Kältemittel-Streit
Daimler klagt gegen Verkaufsverbot
Frankreich blockiert Zulassungen für Daimler-Fahrzeuge, die mit dem alten Klimaanlagen-Kältemittel R134a zertifiziert sind. Daimler will gegen das Zulassungsverbot klagen.
Stuttgart - Der Kältemittel-Streit zwischen Daimler und den französischen Behörden geht in die nächste Instanz. Die Stuttgarter wollen beim obersten französischen Verwaltungsgericht eine einstweilige Verfügung gegen das aktuelle Zulassungsverbot ihrer neuen Kompaktmodelle beantragen. Die Wettbewerbsverzerrung durch die Blockade habe sich verschärft, sagte ein Sprecher.
Frankreich blockiert seit Anfang Juli einige Mercedes-Modelle: A- und B-Klasse sowie CLA und SL werden in Frankreich derzeit nicht zugelassen. Diese Modelle wurden vom deutschen Kraftfahrtbundesamt (KBA) nachträglich mit dem alten Klimaanlagen-Kältemittel R134a zertifiziert.
Frankreich plant Verkaufsverbot
Nach einer EU-Richtlinie müssen neue Modelle mit einem deutlich weniger klimaschädlichen Mittel befüllt werden. Daimler boykottiert aber die Chemikalie mit dem Namen R1234yf, weil die Substanz bei simulierten Unfällen der Schwaben Feuer fing. Durch die nachträgliche KBA-Genehmigung ist die Zulassung der Autos europaweit möglich - eigentlich, denn Frankreich sieht das anders.
An diesem Freitag informierte Frankreich die EU-Kommission offiziell über ein geplantes Verkaufsverbot der Mercedes-Modelle. Paris beruft sich auf eine EU-Richtlinie von 2007: Demnach muss die Typenzulassung von Autos in einem EU-Land grundsätzlich von allen anderen Mitgliedsstaaten anerkannt werden.
Falls Fahrzeuge oder Teile "ein erhebliches Risiko für die Sicherheit im Straßenverkehr darstellen oder die Umwelt oder die öffentliche Gesundheit ernsthaft gefährden", könnten Zulassung und der Verkauf für zunächst sechs Monate verboten werden.
Entscheidung im September
Daimler hält das Risiko-Argument nicht für stichhaltig. "Dies ist aus unserer Sicht offensichtlich nicht gegeben und rechtlich nicht haltbar", sagte ein Konzernsprecher. Außerdem seien in Europa mehr als 95 Prozent aller Fahrzeuge ohnehin mit dem alten Kältemittel ausgestattet - und das "völlig im Einklang mit der EU-Gesetzgebung", wie der Konzern betont.
Die EU-Kommission muss jetzt beurteilen, ob die vorübergehende Maßnahme Frankreichs legal ist. Die deutsche Bundesregierung hat bis zum 19. August Zeit, um zu erklären, warum Daimler nach wie vor das Kältemittel R134a statt des neuen Mittels R1234yf einsetzt. Danach muss die Kommission binnen zehn Wochen entscheiden. Ein Sprecher des EU-Gremiums rechnet mit einer Entscheidung im September.
Quelle: dpa
"Nach einer EU-Richtlinie müssen neue Modelle mit einem deutlich weniger klimaschädlichen Mittel befüllt werden"
Richtig, die im Artikel genannte Option ist allerdings das hochentzündliche R1234yf. Wer also lieber bei lebendigem Leib verbrennen will, um die Umwelt zu schonen, kann sich ja dann ein anderes Auto kaufen.
Ich finde es gut von Daimler, dass sie diesen Blödsinn aus Brüssel nicht mitmachen und das sichere R134a abfüllen, auch wenn sich die Öko-Nazis in Brüssel auf den Kopf stellen. Letztlich geht es nämlich nicht um Frankreich, sondern um Gesamt-Europa.
ich drücke Mercedes die Daumen, hoffentlich halten sie das durch und gewinnen.
vielleicht sollte man in Deutschland die Franzosenkisten boykottieren 😜
Das tue ich schon seit Jahren :-)
Traurig, dass Daimler alleine da steht. Wo ist der Mut bei den anderen Herstellern?
Sieht man ja was für Intelligenzbolzen da oben sitzen, wenn die der Umwelt helfen wollen da gibt so viele Wege als nur die Autofahrer zu melken aber anscheinend geht das auch nur bei Autofahrern und die Greenpeace Aktivisten klopfen sich auf die Schulter weil sie was gutes tun obwohl das nicht viel bringen wird.
Da gibts 100 Wege wie man die Umwelt helfen kann, leider schießt sich die EU ins eigene Bein. Die wollen ja AKWs fördern, aber auf der anderen Seite kämpfen die so viel nur das die Autos ein paar Gramm weniger rauswerfen. Da fragt sich wer hier Dumm ist und wer nicht also ich weiß es nicht...
im Prinzip geht es Frankreich garnicht um das Kältemittel. Es ist nur der perfekte Grund unter dem Deckmantel des Klimaschutzes sich ausländische Konkurrenten vom Hals zu halten.
hoffentlich hat sich der ganze EU-Scheiß bald erledigt!
Man sollte nicht jede EU-Richtlinie die sich in Brüssel ausgedacht wurde, kritiklos hinnehmen. Aber das gilt nicht nur für Auto-Klimaanlagen.
Erwähnenswert, sogar Greenpeace ist auf Daimlers Seite: http://www.spiegel.de/.../...eckendeckung-von-greenpeace-a-911897.html
Das R1234yf ist eine Option und wurde von den Fahrzeugherstellern einschließlich Daimler ausgewählt, obwohl die gefährlichen Eigenschaften durchaus bekannt waren, weil hier keine großartigen Neuentwicklungen gemacht werden mussten, um die seit etlichen Jahren bekannten neuen Auflagen der EU zu erfüllen. Die Wahl des Kältemittels wurde nicht von Brüssel vorgeschrieben, sondern entstammt der Lobbyarbeit der Hersteller Dupont und Honeywell und der Geldgier der Automobilhersteller. Hätte sich die Automobilindustrie schon vor Jahren für z.B. CO2 als Kältemittels entschieden, wären zwar Entwicklungskosten angefallen, die den Gewinn etwas geschmälert hätten, Daimler bräuchte jetzt aber nicht um die französischen Zulassungen zu kämpfen.
Daimler ist hier also keineswegs der tapfere Held und Kämpfer für ein ungefährliches Kältemittel, sondern lediglich um seine Pfründe besorgt, da auf sie z.B. bei Unfällen in den Staaten gewaltige Regressforderungen zukommen könnten - es geht Daimler also wie seinerzeit bei der Auswahl des Kältemittels auch jetzt beim Rückzug aus der eigenen Wahl um nichts anderes als um Geld.
Edit:
Nebenbei: Hätten sich die Daimler-Helden direkt für CO2 als Kälte mittel entschieden, wären die Klimawartungen für die Endkunden günstiger geworden...
Aber die Art ist gelinde gesagt Sch...
Zu behaupten die Zulassung basiere auf der alten A-Klasse ist ein Witz und eine Trickserei.
Daimler hätte sich schon lange auf eine Alternative zu diesen beiden Möglichkeiten festlegen können. Es gibt nämlich eine.
Das will hier doch keiner wissen / lesen! Das Thema dient als Anlass, mal wieder über Politiker, EU und die da oben herzuziehen, da stören sachliche Informationen doch nur.
Unglaublich 😱 Offenbar möchte sich irgend ein Politiker profilieren, denn anders kann ich mir diese Haarspalterei nicht erklären!
Kein Wunder. Vermutlich haben so manche Abgeordnete einen Leasingvertrag über eine S-Klasse, mit der Sie zum Hintereingang der Parteizentrale Fahren um dann medienwirksam mit dem Vélo um die Ecke zum Haupteingang zu kommen 😆 😆 😆
Was für ein Affentheater.
Ein paar konkurrierende Entscheidungsträger sollten einfach mit einem neutralen Richter
und einem Maßband in einer Umkleidekabine verschwinden, dann können die das dort ein für alle mal per Messung klären, worum es ihnen eigentlich geht.
Ersatzweise könnten sie auch in den Ring steigen, per Zuschauereinnahmen und Senderechten ließe sich das dann auch noch vermarkten.
bestimmt bekommen ein paar korruppte eu-sesselpubser von dupont und honeywell saftige schmiergelder, damit die ihr kältemittel -ohne rücksicht auf verluste- verhökern können.
Wohl kaum, eher wurden diverse Vorstände in der Automobilindustrie von Dupont und Honeywell geschmiert.
Wieso kapiert hier eigentlich niemand, dass die EU das Kältemittel R1234yf NICHT vorgeschrieben hat, sondern dass sich die Automobilhersteller (inklusive Daimler) FREIWILLIG für dieses Mittel entschieden haben, obwohl die Gefährlichkeit bekannt war und es ungefährliche und für den Autokäufer langfristig preiswertere Alternativen gab?