Autonom und schlau: Künstliche Intelligenz im Auto
Das Besserwisser-Auto bleibt stets Schüler
Künstliche Intelligenz war das Thema auf der Messe CES. Aber was heißt das? Werden unsere Autos künftig selbst entscheiden, was sie tun? Die Antwort: Ja, zum Teil.
Las Vegas – Irgendwie soll alles intelligent werden. Die Kaffeemaschine weiß, wann sie mit welchem Wasserhärtegrad spülen muss, der Kühlschrank meldet sich, wenn er leer ist. Nach Meinung einiger Ingenieure soll das Auto bald selbst entscheiden, wann es in welcher Situation bremst oder lenkt – bei autonomen Fahrzeugen lebenswichtig, aber auch Gegenstand ethischer Diskussionen. Es geht um Künstliche Intelligenz, kurz KI.
Audi, Daimler, Toyota, VW, Here, Nvidia und Microsoft reden von nichts Anderem mehr. KI soll beim autonomen Fahren helfen. Derzeit erreichen die Hersteller einen Autonomiegrad der Stufe 2, gemäß der Skala, die die "SAE International" aufgestellt hat. Die Autos können zum Teil selbst einparken, die Spur halten und die Geschwindigkeit halten. Komplette Autonomie ist erst bei Level 5 erreicht. Dann darf dem Auto kein Fehler mehr passieren.
Was planen die Hersteller?
Beispiel Audi: Der Hersteller plant mit dem Halbleiterhersteller Nvidia ein Auto, das 2020 auf den Markt kommen und lernfähig sein soll. Das Fahrzeug reagiert auf bekannten Strecken zum Beispiel auf eine geänderte Verkehrsführung, entscheidet also aufgrund vorhandener Daten. Die skalierbare „Nvidia Drive PX 2 AI“-Rechnerplattform verarbeitet Bilder mehrerer Kameras plus den Input der Lidar-, Radar- und Ultraschallsensoren. Die Technik "versteht", was um das Fahrzeug herum passiert. In Echtzeit, also dann, wenn es passiert. Das System kann das Fahrzeug auf hochgenauen Karten präzise lokalisieren und einen sicheren Fahrweg vorausplanen.
Volkswagen arbeitet ebenso mit der Nvidia-Technologie. Allerdings nicht nur beim Fahren, sondern auch bei der Menüführung. Das System soll vorausahnen, welche Schalter und Knöpfe der Fahrer als nächstes drückt und sie dann erst digital einblenden. Statt sich durch viele Menüs zu hangeln, soll das Fahrzeug die Nutzungsgewohnheiten analysieren und assistieren. Auch sollen die Programme künftig unterscheiden können, ob der Fahrer auf dem Weg zur Arbeit und in den Urlaub ist.
Daimler hat auf der CES ähnliche Konzepte vorgestellt. "Kognitive Fahrzeuge" sollen eigenständig Entscheidungen über Verkehrswege treffen können und die Wünsche der Insassen erkennen. Sogar über den Tellerrand sollen sie schauen und zum Beispiel die Verkehrslage analysieren. Und zwar nicht nur den Straßenverkehr. Unter Einbeziehung aller Verkehrsmittel soll am Ende ein individueller Mobilitätsplan für den Kunden stehen, abgestimmt auf dessen Tagesablauf und Verfassung. KI als Allheilmittel?
Was ist überhaupt KI?
Das Vorbild aller Künstlichen Intelligenz ist das menschliche Lernen. Können wir also auch IT-Systeme trainieren? Wir müssen sogar. „Der Begriff Künstliche Intelligenz führt in die Irre. Eine Maschine hat kein magisches Element“, sagt Alexander Mankowsky, Zukunftsforscher bei Daimler. Vielmehr müssen Autos alle Situationen vorher lernen. Deep Learning bedeutet tiefes und intensives Lernen, was wiederum viel Programmierarbeit voraussetzt.„Dabei werden sehr viele Situation simuliert und ausprobiert, und zwar vorher am Computer“, sagt Mankowski. Danach werden sie bewertet und angepasst. Erst wenn alle Szenarien in der Simulation bewältigt werden, geht es auf die Straße. Fahrplanungskomponenten achten dann genau auf Straßenlinien oder die Geschwindigkeit. Beim Einsatz wichtig seien vor allem Sensoren und Kameras, die Aktionen permanent überwachen und notfalls die Fahrkomponenten korrigieren.
Für Gerhard Gumpoltsberger, Leiter Innovationsmanagement in der ZF-Vorentwicklung, bedeutet KI erstmal, dass die Software Daten richtig interpretiert. Sie muss Muster erkennen und daraus die richtigen Schlüsse ziehen. Wie Audi und Volkswagen, setzt auch ZF auf die Zusammenarbeit mit Nvidia. Der Computerhersteller hat einen Chip und die passende Software entwickelt, die das menschliche neuronale Netzwerk abbilden.
„Die Software ist nicht festgeschrieben, sondern kann weiter trainiert und entwickelt werden, dadurch lernt sie dazu“, sagt Gerhard Gumpoltsberger. „Wir benötigen KI und maschinelles Lernen für autonome Fahrzeuge, die in der Stadt fahren. Denn dort ist jede Situation anders – und das Auto muss auf alle Situationen vorbereitet sein, muss alle Situationen erkennen“, sagt er.
Es gehe aber um Wahrscheinlichkeiten. Alle Infos müssen hinterfragt und geprüft werden, KI entwickelt sie weiter. So reduzieren sich die vorab zu programmierenden Situationen: aus Trilliarden verschiedener Fälle müssen nur noch Millionen programmiert werden. Wenn bei einer Fahrt durch eine Pylonengasse ein Hütchen umfällt, kann das System daraus lernen und beim nächsten Mal beispielsweise die Geschwindigkeit drosseln.Das Problem bei KI sei seiner Meinung nach aber nicht nur die Programmierung, sondern auch die Datenmenge. Die benötigte Rechenleistung fordert die Hardware: Die Platinen würden sehr heiß werden und benötigten ausreichend Kühlung. ZF arbeitet hier mit Alugussgehäusen und Konvektionskühlung.
Gesichtserkennung auf dem Vormarsch
Beruhigend für Zukunftsskeptiker und Endzeitromantiker: Eine Maschine kann ihr Programm nicht selbst schreiben, sondern "nur" dazulernen. „Ein perfekter Schachcomputer würde bei Mensch-ärgere-dich-nicht auch versagen“, sagt Mankowsky. Was im Autokontext nach Zukunftsmusik klingt und nach dem Ende der Fahrfreude, nutzen viele Computeranwender schon längst. Ein Beispiel ist die Gesichtserkennung von Fotoprogrammen.
Auch in Autos wird diese Technik bald einziehen. Mit Kameras im Innenraum, zum Beispiel im Rückspiegel, lassen sich Kopf und Mund filmen. Die Daten können ausgewertet und dann für Anwendungen genutzt werden. Auch ohne Spracherkennung erkennt dann das System durch Lippenlesen, was der Fahrer sagt, lernt stetig dazu – und bringt ihn nach dem Satz „Bring mich nach Hause“ genau dorthin. Womöglich zu seiner intelligenten Kaffeemaschine und dem mitdenkenden Kühlschrank.
Geht es nur mir so, für mich ist dieses ganze autonome Autofahren und KI ein absoluter Alptraum. Irgendwann übernehmen die Maschinen noch die Kontrolle über die Menschen, es wird ja alles darauf hin entwickelt. Das Bargeld wird ja auch bereits abgeschafft, damit man absolut und vollständig kontrollierbar wird
Fürchterlich so etwas
Sorry aber das ist doch absoluter Blödsinn. Das Gehirn entscheidet nach einem Blick bereits selbst ob die Situation relevant ist oder nicht, je nachdem ändert sich das Aufmerksamkeitslevel. Eine liegende Mülltonne am Seitenstreifen wird erfasst und als ungefährlich eingestuft, der Blick geht wieder zur Straße. Das dauert keine 0,25 Sekunden. Wenn ich aber nun für jede erdenkliche Situation noch einen Vorschlag vom Computer erhalte und mich aktiv damit auseinander setzen muss, wo ist da die Entlastung? Dann muss ich jede Situation doppelt bewerten und noch schlimmer: Ich muss darüber nachdenken! Denn in der Regel entscheidet man rein intuitiv aufgrund von Ausbildung und Erfahrung völlig ohne Denkprozess, da dies viel schneller ist.
Wahrscheinlich will man mit dem autonomen Fahren einfach nur Premium-Mitgliedschaften im Straßenverkehr durchdrücken. Der Pöbel darf nur noch über Extra-Gebühren in die reichen Villenviertel und wenn man an den Badesee will geht es natürlich auch nur über einen Premiumbeitrag, zusätzlich zum Eintritt. Es wird dann auch gerne mal die längere Strecke mit vielen Gewerbegebieben genommen, die kürzere und schnellere kostet Aufpreis.
wenn ich das schon lese, wird mir schlecht.
Muss ich mir jetzt, ein der (unterirdischen) KI angepasstes Bewegungsschema im Auto angewöhnen, damit es keine falschen Handlungsabläufe daraus einleitet?
Oder gibt es mir, aus diesen Bewegungsmustern heraus, Vorschläge, wie und wohin ich darauf basierend weiter fahren soll?
Woher will diese dämliche KI wissen, warum ich hier und dorthin schaue. Und ohne Kenntnis dieses Motives, kann sie doch garnicht rückschließen, welchen und ob überhaupt das irgendeinen Einfluss darauf hat, was ich, unmittelbar fahrzieltechnisch gesehen, darauf folgend vorhabe.
Nun ja. Ohne Maschinen könntest Du hier nicht schreiben. Die Angst kommt, wenn überhaupt, dich viel zu spät und lässt sich doch nicht an selbstfahrenden Autos festmachen.
Mir geht es zumindest nicht so. Aber ich trage auch keinen Aluhut.
Eine Schreibmaschine macht aber was ich will und entscheidet nicht eigenmächtig. Es gibt da keinerlei Autonomie. Diese Geräte erleichtern die Arbeit, nehmen sie aber nicht ab. Das ist der Unterschied!
Schon richtig, nur hier drücke ich auf ENTER um etwas "auszulösen/abzuschicken" und nicht die Maschine. 😉
geht mir am Arm vorbei....bis das Serienreif in bezahlbaren Autos ist vergehen noch zig Jahre. + weitere 10 Jahre bis diese Autos dann so alt sind, dass auch ich sie mir leisten kann.......pfffff
du glaubst nur, dass du den freien willen hattest 😉 Es besteht auch die Möglichkeit, dass du ein chatbot bist. Und du glaubst auch nur, dass du langfristig besser fahren kannst als eine Maschine....
Ich glaube an das fliegende Spaghettimonster...
Wer macht die Fehlerkorrektur, der Mensch oder die Maschine?
Sollten nicht erst mal die Basisfunktionen, welche für das autonome Fahren notwendig sind, fehlerfrei funktionieren? Ich nehme mal als Beispiel eine ganz simple Situation, die einen Menschen vor keine Probleme stellt, jedoch für einen Computer fast unlösbar ist: Das nicht mehr gültige Geschwindigkeitsbegrenzungszeichen mittels einer Mülltüte bei Baustellen. Ein Mensch erkennt eine blaue Mülltüte über dem 70er-Schild, welches noch immer gut zu lesen ist. Die Kamera jedoch kann die Mülltüte nicht deuten und erkennt die 70 und zeigt mir diese im Display an, was ja auch eine tolle Leistung ist, wenn sie sogar stark verschmutzte oder teils mit Schnee bedeckte Schilder erkennt.
Und bei Wanderbaustellen ohne Aufhebungsschild traut sich der Computer auch nicht, die vorherige Geschwindigkeit als zulässig anzusehen, sodass man im Extremfall hunderte von Kilometer mit Tempo 80 über die BAB fahren müsste, obwohl es keine Beschränkung gibt.
Aktuell liegt Schnee auf der Straße, der teils als brauchbare Straßenmarkierung für die aktive Spurführung taugt, aber nicht immer und dann muss man in die Lenkung eingreifen, weil es sonst gefährlich wird.
Erst wenn diese simplen Situationen gut gemeistert werden, kann man über Künstliche Intelligenz und autonome Fahrzeuge nachdenken, denn der Alltag besteht nicht darin, bei Sonne hinter einem LKW auf der BAB herzufahren, was so gut wie jedes heutige Fahrzeug mit entsprechend Kreuzchen in der Aufpreisliste schafft.
was die "vordenker" konsequent übersehen --- die meisten werkstattbesuche werden durch elektronikfehler,
störungen oder nichtvorhanden von "wirklich wichtigem" verursacht.
einfachstes beispiel : weshalb wird nicht der "gesundheitszustand" der batterie und deren ca. restlebensdauer gecheckt und angezeigt ?
und wer kennt nicht die vielen hier fragenden -- die werkstatt findet nichts, wer kann helfen !
ständig in letzter zeit kommen mir "einäugige" autos entgegen, weshalb wird das dem fahrer nicht angezeigt ?
geschätzt jeder zehnte mit led hinten hat darin eine defekte, trotzdem wird behauptet -die halten ewig-
ich weiß natürlich nicht, was ewig ist.(2j ?)
"und" ich will ein auto mit "wirklichen knöpfen und schaltern" , wenn das hier nicht mehr hergestellt wird, werde ich es trotzdem finden.
Eine Tastatur besitzt keine Fehlerkorrektur Funktion. Dafür ist weitere Software nötig.
Man muss halt neue Innovationen/Bedürfnisse erzeugen um das neue Auto interessant und erstrebenswert zu halten. Im Prinzip ist der Drops doch längst gelutscht so wie bei den Smartphones. Jetzt überlegt man halt krampfhaft was man an neuer Technik einführen kann. Aus meiner Sicht spricht aber grundsätzlich nichts gegen autonomes Fahren und KI, denn wenn es gut gemacht ist, bieten sich viele interessante Möglichkeiten und vor allem jede Menge Vorteile für den Nutzer. Viele Probleme die hier so konstruiert werden lassen sich zum Beispiel durch vernetzte Autos umgehen, weil dann u.a. auch der Selbstfahrer Informationen liefert, die durch andere Fahrzeuge verwertet werden können. Was spricht z.B. gegen Autobahnen auf denen es keine Staus mehr gibt und man während der Fahrt gemütlich Arbeiten oder die Freizeit genießen kann. Gleiches gilt für einen unfallfreie und intelligenten Verkehrsfluss in Städten. Im Prinzip wird mir als Privatperson und der Wirtschaft damit Zeit geschenkt... Und und und.. Man muss eben auch mal all die Möglichkeiten betrachten.