Citroën Markenausblick
Citroën stylt und streckt sich für den Rest der Welt
Das sind schöne Aussichten - Citroën legt in Zukunft wieder viel Wert auf Design - und will dazu sparen. MOTOR-TALK erklärt, was die Franzosen planen.
VON MT-Reporter Michael Specht
Berlin - An Selbstbewusstsein mangelt es Citroën nicht. Die Franzosen nennen sich selbst „Pionier in der Entwicklung des Partikelfilters", "Initiator der Diesel-Hybrid-Technologie", "Vorreiter in der Vermarktung von Elektroautos“. Beim CO2-Ausstoß zählt Citroën mit derzeit 122,5 Gramm pro Kilometer zu den Spitzenreitern in Europa.
Doch Titel und Zahlen nützen wenig, wenn der Absatz sinkt. Im vergangenen Jahr stand ein Absatzrückgang von 11,9 Prozent in den Büchern. Schuld ist jedoch weniger die Modellpolitik als vielmehr die Krise in Südeuropa, dem aktuell wichtigsten Markt für die Franzosen.
Gegensteuern wollen die Franzosen mit Verkäufen außerhalb Europas (vor allem China, Russland und Südamerika). Zudem sollen sparsame und attraktive Modelle neue Kunden locken. Hierfür wurde vorigen
Sommer eine eigene Design-Direktion für die DS-Linie ins Leben gerufen - mit Thierry Metroz an der Spitze. „Seit Markteinführung im März 2010 wurden schon über 330.000 Einheiten verkauft“, sagt Frédéric Banzet, Generaldirektor der Marke Citroën über den Erfolg der DS-Linie. Update: DS grenzt sich jetzt stärker von der Marke Citroën ab. So trägt der DS 5 2015 bereits keinen Doppelwinkel mehr im Grill.Neues SUV, neue Chance
Seit Kurzem ist die offene Version des DS3 auf der Straße. Auf der Shanghai Autoshow im April zeigte man das DS-SUV „Wild Rubis“. Das 4,70 Meter lange Modell basiert auf der Plattform des DS5 und soll gegen Audi Q5 und BMW X3 positioniert werden. Die Markteinführung ist für Anfang 2014 in China vorgesehen. Dort etabliert Citroën die DS-Baureihe als Luxusmarke mit dem Namen „DS by Citroën“ - mit eigenem Vertriebsnetz. Mittlerweile existieren 80 „stores“. Ob das SUV im Anschluss auch nach Europa kommt, hängt vom Verkaufserfolg in China ab, sagt Citroën.
Auch am oberen und am unteren Ende der Modellpalette haben die Franzosen Pläne: Unter dem DS3 soll es einen DS2 geben. Ganz oben soll der DS8 die Nachfolge des C6 antreten. Die Studie Metropolis, die auf der Weltausstellung in Schanghai zu sehen war, gab einen ersten Vorgeschmack auf die repräsentative Limousine.
C4 Picasso – erster Citroën auf neuer Plattform
Vor wenigen Wochen stellte Citroën die neue Generation des Familienvans C4 Picasso vor, - das erste Auto, das
auf der neuen Plattform des französischen PSA-Konzerns steht. „Unsere Efficient Modular Platform 2 steht für effiziente Architektur und geringes Gewicht. Wir erreichen einen Rekord-CO2-Ausstoß von nur 98 g/km“, verspricht Projektleiterin Anne Ruthmann. Bis zu 50 Prozent aller Modelle sollen zukünftig auf der EMP2 basieren.In der zweiten Jahreshälfte soll der siebensitzige C4 Grand Picasso folgen. Er wird allerdings nicht den großen Van C8 ersetzen - das gemeinsame Van-Projekt von Citroën, Peugeot, Lancia und Fiat hat keinen Fortbestand. Auf Nutzfahrzeugbasis streben die Franzosen stattdessen ein gemeinsames Modell mit Toyota an.
In die Verlängerung geht dafür die Kleinstwagen-Kooperation von PSA und Toyota. 2014 läuft der Citroën C1 weiterhin zusammen mit dem Aygo und dem Peugeot 108 im tschechischen Kolin vom Band. In jüngster Vergangenheit tauchten immer wieder Gerüchte von einer Neuauflage der 1990 eingestellten „Ente“ auf. Doch: „Retro ist bei uns keine Thema“, sagt ein Unternehmenssprecher, „der neue E3 wird die klassischen Kernwerte von Citroën, Innovation, Kreativität und Technologie, verkörpern.“
Stufenheckmodell und Hybrid-Air
Um seine internationale Ausrichtung zu forcieren, erweitert Citroën sein Portfolio um zwei Stufenhecklimousinen. Der Elysée, gebaut im spanischen Vigo, ist zunächst für die Märkte Türkei, Mitteleuropa und Algerien gedacht. Russland und China erhalten das Modell C4 L, das jeweils auch dort produziert wird.Ab 2016 soll es die ersten Fahrzeuge – zunächst in der Kompaktklasse – mit Hybrid Air Technologie geben. Es handelt sich dabei um einen Benzin-Druckluft-Hybridantrieb, der weniger als drei Liter Verbrauch erreicht und preislich auf dem Niveau eines Diesel-Automatikmodells liegen soll.
Der "Numero 9" sieht ja mal geil aus! Hoffentlich kommt der so auf den Markt!
Yo !
Metropolis in klein, aber toll !
Wie war das: "Number Nine, Number Nine ..........." 😎
Gruß SRAM
Stimme voll zu, "Numero 9" lebt 😉 & sieht sehr gut aus ... aber für dieses schöne Auto benötigt Citroén auch einen Benziner mit automatikgetriebe und mehr als 400 PS ... so ein Kleid fährt man nunmal nicht mit 122 PS durch die Gegend ...
Och, Citroen gehört noch zu den wenigen Herstellern, die auch noch vernünftige Motoren anbieten: aktuell immerhin noch mit 3 Liter Motoren dabei! Aber da geht noch was 😉
Das erste was Citroen machen muss ist einen würdigen nachfolger für den C6 rausbringen, dann der numero 9, alles andere ist erstmal zweitrangig. Aber citroen muss wieder fuß fassen in der mittel-und oberklasse, weil sie können es wenn sie dürfen 😉
Citroën hat das Zeug dazu, wieder eine Pionier-Rolle in Design und Technik einzunehmen. Mein Stil sind diese Autos zwar nicht, aber ich halte sie für eine tolle Bereicherung im sich immer ähnlicher werdenden automobilen Einheitsbrei. Nur müssten sie endlich mal Mut zeigen und anständige Benzinmotoren mit 6 und 8 Zylindern für den Export bauen. Müssen sie ja nicht selbst entwickeln, sondern könnten die bei BMW gegen ihre 1600er tauschen. Sie sollten endlich begreifen, dass Frankreich eins der wenigen Länder auf dieser Welt ist, in dem kleine Stinke-Nagel-Dieselmotoren gefragt sind.
Soweit ich weiß, werden in Frankreich 2/3 und mehr der Neuwagen mit Dieselmotor zugelassen.
Ja, ich denke sogar, dass in keinem Land der Erde Diesel so flächendeckend vertreten sind wie in Frankreich. Da nagelt es an allen Ecken und Enden.
Das war auch mein Eindruck, als ich das letzte Mal in Fronkreisch war.
Die bieten aber immerhin auch noch die 3 Liter Diesel (Hubraum!!) an und nicht nur 1,6 und 2,0 Liter Tröten wie hier...
3 Liter Hubraum im Diesel gibt's doch auch hier. VW, BMW, Mercedes, Audi, Porsche bieten alle Dieselmotoren in der Hubraumklasse.
Ja, noch! Die Motoren werden aber immer weiter kastriert! Ökowahn sei dank -.- Die Diesel werden hier auch immer unattraktiver - wegen den hohen Steuern und dem Umweltzonen-Mist...
Wollte eigentlich nen 3,2 Liter Diesel haben, hab mich dann aber doch für einen Benziner entschieden, den ich nächsten Monat auf LPG umrüsten lasse.
Studien hat man bei PSA drauf.
Citroën hat ja schon immer ansehnliche Autos gebaut, ebenso wie Peugeot.
Mir unverständlich, warum man den DS SUV auf Basis des DS5 und nicht auf der neuen EMP2-Platform aufbaut. Der DS5 basiert noch auf dem Peugeot 307 aus dem Jahr 2001. Damals war das Fahrwerk durchaus konkurrenzfähig, aber 2014 wohl mehr als überholt, vor allem in Sachen Fahrkomfort und -dynamik. Die Vorderachse ist eine totale Fehlkonstruktion und macht in allen Autos damit (auch Peugeot 5008, Citron C4 und Picasso) immense Probleme.