Autonome Modellautos: Carolo-Cup in Braunschweig
Carolinchen neben der Spur
In Braunschweig üben Studenten mit Modellautos das autonome Fahren. Die Herausforderungen sind die gleichen wie bei den "Großen" - und längst nicht alles klappt.
Braunschweig - Wie von Geisterhand gesteuert tastet sich der kleine Audi vorwärts. An einer Kreuzung steht ein blaues Verkehrsschild mit einem weißen Pfeil, der das Abbiegen nach links vorschreibt. Das Fahrzeug stoppt kurz an der Haltelinie, als würde es überlegen. Dann setzt es einen kleinen Blinker und fährt nach links über einen Zebrastreifen - auf dem es einen Fußgänger übersieht. Die kleine weiße Pappkiste wird von der Straße gefegt.
Noch nicht alles funktioniert, kurz vor dem zehnten "Carolo-Cup" an der TU-Braunschweig. 17 studentische Teams aus Deutschland, Schweden und der Schweiz sollen an diesem Dienstag in der Stadthalle Braunschweig mit ihren Modellautos gegeneinander antreten. Das Ziel ist, mit einem autonom fahrenden Wagen möglichst ohne Fehler einen realitätsnahen Parcours zu bewältigen.
"Die Vorgaben sind in diesem Jahr noch einmal verschärft worden", erklärt Oskar Maier (24) vom Braunschweiger Team "crazy dancing little caroline" (CDLC). Neu sind zum Beispiel kleine Verkehrsschilder. "Kaum ein Team wird dieses Jahr fehlerfrei fahren können", glaubt Maier. Neben Geschwindigkeitsbegrenzungen, Fahrtrichtungszeichen und der Regel "rechts vor links", muss "Carolinchen" auch ein Überholverbot bewältigen.Fingerübung für die Ingenieure von morgen
"Reflexionen auf dem Boden können 'Carolinchen' verwirren", erklärt der Team-Chef. Es ist die Aufgabe des Teams, "die Systeme so weit zu verfeinern, dass solche Fehler nicht mehr vorkommen können". Dabei müssen die Studierenden "grundsätzlich dieselben Probleme überwinden, die auch bei großen Fahrzeugen zu lösen sind", erklärt Hermann Winner, der das Fachgebiet Fahrzeugtechnik an der TU-Darmstadt leitet.
Eben deshalb habe sich der "Carolo-Cup" mittlerweile "zu einer festen Größe in der Branche" entwickelt. Die Mitarbeit in einem der Teams "schärft das Problembewusstsein der Studierenden, die künftig beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben werden", ist sich Winner sicher. Denn das Thema autonomes Fahren "beschäftigt alle großen Automobilkonzerne".
Die wichtigste Hürde in der Entwicklung sei, ein Fahrzeug zu entwickeln, "das so sicher fährt wie der Mensch", betont Winner. Der verursache im Durchschnitt aller Autofahrer nur ungefähr alle dreißig Jahre einen Unfall selbst. "Das muss eine Maschine erstmal schaffen". Ein weiteres Problem sei, "dass wir noch nicht wissen, wie sich das sture Befolgen der Regeln auf den Straßenverkehr auswirken wird".
Quelle: dpa
achwas, wenn dann erstmal die KiTa mit der Laterne spazieren geht...😱😉
Auf jeden Fall ein Job mit Zukunft. Das autonomes Fahren kommt, ist nicht abzustreiten. Mir persönlich gefällt das nicht sonderlich, ich werde mich auch weigern in so eine Kiste einzusteigen. Aber das ganze kann man nicht aufhalten, also warum nicht das beste drauß machen.
Respekt an die Studenten. Helden von morgen 😎
Von der TUD (in Darmstadt) sah ich mal die Modelleisenbahn. Nettes Ding. Aber ganz nüchtern + seriös - nix für den Spieltrieb ! 😉
Wer nicht mehr selber Auto fahren will, sollte auf öffentliche Verkehsmittel umsteigen, das ist sogar noch besser für die Umwelt.
Dieser Autonom Hype geht mir langsam gegen den Strich.
Wie nennt man das Superlativ von Gotteslästerung????
Wie gedanken-, gefühl-, hirn- oder instinktlos muß man denn sein, um den gezeigten Audi - faktisch die Mutter dessen, was man(n) sich an Fahrspaß überhaupt vorstellen kann - mit dem autonomen Fahren auch nur in irgendeiner Weise in Verbindung zu bringen... für diese Zwecke zu mißbrauchen????? 😤
Was geht in den Köpfen dieser "Studenten" vor? Warum nehmen die nicht Modelle von Autos, die zu deren Lebzeiten produziert wurden.... einen Prius z. Bsp.??? Der hat keine Geschichte, keine Lobby und keinen Ruf zu verlieren.
Darf denn heutzutage jeder studieren??? Gibt's da keine Tests mehr? Da habe ich doch lieber einen Islamisten in der Flugschule oder im Chemie-Studium.
Mein Tag kann jetzt nur noch besser werden!*
* Kann Spuren von Nüssen, Ironie und/ oder Sarkasmus enthalten.
Bringt dir aber nichts, das ist nicht nur Spinnerrei das ist eben Zukunft.
Schon alleine weil es der Mensch bauen/machen kann, zudem fällt noch der Faktor Mensch weg (Ob als Fehlerquelle oder Kostenfaktor gesehen)
Und ich bin mir sicher das in der Ersten welt 80% der Bevölkerung schon min einmal Autonom Unterwegs war.
Die Quote ist bestimmt höher, ist ja bestimmt schon jeder in einem Bus oder Zug mitgefahren 😜.
Endlich, endlich, endlich...
Zum ersten Mal lese ich von einem, der sich damit professionell befasst, zwei der (neben ethischen Fragen) wichtigsten Punkte, warum autonomes Fahren noch sehr, sehr lange keinen Fuß auf den Boden bekommen wird:
- ein Mensch verursacht im Schnitt alle 30 Jahre (!) einen Unfall. Glaubt eigentlich IRGENDJEMAND, der mit Computern, aber noch viel mehr mit Software zu tun hat, dass DAS eine Maschine (im Durchschnitt wohlgemerkt, also über viele Generationen von autonomen Autos, die ich über 30 Jahre benutze hinweg) schaffen wird, ja schaffen KANN? Immer wieder neue Hardware, neue Sensoren, neue Software, die diesem Anspruch gerecht werden soll?
- die Auswirkungen auf den "normalen" Straßenverkehr und den Verkehrsfluss: ich selbst fahre einen Q7 mit Abstandsregeltempomat und prädikativem Effizienzassistenten (ein übrigens nicht einmal teilautonomes Fahrzeug, da alle Funktionen ausschließlich als Assistenten fungieren, also permanent von mir überwacht (!) werden müssen). Wenn ich alleine mit diesen beiden Systemen fahre, werde ich permanent gedrängelt (weil ich exakt laut Tacho die vorgeschriebene Gewschwindigkeitsbeschränkung einhalte), auf der Autobahn wegen meines vorbildlichen Abstands zum Vordermann rechts überholt etc.
Danke, Herr Professor, für diese offenen und ehrlichen Worte! Elon Musk behauptet anderes - wider besseres Wissen? Aber der berät ja auch Donald T., und dort hat man ja bekanntlich ein flexibles Verhältnis zu Fakten ;o)
Hi,
naja Elon Musk kennt vielleicht primär den US Straßenverkehr der verglichen mit dem Deutschen Verkehr deutlich entspannter und das menschliche Fahrverhalten etwas näher dran ist an den theoretischen Verkehrsregeln.
Je mehr autonome Fahrzeuge es gibt umso weniger Probleme wird es damit geben. Wahrscheinlich werden selbst die letzte Verfechter des manuellen Fahrens irgendwann genervt aufgeben wenn 90% oder mehr autonom unterwegs sind und sich 100% an die Verkehrsregeln halten.
Gruß Tobias
Die Menschen machen sich mehr und mehr abhängig von Technik. Und sie haben nicht einmal einen Plan B für den Fall des Versagens selbiger. Ich kann auch heute noch ohne Servolenkung, ESP und Rückfahr-HD-Kamera mit meinem Auto am automobilen Alltag teilnehmen. Damit gehöre ich sicher zu einer aussterbenden Art. Die Leute werden immer hilfloser, wenn es um alltägliche Dinge geht. Wenn ich jetzt kürzlich mit Schrecken von den 6 toten Teenagern lese, die nicht mal imstande waren, einen Stromgenerator richtig und sicher zu betreiben.... dann frage ich mich doch, ob die Reise nicht eindeutig hin zum großen Säugling geht.
Oft sind es die einfachsten Dinge, die die modernen Menschen an ihre Grenzen bringen. Feuer machen ohne Digitalfeuerzeug. Eine fehlende Sicherung am Auto durch einen anderen Leiter notdürftig und provisorisch zu ersetzen.... und, und, und. Die Basics gehen komplett verloren und die Leute kacken ab, wenn es für die Lösung ihres Problems keine App gibt.
Ich halte das Gegenteil für richtig: irgendwann werden die ersten 10% genervt aufgeben, weil sie sich wie Fremdkörper unter den übrigen 90% vorkommen - und permanent behupt und überholt werden.
Und dadurch letztendlich IMMER langsamer sind als die übrigen nicht- autonomen Verkehrsteilnehmer, weil sie z.B. auf der Autobahn immer wieder auf den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand gehen werden. Und andere, die das autonome Fahrzeug erkennen, genau das ausnutzen werden, indem sie rechts überholen.
Wetten, dass? ;o)
Wahre Worte. Kann ich absolut unterschreiben. Das mit den Kids ist zwar tragisch, aber als ich die Geschichte gelesen habe, dachte ich: wie blöd kann man sein?
Nein
Wenn du es dir dann noch leisten kannst selber zu fahren, alle zwei Jahre ne MPU ob du überhaupt im Stande bist am öffentlichen Verkehr aktiv teilzunehmen, alle 5 Jahre eine Fahrprüfung.
Die Versicherungsbeiträge werden um das 10 fache für Selberfahrer steigen, da diese statistisch die höchste Quote an Unfallverursachern darstellt. Villeicht nimmt dich nach dem zweiten Unfall gar keine Versicherung mehr.
Wenn alle die selbige Geschwindigkeit haben und jeder sich an alles hält ist der Verkehrsfluss sogar schneller.
Wird aber heute schon angewand um Staus zu vermeiden oder schneller aufzulösen.
Funktioniert halt nur bedingt, da immer wieder welche dabei sind welche sich nicht daran halten wollen.