Toyota will keine Lexus in China produzieren
China-Qualität zu schlecht für Lexus-Modelle
Während Audi, VW und andere jährlich Hunderttausende Fahrzeuge in China produzieren, importiert Lexus Fahrzeuge aus Japan. Weil die chinesische Qualität nicht stimmt.
Shanghai – In den USA glänzt Lexus als Luxus-Marke, in Europa fehlt das Image. Auch in China müht sich Toyotas Luxus-Marke. Auf dem größten Markt der Welt bremst aber nicht das Image den Verkauf, sondern der Preis. Lexus ist dort im Vergleich zu den Deutschen zu teuer.
Das liegt daran, dass Audi, Mercedes oder BMW ihre Fahrzeuge für China in chinesischen Werken produzieren, während Lexus seine Autos aus Japan importiert. Durch die fälligen Zölle und Steuern koste beispielsweise ein Lexus IS 30 Prozent mehr als ein vergleichbarer BMW 3er, rechnet die US-Nachrichtenagentur Bloomberg vor.
Lexus kann diesen Nachteil nicht mit seinem Markenimage ausgleichen. Daher verzichtet Toyota in China auf ein gutes Geschäft – und das offenbar sehr bewusst. „Das Qualitätsrisiko in China ist zu hoch, um dort zu produzieren“, zitiert Bloomberg den Lexus-Vorstand Takashi Yamamoto. Der 58-jährige Ingenieur arbeitet seit 1982 bei Toyota.
„Made in Japan“ garantiere Qualität, sagt Yamamoto. Eine Chance auf Lexus-Fahrzeuge aus chinesischer Produktion sieht er „vielleicht in einigen Jahrzehnten“. Diese Einstellung ist nicht neu bei Lexus: Auch in den USA vergingen zwischen der Markteinführung und der ersten Werkseröffnung vor Ort 26 Jahre.
Marktforscher: China-Qualität vergleichbar zu USA
Die Situation in China hält Takashi Yamamoto allerdings für schwieriger: Anders als in den USA sei die chinesische Autobau-Tradition kurz. Das mache es schwierig, ein Auto hoher Qualität lokal zu produzieren. Die deutschen Autohersteller sehen das anders, und sind damit vorerst erfolgreich. BMW verkaufte 2014 allein in China mehr Autos als Lexus weltweit. Nach Ansicht der US-Marktforscher von J.D. Power hegt Toyota unbegründete Befürchtungen.
J.D. Power ermittelt in Konsumentenbefragungen einen Qualitätsindex für Automobile und fand heraus: Während die Qualität von Autos aus China vor 10 Jahren deutlich schlechter gewesen sei als die von Autos aus US-Produktion, sei sie inzwischen mindestens vergleichbar. Das liege an der gewachsenen Erfahrung der Mitarbeiter ebenso wie an den globalen Qualitätssicherungsstrategien der Hersteller.
Audi verkaufte 2014 in China knapp 580.000 Fahrzeuge, BMW 456.000 und Mercedes 281.600 Fahrzeuge. Einen Lexus dagegen leisteten sich nur 95.962 Chinesen.
Quelle: Bloomberg
Hut ab vor dieser konsequenten Firmenpolitik.
Ich denke, daß das eine Frage des Ausbildungsstandes in der jeweiligen Fabrik ist, ob man es schafft, genug qualifizierte Fachkräfte und eine moderne Fertigungsstraße hinzustellen oder nicht und wie das Qualitätsmanagement aussieht.
Wenn ein Hersteller mit der Fertigung in China Neuland betritt, dann wird es sicher erst mal Probleme geben. Die deutschen Hersteller mußten da ja auch mal klein anfangen und machten anfangs eher nur Endmontage.
Audi, BMW und Mercedes-Benz brauchen nur in ihren Datenbanken die Garantiekosten zu vergleichen. Wenn dabei ein Werk nach unten aus dem Rahmen fällt, dann wird gegengesteuert. Was würde eine etwas billigere Fertigung nutzen, wenn die Garantiekosten überdurchschnittlich hoch wären.
Es kann natürlich auch sein, dass sich Toyota schlichtweg nicht an ein chinesisches Joint-Venture verkaufen will, nur um ein paar Tausend Autos pro Jahr mehr zu verkaufen.
Immerhin ist Toyota technologisch in einigen Bereichen weltweit führend.
Den deutschen Herstellern ist das egal. Für steigenden Absatz wird alles verkauft, was nicht niet- und nagelfest ist.
So oder so:
Toyotas konsequente Einstellung, auf Qualität statt Quantität zu setzen, gefällt mir und verdient Respekt.
Wir haben einen Mandanten, der jeden zweiten Monat in China verbringt, um seine Zulieferer zu kontrollieren. Die Qualität ist sonst zu wechselhaft.
Hut ab vor Toyota, die ihre Qualitätsansprüche nicht für bloßen Absatz einschränken. Sowas wie diese Betrugssoftware, nur um billiger produzieren zu können, würde denen auch nicht einfallen.
Das ganze ist für mich voll nachvollziehbar. Echte
Kenner kaufen sich auch keinen Japaner der im Ausland hergestellt wurde.
Leider bekommt man hier in Europa fast keine Autos "Made in Japan" mehr,
aber an meinem alten Honda Accord sehe ich was Qualität ist. Und
nein, Qualität hat nichts mit Spaltmaßen oder lederbezogenen Armaturenbrettern zu
tun, aber das wird die Betrüger... ääähm VW-Fraktion wohl nie verstehen.
So gehört es auch... Respekt für denen..
Halte ich für Einbildung, Toyota produziert seit über 20 Jahren in Europa und gilt heute wie früher als Benchmark für Qualität. Auch bei einzelnen Modellen, die in Europa produziert und gleichzeitig oder kurz davor aus Japan importiert wurden (Corolla E12, Yaris P1, Carina E und andere) gibt es schlicht keine nennenswerten Unterschiede.
Außerdem halte ich Toyota absolut für fähig, in China die eigenen Qualitätsstandards einhalten zu können. Schließlich werden bereits etliche Toyotas für den chinesischen Markt in China produziert, Hybridmodelle inklusive. Bei Lexus könnte es sich ganz einfach nicht lohnen, extra in China zu produzieren. Selbst wenn aus 95.000 Autos 150.000 werden, was sind schon 55.000 Autos im Jahr? Da kann man doch fast nicht kostendeckend produzieren.
Vielleicht sieht Lexus keine großen Absatzchancen in China? Chinesen und Japaner sind ja nicht gerade die besten Freunde...
Das kann natürlich auch sein. Aber bei Lexus kann es wirklich sein, dass die Ausbildung der Facharbeiter eine Rolle spielt und vielleicht möchte man das wirklich noch "zu Hause" machen. Schließlich ist Lexus einer der letzten verbliebenen "echten" Qualitätshersteller. Mercedes hat ja leider nach dem W124 damit aufgehört.
Hut ab vor dieser Firmenpolitik... nee is klar.
Da steht (richtige) Politik dahinter, und nix anderes. Da werden eher geringe Marktchancen für Luxusjapaner (siehe generelle Beziehungen zwischen China und Japan) der Grund sein als die Qualität.
Ja ja.... die Japaner haben eben noch Eier.....
Was ist daran schlecht auf Teufel komm raus die Qualität zu sichern. Die wollen
Ihren Kunden eben hochwertige Autos verkaufen. Da könnte man sich in Ingolstadt, Wolfsburg Stuttgart und München mal ein Beispiel nehmen.
Die Japaner können die Chinesen eh nicht leiden und geben das wenigstens zu.
Aber wenn man billig produziert und dann teuer verkauft kann man sich super die Taschen vollstopfen und wenn man es geschafft hat sich vom schlechten Gewissen frei zumachen bescheisst es sich ganz ungeniert.
Die Kunde machen ja klaglos mit....
Lexus hat nicht ohne Grund in Sachen Qualität einen solch ausgezeichneten Ruf!
Respekt von daher zu einer solchen Entscheidung.
Interessant - im Elektronikbereich gibt's kaum noch etwas wirklich "Made in Japan". Selbst Objektive werden mittlerweile auch in "Billig-Asien" produziert.
Die US-"Qualität" durfte ich am Beispiel eines BMW F25 begutachten 😱 - da sind die Chinesen bald wirklich besser 😉
Den Carina E halte ich für ein denkbar schlechtes Beispiel. Ein Kumpel hat einen 92er aus Japan als Erstwagen und einen 97er aus England als Zweitwagen. Die Spaltmaße sind beim Engländer sichtbar schlechter und die Bleche auch ganz anders ... irgendwie dünner. Die Türen sind viel leichter. Auch passen verschiedene Ersatzteile aufgrund der Schwankungen nicht, ein Seitenfenster aus einem Engländer passt z.B. nicht in einen Japaner weil die Wölbung anders ist (passt schon, schließt aber fürchterlich schwergängig und Windgeräusche).