Fiat S76 mit 28,5 Litern Hubraum: The Beast of Turin
Das Biest erwacht nach 100 Jahren
100 Jahre soll er geruht haben. Jetzt erwacht der Fiat S76 zu neuem Leben. Der Engländer Duncan Pittaway restauriert den Weltrekord-Jäger mit dem Monster-Motor.
Berlin – Die Zapfen der Kurbelwelle sind dick wie Handgelenke, die Kolben groß wie der Kopf eines Kindes. Zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts brachte das Wettrüsten um den Geschwindigkeitsrekord ein Auto hervor, für dessen Erfindung man heute wohl eingewiesen werden würde.
1911 baute Fiat den S76, um damit den Geschwindigkeitsrekord (228,1 km/h) des legendären Blitzen-Benz zu brechen. Als Mittel für höhere Geschwindigkeit war damals nur eines bekannt: „mehr Hubraum“. Fiat übertrumpfte den Benz (21,5 Liter Hubraum) mit einem 28,5-Liter-Vierzylinder. Die Technik fiel dabei relativ modern aus: 16 Ventile und oben liegende Nockenwelle ermöglichten 300 PS und ein Drehmoment, das mehr als das des Bugatti Veyron betragen soll.
Internetstar von 1911
Nach zehn Jahren Restaurierung hat der Engländer Duncan Pittaway jetzt einen S76 wieder zum Leben erweckt. Das dazugehörige Video ist der Hit bei Autofans im Netz. Die je rund 7,1 Liter großen Zylinder spucken Flammen aus dem Krümmer und verbreiten einen Lärm, als würde die Welt untergehen.
Doch bis dahin war es ein langer Weg. Der Motor des S76 lief vermutlich vor dem ersten Weltkrieg das letzte Mal. Also vor mehr als 100 Jahren.
Denn nach mehreren missglückten Rekordversuchen zwischen 1911 und 1913 - unter anderem auf der legendären Brooklands-Rennstrecke - verschwanden die beiden einzigen Exemplare jahrelang in der Versenkung. Pittaway konnte das Chassis des einen in Russland ausfindig machen und fand Überreste vom Motor des anderen S76. Er kombinierte beide. Karosserie und Getriebe mussten aus dem Nichts nachgebaut werden.
Zehnminütiger Dokumentarfilm folgt
Eigentlich sollte der S76 schon auf dem diesjährigen Goodwood Festival of Speed wieder über die Strecke brüllen. Doch daraus wurde nichts. Laut dem Fotografen Stefan Marjoram, der das Video vom Erwachen des Biests produziert und ins Netz gestellt hat, steht der Teilnahme im kommenden Jahr aber nicht mehr viel im Wege. Schon bald soll es auf einer großen Freifläche zum ersten Testlauf kommen.
Marjoram begleitet die Restaurierung des Fiat S76 seit vier Jahren dokumentarisch und dreht einen zehnminütigen Film darüber. Das Video zeigt einen ersten Trailer, im kommenden Jahr soll der gesamte Film folgen.
Seht hier außerdem ein Video vom Rekordversuch des Fiat S76 im Jahr 1913:
Alter Schwede!!
Das Teil hört sich an als würde das Höllenfeuer in ihm toben!!😊😊 Geil!!😆
Macht fast so ein Getöse wie mein 1.4er Multiair
Gänsehaut pur.....
Junge Junge, wie hoch dreht denn der Motor bei so viel zu bewegender Masse? So ein großer Kolben ist doch sicher nicht Drehzahlfest. Und dann nur 4 Zylinder?
Herrlich, einfach nur herrlich.
Als Spiel- und Spaßfahrzeug sehr exklusiv. Wer schon mal das Vergnügen hatte sich "normale" Vorkriegsfahrzeuge mit ordentlich Hubraum live anzuhören, kann sich ausmalen wie sich der Klang in Realität anfühlen muss.
7,1 Liter Hubraum... pro Zylinder! 😆😆😆
Einfach der Wahnsinn! Erinnert mich an den Brutus mit 47 Litern Hubraum.
Laut Italienischem Wiki leistet der Motor seine 300PS bei 1900 U/min. Viel mehr wird bei der Masse, schätze ich mal, auch nicht drinnen sein!
Was verbraucht der wohl nach aktueller Norm? 😊 Bestimmt so viel, wie er Hubraum hat. Oder eher noch mehr.
j.
Jep ich schätze mal selbst die 1900 Touren hält er nur kurz aus... der dürfte real eher so bei 1400 bis 1500 Touren laufen und selbst dann kannste wahrscheinlich noch ein Panzer abschleppen ( wenn da nicht so Fahrradräder drauf wären... Herrlich das Ding klingt wie ne Urgewalt. Brutus lässt Grüßen.
Ach, im EU-Zyklus ist der bestimmt mit 5 Litern zu bewegen. Hat ja nix mit der Realität zu tun 😆
Zahlendreher, sicher war 2 Zylinder mit 0,85 Liter Hubraum gemeint. Und auf dem Foto meine ich Rost erkennen zu können.
😉
Ich wette der wirft pro Kilometer einen 10 Kilo-Sack CO2 aus dem Auspuff 😉
Das nenn ich doch mal Laufkultur 😆.
Partikelfilter (ergo ein grobmaschiges Sieb) ran und gut ist 😆