Mehr als zwei Millionen Carsharing-Nutzer in Deutschland
Carsharing weiter auf dem Vormarsch
Carsharing-Dienste erfreuen sich in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Um rund ein Viertel ist die Nutzerzahl im vergangenen Jahr gestiegen.
Berlin - Der deutsche Carsharing-Markt wächst weiter. Im vergangenen Jahr hat die Zahl der Nutzer um 23 Prozent auf 2,11 Millionen Personen zugenommen. Die Zahl der Fahrzeuge stieg um 4,4 Prozent auf 17.950, wie der Bundesverband Carsharing (BCS) mitteilt.
Besonders stark war das Wachstum bei den stationsunabhängigen Anbietern wie Car2go, DriveNow oder Your Car. Diese sogenannten Free-Floating-Dienste verbuchten ein Kundenplus von 25 Prozent auf 1,58 Millionen Personen. Bei den stationsabhängigen Anbietern wie etwa Stadtmobil, Cambio oder Flinkster nahm die Zahl der Nutzer um 17,6 Prozent auf 535.000 Menschen zu. Insgesamt bieten die stationsbasierten Dienstleister in Deutschland 5.000 Stationen mit 10.050 Fahrzeugen. Die Free-Floating-Flotte ist mit 7.900 Fahrzeugen deutlich kleiner.
Die beiden Carsharing-Konzepte unterscheiden sich nicht nur bei Flottengröße und Nutzungsmodell. Während sich die Free-Floating-Dienste auf Metropolen fokussieren und lediglich in 18 Städten Angebote unterhalten, sind die Stationsdienste stärker in der Fläche verbreitet. Sie gibt es in 677 Städten, wo sie theoretisch bis zu knapp 40 Millionen Menschen erreichen. Die Free-Floater haben lediglich ein Kundenpotenzial von gut 10 Millionen Nutzern.
Quelle: SP-X
*kotz*
Ich finde den Begriff Carsharing-"Nutzer" etwas irreführend. Richtig wäre Carsharing-"Interessierte". Ich kenne einige, die bei Carsharingdiensten registriert sind. Genutzt hat diese bisher jedoch kaum einer. Bei 17.950 Fahrzeugen auf 2,11 Mio. "Nutzer" ist dies auch kaum möglich, insbesondere zu Hauptverkehrszeiten. Da kann es schonmal vorkommen, dass das nächste freie Carsharing-Auto bei den Free-Floatern weiter entfernt ist als mein Reiseziel.
Sehr geistreicher Kommentar..
@Topic:
Ich finde Carsharing genial, ist in Großstädten mit gutem Nahverkehr perfekt.
Hier in Dresden haben wir einen sehr guten ÖPNV und mit TeilAuto als Carsharing Anbieter eine gute Kombination. Für vieles reicht die Straßenbahn, für kleine Transporte nehm ich den Fiesta vor meiner Tür und wenns mal zu Ikea geht, kein Problem, etwa 800m weiter stehen diverese Transits, entweder als Bus (9-Sitzer) oder Kastenwagen. Sehe regelmäßig auch Transit Connect und ab und zu ein Beetle Cabrio. Was braucht man, als Stadtbewohner, eigentlich mehr?
Und eigentlich, wären für die Stationsgebunden Fahrzeuge der e-Antrieb wie gemacht, die Fahrzeuge stehen hier sowieso viel immer am gleichen Platz, DAS wäre was für eine Ladesäule und müsste in meinen Augen gefördert werden (sowohl E-Antrieb als auch das Konzept Carsharing).
Carsharing ist die Zukunft.. In der Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft war kürzlich ein interessanter Artikel zur Zukunft des Autos bzw. der Autoindustrie allgemein. Daimler und BMW bieten Carsharing nicht an, weil sie damit Kohle verdienen, sondern weil sie damit wertvolle Informationen über die Nutzung, Bewegung und Verteilung der Fahrzeuge sammeln können. Im Endeffekt ist es nämlich nur noch eine Frage der Zeit bis autonomes Fahren extrem um sich greift.. sicherlich nicht heute und auch nicht morgen, aber in Fachkreisen ist man sich bereits sicher, dass es keine 10 Jahre mehr dauert. Ich glaube die wenigsten können sich heute vorstellen, was es grundlegend bedeutet, wenn man sich für eine schmales Abo jederzeit mit einer App ein Auto rufen kann, was dann selbständig vorbeikommt. Ein Auto kostet heute durchschnittlich 5.000,- im Jahr (+/-). Wenn sich dann aber durchschnittlich 5-10 Leute ein Auto teilen, ohne dass es mit Nachteilen verbunden wäre, dann kostet Auto fahren nur noch ein Bruchteil und die Umwelt freut sich auch. Keine lästige Parkplatzsuche, keine Termine zim Reifen Wechseln, Wartung etc.. und die Ladeinfrastruktur muss auch nur jleiner dimensioniert sein. Am Ende werden weniger Autos benötigt und die große Umverteilung von Kapital beginnt...
BMW macht das sicherlich auch, um den jungen, noch nicht so zahlungskräftigen Kunden schon mal einen schönen Vorgeschmack auf die Welt von Mini und BMW zu geben. Sonst wären wohl kaum Cooper S, 2er Cabrio und i3 für die Flotte unterwegs.
Wenn man als Student immer einen feinen neuen Mini gefahren ist, tut man sich schwer damit, auf einen 16 Jahre alten Corolla umzusteigen.
Mir ist es egal: Ich finde Free Float toll. Hätte ich auch gerne, aber meine Heimatstadt scheint mit fast 600.000 Einwohnern zu klein zu sein.
Könnte ich mich auch dazu zählen. Bin bei Ruhrauto-E dabei und fahr dann immer mal zum Test das ein oder andere E-Auto.
Ich denke auch, dass eine breitere Versorgung mehr Leute davon abhalten wird, ein eigenes Auto zu kaufen.
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ballex
MT-Team | Moderation
Ich glaube mit 2,11 Millionen Nutzer ist wohl eher die Anzahl der gebuchten Fahrten gemeint. Also wenn 1 Nutzer jeweils 1x hin und 1x zurück bucht, 2 Nutzungen ...
Nicht solange es Menschen gibt und nicht solange diese sich ein Auto leisten können. Menschen wollen besitzen. Man teilt sich heutzutage ja nicht mal Werkzeugkoffer.
Wenn Du meinst.. interssant wird's dann, wenn die Menschen, die autonomes Carsharing nutzen (frei von Einschränkungen ggü. normalen Autobesitz) rd. 3.000,- p.a. mehr je Fahrzeug in der Tasche haben, als solche die sich 23h am Tag sinnlos ein bestimmtes Auto in Form von Eigentum vor die Tür stellen.
Wobei man imho unterscheiden muss ob man Stadt/Ballungsgebiete oder ländliche Gebiete betrachtet. Ich glaube so allgemein kann man das nicht sagen.
Das wird imho eine so tiefgreifende Änderung dass wahrscheinlich nicht mal Experten mit aller Sicherheit sagen können was dann genau alles passiert. Sicher viele Vorteile, aber evtl. auch ein paar Nachteile.
Interessant wird es wenn dann alle 5-10 Leute gleichzeitig morgens zu Arbeit wollen oder am Wochenende ein Auto für den Sonntagsausflug brauchen. Spaß beiseite, Carsharing hat sicher einige Vorzüge, aber imho auch gewisse Grenzen.
Ob sich die Umwelt dann unterm Strich wirklich freut bin ich mir auch nicht ganz so sicher. Wenn Autofahren (bzw. sich ein Auto bestellen) zu günstig wird, dann wird der ÖPNV oder das Fahrrad unattraktiv. Und eins ist sicher: Individuelle Mobilität wird immer Energie- und Ressourcenintensiver sein als ÖPNV.
Man wird sehen wie sich die ganze Thematik entwickelt, vorallem wenn wirklich mal das autonome Fahren noch zusätzlich mitmischt. Ich kann mir gut Vorstellen das Carsharing einer von mehreren wichtigen Pfeilern der Mobilität wird. Vielleicht auch mehr, vielleicht auch weniger. Bei solchen "Zukunftsfragen" lagen in der Weltgeschichte schon viele daneben. Ich bin gespannt.
Wenn man sich manche Fahrzeuge anschaut, dann sind das rollende Wohnzimmer (oder Mülleimer). Ich hätte keine Lust mir ein Auto mit Ms. Flodder zu teilen, auch hätte ich keine Lust meinen ganzen Kram ständig umzuräumen (Einkaufskisten, Regenschirm, Taschentuch-Packungen, Notfalllampe).
Schon alleine aus hygienischen Gründen finde ich Carsharing schlecht. Die Leute die bei mir die Autos sauber machen haben null Bock und mit aussaugen gehen die Keime auch nicht weg.
Ganz davon ab kenne ich kaum jemanden der diese Angebote nutzt, dabei gibt es sie in Hannover sogar recht weit verbreitet. Die Preise sind einfach viel zu hoch, da kann ich auch fast zu einem normalen Autovermieter gehen. In dem Bereich muss sich noch so vieles tun bevor es eine tatsächliche Alternative ist. Für die meisten Leute ist es sowieso quatsch, ich brauche wie Millionen anderer täglich mein Auto um zur Arbeit zu kommen. Ich sehe das Ganze eher als Ergänzung, wenn überhaupt.
Das Carsharingangebot bedient eine erstaunlich grosse Masse an Leuten, für die sich ein eigenes Auto eigentlich nie gelohnt hat..es aber trotzdem bisher anschaffen mussten, um mobil zu sein. Wenn der Zugriff auf diese Autos auch relativ spontan möglich ist, wird manch einer in Zukunft keinen Gedanke mehr dran verschwenden ein eigenesAuto besitzen zu müssen. De Parkplatzsituation in den Nallungszentren tut ihren wichtigen Anteil beitragen.
Ich finde es gut, dass es sowas gibt.
Aus dem Haus gehen und hoffen, dass man in der nähe ein Auto findet!? Nee danke.
Leute, die sich ein Auto nicht leisten können, sollen lieber mit dem Bus fahren. Es ist eher bald kostenlos.