Kein Börsengang der Deutschen Bahn
Bundesbahn trotz Bahn AG
Union und SPD schließen einen Börsengang der bundeseigenen Deutschen Bahn aus.
Berlin - Einen neuen Anlauf für einen Börsengang der Bahn "wird es nicht geben", erklärten der amtierende Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und SPD-Verhandlungsführer Florian Pronold am Freitag nach einer Sitzung der schwarz-roten Arbeitsgruppe bei den Koalitionsverhandlungen.
Man sei sich einig, für mehr Transparenz bei den Trassenpreisen zu sorgen, die Bahnanbieter für die Nutzung des Gleisnetzes zahlen. Weitere Bahnhöfe sollen behindertengerecht gestaltet werden.
Sichergestellt werden soll zudem, dass Gewinne der Bahn-Netztochter ins Netz zurückfließen. "Wir wollen die Investitionen in die Infrastruktur erhöhen", hieß es.
Quelle: dpa
So jetzt nur noch die anderen unsinnigen Privatisierungen rückgängig machen!
Richtig. Wenn man privatisiert, hat man sich rauszuhalten ODER man verstaatlicht...
Die Eisenbahn ist ein Grundtransportmittel. Daher eine Grundversorgung. Und Grundversorgungen gehören in die Hand des Staates um sicher zu stellen, dass sie weiterhin als Grundversorgung bereitstehen!
So sollte es auch bei der Energieversorgung sein oder in der sensiblen Müllentsorgung.
Genau so ist es. Wie Wasser, Telefon (Festnetz), Bildung und Rundfunk. Gerne können weitere Private dazukommen aber sie müssen sich am staatlichen System messen lassen.
Ob "staatlich" immer gleich "besser und günstiger" bedeutet, sei mal dahin gestellt.
Viele kennen sicher noch die extrem hohen "staatlichen" Preise bei den Telefongebühren, bei nicht immer gutem Service.
In der Bildung schaffte man es auch nicht, staatlich, einheitliche Bildungssysteme zu schaffen. Hier profilieren sich viel zu viele Landesfürsten... 🙄
Und, ob Zugführer, Stellwerksmitarbeiter und Verwaltungsangestellte der Bahn unbedingt Angestellte im öffentlichen Dienst oder Beamte mit all den negativen Folgen für die Steuerzahler sein müssen, ist auch eher fraglich.
Letztendlich ist es mir eh egal, da ich kaum die Bahn benutze.
Prinzipiell hast du Recht. Das staatliche System benötigt zu lange um auf Marktschwankungen zu reagieren. ABER, ein Vorteil einer Bundesbahn ist, dass NICHT gestreikt werden darf, wenn alle Mitarbeiter verbeamtet sind. Klar, die Kosten der Beamten sind höher als bei einem Angestellten im öD (war ich auch schon) aber man stellt die Versorgung sicher. Und wenn z.B. die Spritpreise ins Unermessliche steigen, kann man das ausgleichen durch staatliche Subventionen.
Bildung ist ein anderer Bereich, wonach man schauen sollte. Es ist momentan Landessache. Sollte aber, wie Autobahnen, Bundessache sein.
Beamte bei der Bahn nur weil sie nicht streiken dürfen? Ich hoffe das meinst du nicht ernst!
Was spricht gegen den Beamtentum bei der Bahn? Die "Scheißegal" Mentalität trifft nicht mehr zu...
Die Kosten für die Gesellschaft in Form von Pensionslasten etc... Außer bei Polizei, Feuerwehr und Militär braucht man keine Beamten!
Dann muss man mit Streik, mangelhafte Arbeit, kurze Kündigungsfristen, befristete Verträge und Nullbockstimmung leben 😉
Ich wusste nicht, dass du zwischen schwarz und weiß keine Zwischenstufen kennst und glaubst jeder der nicht beamtet ist schlechte Arbeit abliefert und keinen Bock auf Arbeit hat.
Nein, aber...
Klar hat nicht jeder eine "Nullbockstimmung". Klar wird nicht jeder streiken... Aber diese Möglichkeiten bestehen. Arbeitskampfmaßnahmen sind bei Angestellten im öffentlichen Dienst (dazu zähler auch Lehrer, Angestellte der Arbeitsagentur, Angestellte bei der Stadt, Angestellte der Straßenerhaltung usw.) zuläßig und können durchgeführt werden. Das Ergebnis kennt man jedes Mal, wenn die Bahnarbeiter streiken. Oder am Flughafen das Bodenpersonal ihre Arbeit niederlegt. Oder wenn die Ver.Di "Gemeinsam sind wir stark!" ruft.
Das öffentliche Leben wird stark eingeschränkt. Volkswirtschaftliche Schäden entstehen in Milliardenhöhe. Und das nur damit ein paar Mitarbeiter (ich sage das übertrieben) ein paar Prozent mehr Geld bekommen... Ich war Angestellter im öffentlichen Dienst. Ich habe meinen Vertrag 3x verlängert bekommen. Ich wurde zum Streiken aufgerufen (habe mich dagegen entschieden weil ich das kundenunfreundlich fand). Ich kenne die Problematik.
Aber es bestehen dann immer noch Möglichkeiten, dass diese "privatisierten Betriebe" ihre Arbeit niederlegen. Und da ist ein Staatsbetrieb, welches nicht privatisiert wurde bzw. anders, ein Betrieb bei denen noch Verbeamtete Mitarbeiter vorhanden sind, einfach stabiler. Die Bahnbeamten haben in Streikzeiten die größten Lasten abgefangen - ohne dass ihre Besoldung erhöht wurde. Sie haben Überstunden geschoben - die nicht geldlich vergütet werden dürfen. Und dann meckert die Welt über verbeamtete Personen im öffentlichen Dienst...
Meine Meinung ist einfach: Grundversorgung gehört in die Hand des Staates und nicht in die der Privatwirtschaft. Es kann immer zu den Staatsbetrieben noch Konkurrenz herschen. Da spricht nichts gegen. Die Post bekommt Konkurrenz durch Paketdienstleister. Dennoch wird die Postzustellung nicht unterbunden bzw. abgeschafft... Eine Grundversorgung ist das. Die ARD sendet noch immer, da auch eine Grundversorgung... Die Mitarbeiter sind natürlich keine Beamte, aber sie sind im Grunde genommen im öD tätig.
Mit der Argumentation kannst du auch noch Ärzte, LKW-Fahrer, Krankenschwestern, Bauarbeiter etc. verbeamten. Der absolute Staat quasi, jeder wird von ihm beschäftigt!
Nicht umsonst gibt es in vielen Bereichen das Staatsexamen.
Und auch nicht umsonst haben die USA z.B. auch die United States Army Corps of Engineers etc..