Zwergenaufstand bei Citroën, Peugeot und Toyota: Klein und billig waren Aygo, C1 und 108 schon immer, jetzt werden sie bunt und lustig. Erste Fahrt in C1 und Aygo.
Die lustigen Drei aus Tschechien: Nach neun Jahren überarbeiten Peugeot, Citroën und Toyota ihren gemeinsamen Kleinstwagen. Zwei der Modelle haben wir uns angesehen
Amsterdam – Gemeinsam sind sie stärker: Toyota und PSA Peugeot Citroën produzieren ihr Kleinstwagen-Trio Aygo, C1 und 108 seit neun Jahren im Werk Kolin (tschechische Republik) in einem Joint Venture. Maximale Kapazität: 340.000 Fahrzeuge pro Jahr. Jetzt folgt die Neuauflage. Was wird anders? Vieles, aber nicht alles.
Die Aufgaben zwischen Japanern und Franzosen sind klar verteilt: Kolin arbeitet zu 100 Prozent nach dem Toyota-Produktionssystem. PSA, in Europa hervorragend vernetzt, organisiert die Zulieferströme. Toyota, Peugeot und Citroën kaufen dem Joint Venture je ein Drittel der Produktion ab, zu gleichen Preisen. Das bedeutet aber nicht, dass die drei Autos am Ende gleich viel kosten.
Fünf Türen sind nicht gleich fünf Türen
Hinten geht es eng zu. Erwachsene müssen mit dem Vordermann um die Zentimeter feilschen
Zuerst die gute Nachricht: Bei der Sicherheit sparen die Hersteller nicht mehr, ABS, ESP, Bremsassistent und sechs Airbags sind immer an Bord. Bei den Ausstattungspaketen kocht jeder sein eigenes Süppchen. Das erschwert einen direkten Vergleich, schon bei der Tür-Zahl.
Toyota verzichtet auf eine Billig-Variante ohne Servolenkung und hintere Kopfstützen, bietet aber seine einfachste Ausstattung als Fünftürer an (10.300 Euro). Bei Citroën kostet der einfachste Fünftürer 200 Euro weniger, bei Peugeot 1.250 Euro mehr – dort gibt es fünf Türen nur mit mehr Ausstattung.
Alle drei Modelle tragen künftig unterschiedliche Karossen, mit Ausnahme der Frontscheibe und der Vordertüren. Der Citroën geriet rund, der Peugeot konservativ, der Aygo aggressiv und zackig.
Die Unterschiede beschränken sich nicht aufs Design: Die Fahrzeuglänge weicht um bis zu zwei Zentimeter ab, und bei den PSA-Modellen stehen die Hecks etwas steiler. So erreichen 108 und C1 gegenüber dem Aygo einen zwischen 12 und 28 Liter größeren Kofferraum (ohne/mit Notrad), außerdem ist das Sonnendach bei den Franzosen größer. Toyota bietet ein vielseitigeres Individualisierungsprogramm.
Trotz leichterem Chassis wiegt das neue Auto 30 Kilo mehr. Schuld ist die bessere Ausstattung, vor allem im Sicherheitsbereich. Ansonsten bleibt unterm Blech vieles beim Alten: Bodengruppe, Radstand, Fahrwerk. Komplett überarbeitet wurde der Toyota-Dreizylinder. Ergebnis: Minimal mehr Leistung (69 statt 68,5 PS) und Drehmoment (95 statt 90 Nm) bei einem um 0,3 l/100 km niedrigeren Verbrauch.
Während Toyota Wert auf ein dynamisches Heck legte, wollte PSA einen größeren Kofferraum bieten. Das C1-Heck steht deshalb steiler
Stärkerer Motor bei PSA
Beides bemerkt der Fahrer kaum: Schon der Vorgänger fuhr sparsam, den Neuen fuhren wir laut Bordcomputer mit 4,7 l/100 km. Ab 70 km/h bleibt es im lang übersetzten fünften Gang zäh.
Peugeot und Citroën bieten alternativ einen stärkeren Motor mit 82 PS aus eigener Entwicklung, dessen maximales Drehmoment früher anliegt. Auch dieser spart, aber nicht so sehr wie das Toyota-Aggregat. Auf der Autobahn fühlt man sich dafür beim Überholen besser gerüstet.
Beide Aggregate singen den kernig-unrunden Dreizylinder-Song, der 69-PS-Motor bleibt dabei einige Nuancen sanfter. Warum bietet Toyota den stärkeren PSA-Motor nicht an? Die Japaner glauben nicht, damit mehr Autos verkaufen zu können.
Klein und feiner im Innenraum
Vorn sitzen die Passagiere bequem, ohne sich groß in die Quere zu kommen. Hinten bleibt dagegen nur, dem Vordermann das Knie in den Rücken zu bohren – vielleicht macht er dann Platz. Das ist in dieser Klasse normal. Die gute Kopffreiheit schwindet mit dem optionalen Stoffverdeck.
Die Cockpits sind bis aufs Markenlogo und optionale Zierteile identisch. Toyota bietet als einziger Hersteller auch ein Navi an, das ohne Handy funktioniert
Quelle: Toyota
Insgesamt ist der Innenraum hübscher als zuvor, trotz allgegenwärtigem, robustem Hartplastik. Alle drei Modelle erlauben die Auswahl aus vielen bunten Zierteilen. Gewöhnungsbedürftig: Mit dem Lenkrad verstellen sich die Anzeigeinstrumente (nur in der Höhe). Unzeitgemäß: Will der Fahrer den Bordcomputer bedienen, muss er durchs Lenkrad greifen.
Herz oder Rabatt?
Die Entscheidung für einen Toyota Aygo, Peugeot 108 oder Citroën C1 bleibt, da mag noch so viel Lifestyliges in der Zubehörliste stehen, eine Vernunftentscheidung. Knappe Abmessungen, niedriger Verbrauch, wenig Steuern – daran ändert sich nichts.
Wer allerdings auch mit dem Herzen vernünftig sein möchte, hat die Wahl. Der zackige Toyota, der knuffige Citroën oder der elegante Peugeot? Am Ende könnte neben dem Herzen der Rabatt entscheiden, wo die Technik gleich ist. Da hatte PSA bisher die Nase vorn, der Toyota Aygo war teurer und gebraucht wertstabiler.
Citroen C1: Vorn rund
Quelle: Toyota
Toyota Aygo: Zackig und aggressiv
Quelle: Toyota
Peugeot 108: So elegant, wie das beim Kleinstwagen eben geht
Quelle: Toyota
Vorbild für das Aygo-Design war laut Toyota eine weiche Form, die eine harte Schale sprengt
Quelle: Toyota
Der bekannte Toyota-Dreizylinder mit 69 PS wurde für den Aygo grundlegend überarbeitet und erhielt sogar ein Sound-Tuning, damit er nicht zu leise wird
Quelle: Toyota
Der Aygo ist der kürzeste Drilling, bietet aber auch am wenigsten Kofferraum
Quelle: Toyota
Hinten geht es eng zu. Erwachsene müssen mit dem Vordermann um die Zentimeter feilschen
Toyota Aygo in Weiß
Quelle: Toyota
Toyota Aygo in Schwarz
Quelle: Toyota
Citroën C1: Alle drei Modelle bieten ein buntes Individualisierungsprogramm. Neu ist das große Stoffdach, das elektrisch öffnet und schließt - und zwar unabhängig von der Geschwindigkeit
Während Toyota Wert auf ein dynamisches Heck legte, wollte PSA einen größeren Kofferraum bieten. Das C1-Heck steht deshalb steiler
Citroën C1: Front
Citroën C1: Heck
Citroën C1: Heck
Citroën C1
Die Cockpits sind bis aufs Markenlogo und optionale Zierteile identisch. Toyota bietet als einziger Hersteller auch ein Navi an, das ohne Handy funktioniert
Quelle: Toyota
Zum Vergleich: Das Cockpit des Peugeot 208
Quelle: Peugeot
Vordere Sitzreihe im Toyota Aygo
Quelle: Toyota
Hinten wird es eng: Sollen Erwachsene mitfahren, muss mit den vorn Sitzenden um Platz gefeilscht werden
Quelle: Toyota
Eine Design-Entscheidung: Der Toyota bietet den kleinsten Kofferraum
Quelle: Toyota
Peugeot 108: Heck
Quelle: Peugeot
Peugeot 108
Quelle: Peugeot
Peugeot 108
Quelle: Peugeot
Für 196 Liter Kofferraum modifizierte PSA die Rücksitze, außerdem geriet das Heck weniger sportlich
Quelle: Peugeot
Das Mirrorlink-System entspricht technisch dem im VW Polo, und zeigt zertifizierte Apps vom Handy auf dem Fahrzeug-Display an
Cockpit: Peugeot 108
Innenraumdetail im Citroen C1
Wie bei der vergangenen Generation sehen die Franzosen gelungen aus, Toyota hat es mal wieder völlig verhunzt. 🙄 Aber gut, schön aussehen ist auch noch nie Toyotas Stärke gewesen, eher Zuverlässigkeit.
Ich würde den Peugeot wählen, sieht am stimmigsten aus. Aber hey, nochmal kauf ich mir kein Auto unter 180 PS. 😆
PS-Schnecke40066
Angriff auf die VAG Drillinge Up, Mii & Citygo. Plus Ordentliche Motorisierung mit dem neuen 82PS Aggregat.
Rostlöser49714
Mein Gott wie hässlich und lahm. Bei solcher "Konkurrenz" wird sich der neue Twingo von selbst verkaufen.
Standspurpirat51980
Wie sich Toyota den Aygo so verhunzen konnte ist fraglich. Bisher hat er mir von den Drillingen am besten gefallen. Bei der neuen Generation sieht der Peugeot noch am vetretbarsten aus - aber wirklich schön oder ansehnlich sind sie alle 3 nicht.
Reifenfüller42717
Wie ich sehe, bleiben nachwievor die guten und blitzschnellen😆 automatisierten Schaltgetriebe im Programm. In der Stadt ist ist eine 4-Stufen-Automatik, wie man das z.B. vom i10/Picanto kennt, doch eine bessere und nachhaltigere Lösung...
flex-didi
Hhhmm, diese paar Liter mehr oder weniger beim Kofferraum, hat das auch wirklich praktische Auswirkungen, sprich ist die maßgeblich entscheidende Stellfäche (LängexBreite) im Kofferraum anders ??!
Oder ist das nur in der 3. Dimension/Höhe, was sich mit Wegnahme von "Hutablage", über Fensterunterkante/Rückenlehne hinaus, egalisiert ?!
Turboschlumpf51349
von aussen gefallen mir die franzosen sehr gut.
im interieur leider alle hässlich..
Ein sympathisches Mittel wegen den PS-Wahn, aber vielleicht donnert man halt lieber mit 180 PS gegen einen Baum.
Reifenfüller24066
Ein Mensch muss schon sehr verzweifelt/knapp bei Kasse sein, wenn er sich solche rollenden Verkehrshindernisse kauft…..
Reifenfüller24066
Zitat:
Original geschrieben von Swissio
Ein sympathisches Mittel wegen den PS-Wahn, aber vielleicht donnert man halt lieber mit 180 PS gegen einen Baum.
Mit 50 PS kann man nicht gegen einen Baum fahren?
Blöde Vorurteile…..
Multimeter51164
Mit 11s (82PS) von 0 auf 100 ist man wohl kaum ein rollendes Verkehrshindernis, zumindest sind es es dann sehr viele andere auch. Außerdem immer noch besser als die ganzen Schwachköpfe, die mit ihren SUV in der Stadt rumgondeln und die Straßen blockieren, weil sie, wegen des Gegenverkehrs, nicht an legal am Straßenrand parkenden Autos vorbeikommen.
Man kann als vermeintlicher Premiumfahrer auch aus einem Superkarren aussteigen und dann ist man niemand mehr. 😊 Sind sympathische Kleinwagen, früher ist man mit dem Käfer in den Urlaub, das ging auch !
Wie bei der vergangenen Generation sehen die Franzosen gelungen aus, Toyota hat es mal wieder völlig verhunzt. 🙄 Aber gut, schön aussehen ist auch noch nie Toyotas Stärke gewesen, eher Zuverlässigkeit.
Ich würde den Peugeot wählen, sieht am stimmigsten aus. Aber hey, nochmal kauf ich mir kein Auto unter 180 PS. 😆
Angriff auf die VAG Drillinge Up, Mii & Citygo. Plus Ordentliche Motorisierung mit dem neuen 82PS Aggregat.
Mein Gott wie hässlich und lahm. Bei solcher "Konkurrenz" wird sich der neue Twingo von selbst verkaufen.
Wie sich Toyota den Aygo so verhunzen konnte ist fraglich. Bisher hat er mir von den Drillingen am besten gefallen. Bei der neuen Generation sieht der Peugeot noch am vetretbarsten aus - aber wirklich schön oder ansehnlich sind sie alle 3 nicht.
Wie ich sehe, bleiben nachwievor die guten und blitzschnellen😆 automatisierten Schaltgetriebe im Programm. In der Stadt ist ist eine 4-Stufen-Automatik, wie man das z.B. vom i10/Picanto kennt, doch eine bessere und nachhaltigere Lösung...
Hhhmm, diese paar Liter mehr oder weniger beim Kofferraum, hat das auch wirklich praktische Auswirkungen, sprich ist die maßgeblich entscheidende Stellfäche (LängexBreite) im Kofferraum anders ??!
Oder ist das nur in der 3. Dimension/Höhe, was sich mit Wegnahme von "Hutablage", über Fensterunterkante/Rückenlehne hinaus, egalisiert ?!
von aussen gefallen mir die franzosen sehr gut.
im interieur leider alle hässlich..
Ein sympathisches Mittel wegen den PS-Wahn, aber vielleicht donnert man halt lieber mit 180 PS gegen einen Baum.
Ein Mensch muss schon sehr verzweifelt/knapp bei Kasse sein, wenn er sich solche rollenden Verkehrshindernisse kauft…..
Blöde Vorurteile…..
Mit 11s (82PS) von 0 auf 100 ist man wohl kaum ein rollendes Verkehrshindernis, zumindest sind es es dann sehr viele andere auch. Außerdem immer noch besser als die ganzen Schwachköpfe, die mit ihren SUV in der Stadt rumgondeln und die Straßen blockieren, weil sie, wegen des Gegenverkehrs, nicht an legal am Straßenrand parkenden Autos vorbeikommen.
Man kann als vermeintlicher Premiumfahrer auch aus einem Superkarren aussteigen und dann ist man niemand mehr. 😊 Sind sympathische Kleinwagen, früher ist man mit dem Käfer in den Urlaub, das ging auch !
http://www.motor-talk.de/.../...rreifen-winterreifen-t4969279.html?...