Trotz Elektro-Ambitionen: Ohne Verbrennungsmotor geht Mobilität noch nicht
Daimler sieht kein Aus für Verbrennungsmotoren
Trotz Kritik hält Daimler am Verbrennungsmotor fest. Der Stuttgarter Autokonzern stellte gerade neue Motoren vor. Dabei drohen neue Abgas-Grenzwerte aus Brüssel.
Stuttgart/Sindelfingen - Der Autohersteller Daimler hält trotz der Diskussion um ein mögliches Verbot bis 2030 an Verbrennungsmotoren fest. Man setze bewusst nicht auf eine einzige Antriebsform, sondern auf eine Koexistenz Benzinern, Dieseln, Plug-in- Hybriden, Batterie und Wasserstoffantrieben, sagte Entwicklungsvorstand Thomas Weber. "Alle genannten Antriebsformen haben ihre Berechtigung und Zukunftschancen."
Es geht noch nicht ohne Verbrenner
"Verbrennungsmotoren werden noch lange ein wichtige Rolle spielen", sagte Heil. Der Stuttgarter Autokonzern setzt bislang vor allem auf Hybridmotoren, die verschiedene Antriebsstränge vereinen. 2017 sollen zehn Modelle als Hybrid verfügbar sein. Bislang bietet Daimler nur den Smart und die B-Klasse als reine Elektrovarianten an. Erst 2019 soll das erste reine Elektrofahrzeug unter der neuen Marke EQ auf den Markt kommen. Bis 2025 wollen die Stuttgarter mehr als zehn reine Elektrofahrzeuge anbieten.
Auch die neuen Verbrennungsmotoren sind so ausgelegt, dass sie mit Elektrotechnologie ergänzt werden. "Das reicht um alles Vorhersehbare zu erfüllen", sagte Heil mit Blick auf eine mögliche Verschärfung der CO2-Grenzwerte innerhalb der EU in den kommenden Jahren. Bis 2021 müssen die Stuttgarter ihren Flottenwert auf 100 Gramm CO2 je Kilometer trimmen. 2015 lag der Wert bei 124 Gramm. "Wir kommen damit über 2021 hinaus gut aus."
Neue Motoren erfüllen den WLTP-Emissionstest
Die Hersteller müssen mit strengeren Grenzwerten rechnen, wenn von 2017 an die neuen Emissionstests (WLTP) eingeführt werden. Die Grenzwerte der bislang gültigen Tests werden derzeit auf EU-Ebene umgerechnet. Welche CO2-Werte die neuen Motoren erreichen, veröffentlichte Daimler allerdings noch nicht.
Für Diesel werden dann außerdem Straßentests für die Abgasmessung (Real Driving Emissions) eingeführt. Der neue Diesel-Sechszylinder erfüllt - ebenso wie bereits verkaufte Vierzylindervariante - laut dem Hersteller die von 2017 an geltenden Emissionsvorgaben (Real Driving Emissions) für Dieselmotoren. Das Prüfinstitut Dekra hatte Daimler das zumindest für den schon am Markt befindlichen Diesel bestätigt. Daimler hatte außerdem wie Volkswagen bereits angekündigt, von 2017 an schrittweise alle Benziner mit Partikelfiltern auszustatten.
Quelle: dpa
Hi
na dann hoffen wir mal das Daimler nicht von Gesetzen oder noch schlimmer vom Markt überrollt werden, wäre wirklich schade um eine Firma mit über 100 Jahren Tradition.
Gruß Tobias
Neue und strenger Abgaswerte treffen ja nicht unerwartet ein, daher hat ein Hersteller die Möglichkeit sich auf sowas vorzubereiten. Letztlich werden strengere Vorgaben nicht ohne höhere Preise zu realisieren sein. Die Zeche zahlen am Ende die Kunden, oder auch nicht, wenn sie sich in Zukunft das Autofahren nicht mehr leisten können.
Ich kann mir einen E-Motor in sehr vielen bereichen nicht vorstellen.
Wie z.b. im Rettungswesen, ach entschuldigung wir kommen erst 30 minuten später der Notarzt muß noch eben den Akku laden, oder ja die Feuerwehr kommt nicht der Akku war auf halber strecke leer.
Die haben manchmal einen Einsatz nach dem anderen und da gibt es keine Zeit für die Batterie auf zuladen.
Oder im Baugewerbe wo die Maschinen täglich höchstleitung bringen müssen. Das könnte man jetzt noch soweiter machen.
Der E-Motor wird noch sehr lange nicht alle aufgaben von Diesel oder Benziner erfüllen können.
Auf der einen Seite ist es korrekt, dass auch 2030 noch viele Fahrzeuge in vielen Ländern per Verbrennungsmotoren unterwegs sind.
Auf der anderen Seite gibt es bei Daimler keine konstante Antriebsstrategie, mit Ausnahme des Ölbrenners. Den Hybridantrieb hatte man bei Daimler bereits 2009 in Grundzügen richtig verstanden.
Patent DE 10 2008 035 451 A1
Siehe Mercedes Schaubild:
Implementing supervisory control strategies for Mercedes-Benz hybrid vehicles
Siehe Mercedes Video:
Hybridantrieb im PKW
Trotz all diesem Wissen, wurde nichts umgesetzt. Stattdessen bastelte man bald schon an sinnlosen Plug-in-Hybriden, welche einfach nur normale Turbobenziner/Turbodiesel mit angekoppeltem Elektromotor und von außen aufladbarer Akkus sind (Hauptsache man kann ins Prospekt 25km elektrische Reichweite schreiben). Dass der Verbrenner im Hybridmodus dafür mit schlechtem Wirkungsgrad läuft und viel unnützes Gewicht herumtragen muss, interessiert nicht.
Gleiches gilt für die Brennstoffzellentechnik bei Daimler. Sie waren Vorreiter in Deutschland auf diesem Gebiet, dann jedoch war nichtsmehr zu hören und nun bringt man eine unnütze Kiste mit Brennstoffzelle und Plug-in-Aufladung (wie blöd ist das denn?).
Türlich nicht.
Auch in 20 Jahren will noch wer nen schweren Anhänger ziehen, wird es LKWs und Traktoren geben, die einfach ne Menge Energie brauchen usw. usw.
Ändert aber nix daran, dass der Elektromotor die bessere Form des Antriebs ist. Ist jedem Motorenbauer seit 100 Jahren klar. Scheiterte bisher nur immer am Energiespeicher, aber das scheint langsam zu werden.
Wenn man nur bedenkt, was man am Verbrenner alles an Krücken braucht, um dem Ding habhaft zu werden:
Schaltgetriebe, Kupplung, Abgasanlage mit inzwischen mehrstufiger Abgasreinigung, lächerlich kurze Wartungsintervalle, Geräuschdämmung...
Eigentlich der totale Irrsinn, aber die Energiemenge in so nem simplen Tank is halt geil.
Gerade im Rettungswesen in der Stadt wäre der E-Antrieb ideal. Habe selbst in Wien im Rettungsdienst gearbeitet und mehr als 100km kommen bei einem 12 Stunden Dienst sehr selten zusammen. Dafür wird die hälfte der Kilometer in dichtem Verkehr oder gar Stop and Go gefahren. Nicht jede Fahrt ist ein Blaulichteinsatz und selbst im Einsatz wäre es elektrisch für die Patienten viel angenehmer, da es nicht mehr zu Schaltrucken kommen würde.
Die Rettungsfahrzeuge stehen lange genug in der Garage. An jedem Platz ein 11kW Lader sollte da schon ausreichen.
Als Backup für Überlandüberstellungen, hätten da wo ich gearbeitet habe, von den 50 Fahrzeugen vielleicht 3-5 Dieselbetrieben sein müssen.
Schauen wir doch mal die letzten 100 Jahre zurück. Es hat sich doch an dem Prinzip Verbrennungsmotor nichts Grundlegendes geändert. Was erwarten denn die Elektrobeführworter denn in 15 Jahren für eine Entwicklung. Der Zeitraum ist ein Witz. Wir werden mindestens bis 2050 warten dürfen um auf Verbrenner zu einen Größeren Teil verzichten zu können. Von daher macht das Mercedes genau richtig.
Das alles gibt es schön Häppchenweise . Erst die eine Schublade öffnen und dann die andere.
Ich denke ähnliches hat Kodak über die Digitalfotographie gesagt, obwohl sie diese erfunden haben. Wohin das geführt hat sehen wir heute. Ähnlich Nokia...
Konzerne können nicht entscheiden, wo sich der Markt hinentwickelt und manchmal gibt es eben disruptive Innovationen.
ja ... und sowas kommt gerade von Daimler, die hochnäsig an ihren alten Dingen festhalten und alles potentiell Neue ausbremsen.
Nachher wird wieder rumgeheult, wenn andere entwicklungstechnisch vorbeiziehen, während man selbst geschlafen hat.
Auf lange Sicht (wie lange die Sicht auch immer sein mag) gehört dem elektrischen Antrieb (egal ob Akku oder Brennstoffzelle oder auch Hybrid) die Zukunft und wer sich als Hersteller wehement dagegen wehrt, hat sein Todesurteil schon unterschrieben.
Da sieht man mal wieder die Arroganz so mancher deutscher Autobauer... weswegen ich kein deutsches Auto mehr kaufe.
Der Elektroantrieb (E-Motor) in einem Auto ist so was von pimitiv, nicht mal ein Getriebe wird benötigt, wo soll denn da ein großartige technologische Entwicklung verpasst werden??
Das größte technische Problem sind nach wie vor die Akkus, die einfach billiger und leistungsfähiger werden müssen. Da wird ja schon seit 10 Jahren intensiv geforscht.
Ich erkenne nicht, dass hier irgendeine Firma einen großen technischen Vorsprung zu bezahlbaren Kosten hätte.
Für 80.000 Euro kann Tesla sicher Fahrzeuge mit großen Akkus bauen für eine elitäre Käuferschicht, aber was ist mit bezahlbaren E-Fahrzeugen mit 400 km Reichweite für die breite Masse?
Vermutlich werden die Chinesen demnächst preisgünstige E-Fahrzeuge auf den Markt werfen, natürlich gibt es bei den Akkus auch hier keine Wunder. Ob diese Fahrzeuge europäischen Sicherheitsstandarts entsprechen, wage ich auch zu bezweifeln.
achja stimmt ... beim Elektroantrieb muss man ja nichts entwickeln. Fällt ja alles von den Bäumen.
Wer bietet denn momentan elektrisch angetriebene Autos an? Mercedes nicht (warum nicht, wenns so einfach ist?), viele andere schon (sogar BMW und VW), wenn auch nicht immer sehr erfolgreich. Aber es gibt die Alternativen.
Mercedes stellt sich wiedermal stur (die waren es doch imho auch, die bis zuletzt den DPF nur kostenpflichtig angeboten haben) nach dem Motto "braucht man nicht, machen wir nicht".
Die werden schon sehn, was sie davon haben.
Noch nicht in 15 Jahren, aber irgendwann mit Sicherheit.
Welche CO2-Werte möchte MT denn haben? Es ist ein Unterschied ob der Motor im Smart oder der G-Klasse verbaut ist.
Mercedes deckt ziemlich alle Segmente ab. So gibt es Hybridfahrzeuge, CNG, Benziner Diesel, Elektro und Wasserstoff.
Ich denke das Angebot ist weit gefächert und wird sich in der nächsten Zeit noch verbessern. Ich halte es aber für sehr realitätsnah zu sagen, dass der Verbrenner uns noch lange erhalten bleiben wird, denn dieser Wahrheit müssen auch die Ökos einfach mal ins Gesicht schauen.
Den Artikel gelesen? 😕