Absatzkrise
Daimler kürzt Produktion in Sindelfingen
Die Krise ist bei den Premium-Herstellern angekommen? Wie heute bekannt wurde, will Daimler die Produktion am Standort Sindelfingen kürzen. Mit dem Betriebsrat wird über neue Schichtpläne verhandelt.
In der vergangenen Woche hatte Daimler eine Gewinnwarnung veröffentlicht, und verursachte so einen Kursrutsch seiner Aktie. Das Geschäft in Europa werde zunehmend schwieriger, in China habe sich der Wettbewerb deutlich verschärft, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche.Die Anpassung der Produktion an die Nachfrage ist in Krisenzeiten ein übliches Mittel der Kostensenkung. Erste Gespräche mit dem Betriebsrat über neue Schichtpläne scheiterten gestern. Das verwundert nicht: Die 26.000 Beschäftigten in Sindelfingen befürchten empfindliche Einbußen beim Einkommen. Die Freitagsschicht sei bereits gestrichen worden, berichtet die Stuttgarter Zeitung. Außerdem soll in den Herbstferien nur im Einschichtbetrieb gearbeitet werden. Dadurch entfallen Schichtzulagen.
Nach Angaben der Financial Times Deutschland soll Daimlers Sparpaket "Fit for Leadership" ohne den Abbau von Arbeitsplätzen auskommen. Daimler plane unverändert 250 zusätzliche Stellen bis 2014, berichtet das Blatt.
Trotzdem: Die Belegschaft fürchtet einen längeren Einschichtbetrieb und damit empfindliche Einbußen aus den wegfallenden Zuschlägen. Zeitarbeiter fürchten um ihren Job, berichtet die Stuttgarter Zeitung weiter.
Wichtigste Baureihen veraltet?
Ein Grund für die Absatzprobleme der Sindelfinger Autos: In dem Werk laufen hauptsächlich die C-Klasse, E-Klasse und S-Klasse vom Band. Alle drei Baureihen sind in die Jahre gekommen und werden in Kürze überarbeitet. Die E-Klasse (W 212) wird seit 2009 gebaut, ein Facelift ist für 2013 angekündigt. Die aktuelle S-Klasse (W 221) läuft derzeit aus. Die C-Klasse (W 204) ist schon seit 2007 auf dem Markt.
Quelle: MOTOR-TALK
Ich glaube eher weniger, dass es an veralteten Baureihen liegt, denn diese verkaufen sich noch sehr gut. Eher ist es eine allgemeine Flaute, die jeder Hersteller zu spüren bekommt.
In Hamburg sind an mehreren Standorten Verkaufs- und Presentationsflächen in Werkstattflächen ( Schnellannahmeboxen z.B. ) getauscht worden. Sieht da einer die Zukunft mehr im Servicegeschäft für Altfahrzeuge, als im Neuwagenverkauf ?
Wahrscheinlich eine Mischung aus beidem.
Heute ist ja der Verkauf nicht mehr sooooo gewinnbringend wie es noch vor einigen Jahren der Fall war. Und da man die Kosten irgendwie wieder eintreiben/einnehmen muss, wird eben Service (also Wartung und Reparatur) notwendiger. Ich kann mir gut vorstellen, dass man aufgrund gestiegener Servicebedürfnisse (die heutige Technik ist ja nicht mehr mit Vergaser und KE-Jetronik von damals vergleichbar und somit steigt nicht jeder sofort durch) mehr Möglichkeiten sieht, Einnahmen zu erhalten...
Wenn eben die Neuwagenkäufer wegbleiben muss man eben die Kundschaft die bereits gekauft hat betreuen...
Veraltete Modelle, so ein Blödsinn. Was sind 3 Jahre Bauzeit für ein Modell wie die E-Klasse? Die C-Klasse ist noch recht frisch geliftet auf dem neuesten Stand. Lediglich die S-Klasse ist nun im 7. Jahr.
Die Absatzflaute ist ein Vorbote auf einen Einbruch die nächsten 1-2 Jahre. Die anderen Hersteller rechnen auch bereits damit.
Jo, nur eine News weiter, mit wenigen Stunden differenz: http://www.motor-talk.de/.../...opa-auf-die-kostenbremse-t4192725.html
Joar und steht gar nicht Opel drüber....wer hätte es gedacht. Tja die anderen kochen auch nur mit Wasser 😊
"Die Absatzflaute ist ein Vorbote auf einen Einbruch die nächsten 1-2 Jahre. Die anderen Hersteller rechnen auch bereits damit."
Seh ich genauso...
Und ich poker jetzt mal damit das das nicht nur 1 - 2 Jahre bleiben.
Selbst die Bussparte kriselt gewaltig bei Daimler
Werk Mannheim ehemals 11000 Beschäftigte bald 5000
ebenso in Ulm
An der Anzahl der Krisen-News auf M-T kann man wohl unschwer erkennen, dass die Krise nun da ist. Also entweder, jeder hier bestellt sich nen Neuwagen und wir zerstören auf diese Art die Krise oder wir kaufen morgen Konserven ein, um uns in schweren Zeiten zu versorgen. 😉
Das hat aber weniger bis gar nicht mit dem Absatz zu tun, sondern ziehlt eher auf die sogenannte zukunfts orientierte Personalplanung/Zeitarbeit ab. Das Zauberwort lautet Leih/Zeitarbeit. Wo spart man heute noch am meisten? Die Zulieferer sind schon am Ende, na dann gehts ans Personal, da ist in Deutschland noch viel zu holen. In Bremen waren es auch mal über 16000 und heute liegt man bei ca. 12000. Man will aber noch weiter runter. Alles was dann zu Spitzenzeiten gebraucht wird , füllt man mit relativ günstigen Leiharbeitern auf. Das ist die Zukunft. Kleiner Stamm und den Rest ja nach bedarf. BMW macht dies zur Zeit in einem weit größeren Umfang als Daimler. In diesem Sinne.
LG
Die Nachfrage ist aber über die Hälfte der vergangenen Jahre zurückgegangen.
So sieht es aus.
Also hat es ganz sicher was mit Absatz zu tun und die Bandarbeit ist dort auch Geschichte.
Nur im letzten Jahr sah es noch ganz anders aus, und es wurde trotzdem abgebaut. Ich war auch schon ein Jahr im mannheimer Werk am arbeiten und möchte es nicht noch einmal.
LG
Tja, da viele Bundesländer keine Förderung für Diesel getrieben Busse vergeben, geht natürlich die Nachfrage der Verkehrsbetriebe zurück.
Selbst Gasbusse werden nicht mehr gefördert.
Scheinbar ist es gar nicht mehr so toll, bei der Autoindustrie beschäftigt zu sein. Gut, dass ich im Baugewerbe bin, da läuft es noch ganz gut und der Staat investiert fleißig in neue Bauwerke, sodass uns die Arbeit nicht ausgeht. Aber wie lange noch, bald sind auch wir Griechenland und müssen unter unseren eigenen Rettungsschirm und natürlich sparen, bis der Arzt kommt.