ADAC testet VW Polo 1.2 TDI nach Abgas-Rückruf
Das bewirkt die Diesel-Umrüstung beim Polo
Im Vorher-Nachher-Test des ADAC zeigt VWs 1,2-Liter-Diesel minimale Leistungsveränderungen, aber deutlich niedrigere Schadstoffwerte – und einen leicht höheren Verbrauch.
München - Diskussionsstoff ist garantiert: Das Kraftfahrt-Bundesamt hat die von VW vorgeschlagenen Nachbesserungen an den Skandal-Dieseln nach und nach genehmigt. Aber wie wirken sie auf Verbrauch, Schadstoffausstoß und Motorleistung? Das wollen Besitzer natürlich wissen.
Der ADAC hat nach dem 2,0-Liter-Diesel auch beim VW Polo mit 1,2-Liter-Diesel nachgemessen. Der Befund: Im (für die Typprüfung entscheidenden) NEFZ ergab sich keine Veränderung bei Stickoxid-Emissionen und Verbrauch sowie bei der Motorleistung keine „nennenswerte“ Änderung. Das heißt: Beide Nox-Werte liegen unter der Euro-5-Grenze. Das ergibt Sinn, denn auf diesen Zyklus hatte Volkswagen ja seine Motoren illegal abgestimmt.
Aber, so der ADAC: Schon vor der Umrüstung lag der getestete VW Polo 1.2 TDI beim Verbrauch weit über dem Normwert, und zwar 9,6 Prozent. Wohlgemerkt: bei einer Prüfstandsmessung nach NEFZ.Nox-runter, CO2 rauf
Dass die Umrüstung etwas bewirkt, zeigen laut ADAC die Messungen in anderen Testzyklen: Hier fällt der Schadstoffausstoß nach der Umrüstung deutlich niedriger aus. Der Autoclub testete neben dem NEFZ nach den Zyklen WLTC und BAB130. Hierauf war die Betrugssoftware nicht ausgelegt, und hier reduziert sich durch die Umrüstung der Nox-Ausstoß um bis zu 22,9 Prozent. Allerdings attestiert der ADAC einen Verbrauchsanstieg zwischen 0,5 und 2,7 Prozent.
Der Club schlussfolgert: Die Ergebnisse wiesen darauf hin, dass die Umrüstung der Diesel durch VW einen Umweltnutzen erbringe, und dabei Motorleistung und Verbrauch „kaum“ beeinträchtige. Die Untersuchung eines einzelnen Fahrzeugs lasse aber keine Rückschlüsse auf die gesamte zurückgerufene Flotte zu.
Getestet wurde ein Volkswagen Polo 1.2 TDI mit manueller Fünfgang-Schaltung vor und nach der Software-Umrüstung durch VW. Für die Vergleichbarkeit sei eine Prüfstandsmessung erforderlich gewesen. Dabei testete der ADAC im (für die Typzulassung wesentlichen) NEFZ sowie in den Zyklen WLTC und BAB130. Getestet wurde im ADAC-Technik-Zentrum in Landsberg am Lech.
VW Shitstorm in 3..2..1...
ist ja keiner gezwungen mit dem auto zu fahren. Könnt auch zu fuß gehen
Aluhüte liegen bereit?
wen hätte die "Nachteile" interessiert, wenn das Auto von vornherein mit dieser Software ausgeliefert worden wäre?😉
Vermutlich irgendeinen Autotester der dann wegen 2,7 Prozent Unterschied von himmelweiten Unterschieden phantasiert 😉
Denke mal die "gute" Software war damals noch nicht soweit. Windows 10 vor vier Jahren wäre ja auch toll gewesen, dann hätten wir uns nicht mit der 8er rumärgern müssen.
Nunja, dafür dass so ein 1.2TDI nach NEFZ mit 99g CO2 homologiert ist, waren schon die vor dem Update gemessenen 111g ein gutes Stück zuviel (nebenbei auch mehr als die vom Autor errechneten 9,6%), 113g nach dem Update ist jetzt nicht viel schlechter oder besser als vorher, aber doch immer noch deutlich über dem Homologationswert. Das ist das, was eigentlich zu denken geben sollte.
Zitat: "Der Autoclub testete neben dem NEFZ nach den Zyklen WLTC und BAB130. Hierauf war die Betrugssoftware nicht ausgelegt, ... "
Hat der Autor vielleicht so auch nicht mitbekommen, aber die Betrugssoftware war auch nicht auf den NEFZ ausgelegt (auch nicht auf irgend einen anderen Zyklus), sondern auf die Erkennung eines Rollenprüfstandes.
Sie hat damit vor dem Update auch beim WLTC, BAB130 oder jedem anderen Zyklus eine "Prüfstandssoftware" benutzt, um dann außerhalb des Prüfstandes auf eine "Straßensoftware" umzuschalten.
Wenn der ADAC jetzt schlussfolgert: Die Ergebnisse wiesen darauf hin, dass die Umrüstung der Diesel durch VW einen Umweltnutzen erbringe, und dabei Motorleistung und Verbrauch „kaum“ beeinträchtige. , gilt das zudem nur für einen Prüfstands/Prüfstandsvergleich vorher und nachher. Was für die Einhaltung der Homologtionswerte richtig ist, aber eben den Vergleich einer PEMS Messung vorher und nachher vermissen läßt.
Die roten Balken/Linien stellen offenbar die Ergebnisse nach der Umrüstung dar.
Dann baut sich das Drehmoment jetzt ca 100/min früher auf. Erstaunlich.
22,9 Prozent weniger Schadstoffe durch ein einfaches Update der Software. Respekt VW.
Pfu Deibel, VW, mal wieder typisch
😆
Ich kann nirgends erkennen, ob diese 22.9%ige Senkung der NOx Werte ausreichen, um die gesetzlichen Grenzwerte einzuhalten? In den Schlagzeilen während dem Abgasskandal hiess es immer, dass die Schadstoffe um ein Vielfaches die Grenzwerte überschritten.
Edit: OK, im NEFZ ist ja alles gleich geblieben, daher erübrigt sich meine Frage
Da fragt man sich, wieso das VW nicht gleich so machen konnte? Da hätten sie die eine oder andere Milliarde gespart.
Ist es nicht so, dass bei der Homologation die reine Basis bewertet wird? Sprich in diesem Fall ein Polo 1,2 TDI Trendline, ohne jegliche Extras, knapp befüllter Tank, maßlos aufgepumpte Reifen, abgeklemmte Batterie, im Idealfall zugeklebte Spalte usw usf? Wenn ich da falsch liege, bitte korrigieren. Würde mich wirklich interessieren.
Wenn das nämlich so wäre, dann würde sich ja auch die Differenz zwischen den 99g CO2 und den hier gemessenen 113 bzw. vor dem Update festgestellten 111g CO2 erklären.
Weil damit das Budget der Entwicklung gesprengt worden wäre. Es hätte ja sein können das weitere Probleme auftreten, denen man entgegenwirken muss. Die zuständigen Entwickler oder Ingenieure mussten bei Problemen oder nicht Einhaltung des Kostenrahmens bei Herrn Winterkorn zum Rapport antreten. Im Nachhinein wurde ja bekannt das das eher eine Hexenjagd als eine Art "Hilfe" durch den ach so tollen Ingenieur Winterkorn war. Ich möchte dieses ganze Thema nicht schön reden, aber ich kann die Kollegen in den betreffenden Abteilungen da verstehen. Diese offen ausgelebte Diktatur des Herrn W. hat sich selbst bei uns im Getriebebau etabliert. Diese Diktatur aus den Köpfen der Vorgesetzten zu bekommen ist mehr als schwierig.