prinzip der Nicht-Diskriminierung von Ausländern erfülle, sagte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker der "Süddeutschen Zeitung" (Montag). "Diese Zweifel muss die Kommission als Hüterin der Verträge nun in einem Vertragsverletzungsverfahren klären, wenn nötig vor dem Europäischen Gerichtshof." Die Nicht-Diskriminierung sei ein fundamentales Vertragsprinzip.
Auch die "Welt" hatte am Samstagunter Berufung auf namentlich nicht genannte hochrangige Kommissionskreise von dem geplanten Verfahren gegen Deutschland berichtet. Ein Sprecher des Verkehrsministeriums in Berlin sagte dazu: "Es liegt keine Mitteilung der EU-Kommission vor. Der Deutsche Bundestag und der Bundesrat haben europarechtskonforme Gesetze beschlossen."
Pkw-Maut kostet im Schnitt 74 Euro
CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer griff in der CSU-Zeitung "Bayernkurier" die EU-Kommission scharf an: "Das ständige Einmischen in nationale Gesetzgebungskompetenzen seitens der EU schadet Europa. Die Bürger nervt das Überall-Einmisch-Europa." Brüssel hatte bereits angekündigt, die Maut genau zu prüfen. Denn die Abgabe zahlen letztlich nur ausländische Fahrer, Inländer sollen ihr Geld über eine Senkung der Kfz-Steuer zurückbekommen. Das EU-Recht untersagt aber die Benachteiligung von Ausländern.
Inländer zahlen künftig für Autobahnen und Bundesstraßen eine Jahresmaut, die nach Größe und Umweltfreundlichkeit des Autos gestaffelt ist, im Schnitt 74 Euro. Ausländer sind nur auf Autobahnen mautpflichtig, für sie gibt es auch eine Zehn-Tages- oder eine Zwei-Monats-Maut.Die Linke im Bundestag erwartet, dass die EU-Kommission die Maut zu Fall bringen wird. Ihr Verkehrspolitiker Herbert Behrens sagte der Deutschen Presse-Agentur, vermutlich werde die Maut dann nicht mit der Kfz-Steuer verrechnet werden können. Seine Fraktion gehe davon aus, dass genau das das Kalkül Dobrindts sei. "Das ist oder wäre perfide und eine echte Wählertäuschung."
Verfahren könnte noch vor Sommerpause beginnen
Laut "Welt" beginnt das Verfahren, das in einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof münden kann, möglicherweise noch vor Beginn der Sommerpause Anfang August. Dies hänge auch davon ab, wann Bundespräsident Joachim Gauck das Gesetz unterzeichnet und der Text im Gesetzblatt veröffentlicht wird.
Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Europäischen Parlament hat Gauck nahegelegt, das Gesetz nicht zu unterschreiben. "Bundespräsident Gauck muss sich überlegen, ob er die Ausländermaut unterschreibt, die der Rechtsdienst des Deutschen Bundestags als europarechtswidrig eingestuft hat", sagte Michael Cramer (Grüne) der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag). "Dieser Irrsinn muss gestoppt werden", sagte Cramer. Das Ziel der Maut sei "das Abzocken ausländischer Fahrer". In Deutschland hat das umstrittene Gesetz bereits den Bundesrat passiert. Um in Kraft zu treten, fehlen noch die Unterschrift des Bundespräsidenten sowie die Veröffentlichung im deutschen Gesetzesblatt.
EU-Kommissionssprecher Jakub Adamowicz erklärte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur: "Für die Europäische Kommission ist von großer Bedeutung, dass bei der Einführung der Pkw-Maut das Prinzip der Nicht-Diskriminierung beachtet wird." Generell begrüße die Behörde, dass die Maut nach dem Verursacherprinzip funktioniert und die Autofahrer zur Finanzierung von Straßen heranzieht. Nach Abzug der Kosten soll die im Koalitionsvertrag von Union und SPD vereinbarte Maut laut Verkehrsministerium jährlich 500 Millionen Euro einbringen. Kritiker bezweifeln dies.
und alles läuft nach plan...
dann macht es doch bitte einfach auf Pickerl Basis und wir vergessen alle das mit der Lügengeschichte " Entlastung der Deutschen" denn das wär sowieso nur ne Frage der Zeit.
Kann mir jetzt jemand erklären wieso "umweltfreundliche" Autos weniger Maut zahlen? Diesel mal ausgeklammert, die bekommen ja n Aufschlag.
Wieso nicht nach Masse berechnen?
Das ist der einzige logische Weg.
Man kann sich drehen und wenden wie man will, am ende wird es doch eine Maut für alle geben, ohne irgendwelche Steuerermässigungen, weder über geringere KFZ.-Steuern noch sonstwie. Und letztendlich wird Dobrindt sagen: Ich wollte ja, aber ich durfte nicht.
So siehts aus.
Damit die Umweltkollegen von Nachhaltigkeit sprechen können. Auch wenn es Augenwischerei ist. Aber so haben sie eine Daseinsberechtigung.
Bitte nicht falsch verstehen, ich bin auch für Umweltschonung, aber das ist wirklich mehr als lächerlich.
War doch klar.....
Nicht EU konform.
Deutsche werden nicht entlastet.
Alle zahlen.
CSU hat die Maut für alle eingeführt.
Alle anderen haben sie abgesegnet.
Nächstes Thema....
Wie wäre es mit.....Grüne Umweltplakette reicht nicht mehr....Jetzt muss Violett....das erreichen natürlich nur Neuwagen...Euro 6 / Euro7.....
Richtig so. Die Maut kostet durch Bürokratie, technischer Ausrüstung und besonders durch Rückgang an Grenzverkehr sehr wahrscheinlich mehr.
Wenn unbedingt mehr Geld eingemommen werden muss, dann erhöht den Steuersatz auf PKW-Diesel. LKW-Diesel kann man davon ja ausnehmen. Einfach an den Bezinpreis angleichen.
Dann gäbe es noch die Möglichkeit Fahrzeuge über 1,7 Tonnen stärker zu besteuern.
Und es gäbe noch die Möglichkeit innländischen Flugverkehr massiv zu verteuern.
"...CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer griff in der CSU-Zeitung "Bayernkurier" die EU-Kommission scharf an: "Das ständige Einmischen in nationale Gesetzgebungskompetenzen seitens der EU schadet Europa. Die Bürger nervt das Überall-Einmisch-Europa..."
Die Bürger nervt insbesondere der Ganze Quatsch, der von der komischen CSU kommt!
Denke ich nicht... oder wieso werden ständig die gleichen wiedergewählt? 😉
Das stimmt. 😊
Ab ins Bierzelt, Oktoberfest ist ja auch wieder bald...
Dann müssten alle Autofahrer sich vereinigen und die ganzen Autobahnen zuparken. 😊 Das hält Deutschland keine 2 Tage durch. 😆
Hier sehe ich sogar realistische Chancen, dass das klappen könnte!
Es gibt genug 2. Wagen, die sich, Dank "Wechselkennzeichen -Flopp", sehr unauffällig in Richtung "Ort des Geschehens" bringen lassen.
Einen Versuch ist es Wert! 😆
Wenn das nicht so durchgeht, wie der arme Dobrindt das geplant hat, dann wird der Horst aber böse sein.
Dann kommt der nächste Verkehrsminister von der CDU, denn Horst ist ja mit Dobrindt unzufrieden.
Was gehen uns die Spielregeln der EU und überhaupt die Ausländer an. mir san mir, sagt der Horst
Freundlichen Gruss von einem "Ausländer"
Weil Menschen Gewohnheitstiere sind.
Gerade die älteren Bürger wählen kategorisch immer das Gleiche.
Zum einen soll die "Infrastrukturabgabe" eine lenkende Wirkung zu umweltfreudlicheren Autos haben, zum anderen muss man sich von der irrigen Vorstellung verabschieden, dass weniger umweltfreundlichere Autos die gleichen Kosten verursachen wie umweltfreundliche. Einen großteil dieser Kosten fallen dann z.B. als Krankenkassenbeiträge für die Behandlung von Herz-Kreislauf- , Krebs- sowie Atemwegserkrankungen an. Und wer unser Gesundheitssystem kennt, weiss dass das keine Peanutsbeträge sind.
So bescheuert wie die "Infrastrukturabgabe" aber ausgearbeitet wurde, bleibt davon nichts übrig, nicht mal mehr Geld in der Kasse.