Opel Astra K: Angriff auf die Dienstwagenfahrer

Business-Edition für Ein-Prozent-Kunden

Björn Tolksdorf

verfasst am Fri Jul 24 07:49:45 CEST 2015

Opel will mit dem neuen Astra K eine vernachlässigte Zielgruppe ansprechen: Firmenwagenfahrer, die nach der Ein-Prozent-Regel versteuern. Für sie zählt der Listenpreis.

Opel Astra K: Für das neue Modell entwickelte Opel eine spezielle Dienstwagen-Preisliste. Denn Rabatte nutzen dieser Kundengruppe nicht
Quelle: General Motors

Rüsselsheim – Auf dem Weg in die schwarzen Zahlen vermeldete Opel gerade einen prima Zwischenstand. Aber: Damit der Plan 2016 aufgeht, muss Opel weiter wachsen. Und fürs Wachstum spielt der neue Astra K eine Schlüsselrolle.

In Deutschland will Opel die Astra-Absatzzahlen in einem bisher vernachlässigten Markt stärken: Bei Firmenwagenfahrern soll der Astra punkten. Speziell bei solchen, die sich ihren Dienstwagen selbst aussuchen und dann nach der Ein-Prozent-Regel versteuern.

„Wir haben einen recht hohen Anteil privater Kunden, aber bei Firmenwagen liegen wir unter dem Durchschnitt“, sagt der Astra-Marketingchef Michael Walter zu „Automotive News Europe“. Opel wolle in diesem Markt zumindest den Durchschnitt erreichen. Die anvisierte Zielgruppe versteuert ihren Dienstwagen monatlich zu einem Prozent des Listenpreises. Daher interessieren sich diese Kunden kaum für Groß- oder Privatkundenrabatte. Für sie zählt ein niedriger Listenpreis.

Für Privatkäufer nicht attraktiv

Den bietet die „Business Edition“ des neuen Astra. Sie kostet nur 40 Euro mehr als die Basisversion (laut Preisliste) – mit Parkpilot, Tempomat, Radio, Klima und Handy-Halterung. Mit speziellen Business-Paketen zu abweichenden Preisen wird der Astra innen dann noch richtig schick, wenn der Chef ja sagt.

Dass die Gewerbe-Preisliste Privatkunden anlockt, hält man bei Opel für unwahrscheinlich. Sie können für andere Varianten über Händler-Nachlässe bessere Preise erhalten. Für Geschäftskunden aber, hofft Opel, sei der neue Ansatz attraktiv. Mit den speziellen Business-Paketen bleibt der Listenpreis weit unter dem eines regulären, vergleichbar ausgestatteten Astra. Der Steuersatz sinkt dadurch. Opel praktiziert das System beim Insignia bereits seit zwei Jahren. Industrieweit keine neue Idee – für Opel aber eine reale Wachstumschance.

 

Quelle: automotive news europe