VW-China: Rückruf von 384.181 Autos wegen DSG Problemen
China wird zur Achilles-Ferse von VW
VW kämpft mit DSG-Problemen: Nach einem Bericht im chinesischen Fernsehen und der Drohung einer Behörde ruft VW China 384.181 Fahrzeuge mit Direktschaltgetriebe zurück.
Peking / Wolfsburg – Seit einem Jahr klagen chinesische VW-Fahrer über Schwierigkeiten mit den Doppelkupplungsgetrieben DSG. Nach Kundenbeschwerden über mangelnden Komfort hatte VW nach eigenen Angaben 90 Prozent aller Probleme gelöst. Jetzt bemängelten chinesische Medien mechanische Defekte an den Getrieben. VW startet den größten Rückruf in der chinesischen Firmengeschichte: 384.181 Fahrzeuge müssen in die Werkstatt. Grund sind Korrosionsprobleme im Getriebeinneren und eine daraus resultierende Unterbrechung der Stromversorgung.
Chinesische Medien gegen Volkswagen China
Am vergangenen Freitag berichtete der staatliche Fernsehsender CCTV über Probleme mit den VW-Direktschaltgetrieben. Einen Tag später forderte die chinesische Behörde für Qualitätskontrolle (AQSIQ) VW China auf, die betroffenen Fahrzeuge umgehend zu reparieren. Anderenfalls würde die Behörde einen Rückruf anordnen. Ein harter Schlag für den zweitgrößten Fahrzeugbauer der Welt, der in China vom guten Ruf deutschen Automobilbaus profitiert. Eine solche Drohung ist hierzulande nicht üblich, China demonstriert damit die Machtverhältnisse.
Heute gab VW China einen „freiwilligen Rückruf“ („voluntary recall proposal“) bekannt. Betroffen seien 384.181 Fahrzeuge mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (DQ200) ab Baujahr 2009. Ab dem 2. April sollen die Halter der schadhaften Fahrzeuge angeschrieben werden. Auf Nachfrage von MOTOR-TALK beschrieb ein VW-Sprecher den Defekt in den Getrieben so: Durch das feuchte und warme Klima in Teilen von China und Hitzestabilisatoren in Kunststoffen entstehe Schwefel im Getriebeöl, das elektrolytische Korrosion verursache. Dadurch falle in einigen Fällen der Öldruck ab, es könne zu einer Unterbrechung der Stromversorgung kommen. Der Defekt mache sich durch Ruckeln während der Fahrt bemerkbar, die Fahrzeuge ließen sich trotzdem kontrollieren. Das Schadensbild trete ausschließlich in China auf.
Fast 400.000 Fahrzeuge sind betroffen
Die Reparatur umfasse einen Austausch der Mechatronik und ein Software-Update. Letzteres soll die seit März 2012 bekannten Komfortprobleme endgültig lösen. Nach eigenen Angaben hat VW bereits 90 Prozent aller Fahrzeuge mit Updates versehen, das mechanische Problem wurde noch nicht behandelt. Zurückgerufen werden Fahrzeuge vom Typ Passat, Touran, New Bora, Sagitar, Magotan, Lavida, Golf Variant, Cross Golf, Scirocco sowie Skoda Octavia Superb und Audi A3 aus chinesischer Produktion.
Im Juni 2012 verlängerte VW China die Garantie auf 10 Jahre bzw. 160.000 Kilometer, nachdem die Getriebe vieler Kunden dem Kurzstreckenverkehr in den chinesischen Großstädten nicht standhielten. Die Erweiterung der Service-Leistung bleibt trotz Problemen in Deutschland chinesischen Kunden vorbehalten.
Wer hat Recht
Der Rückruf ist das Ergebnis eines einjährigen DSG-Streits. Am 1. September 2012 übernahm Jochem Heizmann die Leitung von VW China. Chinesische Blogger schrieben, dass sie Probleme mit den Doppelkupplungsgetrieben im ersten Gespräch mit Heizmann nicht ansprechen durften. Als sie sich weigerten, zog die VW-Kommunikationsabteilung laut diverser chinesischer Webseiten die vorher ausgesprochene Einladung zum Termin zurück.
Daraufhin kritisierte der etablierte und VW-erfahrene Journalist Li Anding in seinem Blog die Pressearbeit von VW. Durch Andings Blog gelangte VW in das Kreuzfeuer der chinesischen Medien. Mehrere Webseiten griffen das Problem auf.
Patzer mit möglicherweise schweren Folgen
China ist derzeit der wichtigste Markt für VW. Im vergangenen Jahr erreichten die Wolfsburger mit 2,8 Millionen verkauften Fahrzeugen einen Marktanteil von 14 Prozent. Ein Großteil der Fahrzeuge sei mit Direktschaltgetriebe ausgeliefert worden. Das DSG spielt in der Zukunftsstrategie von VW eine wichtige Rolle, ein schlechter Ruf in China könnte also schwere Folgen haben.
Über die Kosten der Aktion macht VW keine Angaben. Der letzte DSG-Rückruf in China soll den Konzern laut „Handelsblatt“ über 400 Millionen Euro gekostet haben.
Falls Ihr einen ähnlichen Defekt bemerkt, nehmt bitte an unserer Abstimmung teil.
Quelle: MOTOR-TALK
Wahrscheinlich hätte das Teil, das dem Klima in China problemlos standgehalten hätte, im Einkauf 2 Cent mehr gekostet.
VW: In you face!
Wenn ich das lese: "Chinesische Medien gegen VW" da bekomm ich das große kotzen, gerade aus dem Land wo in eigenregie fast nur scheisse entsteht, giftig, billig, gefährlich hat man gleich den Mund ganz weit auf wenn ein ausländischer Hersteller einen Fehler macht?
Was das DSG an Qualitätsbeanstandungen gerade mit sich führt wäre dort drüben in Eigenproduktion doch der normale Auslieferungszustand.
Ach, schade, ich habe ja vergessen das China immer alles zukauft und in Ihre Kingyoungjang Schüsseln baut, gerade die Vorkriegs-Mitsubishi Motoren inkl Getriebepaket halten natürlich, garkeine Frage.
Fortschrittliches China!
Das ist durchaus denkbar. Heute regiert das Finanzcontrolling die Unternehmen. Ingenieurssachverstand ist leider nicht mehr gefragt.
VW hat doch sicherlich genügend Reserven (Schwarzgeld gebunkert), um das Ganze auszugleichen! Oder nicht? 😆
Naja ganz so freiwillig scheint der Rückruf wohl nicht gewesen zu sein.
Da sieht man mal, wie wichtig mittlerweile der chinesische markt ist.
10 jahre Garantie oder 160 tkm, ein Schlag ins Gesicht für die europäische Kundschaft.
toni
in your face vw hahahahaha, der war gut
aber jetzt im ernst : auch hier in eu beschweren viele vw fahrer über das dsg getriebe weil meistens schon nach 60.000 km kaputt geht aber das interessiert natürlich winterkorn nicht, hauptsache es kommen 20 millarden in seiner tasche
werden halt die Karren hier um 1000 Euro teuerer gemacht, der blinde Fanboy wird es schon kaufen, und der Verlust ist ausgeglichen.
10 jahre bis 160.000 km bei einem KDF-Wagen!!!
wäre ich ein europäischer kunde dieser marken, wäre ich jetzt aber mächtig sauer.
Oh, da haben scheinbar die Hitzestabilisatoren versagt😆
Ah, und die annähernd 400.000 Fahrzeuge waren natürlich nur jene aus den feuchten und warmen Regionen Chinas
Glaub ich sofort😆
Bitte auch keinesfalls nach "elektrolytische Korrosion" googeln😆😆😆
Das stimmt wenn technische Projektleiter von Vorgesetzten overruled werden dann darf man sich nicht wundern. Im Endeffekt kostet es Image, weit mehr Kohle als die Einsparung wieso verbaut man im Getriebe Kunsstoffe (da fällt mir wieder die Kunststoffwannen im Geschirrspüler/ heiß + salzig ein auch eine besch....eidene Entwicklung) und die Maut zahlt wie immer der Kunde. Darum habe ich ein klassisches 5 Gang Getriebe......
der VW China chefposten entwickelt sich zum gefährlichsten Schleudersitz der Autobranche. Der vorletzte VW Chinamann ist seit diesem Monat bei GM Opel der Chef.
In Europa wird statt dessen das veraltete bzw. bewährte 6-Gang DSG im neuen Edelgolf GTI, GTD verbaut.
ich finds gut... sollte mit allen Herstellern so gemacht werden. als Verbraucher ist man immer der depp und ist Versuchskaninchen für Kinderkrankheiten. sollen die Hersteller lieber 1/2 jahr länger warten und testen und dafür keinen schrott auf den markt bringen. dann darf das Auto auch gerne 100 EUR mehr kosten , wenn dafür nicht nur billigste schrott teile verbaut werden.
-> Garantie auf 10 Jahre bzw. 160.000 Kilometer -> sollte bei allem so sein, dann bekommt man wenigstens keinen mist mehr angedreht. soll ja leute geben, die zahlen 60.000 für eine E klasse und sind dann im ersten jahr 15 x in der Werkstatt weil die Elektronik nur rumspinnt. eigentlich gehört so eine kiste nach dem 5 werkstattbesuch anstandslos ausgetauscht gegen einen komplett neuen - OHNE Zeitwertverrechnung !
Wie eine Gebetsmühle wird es wiederholt, aber man glaubt es ja erst, wenn das Wasser bis zum Hals steht:
Wenn in China was nicht funktioniert, muss der Verkäufer oder Produzent voll dahinter stehen und die Kundschaft wieder gut stimmen. Sonst wird es im Fernsehen gezeigt und es gibt Massenproteste, welche selbst die Regierung zum Handeln zwingen.
Uns hingegen können sie den ärgsten Schrott verkaufen, der schon vor oder bald nach der ersten Benutzung auseinanderfällt, und wir zahlen fröhlich europäische Preise dafür 😕
Wer jetzt bezüglich wirtschaftlicher Expansion nach China noch nicht die richtigen Schlüsse ziehen kann, dem ist nicht mehr zu helfen😱
die technischen unterschieden zwischem dem hiesigen 7gang dsg und dem dortigem wären tatsächlich mal interessant.
an die story mit dem chinesischen klima glaub ich nämlich auch nicht so ganz.
man darf doch als kunde davon ausgehen, dass sein fahrzeug auf der ganzen welt halbwegs gut funktionieren würde.
wüste und sibieren mal ausgenommen.
was also bei china luft innerhalb kurzer zeit kaputt geht wird, wenn baugleich hier in europa auch verkauft, früher oder später auch hier zu ausfällen führen.
vermutlich ist's halt einfach so, dass sich die 10 jahre garantie oder 160tkm nicht einhalten lassen.
also muss man zurückrufen.
die zusätzliche reaktion einer behörde ist da irgendwo auch nur zufall.
und sich als europäer über eine solche behörde aufzuregen oder das ganze als hemmnis für deutsche autohersteller in china zu sehen?
was gibts denn bei uns alles für hemnisse?
->zulassungskriterien (crashtests, esp, euro5, ökolabel, usw usw usw).
ich wage zu behaupten, dass es chinesische autohersteller auf dem europäischem markt mindestens genausoschwer, wenn nicht sogar deutlich schwerer haben ihre fahrzeug am markt zu platzieren als umgekehrt.
die dortige garantie ist natürlich für hiesige vw kunden hier ein schlag ins gesicht.
ich vermute aber mal bei den koreanern mit ihrer 5 oder 7 jahres jahresgarantie sieht das in korea genau umgekehrt aus.
ist also normales geschäftsgebahren von großkonzernen. ist man auf einem markt auf dem noch deutliches wachstumspotential da ist, greift man eben in die trickkiste um kunden zu locken.
machen banken mit neukundenbonus oder mobilfunkanbieter ja nicht viel anders. der bestandskunde schaut dumm aus der wäsche. der neukunde bekommt erstmal honig ums maul.
auf internationalen märkten läuft das eben ähnlich. china ist natürlich für vw kein neuer markt aber man hoft hier eben noch zu wachsen.