Elektroautos: Daimler baut in Thailand weiteres Batteriewerk
Daimler baut sein sechstes Batteriewerk
Daimler macht große Schritte in Richtung E-Mobilität. In Thailand wollen die Stuttgarter nun mit dem Bau des bereits sechsten Batteriewerks beginnen.
Stuttgart/Bangkok - Der Autobauer Daimler will Batterien für seine Elektro- und Hybridfahrzeuge von 2019 an in Thailand produzieren. In der Hauptstadt Bangkok soll dafür in Kooperation mit dem einheimischen Partner TAAP ein weiteres Batteriewerk entstehen, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Es soll das sechste im weltweiten Batterie-Produktionsverbund der Stuttgarter werden. Bereits in Betrieb ist bisher nur das Werk im sächsischen Kamenz. Ein zweites Werk in Kamenz sowie Werke in Peking, im US-amerikanischen Tuscaloosa und am Stammsitz in Stuttgart-Untertürkheim sind geplant oder im Bau.
Insgesamt investiert Daimler den Angaben zufolge gut 100 Millionen Euro in den Standort Bangkok, von denen ein Teil in die Erweiterung des bestehenden Automobilwerks fließen soll. Vergangenes Jahr wurden dort mehr als 12.000 Mercedes-Benz produziert. Zu den gut 1.000 Mitarbeitern sollen 300 hinzukommen.
Das erste vollelektrische Auto der Marke EQ will Daimler ab 2019 produzieren, neun weitere Modelle sollen folgen. Zudem soll es bis 2022 in jedem Mercedes-Segment eine elektrifizierte Variante geben.
Quelle: dpa
Ich denke die werden da "nur" die Batterien aber nicht die Zellen herstellen, so gesehen ist das eine Montagefabrik ohne grösseres technisches Know-How sein. Das Geld wird mit den Zellen verdient,
@Auric
Denke ich auch.
Aber immerhin zeigt die Investition, dass Mercedes gezwungen ist auf den E-Markt zu reagieren - freiwillig machen die das nicht.
Die würden lieber weiter Diesel und Werkstattabos verkaufen.
Was ist der Sinn dieser ganzen Mini Fabriken?
Warum baut man nichtmal ein ordentliches Werk für 10 Mrd?
In der IT ist das z.B. keine große Summe mehr für 1 Fabrik!
Weil wir in Deutschland sind, da braucht man so etwas nicht 😉
An alle: natürlich sind das Batteriemontagewerke. Und alles keine Zellwerke.
Logistik. Die Zellen werden ja eh importiert und sind schwer, die Ergebnisse sind auch schwer und haben einen hohen Wert. Es lohnt sich ab einer gewissen Stückzahl, die Batteriemontage recht nah an die Fahrzeugmontage zu stellen.
In der IT kommen in den Fabs aber auch keine 80 bis 400kg Klumpen mit irren Sicherheitsnormen raus, sondern unkritische Chips/CPUs von wenigen Gramm. Die kann man dann locker per Flugzeug überall hinfliegen. Akkus hingegen werden in großen Mengen eher nicht als Flugfracht genommen, und wenn, dann wird es teuer. Also bleibt das Schiff und das braucht wieder ewig und drei Tage.
Parallel steigen den Autobauern die Gewerkschaften aufs Dach, wenn sie jeweils in großen Märkten nicht auch die Batteriemontage lokal hinziehen.
Das glaube ich nicht mehr. Die Zellfertiger sind in einem hohen Wettbewerb.
Die Wertschöpfung dabei, wer aus quasi "Commodity-Zellen" erst automotive-taugliche Module und dann Batteriepacks zusammenkonstruiert und dann baut, schätze ich als erheblich ein. Konstruktion und Design der Packs (mit BMS, TMS, Gehäuse, geprüft gegen alle relevanten Normen, in haltbarer Ausführung) brauchen also Know-How, das reine Zusammenschrauben nach Anleitung im Batteriemontage dann natürlich nicht mehr. Zumal da eh ein hoher Automatisierungsgrad erreicht werden kann und auch muss.
Sehe ich wie "Grasoman": Klar, in der Zelle steckt das Chemie-Know-How. Aber eine Batterie ist auch nicht ganz ohne. Das Verbinden der Zellen ohne Kontaktprobleme und für Jahre dauerhaft haltbar, Das Batteriegehäuse das Schrumpfung/Ausdehnung der Zellen abkönnen muss, Temperierung der Batterie, Sensorik/Elektronik für Batteriemanagmentsysteme, etc. und dann müssen die ganzen Fertigungsprozesse dazu auch noch automatisiert werden, da steckt auch Fertigungs-Know-How drin. Hinter dem zusammenklemmen von ein paar Zellen zu einer Batterie steckt in Summe imho mehr als man denkt.
Bei der Fertigung reiner Zellen sehe ich das Problem dass es da schon seit Jahrzehnten Platzhirsche gibt und man sich als "Einsteiger" da schwer tut die Zellen günstiger zu fertigen als die Platzhirsche es verkaufen können (hohe Anfangsinvestitionen, das Material muss man erstmal bekommen, hohe Umweltauflagen in der EU bzgl. den Chemikalien die man da so braucht, etc). Zumal die Stückzahlen gerade noch nicht so hoch sind. Da macht es wirtschaftlich mehr Sinn die Zellen zuzukaufen.
Klar steckt in den Batterien know-how.
Aber hey - kauf dir ein Model S, schraub den Batterieblock auseinander und schau rein - alles drin, was du wissen mußt. 😆
Problem bei der Zellfertigung ist halt - falls das mit der E-Mobilität wirklich mal dick durchstartet - das man dann als deutscher Autobauer mit anderen Kalibern verhandeln muß.
Die asiatischen Elektronikriesen sind nicht dein typischer, mittelständischer Zulieferer, den du drücken kannst wie du willst. Da muß man brav bitte bitte sagen, sonst ist schnell mal der Hahn zugedreht. Könnte so rein mental erstmal schwierig werden 😆
Laut dem Eröffnungsbeitrag soll das Werk in Thailand gebaut werden.
Der hiesige Markt hat sich auf Zukauf der Zellen eingeschossen:
https://ecomento.de/.../
... und die Hersteller der Zellen lassen sich den Hype auf die Zellen natürlich gut bezahlen. Das müssen sie auch, denn der Innovationsdruck ist gewaltig. Wer hier nicht schnell reagieren kann und schnell folgen kann, ist weg vom Fenster. Nach der jetzigen Batterietechnik kommen die Feststoffbatterien:
https://www.heise.de/.../...apan-Akku-Hoffnung-aus-Nippon-3897637.html
Batteriehersteller müssen sozusagen den Technologieschwenk in diese neue Richtung bereits heute schon vorfinanzieren. In Summe sind da wohl nur eine Hand voll Unternehmen zu fähig. Wie die Chipproduktion ist es wohl ein knallhartes Geschäft. Wer hier etwas falsch liegt, versenkt schnell Milliarden.
Deutsche Hersteller wollen zumindest die Batteriefertigung halten, um nicht völlig dem Zukauf (und Wissensabfluß) ausgeliefert zu sein. Das ist beim Batterieauto schließlich eine Menge Geld, die hier gebunden wird.
Ich finde, der Trend zu den Untermarken muss echt nicht sein. Warum können die elektrischen Mercedesse nicht weiterhin Mercedes heißen? Mit EQ verbinde ich nichts.
j.