Streit um Elektromobilität: Produktionsausfälle in Sindelfingen
Daimler: Ausfälle bei E-Klasse-Produktion
Im Daimler-Werk Untertürkheim gibt es Streit um die Rolle bei der Produktion von Elektroautos. Deshalb strich Daimler die Frühschicht in Sindelfingen.
Stuttgart - Der Streit zwischen der Chefetage und der Arbeitnehmerseite im Daimler-Stammwerk Stuttgart-Untertürkheim legt Teile der Produktion lahm. Nachdem der örtliche Betriebsrat die Genehmigung von Überstunden ab Samstag verweigert hatte, sagte das Management für diesen Samstag nun die Frühschicht im Sindelfinger Werk zur E-Klasse-Produktion ab.
Beide Standorte sind eng miteinander verzahnt, Sindelfingen bekommt Bauteile aus Untertürkheim. Weil an einem Teil der Lieferkette die Fertigung gedrosselt werden muss, tritt die Geschäftsführung nun auch in einem anderen Teil - in Sindelfingen - auf die Bremse.
In der Auseinandersetzung geht es darum, ob Untertürkheim beim Bau neuer Elektroautos künftig eine tragende Rolle spielt und somit umfassend Jobs gesichert werden. Die Geschäftsführung hatte hierzu ein Angebot auf den Tisch gelegt und die Ansiedlung von elektrischen Antriebsmodulen und der Batteriemontage vorgeschlagen.
Dafür allerdings will die Chefetage Zugeständnisse von der Arbeitnehmerseite - etwa die Teilnahme an Qualifizierungen außerhalb der Arbeitszeit. Dies will der Betriebsrat nicht akzeptieren. Das Werk Untertürkheim hat rund 19.000 Beschäftigte.
Quelle: dpa
Ist keine Lösung, bei der E-Auto-Produktion braucht man sowieso weniger Arbeitskräfte zur Produktion.
Oder der Laden nimmt gleich die Elektroautos von Nissan und pappt den Stern dran. Fertig. Da braucht es dann gar keine Arbeitskräfte mehr in D. ..
Leider müssen Gewerkschaften immer "eine Schüppe drauflegen". Im Stammwerk sind die Lohnniveaus der Stammbelegschaft sicher hoch und die Arbeitszeit niedrig - das hat sich so in Deutschland - gerade in der Autoindustrie über die Jahre so ergeben. Das Handwerk, insbesondere das Friseurhandwerk, kann von solchen paradisischen Zuständen nur ... träumen.
Wenn jetzt also gesagt wird, OK ... wir bauen hier Elektrokomponenten, aber Bildung muss auch in der arbeitsfreien Zeit erfolgen ... dann ... ja dann ... platzt den Betriebsräten sofort der Kragen.
Für Außenstehende sind solche "Inselmechanismen der Glückseligkeit" nur schockierend.
In China & Co. wird sicher gedacht ... klar machen wir das hier ... sogar sehr gerne. Sollen die in Deutschland doch in den alten Wohlfühlwerken und Inseln des Glücks, ruhig weiter jammern & streiken. Sollen sie sich weiter selbst beschädigen und demontieren.
Daimler wird auch in China Elektroautos bauen:
http://www.handelsblatt.com/.../19881152.html
Hier wird sich über jeden Auftrag gefreut werden.
Da will der Arbeitgeber also quasi mehr Jobsicherheit schaffen, und erwartet dafür (vermutlich überschaubare) Qualifizierungsmaßnahmen der Mitarbeiter, die eben ausserhalb der Arbeitszeit stattfinden sollen.
Und dagegen sträubt sich der Betriebsrat und setzt in letzter Konsequenz also lieber die Jobs aufs Spiel.
Da fehlt mir persönlich das Verständnis für solche Aktionen. Mag daran liegen, dass ich selbstständig bin und ohnehin eher fliessende Grenzen zwischen Arbeits- und Freizeit habe. Aber m.M.n. ist das etwas zu kurz gesprungen vom Betriebsrat.
Im Zweifelsfall wird sich der Hersteller dann eben überlegen, ob er die geplante Fertigung in ein anderes Werk (in einem anderen Land) ansiedelt. Da hat der Betriebsrat dann so richtig was erreicht.. 🙄
Ich denke mal, dass speziell Betriebsräte auch darauf achten sollten, dass die Arbeitsplätze langfristig gesichert sind. Das setzt Qualifizierung voraus. Und wenn ich als Arbeitnehmer weiß, dass nach zwei bis drei Samstagen Lehrgang mein Job wieder sicherer ist, dann mach ich das . Ob der Betriebsrat auf und niederspringt.
Tausende Kraftfahrer müssen z.B. die Qualifizierungsmodule auch Samstags in ihrer Freizeit absolvieren. Dann ist wieder für fünf Jahre Ruhe. Bei dem einen oder anderen reicht das dann schon bis zur Rente.....😉
Dieser Umstand spiegelt aber im Grunde genommen nur den äußerst schlechten gewerkschaftlichen Organisationsgrad bei den Berufskraftfahrer wider.