Shanghai versteigert KFZ-Kennzeichen
China wiegt Blech mit Gold auf
China ergreift drastische Maßnahmen gegen Blechlawinen in Großstädten: Neuzulassungen werden rationiert, Kennzeichen versteigert und verlost.
Peking/Shanghai – Chinesische Großstädte versinken im Blech: Allein in Peking fahren mehr als fünf Millionen Autos auf den Straßen. Besser gesagt, sie stehen – denn China ist Stauweltmeister. Bauarbeiten auf Hauptverkehrsstraßen führen nicht selten zu tage- bis wochenlangen Staus, Smog vergiftet die Städte.
Das Höchstgebot entscheidet
Seit rund 20 Jahren bekämpft Shanghai den Verkehrskollaps mit rationierten Zulassungen. Jeden Monat versteigert die Stadt laut "Süddeutsche.de" 9.000 Kennzeichen. Etwa 21.000 Bieter treiben den Preis für die begehrten Bleche auf Rekordniveau: Im Durchschnitt zahlen die Bürger 75.000 Yuan, also etwa 9.000 Euro für eine Zulassung. Um den Schwarzmarkthandel zu unterbinden ist ein Weiterverkauf erst nach drei Jahren erlaubt, in Nachbarstädten angemeldete Autos dürfen gar nicht erst in die Stadt fahren.
Auto-Lotterie in Peking
Peking reagierte erst vor zwei Jahren. Die chinesische Hauptstadt deckelt seit 2011 die Zulassungszahlen und verlost die zur Verfügung stehenden Kennzeichen. Im Januar bewarben sich fast 1,5 Millionen Pekinger um eine von 20.000 Genehmigungen.
Das Kennzeichen-Chaos wurde schnell zum Nährboden für Korruption: Bereits sieben Mal hat Liu Xuemei eine Zulassung gewonnen. Die Vizedirektorin der Polizei-KFZ-Behörde trägt denselben Namen. Offiziell ein Zufall. Doch die Presse berichtete später, dass der Sohn des Direktors der Verkehrsbehörde die Lotterie manipuliert haben soll. Ein ertragreiches Geschäft: Auf dem Schwarzmarkt soll eine Zulassung bis zu 200.000 Yuan (rund 24.000 Euro) gekostet haben.
Quelle: MOTOR-TALK
Der Smog kommt aber sicher nicht von den Autos, sondern eher von der dortigen Schwerindustrie, und sogar den privaten Haushalten, wo noch immer mit Holzkohle geheizt wird. 😉
Im London der 50er Jahre war das ähnlich. Da gab es so dichte Smogs, dass Leute reihenweise an Vergiftungen gestorben sind - oder weil sie schlicht und ergreifend nicht sahen wohin sie fuhren und liefen.
China hat also eher ein Problem mit der Infrastruktur, und dem Ausbau des Straßennetzes. Darum wird es wohl vor allem gehen.
Geheizt wird in privaten Haushalten meistens gar nicht und wenn, dann mit A/C oder einem Heizstrahler, zumindest in Shanghai und Jiangsu, wo ich sehr oft war. 😉
Was das Straßennetz betrifft: das ist bereits sehr gut ausgebaut, Shanghai hat mehrere Hochstraßen und auch die normalen Straßen sind fast immer mehrspurig, also kein Vergleich zu D.
Schon wieder so eine reißerische Überschrift, die den Inhalt mehr verschleiert als erhellt. "Bild"-Redaktuere könnten noch ein Volontariat bei Euch absolvieren.
Man sollte solche "Berichte" als Straftat verfolgen. 🙄
Aber in Beijing (Peking) ist das anders. 😉 Zumindest als ich dort war (auch wieder sechs Jahre her).
Shanghai ist ja dagegen recht modern, und wurde von Grund auf neu errichtet. Zu Jiangsu kann ich nichts sagen, weil ich dort nie war.
Also die Preise sind deftig... 😱
9000 Euro für eine Zulassung in einem Land wo das etwa dem Jahreslohn entspricht...
(http://german.china.org.cn/.../content_25077521.htm)
Da ist auch klar, wer sich das Autofahren noch leisten kann...
Auslosen finde ich da wesentlich gerechter.
Aber die Behörden wollen keine "Arme-Leute"-Autos auf die Straße lassen, was du ja bei einer Auslosung hättest. Die wollen ein modernes China, mit vielen Neuwagen - am besten Luxusautos.
Also wenn es ein Land auf diesem Erdball gibt, welches mit dem Ausbau seiner Infrastruktur keine Probleme hat, dann ist das wohl China mit seiner autoritären Diktatur als Regierungsform. Wenn in China eine neue Autobahn gebaut werden soll und ein Haus steht im Weg, dann reisst man das Haus entweder ein oder baut die Autobahn drumherum. Stell dir das mal in Deutschland vor...
Mit dem Fahrkartenkauf in der S-Bahn kam ich in Shanghai sofort zurecht, in Nürnberg, Köln oder Berlin stehe ich in der Regel erstmal 10 Minuten vor dem Plan, bis ich weiss welche Karte ich nun kaufen muss...
Und das "Lustigste" ist:
Hier wird gerade so getan, als ginge es nur China so, dass die Innenstädte dieser Millionen-Moloche vor dem Verkehrsaufkommen kapitulieren würden. Glaubt hier ernsthaft Jemand, dass es in London, Paris, Manhattan, Los Angeles, Tokio, Mexico City, NeuDehli, Mumbai, Moskau oder Buenos Aires anders aussieht? 😉
Mitnichten...
Ich meinte das auch überhaupt nicht wertend. Nur gemessen an den zugelassenen Fahrzeugen, muss China sein Straßennetz extremst ausbauen. Wie gesagt: Meine ich ja überhaupt nicht wertend. Nur den Smog in den Vordergrund zu schieben, ist so auch nicht richtig.
Mir ist auch sehr wohl bewusst, dass es auch in zahlreichen anderen Ländern, auch in Deutschland, Probleme beim Ausbau der Straßennetze gibt. Ich merke es ja auch jeden Tag. 😉 Also bitte nichts in meinen Post hineininterpretieren.
Ja, das erscheint uns so, weil diese Dienstleistung bei uns ja nahezu kostenlos angeboten wird.
Der Artikel ist informativ und interessant. Die Überschrift -wie in letzter Zeit öfters auf MT- irreführend.
Sollte das Überschriften Klick-Fänger-Bildzeitungsniveau nicht aufhören, werde ich solche Artikel konsequent meiden. Schade eigentlich 😕 MT hat sowas nicht nötig 🙄
Die Rationierung der KFZ-Zulassungen ist doch nur ein kleiner Schritt, und löst schon gar nicht das eigentliche Umweltproblem.
Wenn ich lese, das die PM Werte tagelang weit über 800 liegen, selbst die Behörden bei über 300 von Gesundheitsgefährdung sprechen - selbst die 300 sind mehr als bedenklich, wo die WHO schon ab 25! von Beeinträchtigungen spricht - ich möchte da keinen Tag sein. 2010 hab ich ein Angebot meiner Firma dankend abgelehnt, für ein 2-Jahres-Projekt in den Fengtai District zu gehen, nicht mal für 3x mehr Geld als hier.
Aber die Chinesen werden schon noch merken, das der Mensch ohne Umwelt nicht leben kann, umgekehrt aber sehr wohl ... 😉
Da verpasst du was... sowohl die Erfahrung dort mal länger zu leben, als auch den Karrieresprung danach 😉
Wieso sollten das denn gerade die Chinesen merken? Amis, Kanadier, Russen und Europäer merken es doch auch nicht?
In Kanada fängt jetzt im großen Stil die Ausbeutung der Teersande an. Eine riiiiesige Umweltschweinerei ist das, noch viel schlimmer als Tiefseebohrungen oder normale Ölförderung.
Die Amis bohren bald in Alaska, einem der letzten wirklich unberührten Flecken Natur auf diesem Erdball...
Und die Russen verseuchen schon seit Jahrzehnten die Landstriche in Sibirien mit undichten Pipelines und Abbau von zig verschiedenen Edelmetallen. Den Aralsee hat man schon fast leergepumpt. Innerhalb von 5 Jahrzehnten...
Wieso soll gerade China, die ja noch nichtmal annähernd unseren Lebensstandard haben, den aber haben wollen, anders sein?
Haben doch den selben Papa : Klick! 😉