Londoner Taxis gerettet
Chinesen kaufen Hersteller der Black Cabs
Zu London gehören die Queen, rote Busse und schwarze Taxis. Doch während die Queen unerschütterlich bleibt, wackeln die Taxis seit einer Weile. Jetzt naht Hilfe aus Fernost.
London – Rolls-Royce, Bentley, Jaguar. England bietet viel Raum für automobile Assoziationen. Sofern es nicht um Luxusmarken geht, dürften rote Busse und schwarze Taxis jedoch die bekanntesten sein. Im letzten Jahr wurden die alten Cabrio-Doppeldecker ausgemistet. Wie schade, dass auch der Taxi-Hersteller LTI (Teil von Holding Manganese Bronze) Pleite machte. Der Grund dafür waren Steuerungsprobleme an mehreren hundert Black Cabs. Die Autos wurden zurückgerufen, die Folgekosten sprengten die Wirtschaftlichkeit des Herstellers.
Aber es gibt Hoffnung. Die roten Busse wurden durch modernere umweltfreundliche Dieselhybrid-Busse ersetzt. Und auch für die Taxis soll es laut "Focus Online" eine Zukunft geben. Wie die Online-Seite berichtet, hat der chinesische Autohersteller Geely die Taxiproduktionsfirma LTI übernommen. 11 Millionen Pfund (rund 13 Millionen Euro) haben die Chinesen angeblich investiert, um den Anteil von 20 Prozent auf 100 Prozent zu erhöhen. Die neuen Besitzer wollen die mehr als hundert Arbeitsplätze sowie die Produktion in Coventry erhalten.
Sehr schön, dies ermöglicht diesen einmaligen "Taxis" womöglich ein neues Leben.
Ja, das ist wirklich mal wieder eine positive Nachricht.
Es bleibt aber irgendwie der Eindruck, daß man in GB für alles ausländische Hilfe benötigt und nichts mehr selbst auf die Reihe bekommt...
Die wirtschaftliche Unfähigkeit der Briten, ist doch weltweit anerkannt.
Erst Volvo dann Rover nun LTI vor dem Verschwinden gerettet, das ist eine weitere gute Nachricht.. 😊
Soll man über Chinesen lästern wie man will, sie verhindern, das etwas, was seit Jahrzehnten die Strassenbilder Europas geprägt hat, von den Strassen verschwindet.
Das hat nichts mit der Unfähigkeit der Briten zu tun, das liegt das daran, das sich der Europ. Kontinent von der Insel abgewand hat und weiterhin abwendet. Die paar orig, brit, Fahrzeuge die auf dem Kontinent abgesetzt werden, im Gegensatz zu denen, die vom Kontinent auf die Insel verfrachtet werden, heben das Ungleichgewicht nicht auf.
Die Zeiten der regelmässigen Streiks in der Stahlbranche GB's und daraus folgender Ersatzteilemangel, sind seit 30 Jahren vorbei.
Aber das haben die meisten europ. Festländer noch immer nicht begriffen.
Erschwerend kommt hinzu, das Ford und GM zwei Märkte gegeneinander in Europa betreiben, einen auf der Insel, einen auf dem Kontinent..
Das der Vorschlag GB's zum Ausstieg aus der EU zur Abstimmung kommen wird, kommt nicht von ungefähr, die Briten haben widererwarten ihr Pfund sichern und gegenüber dem Euro stabil halten können. Anders als bei uns, hat der Ausstieg, wenn dem Zugestimmt wird, keine Inflation zur Folge und sie haben zudem eine stabile Wirtschaft die die Basis für sichere Zukunft liefert..
Alles richtig gemacht, seitens der Politik, Gelder sinnvoll invesetiert, Industriestandorte gesichert und gefestigt, Banken und Handel nach Sept 2008 entflochten..
ich wusste nicht, dass da irgendwer gestreikt hat und es deswegen keine Ersatzteile gab; das ist auch voellig unerheblich, weil das vermutlich die meisten nicht wissen und das nicht der Grund sein wird, wieso man keine Autos aus England kauft.
Stellt sich nur noch die Frage, wieso die Chinesen wirtschaftlicher sein koennen. Wenn das der Fall sein wird, dann bauen sie offensichtlich die besseren Taxi.
London ohne die Taxis wäre für mich unvorstellbar
Die Chinesen können wirtschaftlicher sein, weil sie die Produktionstätte abbauen und ins eigene Land verlegen, da man China preiswerter produzieren kann und den Export und Verkauf den Briten überlassen, wie mit Rover jetzt Roewe schon geschehen.
Ein brit. Auto, in GB weiter entwickelt, in China produziert, über GB weltweit vermarktet.
Das spart reichlich Kosten, da fallen die paar Pfund für Fracht und Zoll gar nicht auf.
Das gleiche wird wohl auch mit dem London Taxi auch passieren, die Produktion zieht nach China um, Entwicklung von Technik und Design bleibt in GB.
Damit wird das teure London-Taxi im Preiskampf gegen Nissan konkurrenzfähig.
Die Chinesen sind nicht dumm, der Kauf rechnet sich nach wenigen Jahren, nicht nur weil Touristen darauf aus sind mit typisch brit. Taxen zu fahren, die derzeitig, gegenüber Nissan zu teuer sind und sich im Moment nur wenig auf dem Markt absetzen lassen.
In den 70ern und frühen 80ern brauchte man, wenn man ein Fahrzeug aus dem Hause British Leyland gekauft hat, 2, einen zum Fahren, einen als Teilespender, weil man, wenns dumm lief, mit benötigten Ersatzteilen in eine gut 1/2 Jährige Streik- Wartephase geriet.
Mancher Mini, Metro, Allegro, Range/Land Rover, um nur einige zu nennen, stand in den Zeiten unbeweglich in der Werkstatt.
danke fuer die Erlaeuterung. Das war mir wirklich nicht bekannt.
Hmm..
also LTI hat ja schon seit geraumer Zeit den Chinesen gehoert. Im Prinzip hat sich nur der Eigentuemer geaendert.
Von einer chinesischen Hand in eine andere....von Manganese Bronze zu Geely.
The Moose
So ganz kann ich dem nicht folgen: Das Taxi auf dem Bild wird so nicht wiederkommen. Das ist schon fast ein Oldtimer, danach gab es noch 2 Nachfolgemodelle: Ein sehr kantiges, ähnlich dem Nissan Prairie und ein rundliches, das dem alten Modell ähnlich sieht. Wird dann wohl eher das letztere.
Ob sich so eine Kleinserie für einen einzigen Verwendungszweck lohnen kann, wird man sehen. Schön wäre es ja. Aber in USA konnte die Fa. Checker auch nicht überleben und irgendwann wurden da ganz normale große Ford-Limousinen als Taxi eingeführt.
Außerdem meine ich, gerade vor ein paar Monaten bei MT gelesen zu haben, daß Nissan den Zuschlag für die nächste Taxi-Lieferung bekommen hat. Der Dieselmotor in den London-Taxis kam ja schon länger aus Japan und der Rest dann eben auch. Würde aber ein absurd häßliches Fahrzeug werden, dann doch lieber das bisherigen Modell aus China. Ich glaube nur, was wir uns wünschen, das interessiert keinen von denen, die das entscheiden.
Ob sich die Fahrzeuge im "Zivilkleid" auch am Privatmarkt absetzen würden, wäre interessant. Neue Technik in einer einem Oldtimer anmutenden Karosserie... das wäre einmal etwas neues, anstatt dem zigtausendstem Assistenzsystem oder "Appintegration".
Ich muß mich korrigieren: Das aktuelle Taxi hat einen italienischen Dieselmotor, das alles und noch viel mehr steht hier, auch wie das (noch) akutelle Modell aussieht.
http://de.wikipedia.org/wiki/London_Taxis_International
Ich wüßte jetzt auch nicht, daß die nicht an Privatleute verkaufen. Aber erstmal sind die nicht ganz billig, fängt bei über 30.000 Pfund an, also in Euro noch mehr. Außerdem ist das doch ein sehr spezielles Fahrzeug, so wie ich das auf den Fotos erkennen kann, haben die immer noch keine große Heckklappe, was für so ein geräumiges Auto bei Privatkunden schon ein Grund zum nicht-Kaufen ist.
Die Herstellerseite ist bei Wikipedia verlinkt, da kannst Du Dir sogar Dein persönliches Taxi zusammenstellen und bestellen. Die haben jetzt auch Euro 5, die Zulassung dürfte also mit geringen Umrüstungen kein Problem sein. Ich kenne auch mehrere englische Taxis in Deutschland, auch das neuere Modell, weiß aber nicht, ob die neu oder gebraucht importiert wurden. Hier in der Gegend gibt es sogar einen Taxiunternehmer, der heißt "London Taxi" und hat mindestens 2 Stück, 1x alt 1x neu, beide in hellelfenbein. Also wenn man unbedingt will, geht es schon.
Die auf der Insel haben also alles richtig gemacht. Aha.
Und die auf dem Kontinent sind schuld, dass es nicht funktioniert. Aha.
Selten etwas so Humorvolles gelesen.
Aber trotzdem schön, dass uns das typisch englische Taxi erhalten bleibt.
Ich frage mich dabei nur immer, wenn ich in GB bin, warum man die Infrastruktur dort nicht mal auf Festlandstandard bringt.