Autozulieferer wegen Preisabsprachen bestraft
Brüssel verhängt Strafen im Kartellverfahren
Die EU-Kommission hat Strafen gegen fünf Autozulieferer für Klimakomponenten verhängt. Sie hatten Preise abgesprochen, Märkte aufgeteilt und Informationen getauscht.
Quelle: dpa/picture-alliance
Brüssel - Fünf Autozulieferer müssen insgesamt 155 Millionen Euro zahlen. Die EU-Kommission verhängte die Strafe wegen unerlaubter Zusammenarbeit. Die betroffenen Firmen sind neben dem Stuttgarter Unternehmen Behr, das eine Buße von 62,135 Millionen Euro zahlen muss, Valeo aus Frankreich und Calsonic, Denso und Sanden aus Japan.
Die fünf Firmen stellen Klimatisierungs- und Motorkühlkomponenten her. Einem sechsten Unternehmen wurde die Strafe komplett erlassen, weil es auf eines der vier Kartelle hingewiesen hatte. Dabei handelt es sich um Panasonic.
Die Firmen lieferten ihre Produkte an große Autohersteller wie VW, Daimler, BMW, Jaguar oder Nissan/Renault. Die Absprachen schadeten damit nicht nur den Abnehmer-Firmen sondern auch vielen Autokäufern. "Klimatisierungs- und Kühlkomponenten sind zwar als Produkte nicht zu sehen, dafür aber umso mehr zu spüren", erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. "In diesem Fall haben Sie sie möglicherweise auch in Ihrem Portemonnaie gespürt, obwohl die Temperaturregulierung in Ihrem Auto funktioniert."
Die Unternehmen räumten die Beteiligung an den Kartellen ein, die im Jahr 2009 endeten. Alle von ihnen erhielten Ermäßigungen, weil sie Informationen zu der unerlaubten Zusammenarbeit lieferten und einem Vergleich zustimmten. Nach Angaben der EU-Kommission sprachen die Kartell-Mitglieder Preise ab, teilten Märkte untereinander auf und tauschen sensible Informationen miteinander.
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Quelle: dpa
Tolles System, begeistert mich immer wieder. Geschädigt sind über die Preise der Fahrzeughersteller deren Kunden. Die haben zu viel für die Anlagen bezahlt.
Und die Strafen kassiert unsere allseits geliebte EU.
Seltsam das die Preise trotzdem nicht sinken, nachdem das Kartell "aufgelöst" wurde. Moment, es geht ja nur um das bis 2009 bestehende Kartell, nicht um das aktuell bestehende.
Warum die Preise nicht sinken?
Weil die OEM's sowieso schon die Zulieferer drücken bis zum geht nicht mehr. Aber Hauptsache mal was geschrieben, auch wenn man keinen blassen Schimmer hat. Die E-Klasse wird nicht billiger weil die Klimakomponente weniger kostet. Daimler macht einfach nur mehr Gewinn. Die Zulieferer sollten viel mehr miteinander arbeiten um den Preis Dumping zu stoppen. Und zu Panasonic dem scheiß Schuppen fällt mir schon gar nichts ein. Einen Marktanteil von vielleicht 5% und groß die Welle machen.
Die Zulieferer werden ausgepresst bis zum geht-nicht-mehr und dann wundert man sich über absprachen ....
Selbst Schuld wenn man sich auspressen lässt.
Ja, man lässt sich auspressen oder macht einfach zu...
Letztendlich ist das die logische Konsequenz, wenn man kein tragfähiges Geschäftsmodell hat. Und dann kann der Fahrzeughersteller seinen Kram selbst herstellen.
Nö, man kann auch einfach einen Teil der Mitarbeiter entlassen, wenn diese sich nur so eben selber tragen lassen, weil der Kunde hohe Forderungen stellt, aber wenig dafür bezahlen will. Da wir nur Geschäftskunden haben und keinerlei Privatkunden, kenne ich die Diskussionen mit einigen Firmen. Überwiegend sind das Großbetriebe aus dem Automobil- oder Luftfahrtbereich, mit denen wir die meisten Diskussionen haben.... Wir hatten Kunden, mit denen es nie Zauber gab und für die man sich auch nachts oder am Wochenende den A..... aufgerissen hat, wenn eine Anlage nicht lief.....kaum werden sie von VW übernommen, zählt das gar nichts mehr, da muß man einfach nur der billigste sein und soll dankbar dafür sein, für sie arbeiten zu dürfen. Danke, da schicke ich lieber eine Kündigungsbestätigung für alte Serviceverträge und ein kurz vor der Rente stehender Techniker wird nicht wieder ersetzt, so einfach ist das!
"Nach Angaben der EU-Kommission sprachen die Kartell-Mitglieder Preise ab, teilten Märkte untereinander auf und tauschen sensible Informationen miteinander."
So wie die Ölkonzerne in Deutschland? Ach nee da gibt es ja keine Absprachen, ist reiner Zufall, das die Preise zur selben Zeit überall gleich hoch gehen oder runter gehen...
Auffallend finde ich, dass dass EU-Kartell sich ein "Kartell" nach dem anderen vornimmt, um es abzuzocken und sich das Geld in die Tasche steckt. Als Endverbraucher frage ich mich, ob die EU das Geld braucht , weil es selbst keine Steuern erheben darf. Warum schickt man das Geld nicht an die Geschädigten z.B. als Kfz Steuerzuschuss? Das wäre ehrlich und glaubhaft.
Ich empfinde das Aufdecken von Preiskartellen garantiert nicht als "Abzocke". Und hohe Strafen sind in diesem Fall gut, denn am Ende ist der Kunde der Dumme. Das Geld verschwindet nachher nicht in den Taschen von Frau Vestager.
Die Strafe muss sein, aber weiterführend kann man schon ermitteln, welche Preisdifferenz pro Kunde ansteht und diese auch erstatten. Da wird es dann rund.
Ich halte Preiskartelle für garnicht soo negativ. Da sie einer Monopolisiereng und Konzentration von Produktionsstandorten entgegenwirken. Sie geben auch Planungssicherheit und es werden Überproduktionen vermieden. Das schont Ressourcen und vermeidet Lagerkosten und Müll. Da ja der Markt bereits unter den Marktbewerbern aufgeteilt, und nicht ständig teuer umkämpft werden muß. Die Strafen führen in der Folge auch nur zur weiteren Preiserhöhung, da diese ja letztendlich auch wieder der Kunde zahlt.
Der Kunde zahlt sowieso alles, das ist ein Kaufmännisches Grundgesetz.
Also ist das eh alles auch nichts weiter als ein Kasperletheater.
Der freie sich selbst regulierende Markt ist eh eine Illusion.