NRW hofft auf eigene Teststrecke für selbstfahrende Autos
Bundesländer wetteifern um Teststrecke für autonome Autos
Noch in diesem Jahr sollen auf der A9 in Bayern autonom fahrende Autos getestet werden. Auch andere Bundesländer haben Interesse an einer eigenen Teststrecke.
Düsseldorf - Mehrere Bundesländer wetteifern um eine Teststrecke für selbstfahrende Autos auf der Autobahn. Neben Bayern und Baden-Württemberg macht auch das bevölkerungsreiche Nordrhein-Westfalen sein Interesse gegenüber dem Bund deutlich.
Pilotprojekt startet auf der A9 in Bayern
"Wer ein solches System effektiv einsetzen will, der muss da hingehen, wo der Verkehr am dichtesten ist", sagte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) der "Rheinischen Post" (Mittwoch). Das Ruhrgebiet mit seinen drei parallel verlaufenden Autobahnen A2, A40 und A42 wäre dafür das ideale Testfeld, vor allem auch deshalb, weil der Verkehr hier problemlos auf andere Autobahnen verlagert werden könnten.
"Nirgendwo kann man die Mobilität der Zukunft besser testen", betonte er.Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte Anfang der Woche deutlich gemacht, dass der Bund die Entwicklung selbstfahrender Autos vorantreiben will und deshalb eine erste Teststrecke auf einer deutschen Autobahn plant. "Auf der Autobahn 9 starten wir das Pilotprojekt Digitales Testfeld Autobahn", sagte Dobrindt der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Erste Maßnahmen sollen noch in diesem Jahr starten. Neben technischen Fragen machen aber Haftungs- und Genehmigungsprobleme das Thema kompliziert.
Baden-Württemberg will die A81 als Teststrecke nutzen
Baden-Württembergs Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) machte sich bereits dafür stark, dass nicht nur in Bayern getestet werden soll. Was in Bayern funktioniere, müsse auch in Baden-Württemberg möglich sein, sagte Schmid am Montag nach einem Treffen mit Vertretern aus der Nutzfahrzeugbranche. Natürlich könne das die Landesregierung aber nicht allein entscheiden. Von den topographischen Gegebenheiten sei in Baden-Württemberg die Autobahn A81 attraktiv, die von Würzburg bis zum Bodensee reicht, sagte er.
Deutschland ist an das "Wiener Übereinkommen für den Straßenverkehr" gebunden, das Autofahren ohne Fahrer bislang nicht zulässt. Unter besonderen Auflagen sind Tests zum autonomen Fahren in Deutschland aber bereits möglich.
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Den Sinn des Ganzen braucht man aber nicht verstehen...oder....?
Politiker brauchen Renommierprojekte, sonst fühlen sie sich noch nutzloser als ohnehin schon.
Ja klar, die Idioten kriegen die Haftungsfragen beim autonomen Fahren nicht geregelt und man benötigt dringend Teststrecken im öffentlichen Verkehrsraum...
Realer Hintergrund sind natürlich Wirtschaftsinteressen. Aber die entstehen, weil ein Kundeninteresse da ist.
Das ist ja interessant, dass sich plötzlich so viel tut in D an der Gesetzgebung. Lange waren die Gesetze der Hauptgrund, dass die ganze Latte an Assisntenzsystemen immer so auf halbem Niveu stehen blieb. Oder die Entwicklung lange gedauert hat.
Der Sinn des ganzen ist doch klar: Testfläche unter realen Bedingungen für Neuentwicklungen der Autoindustrie. BMW/Audi um München/Ingolstadt herum mit A9 als Teststrecke.
MB/Porsche (Stuttgart) will die A81. VW hat damit schonmal zwei (Audi/Porsche). Aber um Wolfsburg rum wird da garantiert auch noch was fällig. Im Ruhrgebiet wollen sicherlich alle gern testen - als Test für die Megacities in der Welt - also das, was in D da noch am nächsten rankommt.
Denn realen Straßenverkehr kann man sehr schlecht (oder nur zu extremen Kosten) auf den eigenen Testgeländen darstellen.
So müsste man immer autonomer agierende Autos nicht mehr in Nevada oder Kalifornien testen. Vorher waren das immer so Einzelfreigaben in D. Mühsam und kompliziert.
Der aktuell doch vielversprechenste Teil der IT der sich mit den autonomen Autos befasst die deep learning Systeme mit Cloud - die kann man ja tatsächlich nur sinnvoll im Realen trainieren, weil diese ja keine klassische Programmierung mehr haben.
Die Fahrerlaubnis erwirbt man als Mensch ja auch auf der Strasse und nicht im Simulator 😆
Ich denke bei dem was sich da in den USA tut wird der eine oder andere dt Zulieferer und Hersteller etwas Sorgenfalten bekommen haben - denn klassische Sensorik und Regelung Steuerung und Programmierung könnten (nicht müssen) da plötzlich "ganz alt" werden - die Gefahr denke ich ist ganz real geworden, dass die IT Giganten aus den USA bei den intelligenten Assistenzsystemen (zu denen das autonome Auto ja am Ende auch gehört) da plötzlich in einer völlig anderen Liga spielen könnten.