Verkehr & Sicherheit News
Bundesregierung macht Weg frei für private Fernbuslinien
Das Bundeskabinett hat heute die Liberalisierung des Fernbuslinienverkehrs beschlossen. Mit der im Koalitionsvertrag vereinbarten Novelle des Personenbeförderungsgesetztes (PBefG) können voraussichtlich ab 2012 wesentlich mehr Busse zwischen Städten pendeln.
Die seit 1931 geltenden, umfangreichen Beschränkungen für Fernbuslinien sollen weitgehend entfallen. Zwar bleibt es grundsätzlich bei dem Konzessionsmodell, das laut Bundesverkehrsministerium Sicherheit und Qualität gewährleisten soll. Grundsätzlich seien aber künftig alle Anträge genehmigungsfähig, heißt es.
Private Busunternehmer können selbst entscheiden, welche Strecke sie als Linienverkehr betreiben wollen - in eigener Initiative und auf eigenes Risiko. Ein Konkurrenzschutz gegenüber Mitbewerbern oder der Bahn ist nicht vorgesehen. Auch die Beschränkung auf Verkehr nach Berlin und zu Flughäfen wird aufgehoben.Die Liberalisierung betrifft den Fernverkehr. Der (in der Regel mit Steuermitteln unterstützte) ÖPNV mit Bussen und Bahnen soll weiterhin gegen konkurrierenden Busfernlinienverkehr geschützt werden. Damit will der Staat verhindern, dass eine Busfernlinie zwar als Fernverkehr deklariert ist, wirtschaftlich aber darauf ausgerichtet ist, lukrative Strecken im Nahverkehrsbereich zu bedienen. Die Beförderung von Personen im Fernbus zwischen zwei Haltstellen mit einem Abstand von bis zu 50 Kilometer ist unzulässig.
Auch Touristik-Fahrten mit Bussen sollen erleichtert werden. Hierzu soll das sogenannte "Unterwegsbedienungsverbot" aufgehoben werden. So können zum Beispiel bei einer Ferienreise mit Hotelunterbringung ("Ferienzielreise") auch Gäste entlang der Fahrtstrecke aufgenommen werden.
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) sagte, man befreie den Markt für Fernbusreisen von seinen Fesseln. "Damit ermöglichen wir Mobilität. Der Verbraucher soll die Möglichkeit erhalten, auch über längere Strecken kostengünstig und umweltfreundlich mit dem Bus zu reisen." Ein Bus sei im Hinblick auf den CO2-Ausstoß pro Fahrgast wesentlich besser als Einzelfahrten im Pkw. "Wir wollen Verkehre auf der Straße bündeln, jedoch der Schiene keine Kunden abjagen", so Ramsauer.
Die Bahn selbst als bislang größter Anbieter von Fernbuslinien hatte im Juni überraschend ihre Pläne zum Ausbau des Busgeschäfts auf Eis gelegt. Noch im April hatte Vorstandsmitglied Ulrich Homburg der "Financial Times Deutschland" gesagt, man treffe "umfangreichste Vorbereitungen" und strebe einen Marktanteil von 50 Prozent an. Spätestens nach fünf Jahren solle der Umsatz im dreistelligen Millionenbereich liegen.
In punkto Sicherheit dürfte sich die Neuregelung negativ auf die Straßenverkehrs-Unfallbilanz auswirken, allerdings nur geringfügig: Laut Statistik sind Busse (bezogen auf die Getöteten je Personenkilometer) sicherer als die Bahn.
Das Gesetz bedarf noch der Zustimmung des Bundesrates. Die neuen Regelungen sollen 2012 in Kraft treten.
Quelle: Autokiste
Das ist ja wohl der größte Quatsch überhaupt. Dann werden ja noch mehr auf der dritten Spur überholende rücksichtslose Busfahrer auf der Autobahn sein. Ein verspätetes Wahlgeschenk an die Busunternehmer-Lobby ?
Außerdem wird dadurch nicht ein PKW weniger die Autobahn bevölkern. Die potentielle Kundschaft wird eher nicht bei PKW und Flugzeug zu finden sein, sondern ausschließlich bei der Bahn. Das heißt: Mehr Verlagerung von der Schiene auf die Straße...
P.S.
Da die Bahn heute schon eine der größten LKW-Flotten betreibt möchte ich mal stark vermuten, dass demnächst auch die größte Busflotte dort zu finden sein wird...
Genau deshalb sollte es ein generelles Überholverbot für Busse auf der 3. Fahrspur geben .
die bahn betreibt bereits seit langem eine eigene busflotte - allerdings ist diese eher im nahverkehr unterwegs, dort wo die bahn ihre schienen bereits aufgegeben hat....
Die Bahn ist der größte Quatsch den es gibt. Ineffizienz pur. Ein Blick nach Amerika genügt. Fernbuslinien sind effizienter, schneller und günstiger...
Warum sollen Busse ineffizient sein? Effizienter als ein auto sind sie allemal 😉
Die Bahn darf ja bisher, und dies exklusiv und ausschließlich, einen Linienfernverkehr betreiben. Damit sie Konkurrenz bekommt und das Streckennetz ausgeweitet werden kann, wird das Monopol ja aufgehoben.
Gute Sache.
Die Bahn muss konkurrenzfähig bei Preisen und Dienstleistung sein!
Aber den Güter- und den Personenverkehr auf die Straßen zu bringen ist unklug...
Den Güterverkehr haben wir schon auf der Straße... - plus Personenverkehr per Busse, na viel Spaß...
Der Schienenverkehr gehört intelligent und umweltverträglich ausgebaut, der Güterverkehr wieder dorthin, wo er hingehört - auf die Schiene.
Und die Angebote für den Personenverkehr ausgebaut. Finanziert durch den LKW-Verkehr auf der Straße...
Ich sehe da ein Probem, der Bahnverkehr, Personen wie Güter muss wieder ausgebaut werden. Was aber Zeit dauert(siehe S21 wie schwierig das sein kann), die Straßen bestehen ja bereits, solange mehr Busverkehr anzubieten auf Strecken die die Bahn nicht so bedienen kann ist sicherlich nicht verkehrt, führt aber wohl dazu, dass der wiederausbau der Bahn auf der Strecke bleibt. Mal sehen, ich hoffe nicht, dass es zu spürbar mehr Busverkehr führt.
Na wir werden sehen ob und was es bringt....
Wenn, sagen wir, die ca. 5-10 PKW je Tag auf meiner Strecke mit uraltem Opa/grünem Blockierer/Muddi mit Handy am Ohr und maximal 60-70km/h Geschwindigkeit dann endlich wegfallen weil diese Leute den neuen Bus nehmen finde ich es natürlich gut! Dann überhole ich den Bus und hab Ruhe. Weniger Streß für beide Seiten.
Wenn natürlich dann alle paar Meter ein halb- oder nur viertelvoller Bus herumgurkt, zusätzlich zu oben erwähnten "Hindernissen" ist es natürlich absolut Asche!
Und ja-meine Vorredner haben größtenteils Recht, der GÜTERfernverkehr muß zurück auf die Schiene. Hab irgendwo mal gelesen daß ein 40t-LKW die Straße so sehr beansprucht beim Fahren wie weit über tausend PKW.
Für den Personenverkehr ist Bus und Bahn meiner Ansicht nach zu unflexibel! Ich sage nur umsteigen/warten/Anreise zum Bahnhof bzw. Busterminal und das dann mit Einkäufen+Gepäck, bei jedem Wetter bzw. tagtäglich als Pendler... Pöbler, Schläger, Taschendiebe inklusive-ja ich weiß das klingt hart aber das Ungeziefer treibt sich nun mal leider bevorzugt an Haltestellen und Bahnhöfen rum 🙁
Und wenn dann noch die Lokführer streiken, Bus+Bahn Verspätung hat/überfüllt ist oder die Klimaanlage vom Zug hochgeht nur weil mal die Sonne bissl stark auf´s Dach scheint 😊 ...naja, wem es nichts ausmacht, bitteschön!
Wenn hingegen mein Paket mal nen Tag später kommt oder eine Ware im Supermarkt kurzfristig raus ist kann ich damit leben! Die Logistik kriegt man locker hin.
Eine sehr sinnvolle Regelung finde ich!
Warum? Ich kann von Bremen nach London fliegen für 30€ pro Richtung, nach Hamburg komme ich aber mit der Bahn für den selben Preis in der 2. Klasse ohne Sitzplatzreservierung. Mit dem Bus komme ich dafür nach München und zurück!
Ich muss NICHT umsteigen. Ich muss NICHT eine Sitzplatzreservierung durchführen um sicher zu gehen, dass ich im Bus ein Sitzplatz habe und nicht im Gang sitzen muss. Ich muss mich NICHT mit Verspätungen rechnen, denn ein Bus kann auch lenken...
Wenn dann die Buspreise feststehen und die Bahn merkt, dass Kunden verloren gehen, weil sie bereit sind im Bus zu fahren, werden die Bahnpreise purtzeln. Und DANN entsteht erst richtig Konkurrenz! Und das Monopol der Bahn gerät ins Stocken. Überlegt mal, die anderen Bahngesellschaften (z.B. Metronom) haben gute Strecken übernommen und - wenn sie fahren und nicht streiken - fahren die Bahnen pünktlich, sauber und zuverläßig. Die Bahn kommt spät, ist überfüllt, und fährt im Sommer nur wenn die Klimaanlage nicht streikt oder die Heizung defekt sein sollte!
Ich begrüße diese Entscheidung!
Eine Art "Greyhound" für die BRd?
Klasse, finde ich gut! 😉
da gabs doch schon ewig dieses Start-up unternehmen das Busdienste auf allen großen Strecken angeboten hatte. Die Bahn hat dann dagegen geklagt weil scharenweiße Leute mit dem günstigeren und zuverlässigeren Bussen gefahren sind...das Ende vom Lied war dass das Start-up gewonnen hat und nun aufgrund dieses Urteils die Gesetzesänderung folgt. Davor durfte man (vereinfacht gesagt) nämlich keine kommerziellen Busdienste auf Strecken anbieten die ohnehin schon von z.B. der Bahn "erschlossen" waren.
Insofern ein echter Segen für die Branche und dieser Sauhaufen Bahn (Ich bin Schüler und die letzten 4 Jahre lang 2 mal pro Woche 130km gependelt, ich weiß wovon ich spreche) endlich mal die Preise senken und den Service verbessern MUSS. Erst vor 2 Wochen wieder, der Automat akzeptiert meinen 20er nicht, ich frage am Wärterhäuschen nach ob er mir den schnell wechseln könne, sein Kommentar "Was geht mich das an, (!!!!!) gehen sie runter zur Tankstelle und fragen sie da nach" - "Mein Zug het aber in 5 Minuten" - "Das ist ja nicht mein Problem"
Und sowas passiert stääändig, natürlich gibts auch nette Schaffner, aber komischerweiße gerate ich JEDESMAL wenn ich ein Problem hab und auf Hilfe angewiesen bin (Automat spinnt, Zug fast verpasst und deshalb ohne Ticket rein, aber gleich zum Schaffner noch bevor er losgefahren ist) an ein machtgeiles A*loch.
Ich bin jedenfalls unglaublich froh über diese Entwicklung.
Fernbuslinien sind ja nichts neues und dass man beschränkende und nicht mehr zeitgemäße Regelungen aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts kippt ist zu begrüßen. Wettbewerb hat selten geschadet, es erhöht die Auswahlmöglichkeiten an zur Verfügung stehenden Verkehrsmitteln. Und da die Strassen nicht nur für PKW gebaut sind sondern von allen gleichberechtigt benutzbar sind können dort natürlich aus Busse fahren. Das es manchen Vollgaspiloten stört wenn er wegen eines Busses mal den Gasfuss heben muss ist in einem Autoforum ja auch normal.
Einige Arbeitskollegen nutzen häufiger Fernbuslinien und sind meistens zufrieden: preiswert, pünktlich, sauber und angenehme Reiseatmosphäre. Ich selbst habe dies noch nicht genutzt sondern benutze lieber meinen PKW, mich stört aber ein Reisebus auf der Piste nicht im geringsten, ich habe kein Problem damit auch mal hinterherzufahren, ich muss nicht immer vorneweg sein.
Ciao!