PSA: Grünes Licht für Beteiligung von Dongfeng
China und Frankreich dürfen bei PSA einsteigen
Dongfeng und der französische Staat wollen bei PSA Peugeot Citroën einsteigen. Das spaltet den Aufsichtsrat, dennoch gab es jetzt grünes Licht für die zusätzlichen Milliarden.
Paris - Der Aufsichtsrat des französischen Autoherstellers PSA Peugeot Citroën hat nach Angaben aus Unternehmenskreisen dem Einstieg seines chinesischen Partners Dongfeng und des französischen Staates grundsätzlich zugestimmt. Im Zuge einer Kapitalerhöhung von insgesamt drei Milliarden Euro sollen die beiden neuen Parteien an dem Konzern beteiligt werden. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Sonntagabend aus informierten Kreisen. Die genauen Modalitäten seien noch unklar.
Der Aufsichtsrat ist gespalten: Der Aufsichtsratsvorsitzende Thierry Peugeot steht dem Einstieg der Chinesen und des Staates kritisch gegenüber. Sein Cousin Robert Peugeot, der die Holding FFP führt, die die Familienbeteiligung an PSA verwaltet, befürwortet hingegen den Schritt. Er ist auch bereit zu akzeptieren, dass dadurch der Anteil der Familie an dem Konzern reduziert wird. Bisher kontrolliert die Familie Peugeot den Konzern mit 25,4 Prozent des Kapitals und 38,1 Prozent der Stimmrechte.
Aktionär General Motors steigt aus
Der Konzern will die Einigung bei der Präsentation der Jahresbilanz am 19. Februar vorstellen. PSA hatte Mitte Dezember bestätigt, dass mit dem chinesischen Autokonzern Dongfeng, aber auch mit anderen möglichen Partnern Gespräche über eine Kapitalerhöhung geführt würden. Wenig später hatte der US-Autobauer General Motors (GM) bekannt gegeben, dass er als Aktionär bei PSA aussteige, dass die strategische Allianz der Unternehmen aber davon unberührt bleibe.
Eine Kapitalerhöhung bei PSA ist wegen der anhaltenden Krise bei dem französischen Autokonzern nötig. Der Konzern leidet seit 2007 unter dem Einbruch des Absatzes auf dem europäischen Automarkt, seinem wichtigsten Markt.
Der Konzern rechnet mit Abschreibungen in Höhe von 1,1 Milliarden Euro im vergangenen Jahr wegen der Wechselkursentwicklungen und der andauernden Absatzschwierigkeiten. Um aus der Krise zu kommen, hat der Konzern einen Spar- und Restrukturierungsplan vorgelegt, der unter anderem die Schließung seines Werks in Aulnay-sous-Bois vorsieht.
Quelle: AFP
Ich hoffe mal, die Chinesen steigen zu den gleichen Bedingungen ein, wie sie ausländische Unternehmen in China vorfinden: Höchstens 49% Anteile erwerben, damit die Mehrheit und damit das Sagen beim Gastland bleibt. Ansonsten dürfen die Chinesen gerne ihr Geld (was ja durch Handel und Wandel mit uns und dem Rest der Welt verdient wurde, also eigentlich unseres ist) da drin investieren, ansonsten aber: Klappe halten, denn automobiltechnisch können die Chinesen rein gar nichts bieten.
Grüße
Udo
Noch(!) nichts...
Ich geb den Chinesen noch 10 Jahre und dann sind die auf dem gleichen Niveau angekommen wie momentan die Koreaner. Von "unserem" Geld kann hier nicht die Rede sein, da die Chinesen unter dem gleichen Vorwand sonst tonnenweise Kohle von sämtlichen westlichen Firmen mit Werk/Außenstelle in China zurückfordern könnten.
Qoros schafft heute im NCAP schon 5 Sterne und schlimmer rosten als ein Mercedes können sie eigentlich auch nicht... daher würde ich mal sagen Gleichstand ist schon heute.
In einer globalisierten Welt muss man sowieso über Landesgrenzen hinweg denken. Wenn die Chinesen genug zahlen, bekommen sie auch Ingenieure und Designer von hier, warum also sollten die Autos schlechter sein?
Unterschätzt die Chinesen nicht! Kapital haben die mittlerweile genug, dem ewigen Aussenhandelsdefizit vieler Länder sei Dank. Und "Kapitalismus" können die auch.
Die Intelligenz ist weltweit gleich verteilt. Und wenn du Milliarden Menschen hast, hast Du eben auch Millionen sehr schlaue darunter, und auch wenn die sich noch nicht alle Bildung leisten können, bleiben doch viele tausend sehr helle und gut ausgebildete Leute übrig. Habe selbst einige chinesische Kollegen, zu denen ich neidlos aufschauen muss und es auch würde, wenn sie nicht alle kleiner wären als ich 😉
Kernproblem hier: PSA mit seiner unseligen Verflechtung mit linkem Staat und Gewerkschaften hat es leider nie geschafft, Wertschöpfung nennenswert ins Ausland zu verlagern und sich im einzigen automobilen Wachstumsmarkt, nämlich Asien, zu etablieren. Die (Selbst-?) Beschränkung auf Europa und Afrika rächt sich nun, vorhersehbar.
Dass man in Asien wachsen muß, um die Beschäftigung in Deutschland zu sichern, hat der VW Konzern dagegen ganz gut begriffen - zum Glück für alle Deutschen, denn Daimler oder BMW oder gar Opel sind da noch ziemlich hintendran und stehen nicht viel besser als PSA da.
GM ist doch in Asien ganz gut aufgestellt.
So ist also heute die Denkweise im Niedriglohnland Deutschland. Die Gewerkschaften sind das Problem, aha.
Wer es nicht in einen Großkonzern schafft, der bleibt doch heute sowieso zunehmend auf der Strecke.