Daimler: E-Mobilität bei Nutzfahrzeugen lohnt sich 2020
Daimler setzt auf elektrische Lkw - in naher Zukunft
Daimlers Nutzfahrzeug-Chef Wolfgang Bernhard denkt ernsthaft über Elektroantrieb für leichte und schwere Nutzfahrzeuge nach. Ab 2020 könnte die Technik profitabel sein.
Hannover - Lange soll es nicht mehr dauern. Schon bald, so meint Daimler-Vorstand Wolfgang Bernhard, werden Lieferfahrzeuge elektroleise durch die Städte surren. "Wir kommen in ein Fenster, in dem wir ernsthaft über Elektroantriebe für leichte und schwere Nutzfahrzeuge im Stadtverkehr nachdenken können", sagte der Chef des Daimler-Nutzfahrzeuggeschäfts der Presseagentur dpa.
Laut Bernhard ist der Markt schon dabei, sich entsprechend auszurichten. "Wenn Städte und Gemeinden den Verkehr von Dieselfahrzeugen begrenzen wollen, lässt sich das auch ohne Plakette regeln." Das Bundesumweltministerium hatte die so genannte blaue Plakette zuletzt auf Eis gelegt. Trotzdem denken einige deutsche Großstädte laut über Dieselverbote nach.
Die Technologie für Elektromotoren sei inzwischen soweit, sagte Bernhard: "Zellpreise und Leistung der Batterien kommen ab 2020 an einen Punkt, an dem sich die Technologie lohnt." Zwischenschritte wie beim Pkw brauche es eigentlich nicht. "Denn die Lastwagen-Segmente sind sehr klar in Kurz- und Langstrecke getrennt."
Auf der IAA in Hannover stellt Daimler mehr oder weniger serienreife Nutzfahrzeuge mit Elektromotor aus. "Wir zeigen vom Transporter bis hoch zum schweren Lastwagen: Wir können es", meinte Bernhard. So wird der Kleinlaster Fuso Canter mit Elektromotor in Kleinserie gefertigt. Im Juli hatte Daimler auch einen 26 Tonnen schweren E-Lastwagen mit 200 Kilometern Reichweite gezeigt. Dieser soll aber erst Anfang des kommenden Jahrzehnts in Serie gehen.
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Quelle: dpa
200km Reichweite für einen LKW ???
Wenigstens können dann die Disponenten nicht die Fahrer zu einer Extra-Tour motivieren, wenn er angibt, dass das die Akkus nicht mehr mitmachen.
Bei uns in Berlin ist die BSR (Stadtreinigung) mit aktuell 2 rein E-Lkws unterwegs. Mal sehen wie die Erfahrungen damit sind. Mit Erdgas sind sie jedenfalls glücklich.
Bin ja ehr auch für Gas in Schweren Lkws.
Eventuell noch gekoppelt mit n E Motor der beim anfahren entlastet.
Ist doch super. Hätte man die Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten auch gleich mit erschlagen 😆
Wird wohl auch die Zukunft sein und finde ich auch Sinnvoll.
Aber 200km sind schon recht dürftig.
Vorallem, wenn man bedenkt, dass ein LKW in der Stadt alle 20m stoppt und wieder anfahren muss...
Reicht im Grunde ja nur für eine Liferung keine 80km weg und zurück.
Damit wäre nicht einmal eine Fahrt von Stuttgart nach Ulm abgedeckt.
Geschweige denn ein 8h Tag, innerhalb 1-2 Städte.
800km sollten min. drin sein...
Diese Lkw werden viel teurer sein als Diesel und somit steigen die Transportkosten. Die Zeche wird der Endkunde zahlen.
Gerade dafür ist der E-Antrieb optimal. Das kostet bei diesem viel weniger Energie als Stop-and-Go bei Verbrennungsmotoren. Und genau für Lieferungen innerhalb der Stadt sollen die LKWs ja eingesetzt werden. Die Fahrten zwischen den Städten sind damit (noch) nicht gemeint.
Das ist mir bewusst, deshalb schrieb ich es. Anfahren benötigt dennoch viel Energie. Und so geht die Batterie noch schneller leer.
Die 200km sind gewiss auf reines Rollen/fahren gemeint.
Alleine nur mit Stop and Go reduziert sich das ja bereits enorm...
Es reduziert sich, aber im Vergleich zum Verbrenner eben nicht "enorm", zum einen weil sehr viel Drehmoment sofort anliegt und zum anderen, weil gerade in der Stadt sehr gut mit rekuperierendem Bremsen gefahren werden kann und im Stand quasi nichts verbraucht wird. Tests bzgl. der Reichweite in der Stadt muss man natürlich noch abwarten...da findet man leider noch nichts zum Daimler LKW, ich gehe aber schon davon aus, dass Daimler hier einigermaßen realistische Werte angibt um das Fahrzeug potenziellen Kunden schmackhaft zu machen.
Wofür braucht man einen 40 Tonnen Lkw innerhalb der Stadt für 10 km und das 8 Stunden am Tag hin und her. So ein E-LKW ist für 0,000001% der Firmen optimal. Für alle anderen Geldverschwendung und nutzlos
Vollkommen weltfremde Propaganda. Und warum ist das Fahrerhaus getarnt? Das interessiert doch keinen und die Technik kann man eh nicht sehen. Momenta laufen im Hafen von LA 12 Hafen-Sattelschlepper auf Batterie die fuer eine 8 Stunden Schicht ausgelegt sind. Zum 3 fachen Anschaffungspreis eines Diesels... Da gehts aber eher um Abgasvermeidung im Talkessel. Im betrieb sind sie billiger als Diesel wenn man die Anschaffung aussen vor laesst....
Pete
Ich sehe in der nahen Zukunft eher Transporter der Post, DHL, UPS, usw, von Transit Connect bis Transit als EV auf Stadtrouten als machbar und Gewinnbringend. Das wuerde auch mehr Sinn ergeben zur Verminderung der Luftbelastung in der Stadt.
Pete
Siehe oben, es geht um einen max. 26t LKW...und da kann ich mir im Bereich Abfallwirtschaft, diversen kommunalen Diensten, Umzugsunternehmen, Firmen mit mehreren Werken/Standorten in einer Stadt etc. schon einen in Frage kommenden Nutzerkreis vorstellen. Idealerweise würde ich in der Stadt aber auch kleinere LKW für besser empfinden. Allerdings wird man die Technik skalierbar halten, das Fahrzeug oben ist ja erst der Anfang.
Ein Linienbus, welcher in der Stadt eingesetzt wird braucht im Schnitt 100-120 Liter auf 100 km. Der macht Dreck wie 20 PKW Diesel . Wenn da sich ein E Bus nicht lohnt weiß ich auch nicht mehr weiter.
Aktuelle gibt es von der TU Dresden ein E-Bus welcher dort wie auch in Leipzig im Einsatz ist.
Wie der sich schlägt wird sich zeigen.
Die Wartungskosten der Oberleitungsbusse sind höher als bei den Bussen mit Dieselmotor. Das ist der Hauptgrund warum die O-Busse sich nicht durchsetzen konnten.