Daimler: Partikelfilter für Benziner ab 2017
Daimler filtert ab 2017 Benziner-Abgase
Als erster Hersteller will Daimler Partikelfilter in Benziner bauen und so die Euronorm 6c (ab 2017) unterbieten. Das System stammt höchstwahrscheinlich aus Frankreich.
Stuttgart - Zur Senkung des Schadstoff-Ausstoßes will Daimler künftig im großen Stil Partikelfilter bei Benzinmotoren einsetzen - nach eigenem Bekunden als erster Hersteller. Die bisher nur bei Dieselmotoren üblichen Filter sollen in den kommenden Jahren in mehreren Modellreihen zum Einsatz kommen.
Die Kosten dafür beziffert der Stuttgarter Konzern auf 400 Millionen Euro. Im kleinen Stil sind solche Feinstaub-Filter bereits seit zwei Jahren in einer Variante der S-Klasse eingebaut. Über ihre Vertragspartner sprechen OEM-Hersteller und Zulieferer zwar ungern. Aber: Nach eigenem Bekunden ist der französische Hersteller Faurecia der einzige Anbieter eines solchen Systems.
Die Serienfertigung habe 2014 begonnen, teilte Faurecia im Sommer 2015 mit. Und: es gebe industrieweit nur einen Abnehmer. Sehr wahrscheinlich also, dass es sich dabei um Daimler handelt - und sich die Franzosen bald über deutlich mehr Bestellungen aus Stuttgart freuen dürfen.
Grenzwert für Benziner ab 2017
Hintergrund: Ab September 2017 gilt in der EU (mit Einführung der Abgasnorm Euro 6c) ein Grenzwert für den Feinstaub-Ausstoß von Benzinern. Um den Normverbrauch zu senken, haben die Hersteller in den vergangenen Jahren stark auf Direkteinspritzer gesetzt. Diese stoßen jedoch deutlich mehr Feinstaub aus als herkömmliche Saugrohr-Einspritzer.
Experten werten das Daimler-Vorhaben für den Einbau von Partikelfiltern in Benziner positiv. Der Schadstoff-Ausstoß bei Benzinern sei zwar niedriger als bei Dieselmotoren, "aber es ist in der Branche ein wichtiges Thema, auch dort die Schadstoffe zu reduzieren" sagt Stefan Bratzel von der Fachhochschule für Wirtschaft Bergisch Gladbach.
Sauber-Diesel-Offensive
Das Vorhaben ist Teil einer Investition in Höhe von drei Milliarden Euro. Daimler will damit Motoren entwickeln, die deutlich sauberer sind als die ab 2017 gültigen Grenzwerte. Erster Vertreter dieser Motorengeneration sei der neue Vierzylinder-Diesel OM 654.
Die Prüfgesellschaft Dekra bestätige dessen niedrige Werte: Laut Daimler hatte die Dekra umfangreiche Tests mit einem neuen Mercedes E 220 d durchgeführt. Zum Teil hätten dessen Stickoxid-Emissionen selbst bei niedrigen Temperaturen nur zwischen 13 und 21 mg/km gelegen. Der aktuelle Grenzwert liegt bei 80 mg/km - und wird in Straßentests derzeit von etlichen Modellen gerissen. Das haben Tests des Kraftfahrt-Bundesamtes gezeigt.
Nur ein Bruchteil der Milliarden geht laut Daimler auf das Konto der Rückrufe wegen hoher Stickoxid-Werte, die das Bundesverkehrsministerium verlangt. Das weitaus meiste Geld fließt einem Sprecher zufolge in die Weiterentwicklung der Dieseltechnik.
Quelle: mit Material von DPA
Wird auch Zeit. Macht echt keinen Spaß, wenn diese Rußschleudern vor einem herfahren. Ich schalte die Klimaanlage dann immer auf Umluft.
Ich verstehe nicht warum man nicht einfach auf Saugrohreinspritzung umsattelt, einen 0,1 Liter höheren Normverbrauch in Kauf nimmt und sich dafür die ganze Abgasreinigung spart. Das wäre doch eine Win-Win-Situation.
Das heißt das dann selbst Benziner nicht mehr kurzstreckentauglich sind?
Du sollst EV fahren.
Das wäre sogar sauberer als Euro 6c für Benzinmotoren.
Ich vermute mal, dass damit nicht so viel zu verdienen ist, wie mit dem Filter.
Es weiß ja bis jetzt keiner, wie lange der Filter hält und wie teuer er für den Kunden wird und nach wieviel KM er gewechselt werden muß.
Naja erstmal sehen was er dann wirklich bei normaler Fahrweise ausstößt ... wäre schön wenn die wirklich so sauber wären, die Frage ist dann aber warum nicht gleich so?
Ob man das, ähnlich wie beim Diesel, später bei den Euro 6 Benzinern nachrüsten kann?
OpenAirFan
Man spart doch dann nur den Partikelfilter. MPI braucht gegenüber DI etwa 15% mehr, also statt 6l/100km dann eben 7L/100km. Das geht wg. den CO2 Grenzwerten schon nicht. Zumal Daimler Schichtladung einsetzt und diese nochmal effizienter ist als normale DI.
Es ist eine interessante Frage, warum man bei den Direkteinspritzern bleibt. Der technische Aufwand für die Einspritzung ist höher, und ein zusätzlicher Partikelfilter kostet auch Geld. Irgendwas wird man sich schon davon versprechen, sonst würde man nicht diesen kostenintensiveren Weg gehen.
Schichtladung hat aber auch Nachteile. Der NOX Ausstoß ist größer. Die entsprechenden NOX Filter sind teuer und machen nach ein paar Jahren Ärger (siehe BMW). Dort und auch bei VW hat man sich von den Schichtladern verabschiedet
Finde ich sehr gut das jemand endlich erkennt das man auch mit sauberen Autos Kunden gewinnen kann! Es ist lange bekannt das die ganzen kleinen Direkteinspritzer ebenfalls hohen Schadstoffausstoss haben der nur durch noch keine Norm gedeckelt ist. Dann wundern sich alle warum die Feinstaubwerte etc. in den Innenstädten nicht sinken!
Schön das gerade in Stuttgart, ein Verschmutzungshotspot, endlich in die Puschen gekommen wird.😊
Das gleiche sollte man dann aber auch machen wenn eine Stickoxidschleuder vor einem ist. Fährt ein Kleintransporter vor einem, ist nachgewiesen dass im Fahrzeuginneren 500-600 Mikrogramm NOx pro Kubikmeter Luft vorhanden ist. Der Jahresgrenzwert liegt bei 40 Mikrogramm. Autofahrer leben ungesund, so ist das nunmal.
15% halte ich für völlig überzogen. Im Alltag werden 2 ansonsten identische Motoren bei gleichem Fahrzeuggewicht je nach Fahrzyklus wohl höchstens 0,3 Liter auseinander liegen. Je moderner und aufwendiger die Motoren, desto größer die Abweichung Prüfstand/Straße. Nicht zu vergessen, das durch einen zusätzlicher Filter der Verbrauch wahrscheinlich wieder steigt.
Ja Mercedes ...
Mercedes kommt in der Presse ungewöhnlich gut weg wenn man bedenkt wie die daran beteiligt sind die Umwelt zu verpesten. Schon im Jahr 2003 hatte Mercedes Schummelsoftware in deren LKW-Dieseln. Exakt das was VW jetzt das Genick gebrochen hat, hat Mercedes schon vor 13 Jahren abgezogen. Undzwar in Deutschland STRAFFREI. Und heute verpesten sie die Luft mit den Diesel-PKW´s welche ab 10 Grad Celsius und weniger keine Abgasreinigung mehr vornehmen um angeblich den Motor vor Beschädigung zu schützen. Es wird Quasi das halbe Jahr lang die achtfache Menge der Höchstgrenze an Schadstoffen rausgeblasen. Und mit den Plug-In-Hybriden schiesst man nun den Vogel vollends ab. Die theoretische elek. Reichweite von 40Km wird mit 0L und 0 Emissionen angerechnet. Das keiner den elek. Laden wird ist egal.