Mercedes bringt 2017 CO2-Klimaanlagen gegen Aufpreis
CO2 als Klimalösung kommt
Erst ab 2017 und dann nur in E- und S-Klasse: Mercedes setzt auf CO2 als Kältemittel, zumindest ein bisschen. Andere Hersteller schauen sich das noch in Ruhe an.
Berlin - In dieser Diskussion ist CO2 ausnahmsweise mal nicht der Klimakiller, sondern der grüne Gute. Oder mindestens die beste verfügbare Lösung. Daimler hatte im Oktober angekündigt, ab Anfang 2017 die ersten Klimaanlagen mit CO2 als Kältemittel einzusetzen. Vorerst nur in E- und S-Klasse.
Aufregend an der Ankündigung ist, was das für die anderen Mercedes-Modelle bedeutet. Sie sollen ab 2017 mit dem umstrittenen Kältemittel R1234yf kommen. Dabei hatten die Stuttgarter bei internen Tests eine Brandgefahr im Motorraum ausgemacht, die aus ihrer Sicht eine Art Brandverhinderer mit Argon notwendig macht. Daimlers Weigerung, R1234yf einzusetzen und beim deutlich klimaschädlicheren R134a zu bleiben, brachte Deutschland eine Klage der EU-Kommission ein.. Der Vorwurf: Das Land habe keine Schritte unternommen, Daimler zum Einsatz des ökologischeren Kühlmittels zu zwingen.
CO2 als optimale Lösung
CO2 gilt wegen des niedrigen so genannten klimawirksamen Potenzials als die bislang beste Lösung unter den Kältemitteln für Klimaanlagen. Auf der GWP-Skala (Global Warming Potential) wird R1234yf ein viermal stärkerer Effekt auf den Treibhauseffekt bescheinigt. Trotzdem kommt CO2 ab 2017 nur in den Klimaanlagen von E- und S-Klasse als Kältemittel zum Einsatz.Das Problem: CO2-Klimaanlagen sind aufwändiger zu produzieren, weil sie höhere Drücke aushalten müssen, dichter sein müssen und zusätzliche Bauteile erfordern. Deshalb bietet Mercedes CO2 zunächst nur in der Mehrzonen-Klimaautomatik Thermotronic an. Die ist in der S-Klasse und derzeit in der E-Klasse erst ab dem E 500 serienmäßig, sonst kostet sie gut 860 Euro. "Das lässt sich vorher nicht anders realisieren", sagt Mercedes-Sprecher Matthias Brock dazu. Ausreichend große Stückzahlen seien noch nicht in der gewünschten Qualität verfügbar.
Die Entwicklung stockte
Immerhin: Daimler ist Vorreiter bei der CO2-Klimaanlage. Ähnliche Ankündigungen wie von Daimler gibt es bislang von keinem anderen Hersteller. Dabei wurde nach dem Daimler-Test im Herbst 2012 die Entwicklung von CO2-Klimaanlagen wieder aufgenommen und eine Arbeitsgruppe beim Verband der Automobilindustrie (VDA) gebildet, der die Spezifikationen für CO2-Klimaanlagen erarbeitet hat.
Selbst das war reichlich spät. Das Umweltbundesamt hatte schon 2008 gefordert, direkt von dem Klimakiller R134a (GWP 1.430) auf CO2 zu wechseln. Seit 2009 hat die Behörde auch einen auf CO2 umgerüsteten VW Touran als Erprobungsfahrzeug im Einsatz und sammelt fast nur gute Erfahrungen. Man hofft dort, dass CO2-Klimaanlagen ab 2017 auch für den Massenmarkt verfügbar werden.
Interessant wäre ja auch mal, welche Auswirkung die CO2 Anlagen auf den Verbrauch haben... Und wie gut/schnell sie im Vergleich kühlen.
ROFL DIESE ÜBERSCHRIFT!😊😆
Mercedes-Benz macht viel Lärm um nichts. Die Neuwagenkäufer der E- und S-Klasse werden sich genau sehr für das verwendete Kühlmittel interessieren wie für die Bremsflüssigkeit. DOT 3, DOT 4 oder DOT 5.1 ist den meisten Menschen vollkommen wurscht.
Ich denke auf vergleichbarem Niveau. Schlechter wäre unverkäuflich. Besser? Dann würde das Mercedes ganz anders vermarkten.
Ich verstehe den Hype überhaupt nicht. In einer Klimaanlage ist da 1 kg Kühlmittel und das bleibt normalerweise auch dort für lange Jahre. Bei meinen Wagen ist das Zeug insgesamt schon 32 Jahre drin und noch nie nachgefüllt oder entleert worden. Was ändert das am Weltklima? Ist bestimmt wieder so eine Beschäftigungstherapie für zu viele EU Beamte
Hier wird so getan als wäre Mercedes der erste Hersteller mit einer CO2-Klimaanlage. Toyota war bereits Anfang der 2000er so weit.
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass es sich alle Hersteller sehr einfach gemacht und die Einführung von R1234yf ausgesessen haben. Auch Mercedes setzt nur in gefährdeten Baureihen auf CO2. Die ganze Diskussion über die Gefährdung war am Ende wohl doch nur eine Luftnummer.
Das ist durchaus berechtigt. Die bislang verwendeten Mittel waren sehr klimaschädlich. Bei mehreren Millionen Autos kommt da schon einiges zusammen.
Und oftmals entweicht es doch in due Umwelt. Man ist nicht überall so korrekt wie hier und saugt es ordentlich ab.