Umweltbundesamt will Steuervorteile für Diesel streichen
Das Diesel-Steuerprivileg kostet jährlich 7 Milliarden
Nach dem VW-Skandal wächst der Druck auf Dieselmodelle. Das Umweltbundesamt würde gern die Steuervorteile kippen und Diesel teilweise aus Innenstädten aussperren.
Berlin - Das Umweltbundesamt empfiehlt die Abschaffung der Steuervergünstigung für Diesel. Außerdem sollten die Kommunen in einigen Jahren Umweltzonen oder Straßenzüge mit besonders schlechter Luftqualität für alte Dieselautos sperren dürfen - auch für solche, die zur Schadstoffklasse Euro 5 gehören.
"Ich bin dafür, den Dieselsteuersatz nach und nach dem von Benzin anzupassen", sagte die Leiterin der Behörde, Maria Krautzberger, am Donnerstag in Berlin. Als Grund nannte sie erhöhte Stickoxid-Werte in einigen Innenstädten. Krautzberger sprach sich dafür aus, zunächst nur die Nutzer privater Diesel-Fahrzeuge stärker zur Kasse zu bitten. Die Transportbranche sollte von der Steuererhöhung vorerst verschont bleiben. "Aus unserer Sicht sollten Preise auch die ökologische Wahrheit widerspiegeln", sagte Krautzberger. Die Privilegierung von Diesel bei der Energiesteuer koste den Staat jährlich sieben Milliarden Euro.
Städte sollen Diesel aussperren dürfen
Nach Berechnungen des Umweltbundesamtes (UBA) würde es auch nach der geplanten Einführung von realitätsnahen Abgastests in der EU hierzulande bis 2025 oder 2030 dauern, bis der Stickstoffdioxid-Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresmittel eingehalten wird. Die EU-Kommission hat wegen der Überschreitung von Grenzwerten für Feinstaub und Stickstoffdioxid (NO2) Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet.
Das Umweltbundesamt schlägt deshalb nun vor, Städten zu gestatten, in Umweltzonen oder in besonders belasteten Vierteln Fahrverbote für alle Dieselfahrzeuge zu erlassen, die nicht mindestens der Euro-6-Norm entsprechen. Dies würde aktuell 98 Prozent aller Dieselautos betreffen, räumte ein UBA-Sprecher ein.
Das Verbot könnte aber auch nur frühzeitig angekündigt und erst 2020 oder 2025 umgesetzt werden. Dann wäre der Anteil der davon betroffenen Fahrzeuge schon deutlich niedriger. Werner Reh von der Naturschutzorganisation BUND erklärte: "Wenn die Hersteller den Schadstoffausstoß ihrer Fahrzeuge nicht tatsächlich auf das Niveau der Euro-Abgasnormen absenken, sehe ich keine andere Möglichkeit, als Fahrverbote in dicht besiedelten Gebieten auszusprechen."
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sinnvoll.
*duckundwech*
Dass die Abgase von Dieseln gesundheitsschädlicher sind ist schlicht eine Tatsache, darum wird es höchste Zeit den Steuervorteil abzuschaffen.
Aber dann muss auch die Kfz-Steuer angepasst werden!
mineralölsteuer nach kohlenstoffgehalt (für die umwelt) und kfz-steuer nach gesundheitsgefährdung ausrichten. mein vorschlag.
Fahrverbote in dichtbesiedelten Gebieten möchte der Herr vom BUND. Da werden bald die Dieselfahrer alle auf Campingplätzen im Wald leben müssen, oder was? 🙄
Jahrelang wird der Diesel politisch protegiert und jetzt wird so getan, als sei die Autoindustrie schuld am Dieselboom in Europa. Ohne Diesel-Pkw wäre der Kraftstoffverbrauch auf jeden Fall viel höher und der Schadstoffausstoß entsprechend auch. Es wären nur Schadstoffe, die derzeit nicht im Fokus stehen. Das kann sich aber, wie die Vergangenheit zeigt, jeden Tag ändern. Schließlich waren es ja vor allem Umweltargumente, die angeblich für den Diesel sprachen. Man sollte jetzt den derzeitigen Selbstdarstellungsdrang und Überlebenswillen mancher Umweltverbände (DHU vor allem) nicht nur mit der "guten Sache" begründen, die sie verfolgen. Das ist auch Lebensgrundlage für die Vereinsfunktionäre. 😉
Grüße vom Ostelch
Wenn die CO2-Grenzwerte jetzt egal sind, dann kann die Regierung den Diesel-PKW ja gerne abschaffen. Dann sollen aber die ganzen Handwerker ihre Sprinter auch auf Benzin umstellen. Das wird dann bestimmt lustig mit den Verbrauchswerten und CO2-Ausstoß.
Ach ja, die Direkteinspritzer-Benziner sind ja so sauber daß die schon jetzt auch auch einen Partikelfilter bräuchten, um die Dieselgrenzwerte für Partikel zu halten. Also dann wieder wie in den USA V8-Sauger für die SUV und Sprinter..
Schon lange überfällig.
Endlich! Oder die schrecklichen Diesel ganz verbieten.
Das Thema ist nicht CO2 sondern Schadstoffe. Und CO2 ist KEIN Schadstoff.
Absolut richtig. Ich habe die in Deutschland betriebene Subventionierung der Diesel Fahrzeuge nie verstanden. Nur um ein bisschen CO2 einzusparen, wird da ein viel höherer Ausstoss an diversen anderen Schadstoffen in Kauf genommen.
Interessant ist ja, dass offensichtlich gar niemand Diesel will. In allen Ländern, wo Diesel nicht dermassen subventioniert wird, fährt kaum ein Privater Diesel. Siehe USA oder auch hier in der Schweiz. Diesel ist hier teurer als Benzin und eine Vergünstigung bei der Steuer gibt es auch nicht. Für Vielfahrer rechnet sich zwar der Diesel auch in der Schweiz, allerdings ist das Sparpotential bescheiden und die meisten Leute fahren nicht so viel, dass es sich lohnen würde. Der Diesel wird nur da gekauft, wo er deutlich günstiger ist als der Benziner. Deswegen gehört diese Bevorzugung abgeschafft. Denn es mag zur Debatte stehe, ob der Diesel in der Umweltbilanz nun schlechter ist oder nicht als ein ein Benziner. Aber eines ist er ganz sicher nicht: besser! Also ist eine steuerliche Begünstigung/ Subventionierung auch nicht gerechtfertigt.
Dann aber auch Steuer gleichsetzen!
Es kann nicht sein, dass der Staat es schafft, von heute auf morgen Fahrzeuge, die völlig intakt sind so zu zerstören. Damit werden besonders die Ärmeren betroffen sein. Heut noch einen mittelalten Diesel, morgen nur noch Schrott, da unverkäuflich.
Und ja, man muss an die Umwelt denken, nur ein gutes älteres Fahrzeug zu verschrotten ist absolut umweltfeindlich!!
Die einzigen die davon nicht betroffen sind, sind die Neuwagenfahrer, also wieder nur die Oberschicht.
Ps.: Tausche meinen alten Diesel auch gerne gegen einen neuen Benziner, bitte aber kostenfrei 🙄
...da hat man mal Urlaub und muss sich trotzdem aufregen.
Punkt 1: Es "kostet" den Staat ganz bestimmt keine 7 Mrd. Euro. Hier wurde schlechtweg vergessen die erhöhte KFZ - Steuer gegenzurechnen. Und bei nicht erhobenen Steuern von Kosten zu sprechen ist absolut unterirdisch. Da könnte ich auch schreiben: "Deutsche Lohnsteuer kostet den Staat 100 Mrd. im Jahr" (da max. 47% abgezogen werden, wir KÖNNTEN aber auch 100% nehmen)
Interessant wäre das tatsächliche Ergebnis, wenn eine Gegenrechnung der höheren KFZ-Steuer erfolgt.
Punkt 2: Diese pseudoumweltfreundlichkeit ist ja nicht mehr zum aushalten. Wie hoch ist der Anteil an NOx Ausstoß von Privat - PKW´s? mein letzter Kenntnisstand liegt bei 3% (Wenn Züge, Schiffe und LKW´s mit einberechnet werden). Hier geht es doch nur wieder darum den Staat zu bereichern.
Dieselsteuersatz angleichen gerne, dann aber für alle UND auch die selbe KFZ-Steuer!
ich wette ich erkenne an jedem beitrag welchen kraftstoff dessen autor tankt. 😆
Selten so etwas dummes gelesen. 😆