Dacia News
Dacia Duster: Das bezahlbare SUV
Nach monatelangen Gerüchten herrscht endlich Klarheit in punkto Modellerweiterung bei Dacia: Im Frühjahr 2010 erscheint der Duster. Die ersten Infos und Bilder versprechen ein überraschend ansehnliches und sparsames Auto – das sich wie die bekannten Schwestermodelle allerdings wenig um Dieselruß und Sicherheit kümmert.
Mit der gleichnamigen Studie vom Genfer Salon im März 2009 hat der Dacia Duster so viel gemeinsam wie ein Renault Mégane mit einem Renault Master, was aber nicht überraschend und auch nicht zwingend schade ist.
Weder das asymmetrische Türkonzept mit gegenläufiger Öffnung noch Glasdach oder untereinander schiebbare Sitze haben es in die Serie geschafft, und natürlich ist auch von dem an dieser Stelle bereits seinerzeit als abseitig bezeichneten Studien-Design rein gar nichts übrig geblieben. Wer sich ein futuristisch anmutendes, höchst individuelles Auto erhofft hatte, wird also enttäuscht sein, hat aber diesbezüglich sowieso wissend auf die falsche Marke gesetzt.
Schließlich ist Dacia die billige, rumänische Tochter von Renault, wobei billig nicht im modern-abwertenden, sondern durchaus klassischen Sinne zu verstehen ist, der heutzutage "preiswert" heißt. Das wird auch beim Duster als dann nach Logan, Logan MCV, Sandero, Sandero Stepway, Express und Pick-up bereits sechsten Modellvariante so sein.
Entstanden ist ein kleines SUV, das man wohl besser Geländewagen nennen sollte, eigentlich ein solcher aber auch nicht ist. Mit 4,31 Meter Länge sortiert sich der Duster ziemlich genau mittig zwischen Škoda Yeti und VW Tiguan ein. Die Breite liegt bei 1,82 Metern sogar etwas über diesen beiden Modellen, was für einen stattlichen Auftritt sorgt, zumal der Duster auf breit ausgestellte Radhäuser und eine bullige Front setzt.
Abgesehen von Details wie den Türgriffen und den separaten Türschlössern, den nicht abgedeckten Abschlepphaken, der langen Dachantenne vorne und den etwas gequetscht platzierten Seitenblinkern hat der Auftritt dabei nichts Primitives. Vielmehr ist der Duster, jedenfalls den ersten Bildern mit aufpreispflichtigen Extras wie Metalliclack und Alurädern nach zu urteilen, durchaus stimmig geraten und eher besser als manch noch gar nicht so alter Konkurrent speziell aus Japan oder Korea.
Das Platzangebot für Fahrer und Passagiere entspricht dem der Logan-Limousine, der Kofferraum bietet mit 475 Litern etwas weniger Raum. Wenn die Sitzfläche der Rückbank senkrecht hinter den Lehnen der Vordersitze aufgestellt wird und die Rückenlehnen in den hierdurch freigewordenen Raum geklappt werden, wächst die Ladekapazität je nach Version auf über 1.600 Liter.
Der Duster ist auch der erste Dacia mit Allradantrieb. Das System stammt von Renault-Allianzpartner Nissan und stellt drei Fahrstufen zur Verfügung, die per Knopfdruck aktiviert werden. Im AUTO-Modus wird normalerweise mit Frontantrieb gefahren; bei nachlassender Traktion leitet die elektromagnetische Kupplung einen Teil des verfügbaren Drehmoments automatisch an die Hinterachse. Bei extremen Bedingungen, etwa auf verschneiten Straßen oder matschigem Untergrund, gehen bis zu 50 Prozent der Kraft an die Hinterräder.
Bei Fahrten im Gelände (Böschungswinkel v/h 30/35 Grad, Bodenfreiheit 20+ Zentimeter) kann der Fahrer manuell in den starren Allradmodus wechseln (LOCK-Modus). Dann fährt der Duster bei geringer Geschwindigkeit mit einer festen Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse im Verhältnis von 50:50. Alternativ kann der 4x4-Betrieb auch komplett abgestellt und kraftstoffsparend nur mit angetriebenen Vorderrädern gefahren werden (2WD-Modus). Und auch eine Version mit reinem Frontantrieb wird angeboten.
Das Motorenspektrum bietet keine Überraschungen, sondern besteht aus den millionenfach bewährten, aber nicht allzu modernen Aggregaten aus dem Renault-Regal. Der 1,6-Liter-Benziner leistet 110 PS, der 1,5-Liter-Diesel wird mit 85 und 105 PS angeboten. Der in der Studie vorhandene Rußfilter ist in der Serie allerdings wieder Fehlanzeige. Die 4x2-Diesel verbrauchen rund 5,2 Liter im Mittel, die Allrad-Diesel etwa 5,6 Liter - Werte, die besser sind als erwartet, wozu auch das geringe Gewicht von 1.200 bzw. 1.330 Kilo beiträgt. Zum Vergleich: Der erwähnte Yeti 2,0 TDI mit 110 PS (inkl. Rußfilter, EU5-Norm) genehmigt sich 6,1 Liter. Für den Duster-Benziner liegt eine Angabe noch nicht vor.
Dacia-typisch spärlich fällt indes die Sicherheitsausstattung aus. Sie beschränkt sich in der Basis auf Bremsassistent, zwei Airbags und Gurtkraftbegrenzer vorne. Optional sind Seitenairbags und Gurtstraffer vorne erhältlich. ESP ist ärgerlicherweise nicht angekündigt, dürfte früher oder später aber als Extra auftauchen.
Der Dacia Duster kommt im Frühjahr 2010 in Europa, der Türkei und den Maghreb-Staaten Algerien und Marokko auf den Markt. Ab Juni soll die Markteinführung unter dem Renault-Label in der Ukraine, in Ägypten sowie in mehreren Staaten im vorderen Orient und in Afrika erfolgen. Gebaut wird der Duster für diese Länder im rumänischen Pitesti. Ab 2011 plant Renault eine Fertigung auch im brasilianischen Werk Curitibia für die südamerikanischen Märkte, anschließend in Russland für die osteuropäischen Kunden. Renault hat eigenen Angaben zufolge seit 2004 über 1,8 Millionen Dacia weltweit verkauft. Bester Markt 2009 war vorläufigen Zahlen zufolge Deutschland vor Brasilien, Frankreich, Russland und dem Heimatmarkt Rumänien.
Und der Duster-Preis? Den mag Dacia noch nicht verraten, so dass einstweilen spekuliert werden muss: Selbst eine Allrad-Version dürfte demnach unter 15.000 Euro starten. Wir erwarten: Deutlich unter 15.000. Das wäre dann ungefähr die Hälfte von dem, was ein Renault Koleos Diesel kostet. Direkt vergleichbar sind beide natürlich nicht, aber dass der junge Rumäne unter diesen Verhältnissen kräftig am Stuhl des Koleos sägen wird, ist ebenso absehbar wie verdient.
Quelle: Autokiste
Wird sicher ein Erfolg bei der "Geiz ist geil"-Mentalität die vorherrscht.
Ich würd lieber zu Fuß gehen....
Mich schauderts..... wie tief sind wir gesunken, dass uns schon Drittwelt Autos angeboten werden. Und warum kann niemand ein preisgünstiges simples Qualitätsauto anbieten.
Wieder mal die üblichen Kommentare der Kurzdenker.
Dacia ist angekommen und hat sich etabliert. Lieber ein Auto aus Rümanien zu günstigen Preisen, als ein TT aus Ungarn zu überzogenen Preisen.
Du bist so super. Vor Dir ziehe ich meinen Hut und knie demütigst nieder. Und Du bist bestimmt sehr schlau und weisst viel mehr. Danke, dass Du MT mit Deinen Beiträgen bereicherst und viel Spass im Mazda.
Ganz genau
Also ich weis gar nicht was ihr habt! @stef 320i:
Ehhh, nee!
@amgolfV:
Der Dacia ist doch nur ein abgespeckter und im billigen Ausland hergestellter Renault und kein Lada🙄
Tja, ich halt schon. 😉
Jedem das seine. Ich schrieb ja: Wird sicher ein Erfolg.
Genau so ist KiK zum Beispiel sehr erfolgreich und trotzdem würd ich da nie Klamotten kaufen.
Da kaufe ich mir lieber einen gebrauchten Renault oder Lada. Und zum KIK würde ich nie im Leben hin.
Für die einen geht es nur darum einen fahrbaren Untersatz zu haben, andere wollen ein wenig Qualität und Freude noch dazu.
Und ich bin mir nicht sicher ob der Plastik SUV in Afrika ein Erfolg wird weil dort braucht man robuste nicht kapputtbare Autos. Die Franzosen und Japaner sind dort immer noch am beliebtesten.
Schickes Auto!
wann begreifen leute wie du eigentlich, dass es eine welt ausserhalb der ideologischen mauer rings um westeuropa gibt ?
gruesse vom doc
Vielen Dank.
Beim nächsten mal bitte Gehirn einschalten, danke. 🙄
Der wird nicht in Afrika erfolgreich sein, sondern hier.
Ein gut gemachtes Auto zum super Preis ist genau das, was 4/5 aller Autofahrer möchten.
Das Auto ist unter Renault Regie entstanden und wird halt wie viele andere Autos in Osteuropa gebaut. Ansonsten könnten man diesen Preis auch gar nicht erzielen.
Der Entwicklungsschritt vom Logan zu Sandero war riesig.
Habe neulich einen Vortrag von einem hohen Skoda Manager gehört - jeder Dacia-Schritt wird genau beobachtet, denn die etablierten Marken wissen um das Verkaufspotential, welches das Dacia Konzept bietet. Ausgereifte Großserien-Technik zum Preis eines 1/2 VW.
Sachlich kritisieren kann man natürlich die lückenhafte Sicherheitsausstattung und die Technik, die wie gesagt ausgereift, aber auch nicht up to date ist. Aber mein Gott - früher gabs noch nicht mal in der Luxusklasse Airbags oder ESP.
Finde den Duster gut gemacht, der wird sich verkaufen, da bin ich sicher.
mfg
Danke für die Blumen. Na dann kauf ihn Dir, vielleicht ist es für Dich ja ein Aufstieg in einer höhere Klasse und Du wirst froh damit.
Hoer doch bitte auf die user hier mit deinen dummen Spruechen zu provozieren😤