Red Bull scheitert mit Berufung in Benzin-Affäre
Daniel Ricciardo bleibt disqualifiziert
Sebastian Vettels Red-Bull-Team ist mit seinem Einspruch gegen die Disqualifikation von Daniel Ricciardo beim Formel-1-Saisonauftakt gescheitert.
Paris - Es bleibt bei der Disqualifikation. Die Berufungsrichter des Internationalen Automobilverbands FIA bestätigten am Dienstag in Paris das Urteil der Rennkommissare von Australien. Diese hatten den zweitplatzierten Ricciardo Mitte März in Melbourne nachträglich aus der Wertung gestrichen, weil bei seinem Red Bull mehr als die erlaubten 100 Kilogramm Benzin durch den Motor geflossen waren.
Red Bull hatte die Messwerte des von der FIA bereitgestellten Prüfgeräts bezweifelt und Widerspruch eingelegt. Die FIA-Anwälte hatten im Verfahren betont, Red Bull könne sich die jeweils passenden Regeln nicht aussuchen. Der Anwalt des Konkurrenten Mercedes hatte wegen eines "krassen Bruchs" der Regeln zusätzlich eine Bewährungsstrafe für Red Bull für den Rest der Saison gefordert.
"Es ist enttäuschend, nicht die 18 Punkte von Australien zu bekommen, aber falls es etwas auslöst, dann dass es mir mehr Motivation verleiht, so schnell wie möglich wieder auf das Podest zu kommen", äußerte sich Daniel Ricciardo zum Urteil.
Der Sensor mag wirklich fehlerhaft sein, allerdings sind die anderen Teams damit klargekommen und RedBull hat sich wichtigtuerisch in "wir-wissen-alles-besser"-Manier gegen die Vorschriften gestellt. Die FIA hätte sich lächerlich gemacht, wenn der Einspruch durchgekommen wäre.
Von daher war das Ergebnis zu erwarten.
Die Forderung von Mercedes ist allerdings lächerlich - in guter Formel 1-Tradition: Der einzige ungerechte Kampf ist der, den man verliert!
Abgesehen davon finde ich die Regelung aber wirklich schwachsinnig. Bei den paar Autos, die da im Kreis fahren, kann der Spritverbrauch doch vollkommen egal sein.
Solange da die Teams teilweise jeweils mit mehr als vier LKW anreisen, die wiederrum um die ganze Welt geflogen werden, bringt das doch mal überhaupt nix. Und wie viel Treibstoff es kostet die ganzen Zuschauer zum jeweiligen Veranstaltungsort zu bringen, will ich mir garnicht erst vorstellen.
Was soll dieses "green washing" der F1? Motorsport ist nunmal nicht umweltfreundlich, egal wie man es dreht. Es ist eine Spaßveranstaltung, genauso wie viele andere Sportarten auch. Nur weil es beim Fußball ein grünes Spielfeld gibt, heißt das nicht, dass ein Fußballspiel umweltfreundlich ist.
Es sollte immernoch der gewinnen, der das schnellste Auto baut und dessen Fahrer die gewünschten Ergebnisse einfährt.
es geht ja nicht darum Sprit zu sparen, sondern darum für alle Teams die gleichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Eine reine Beschränkung von der PS-Leistung, dem Hubraum (oder was auch immer beschränkt ist) macht bei den ganzen Elektromotoren etc die mit an Bord sind nur noch bedingt Sinn, deshalb zusätzlich die Regel mit der Durchflussmenge.
Finde ich persönlich aber trotzdem auch ein Witz, aber da denken wohl andere Herrschaften anders. Außerdem meint man vom Sound her ein LKW-Rennen anzuschauen, und keine Formel1. Schade.
Es ging bei der Reglung mit der Durchflussmenge nicht primär um den "Öko-Gedanken". Die Deckelung der Durchflussmenge wurde von den Motorenherstellern explizit gewünscht um ein Wettrüsten zu verhindern. Da der Ladedruck nicht reglementiert ist, wären die Motoren im Qualifying ruck zuck wieder bei 1000PS und mehr und genau das wollte man verhindern.