50 Jahre BMW-Tuning: Alpina hat Geburtstag
Buchloe baut die schnellsten BMW
Die stärksten, schnellsten und besten BMW kommen von der M GmbH? Nicht unbedingt. Alpina in Buchloe veredelt seit 50 Jahren BMW-Modelle zu Königen der linken Spur.
Buchloe - Angefangen hat alles mit einer Panne. In den frühen Sechzigern kaufte Burkhard Bovensiepen einen Weber Doppelvergaser für seinen Fiat 1500 in Italien. Der überlebte nicht einmal die Heimfahrt. Bovensiepen bestellte einen weiteren Vergaser und bearbeitete diesen in der Werkstatt der väterlichen Schreibmaschinenfabrik so lange, bis er tatsächlich besser lief. Diesmal baute er ihn in einen BMW 1500 ein. Hier funktionierte der Vergaser so gut, dass BMW sein Tuningpaket abnickte.
Wer aus dem 80 PS starken 1,5-Liter-Motor des BMW 90 PS herausholen wollte, den schickten BMW-Händler seitdem zu Bovensiepen nach Buchloe. Samt dem Versprechen, dass die Werksgarantie unter dem Umbau nicht leiden würde.
Der Segen aus München motivierte: Bovensiepen gründete 1965 mit acht Mitarbeitern eine Firma und spezialisierte sich auf die Modifikation von BMW-Modellen. Damit begann vor 50 Jahren eine Partnerschaft, die bis heute ziemlich einzigartig ist. Denn Alpina steht in direkter Konkurrenz zur 1972 gegründeten BMW-Tochter M GmbH.
Enge Verbindung mit BMW
Trotz Konkurrenz werden Alpina-Autos auf BMW-Strecken getestet, in BMW-Fabriken von BMW-Mitarbeitern gebaut und weltweit fast ausschließlich über BMW-Händler verkauft. Wo andere Tuner das Markenzeichen des Herstellers entfernen müssen, tragen Alpina stolz das weiß-blaue Logo. Den Zündschlüssel ziert das Alpina-Emblem: Die Ansaugtrichter des ersten Doppelvergasers und eine Kurbelwelle.
Als BMW noch keine eigene Motorsport GmbH hatte, ließen die Münchner ihre Sportprojekte in Buchloe entwickeln. Der legendäre 3.0 CSL war eine Idee von Burkhard Bovensiepen, von ihm und seiner Mannschaft umgesetzt. Bis heute baut Alpina in Buchloe Rennmotoren für den Werkseinsatz und übernimmt immer mal wieder Entwicklungsprojekte für BMW.
Auch in Amerika sorgt Alpina für glückliche Kunden. Diese verlangten einen leistungsstarken Siebener, den BMW partout nicht bauen mag. Also entwickelte Alpina für den US-Markt einen B7, an dessen Lastenheft BMW USA eifrig mitschreiben durfte. Bei der Arbeitsteilung bleibt es: Nur ein paar Tage nach der Münchner Vorpremiere des neuen Siebeners wurden im Allgäu die entsprechenden Prototypen der Luxuslimousine gesichtet.
Familie Bovensiepen weiß, wie sehr der Erfolg von Alpina von der guten Verbindung abhängt. Deshalb betont Juniorchef Andreas stets den guten Draht nach München, die enge Abstimmung mit BMW. Er führt die Firma mittlerweile mit seinem Sohn Florian.
M für die Rennstrecke, Alpina für die Autobahn
Neue Modelle werden grundsätzlich gemeinsam besprochen, sagt Bovensiepen. Und natürlich sei die Marschrichtung der Alpina-Modelle eine andere als bei der M GmbH: „Wir wollen keine besseren M3 oder M5 bauen, sondern einen schnelleren BMW.“ Nicht umsonst basiere ein Alpina immer auf dem stärksten Serienmodell und nie auf dem Modell der M GmbH.
Die M GmbH entwickle mit Blick auf die Rennstrecke. Alpina konzentriere sich auf schnelle Autos für lange Strecken. Bei Design und Ausstattung vergleicht sich Alpina am liebsten mit englischen Nobelmarken. „Unsere Kunden wollen keine Rekordrunden auf dem Nürburgring, sondern die schnellsten auf der Autobahn sein,“ umreißt Bovensiepen.
Autos von Alpina sind deshalb schneller als jedes M-Modell. Beispiel: Selbst mit dem „Drivers Package“ fährt der BMW M6 bei 305 km/h in den Begrenzer. Der Alpina B6 erreicht 330 km/h.
Alpina schaut trotzdem auf eine Motorsport-Geschichte zurück. Ab 1968 gewannen Fahrer-Legenden wie Niki Lauda, James Hunt, Jacky Ickx und Hans-Joachim Stuck im Alpina so ziemlich alles, was man gewinnen kann.
20.000 Alpina seit 1965
Seit 1987 ist der Motorsport im Grunde Geschichte. Alpina konzentriert sich auf das Tuning von Serienfahrzeugen. Neben dem B7 mit zuletzt 540 PS bieten die Allgäuer 5er und 6er als B5 bzw. B6 mit je 600 PS an, außerdem einen 350 PS starken D5 mit Dieselmotor. Den Dreier und Vierer verkauft Alpina als Benziner mit 410 und als Diesel mit 350 PS. Den X3 tunt Alpina auf 350 PS.
Aktuell beschäftigt Alpina etwa 200 Mitarbeiter. Seit der Gründung 1965 verkaufte der Tuner rund 20.000 Autos, 2014 waren es 1.700 Fahrzeuge. Burkhard Bovenspiepen staunt über diesen Erfolg: „Automobilbegeistert war ich von Kindesbeinen an", erinnert sich der Firmengründer und hält die Entwicklung der „Alpina Anlage“ deshalb für einen ersten, logischen Schritt. „Aber dass Alpina eine derartige Geschichte schreiben würde, konnte ich damals nicht vorhersehen."
Quelle: SP-X
Und ma lwieder copy und paste von dem Bericht bei NTV. Seltens das hier mal was neues steht was vorher nicht schon geschrieben worden ist. Ganz schön bitter für das größte Forum für Auto Themen.
Alpina, macht weiter so...
Wusste ich gar nicht. Sehr interessante Geschichte 😊. Hätte nie gedacht, dass BMW und Alpina so eng verstrickt sind, dachte immer, das seien Konkurrenten 😆
steht doch oben links in der Ecke, dass die "News" von einem Pressedienst kommt.
Hallo Manni,
der Text ist nicht von N-TV kopiert, sondern von einer Nachrichtenagentur geliefert. Ähnliches geschieht in fast allen Medien. Das Geschäftsmodell dieser Agenturen sieht vor, Texte und Bilder verschiedenen Abnehmern zur Verfügung zu stellen. Wir kennzeichnen solche News durch die Avatare (Spotpress, DPA). Unsere eigene Geschichten erkennst Du an unseren Klarnamen an gleicher Stelle.
Gruß aus der Werkstatt,
Constantin
Edit: Zu langsam. Man sollte sich beim Schreiben nicht ablenken lassen. 😊
Bruder?
Kann man so auch nicht stehen lassen.
Immerhin gewann man im Jahr 2011 die Fahrerwertung in der GT Masters auf einem Alpina B6 GT3:
https://de.wikipedia.org/wiki/Alpina_B6_GT3
Auch das kannn man nicht so einfach stehen lassen.
Der Alpina B3 GT3 war zwar kein Rennauto, aber ein (streng limitiertes) Straßenfahrzeug für die Rennstrecke. 😉
Tuning-Teile für den E92 kann man aber immernoch über Alpina beziehen um so seinen "M" aufzurüsten.
http://www.heise.de/.../...3-limitiertes-Sondermodell-1438499.html?...
So bis und mit E30 haben mir die Alpinas sehr gefallen, danach wurde die Optik immer schlimmer. Mal sehen, wenn es wieder besser wird 😊
Trotzdem kann man doch mal drüber lesen bevor man das verwendet, oder? Alpina ist ein HERSTELLER (seit 1983) und schon lange kein Tuner mehr. Und dieser Unterschied ist in vielen Dingen bedeutsam, so dürfte Alpina z.B. aktuell die schnellsten Serien Diesel PKWs im Programm haben.
Geilster Alpina der b10 Biturbo, der B8 natürlich 😊 und der B6 3,5
Ende der 70er/Anfang 80er hatte sich ein Architekt aus unserer Nachbarschaft einen mausgrauen E21 gekauft, einen B6 2,8. Ich selbst hatte damals einen 320er, und was die erste Mitfahrt im B6 dann bei mir auslöste, kann man sich denken. Jahre später fuhr der Nachbar sogar eines der seltenen 6er Turbo-Coupes in der 330 PS-Version mit Dampfrad - für mich das ultimative Traumauto par excellence. Jedenfalls trug ich große Teile meines damaligen Einkommens an den Teiletresen des BMW/ALPINA-Stützpunkthändlers, und baute schlußendlich einen 2,8L-Motor in meinen alten E21, ehe er kurz darauf durch einen Unfall das Zeitliche segnete.
ALPINA ist -noch heute- ein von vielen unterschätzter Kleinserienhersteller, der aber immer schon sehr viel Wert auf Detailarbeit legte. Nicht selten wurden Dinge verbessert, die die BMW-Entwickler aus Kostengründen verbockten, immer aber ein stimmiges, hochattraktives Gesamtpaket auf die Räder gestellt. Dass BMW und ALPINA mit ihren jeweiligen Produkten nicht in unmittelbare Konkurrenz traten, kann man als symbiotische Allianz sehen, von der sicher beide Partner profitiert haben (und es noch immer tun).
Die grazile Eleganz der frühen ALPINA-Modelle ging zwar sukzessive verloren, weil sich auch die Designsprache der Großserienhersteller doch sehr verändert hat, aber feine und vor allem standfeste Hochleistungstechnik steckt noch heute in jedem dieser Fahrzeuge drin.
ALPINA verstand sich seit je her als Lieferant sportiven Understatements -quasi der Gegenentwurf zu BRABUS und Co.- und findet auch heute noch einen treuen, wenngleich zwangsläufig sehr solventen Käuferkreis, dem die M-Modelle zu krawallig sind. Und Bovensiepen Seniors Idee, edlen Wein anzubauen, passt in diesem Sinne ja bestens dazu.
Ich freue mich sehr, dass es ALPINA gibt, und hoffentlich noch lange.
Volle Punktzahl von mir, Bravo und macht weiter so in Buchloe!
Mag sein, das sie offiziell Hersteller sind, weil die Modifikationen umfangreich sind. Aber für mich immer noch ein Tuner, da sie selber nicht die Basis liefern.
Ich mag jedenfalls Alpina. So etwas fehlt Mercedes einfach. Mir gefallen die AMG zwar sehr gut, aber die restlichen Tuner übertreiben gerne, dass es schon wieder für meinen Geschmack gar nicht geht.
Ich stimme deinen gesamten Posting mit Ausnahme der hervorgehobenen Passage absolut zu.
All das was nach dem B3 Bi-Turbo auf Basis des E9x kam kann man nicht mehr als Understatetment durchgehen lassen, bei aller Liebe die ich für diesen Hersteller hege. Eine 4-Rohrauspuffanlage hat an einem Alpina genausoviel zu suchen wie ein Porschelogo auf einem VW.
Das Thema Understatement ist dann aber sehr subjektiv. Ich persönlich bin gerade bei der Autosuche auf einen Alpina gestossen; mag den aber nicht kaufen, weil zu viel Understatement. Es gibt ja nicht mal die M-Paket Stoßstange für Geld oder gute Worte 😉. Also vom Geist her haben die sich schon dem Understatement verschrieben.. vergleiche mal einen E90 FL oder 420d mit M-Paket mit einem Alpina😉
Alpina BMW ist optisch stilvoller als die M-GmbH und Mercedes AMG.