Dänemark: Auto-Beschlagnahmung nach Alkohol-Fahrt möglich
Dänen beschlagnahmen Autos von Betrunkenen
Wer in Dänemark betrunken Auto fährt, kann künftig mehr als den Führerschein verlieren. Ab 1. Juli dürfen dänische Polizisten die Autos von betrunkenen Fahrern beschlagnahmen.
Kopenhagen - In Dänemark dürfen Polizisten die Autos von betrunkenen Autofahrern künftig einkassieren. Wer ab 1. Juli mit mehr als zwei Promille im Blut bei einer Verkehrskontrolle erwischt wird, riskiert den Verlust des Autos.
"Wenn die Polizei jemanden stoppt, der sehr betrunken ist, (...) kann man ihm das Auto wegnehmen, es verkaufen und das Geld in die Staatskasse geben", erklärte eine Sprecherin der regierenden Sozialdemokraten im dänischen Rundfunk (DR). Wer schon einmal alkoholisiert am Steuer erwischt wurde, muss bereits ab 1,2 Promille im Blut damit rechnen, sein Auto zu verlieren.
"Dabei spielt es keine Rolle, ob man Däne ist oder nicht", erklärt eine Mitarbeiterin des dänischen Justizministeriums. Entscheidend ist, dass man der Besitzer des Wagens ist. Ist er nur geleast oder gemietet, kann die Polizei zwar die Autoschlüssel einkassieren, den Wagen aber nicht konfiszieren.
Generell können Autofahrer in Dänemark wie in Deutschland ab einem Promillewert von 0,5 belangt werden. Mit den härteren Strafen will die dänische Regierung die Zahl der Toten im Straßenverkehr senken. Jeder vierte tödliche Verkehrsunfall in Dänemark ist Alkoholfahrten geschuldet.
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Rechtsstaatlich kaum zu begründen - die reinste Willkür! Warum ein Betrunkener im alten , klapprigen Polo, der nichts mehr wert ist, dann so viel günstiger davon kommen soll als ein Porschefahrer, ist nicht nachvollziehbar!
Hmm, der der einen Porsche kaufen kann, kann sich ja dann einfach noch ZUSÄTZLICH einen alten Polo für Trunkenheitsfahrten zulegen, das Geld hat er dann sicher übrig
Die Maßnahme ist nach meinem Rechtsempfinden völlig in Ordnung. Jeder, der sich mit 2 Promille ans Steuer setzt, handelt völlig verantwortungslos. Wenn die Dänen und Norweger bei extremen Rasern das Auto beschlagnahmen dürfen, warum nicht auch bei Betrunkenen?
Sag' mir mal einer ein einziges vernünftiges Argument, welches eine Trunkenheitsfahrt rechtfertigt.
Ist in Italien schon lange üblich. Ich finde das nicht verkehrt. 2 Promille sind ja nun auch keine Kleinigkeit und wer sich bis zu diesem drastischen Wert vollkippt und dann noch fährt, hat es nicht anders verdient.
Da gibt es ja wohl den Grundsatz der Gleichbehandlung nicht.....auch ich habe mit dieser Regelung ein juristisches Problem.
Definitiv, Alkohol hat im Strassenverkehr nichts zu suchen, aber dies ist keine Lösung.
Möchte nicht wissen, wie viele jeden Tag in Deutschland ohne Führerschein und betrunken unterwegs sind.
Gruß Christof
Mich wundert, warum die Deutschen noch nicht so etwas haben, die hiesige Regierung ist doch so autokonzernfreudig. Das sollte doch den Umsatz noch weiter ankurbeln können.
Es geht doch hier nicht um den Wert des einkassierten Fahrzeugs, sondern um den Entzug eines Tatwerkzeug, mit dem der Fahrer eine Eigen- und Fremdgefährdung begeht.
Wo siehst du da Willkür? 😕
Die Gesetzeslage ist bekannt und somit das Risiko jedem Fahrzeugführer bewußt.
Mit so ner dämlichen Argumentation kann man alles rechtfertigen: Schwanz abhacken bei Sexualstraftätern, Hände abhacken bei Dieben, Auf den Scheiterhaufen bei Hexerei... Äähh.
Ich dachte eigentlich wir wären in Zentraleuropa über dieses "Auge um Auge"-Rechtssystems hinaus!
Und: Was passiert wenn man besoffen mit einem Auto fährt das einem garnicht gehört? Ist man dann fein raus? Muss man als hobby-alkohol-fahrer in zukunft einfach nur sein Auto auf'n Opa anmelden? Oder darf die Staatswillkür alles beschlagnahmen, solange man damit fährt?
Bescheuert.
Logisch! Deswegen werden bei Tätern, die andere z.B. in U-Bahn - Stationen zusammentreten, die Schuhe beschlagnahmt ("Entzug eines Tatwerkzeugs"), nicht wahr?😎 Nein? Ach so, ich vergaß, die kann der Staat ja nicht gewinnbringend verscherbeln!😉😜 Ist wohl doch nicht ganz so einfach mit der Logik des "Tatwerkzeugs"!😜
Da wird die U-Bahn verscherbelt, und eine Vandalismus-Sondersteuer eingeführt, plus Erhöhung der Ticketpreise um eine neue U-Bahn zu kaufen. Während der Übergangszeit müssen die Fahrgäste auf einem umgebauten Schweinelaster zur Arbeit fahren. 😆
Ich muß auch sagen, daß ich diese Strafmaßnahme nicht so gut finde, da sie nicht richtig zur Tat passt. Da könnte man ja gleich sagen, man pfändet das Haus des Betroffenen.....
Gibt es nicht auch in einem Land die Lösung, daß man sich infolge einer Trunkenheitsfahrt ein Testgerät einbauen lassen muß und dann zukünftig TROTZDEM fahren darf ? Soll so ein Gerät sein, bei dem man immer wieder unterwegs "pusten" muß. Stellt das Gerät eine Trunkenheit fest, stellt es sofort den Motor dauerhaft ab. Das habe ich mal gehört und fand es überzeugend. Allerdings weiß ich nicht mehr, wann das war und in welchem Land das gewesen sein soll
Kannst du uns denn auch erklären, wo du da einen Zusammenhang zwischen einem PKW (den man in besoffenem Zustand nicht steuern darf) und einem Haus (wo man seinen Rausch ausschlafen darf) siehst? 😱
Liest du eigentlich, wie ich hier meine Aussage formuliert habe ? Natürlich hat das Fahren mehr mit einem Auto zu tun als mit einem Haus, trotzdem ist für mich dieser Zusammenhang Promillefahrt--- Pfändung als Strafe alles andere als logisch zusammenhängend
Genau wie einen Führerscheinentzug für einen Kaufhausdieb usw. schon diskutiert wurde
So hinkt die Geschichte jedenfalls brutal, das siehst ja wohl sogar du ?! Denn wer allein schon ein Leasing-Fahrzeug fährt ist fein raus. 🙄
Eher sollte man die Strafe jeweils ans GEHALT ANPASSEN ! Aber das finden scheinbar auch viele wieder nicht gut.
Naja, mich soll es auch nicht weiter interessieren, ich fahre ja nicht nach Dänemark, und wenn überhaupt, dann sicher nicht mit 2 Promille😉
Eben. Von dem Standpunkt aus betrachtet kann man es niemals allen recht machen.
Daß die Beschlagnahmungsregelung inzwischen schon in zwei Ländern der EU gesetzliche Praxis geworden ist, zeigt zumindest, daß die gewünschte Signalwirkung auch realisiert werden kann.