Chery meldet Ansprüche an Daimlers Elektromarke EQ an
Daimlers EQ könnte in China sinken
Daimler setzt große Hoffnungen in die Marke EQ und in den chinesischen Markt. Doch dort drohen Probleme für das Elektrolabel. Chery nutzt es für einen Kleinwagen.
Berlin – Eben noch mit großem Auftritt in Paris gestartet, droht schon Ärger. Daimler könnte mit seiner Elektromarke EQ Probleme auf dem chinesischen Markt bekommen. Der Hersteller Chery hat sich über die Verwendung dort beim zuständigen Markenamt beschwert.
Chery verwendet das Kürzel eQ bereits seit Ende 2014 für eine Elektroversion des Kleinwagens QQ. Eine Chery-Sprecherin sagte der Nachrichtenagentur Reuters dazu, die Marken seien „extrem ähnlich“ und die Produkte ebenfalls: „Ihr Produkt ist auch ein Elektroauto.“ Wenn Mercedes mit EQ-Modellen auf den chinesischen Markt käme, würde das die Markenrechte von Chery verletzen.
Mit einem Preis von umgerechnet gut 8.000 Euro inklusive Regierungssubventionen, ist der Chery eQ eines der günstigsten Elektroautos auf dem chinesischen Markt. Daimler hat mit dem Denza ein E-Mobil auf dem Markt, das gemeinsam mit BYD gebaut wird. Das erste EQ-Modell ist für 2019 angekündigt. Die Produktion soll zunächst in Deutschland starten, für den Start auf dem chinesischen Markt gibt es noch kein Datum.
Zu dem aktuellen Konflikt sagt Daimler wenig. Die Markenanmeldung sei bei den zuständigen Stellen eingereicht worden, heißt es. Weitere Informationen gibt Daimler mit Verweis auf das laufende Eintragungs-Verfahren nicht heraus.
Daimlers EQ ist auch für China angemeldet
Daimler hat die Wortmarke „EQ“ im Juli 2016 bei der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) angemeldet, natürlich auch für das WIPO-Mitgliedsland China. Entsprechende Logos sind bislang nur in Großbritannien und der EU registriert. In anderen Ländern läuft die Logo-Eintragung.Für Chery findet sich in der WIPO-Datenbank keine Eintragung, doch für den Hersteller ist nur der chinesische Markt relevant. Nur dort verkauft die Marke ihren eQ, nur dort beschwert Chery sich. Beim dortigen Markenamt ist die Marke registriert.
China ist der wichtigste Markt für Elektroautos. Und er wird wichtiger. Schon jetzt unterstützt der Staat die E-Mobilität dort mit massiven Kaufanreizen. Der Chery eQ etwa würde ohne Subventionen umgerechnet rund 20.000 Euro kosten. Schon bald wird jeder Hersteller eine feste Quote an Elektroautos pro Jahr verkaufen müssen, sonst drohen Strafzahlungen.
Mercedes EQ als Submarke mit Zusatz
Im Dezember kündigte Daimlers China-Vorstand Hubertus Troska bereits an, Autos der Elektromarke EQ in China produzieren zu wollen. Wann das passieren soll und mit welchem Partner, steht noch nicht fest. Ohne lokalen Partner geht es nicht. China erlaubt ausländischen Unternehmen keine Autoproduktion im Alleingang.
Wie der Konflikt ausgeht, lässt sich derzeit nicht sagen. Für Chery, die nur das eine Elektroauto mit dem Kürzel anbieten, dürfte die Marke entbehrlicher sein als für Mercedes. Allerdings hat Daimler die Marke zwar angekündigt, aber noch nirgends in den Markt eingeführt.
Denkbar, dass Daimler EQ trotz Antrag gar nicht als eigenständige Marke nutzen wird. Das erste Modell wird voraussichtlich EQC heißen. Die Wortmarken EQA, EQE, EQS und EQG haben die Stuttgarter sich ebenfalls schützen lassen. Ob die Abgrenzung zu Cherys eQ damit klar genug ist, wird das Markenamt entscheiden müssen. Oder Daimler und Chery einigen sich.
Hier weiterlesen: Präsentation des Generation EQ in Paris
Gut, daß die Chinesen auf ihre (Marken-) Rechte achten! Ich würde auch auf keinen Fall eine ausländische Firma ohne inländischen "Partner" in meinem Land Autos bauen lassen, ist doch mein Land, da mache ich die Regeln! 😉
Elektroautos:
- Lokal Emissionslos
- Sofortiges Drehmoment verfügbar
- Perfekte Laufruhe
- Bequemes Tanken über Nacht
- Deutlich weniger Teile für Motor + Getriebe
Wer will sowas?
Dem Verbrenner gehört die Zukunft!
Da muss sich Daimler keine Sorgen machen, die ganze Welt will weiterhin mit 250+ km/h durch die Gegend fahren.
Der Dr. Zetsche könnte einen Stilberater ganz gut gebrauchen...!!!
Was dieser CEO trägt ist ja mehr als peinlich...!!!
(Und alles eine Nr. zu klein...!!!)
-😊
@Art_Deco
Bequemes Tanken über Nacht wird schnell unbequem, wenn man auf längeren Strecken tanken muß und dafür nicht dort die Nacht verbringen möchte.
Auch die Anzahl der Teile für Motor/Getriebe interessieren die meisten Käufer nicht.
Sondern eher Preis/Leistungs-Verhältnis, Reichweite, Folgekosten, Betriebskosten.
In manchen Bereichen haben Elektroautos hier sicher Vorteile.
Unterm Strich gibt es aber hier für viele Nutzer noch nicht das passende Angebot.
Soll halt hip sein 😆
Die Firma Chery kann stolz darauf sein, dass Mercedes ihre Markenbezeichnung kopiert. So ähnlich argumentieren doch immer die Chinesen, wenn sie Designs von ausländischen Marken kopieren.
Dazu müsste man Schnell-Ladesäule erfinden. Falls das jemand schafft, dann dauert das sicher noch Jahre. Da stellt man fest, dass die Akkus schnellladefähig sein müssen. Die muss man auch erst erfinden. Dauert wieder etliche Jahre. Dann fällt einem auf, dass der gesamte Ladestrom im Kohlekraftwerk erzeugt wird. Dann müssen die Erfinder jahrelang an alternativen Energieerzeugungen forschen.
Ich denke, vor 2050 wird man kein Emobil mit guten Gewissen auf die Menschheit los lassen können.
Den Verbrennern gehört die Zukunft...
😮
@reox: Ja, vor 2050 wird keiner eine Luxuslimousine als E-Auto gebaut haben - geschweige denn einen SUV. Die Hürden sind einfach zu hoch 😉
Ich finde das sympathisch. Wer einen Anzug braucht um sich sicher zu fühlen, der hat wohl sonst nicht viel, auf das er vertrauen kann.
Sehe ich genauso.
@Art_Deco
Eben, Luxuslimousine/SUV.
Also nichts für den Durchschnittsverbraucher.
Versteh mich nicht falsch, Elektroautos sind mir durchaus sympathisch.
Nur müssen sie sich eben auch rechnen und nicht nur Prestigeobjekt oder "ökologisches Statement" sein.
Ich käme mit nem Tesla Model S gut klar, nur rechnet er sich für mich eben nicht.
@Art_Deco und @reox, eure Ironie ist gefährlich, ich weiß nicht ob das jeder erkennt. 😉
@Lexwalker: Kommt Zeit, kommen fallende Preise.
@topic:
Naja, das Problem gibt es ja doch öfter mal (neulich "Q2" zwischen Audi und Alfa). Letztendlich fließt da dann immer ein hübsches Sümmchen und eine der beiden Firmen gibt den gewünschten Namen an die andere Firma ab oder lizensiert ihn exklusiv. Ich denke da werden sich Daimler und Chery schon noch einigen können.
Was ich aber ziemlich schräg finde, sind die geplanten Namen EQC, EQA, EQE, EQS und EQG...sieht zumindest für mein Ästhetikempfinden optisch ziemlich sperrig und unschön aus und spricht sich auch nicht flüssig. Ich hoffe das wird nochmal überdacht.
Naja, womöglich nicht alle Buchstaben gleich-groß ?!
Betonung - sprich Großschreibweise auf der Baureihe oder der Eigenschaft:
eqC....EQC, bzw. EQc....EQC
PS: Hat aber wahnsinns Dramatik, siehe bereits Erwähnung Q2 Audi/Alfa...
In den meisten Staaten sind Namensrechte eines Produktes nur für die selbe Gattung geschützt. Also kann ich kein zweites Fahrzeug mit dem gleichen Namen versehen, wenn es in der Gattung "Fahrzeuge" so etwas schon gibt. Opel/GM hatte deswegen mit dem speziellen, angeblich computergenerierten und wahnsinnig kompliziert ausgesuchten Weltnamen "Vectra" 1988 keine Probleme, obwohl es schon seit 1985 von Hewlett Packard eine PC Linie mit dem gleichen Namen gab.
BMW hat seinerzeit die juristische Auseinandersetzung mit Mazda um die Bezeichnung "323" verloren, weil das Gericht eine Zahlenfolge als namensrechtlich nicht schützbar ansah.
Die Frage ist nun, ob EQ ein Name oder nur eine beliebige Zeichenfolge ist, die einer Zahlenfolge gleichgesetzt werden kann 😉