Chris Bangle: elektrisches Stadtauto für China
Chris Bangles Auto für den Megastau
Der ehemalige BMW-Designer Chris Bangle gestaltet jetzt Stehzeuge: In Los Angeles präsentierte er den drei Meter kurzen Reds EV für chinesische Megacities.
Los Angeles - Was war Chris Bangle umstritten. Der vom damaligen BMW-Designchef verantwortete 7er (E65) eckte so richtig an. Vor allem wegen der tropfäugigen Scheinwerfer und des Heckdeckels hagelte es Kritik. So viel, dass BMW den E65 zum Facelift im Jahr 2005 deutlich konventioneller gestaltete.
Bangles neueste Kreation ist erneut unkonventionell. Gemeinsam mit dem chinesischen Technik-Unternehmen CHTC (China Hi-Tech Group Corporation) hat Bangle eine Studie entwickelt, die im krassen Gegensatz zum E65 steht. Das Gefährt wurde jetzt auf der Los Angeles Auto Show präsentiert, heißt Reds und soll gar kein herkömmliches Auto mehr sein. "Reds ist ein Raum, ein Raum, der zum Auto wurde", heißt es in der Pressemitteilung.
Der Würfel auf Rädern misst nur 2,97 Meter in der Länge und wurde auf bestmögliche Raumausnutzung optimiert. Die Breite beträgt gut 1,66 Meter, die Höhe 1,76 Meter. Bei einem Radstand von 1,44 Metern sollen dennoch bis zu fünf Personen Platz finden. Allerdings nur, wenn das Fahrzeug parkt. Mitfahren dürfen nur vier Personen.
Reds EV von Redspace: Ein Auto für Chinas Megacities
Anders als der typische BMW wurde Reds nicht primär zum Fahren entwickelt, sondern zum Stehen. Im Stau der chinesischen Megacities. Dort, so Reds in der Mitteilung, seien Autos etwa 90 Prozent der Zeit ohnehin "nicht in Bewegung". Entsprechend lässt sich der Fahrersitz rotieren und ein Tisch aus dem Dach klappen. Die Innenraumgestaltung soll eine freundliche Atmosphäre bieten, um zu "arbeiten, zu plaudern, Filme zu gucken oder Videospiele zu spielen."
Sollte Reds ausnahmsweise doch mal fahren, dann natürlich elektrisch. Genaueres über Fahrleistungen und Reichweite verrät der Hersteller vorerst nicht. Nur so viel: Beim Sprint bis 50 km/h soll das Mobil die Bestmarke im Segment setzen, bei der Reichweite ebenfalls. Je nach Zuschnitt des Segments (etwa: Viersitzer mit weniger als drei Metern Länge), dürfte die Konkurrenz allerdings überschaubar sein. Angetrieben werden die Hinterräder, der Wendekreis soll kleiner sein, als beim Smart Fortwo.
Noch ist das E-Mobil eine Studie, die jedoch mit dem Ziel der Serienfertigung entwickelt wurde. Nach der Premiere sind Tests geplant. Reds soll unter der CHTC-Submarke Redspace gebaut werden, in der "nahen Zukunft", wie es heißt. Die Kompetenz sollte bei CHTC vorhanden sein. Das Unternehmen stellt unter anderem elektrische Nutzfahrzeuge her.
Sieht irgendwie aus wie ein falsch zusammengesetztes 3D Puzzle.
Oh, neeeeee 🙄
Chris, ey. 😆
Der sollte mal mit Marek Reichman sprechen wie man schöne Autos zeichnet.
Idee witzig aber irgendwie der falsche Ansatz ein Auto für den Stau zu konzipieren - eigentlich sollte man Konzepte gegen den Stau entwicklen :-)
Der E65 wurde maßgeblich vom heutigen Chefdesigner van Hooydonk entworfen. Bangle musste seinen Hut ziehen und BMW bräuchte heute umso mehr unkonventionelle Entwürfe.
Robert Lesnik und sein Team zeigen bei Mercedes wie sich eine Marke regelmäßig neu erfinden kann.
@Auto: Eine weitere Mobilitätsstudie nur mit bekanntem Designer.
Jo... die Chinesen vielleicht. Und von denen auch nur die kleinen.
wenn nun schon nur drei meter zur verfügung stehen, würde ich den "designer" gerne mal fragen weshalb da fast 1/3tel der länge für eine unnötige motorhaube verschenkt werden. also raum der für die insassen nützlich wäre. aber dann würde ja das gefäht nicht so aussehen als wäre es aus dem comic film entsprungen,
kann es auch mit mimik kommunizieren?
Knautschzone?
Bei der Projektidee war doch Rauchware im Spiel... anders kann man sich das doch nicht erklären.
Wir bauen "Fahr"zeuge für den Stau. Na klar - warum sind die Deutschen noch nicht auf die Idee gekommen! 😆
P.S. Muss der 5. Mann, dann wenn es weitergeht nebenher mitlaufen und darf beim nächsten Halt wieder einsteigen? Oder muss er zurückgelassen werden? 😆
Und wie wird die Entscheidung getroffen, wer aussteigen muss - per Videospiel? 😉
im innenstadt-stau brauchts keine knautschzone. auch nicht, da es vermutlich autonom unterwegs ist. die haube dient dazu, den zusteigenden passagieren zu zeigen, wo vorne ist und in weche richtung die reise gehen soll.
nicht, daß man ins falsche staumobil klettert und sich in die verkehrte richtung staut. wäre ja doppelter zeitverlust. man stelle sich vor, man sitzt 1h in dem kasten auf der stelle und erkennt dann, daß man im anderen kasten gegenüber sitzen müßte. das holt man ja nie wieder auf, höchstens zu fuß.
Irgendwie schwer dran an einem Comic Fahrzeug ... Es ist halt verdammt schwer, da formal etwas ansprechendes zu zeichnen. Besonders, wenn man alles wieder "verbangled" und sich da wieder komplett aus dem Mainstream abheben will.
Die Chinesischen Hersteller sollten sich bewusst sein, dass man damit zwei Risiken besitzt
- man geht in einen unbekannten Markt von Fahrzeugen
- das Design wird sicher nicht jedem gefallen.
Es sind viele sinnvolle Ideen enthalten. Frontscheibe bei Sonneneinstrahlung usw ...
Aber, muss das dann wirklich formal so überzogen ausschauen ?
Der Sinn erschließt sich mir nicht. Steht im Text auch nicht drin, oder? Und dass die nach vorn geneigte Windschutzscheibe die Raumausnutzung verbessert, kann ich auch nicht nachvollziehen. Der Bereich oberhalb vom Armaturenbrett ist doch ohnehin nicht nutzbar. Weil dann mehr Luft im Auto ist?
Chris Bangle Designunfall passt, den sollte man nie wieder an richtige Autos heranlassen. Chris Bangle Deckel... 😱🙄
Er kann's immer noch nicht...
Heutige Modeströmungen erfolgreicher Autos sind furchtbar langweilig, stillen aber den Kaufdurst Vieler, da die meisten Kunden Experimente nicht mögen. In der Mode gibt es wenige vorausschauende Muitige, aber eine Heeresschar von schnellen Kopisten. So im Grunde auch beim Auto; viele schauen sich die Lage bequem vom Sessel aus an und reagieren erst dann, wenn sie merken, dass eine Masse von Kunden es wollen.
Kleine Autos verlangen weniger Platz beim Parken & Co. und landen sehr schnell bei kubischen Formen. Diese Formen schaffen den nötigen Raumgewinn bei kleinen Abmessungen. Auch der zentrale vordere Sitzplatz ist gut gewählt, das der Kostentreiber Rechts- und Linkslenker eliminiert wird. Die hohen Fenster erschaffen eine wunderbare Übersicht. Der globale Markt benötigt auch kleine Fahrzeuge. Würden Fahrzeugelänge und -höhe
keine Rolle spielen, käme eine Coupé-SUV-Form heraus mit einer Fahrzeuglänge von über 4 bis 5 m.
Viele Autoformen sind psychologisch gewählt, da Kunden eine Antwort finden sollen, auf die Frage ... wie will ich mit einem Auto gesehen werden. Eine attraktive Form hat wenig mit Nutzwerten zu tun, macht aber schnell unglücklich, wenn der Nutzwert nicht als passend empfunden wird. Schwierig. Besänftigen kann hier ein Spitzeninterieur in einer Topqualität.
Kunden der ersten Stunden müssen aber mutiger sein, als die Masse, die erst aufschließt, wenn es modisch wurde. Das ist so wie mit den extra löchrigen kaputten Jeans. Die ersten Kunden wurden sicher angeschaut, als ob sie nicht dicht wären. Bis plötzlich doch eine Masse solche Jeans kaufen musste, um mit der Modewelle mitzuschwimmen. Auch Auto ist Mode.