Dongfeng-Einstieg bei PSA ist beschlossen
Das Ende einer Ära
Nach übereinstimmenden Medienberichten haben sich PSA und Dongfeng auf einen Einstieg der Chinesen geeinigt. Die Peugeot-Familie verliert damit ihren beherrschenden Einfluss.
Paris - Der Autobauer PSA Peugeot Citroën stärkt sich laut übereinstimmenden Medienberichten mit neuen Partnern. Der französische Staat und der chinesische Hersteller Dongfeng steigen beim zweitgrößten europäischen Hersteller mit jeweils 14 Prozent ein.
Der Deal scheint unter Dach und Fach: Zunächst berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Informanten aus dem Unternehmen, der PSA-Aufsichtsrat habe am Dienstag in Paris den Schritt beschlossen. Einer anderen Agentur zufolge, die sich ebenfalls auf Unternehmenskreise beruft, haben die drei Parteien bereits ein Memorandum of Understanding unterzeichnet. Am morgigen Mittwoch will PSA die Einigung publik machen.
Grundlage der neuen Eigentürmerstruktur soll eine Kapitalerhöhung um drei Milliarden Euro werden. An ihr sollen sich die beiden neuen Anteilseigner mit jeweils 800 Millionen Euro beteiligen.
Ende einer Ära
Gleichzeitig soll der Anteil der Familie Peugeot von 25,4 auf ebenfalls 14 Prozent sinken. Damit endet der beherrschende Einfluss der Familie Peugeot, die das Unternehmen 1810 gegründet hatte. Über diesen Schritt kam es zu einem offenen Streit zwischen den Peugeot-Cousins Robert und Thierry.
Analysten haben bis zuletzt die Sinnhaftigkeit des Geschäfts angezweifelt. Die Hereinnahme der Regierung und chinesischer Investoren könne Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum behindern, schrieb etwa Max Warburton in einem offenen Brief. Er riet PSA, ein Werk in Spanien zu schließen und die verbliebenen Anteile am Zulieferer Faurecia abzustoßen.
Warburton schrieb: Peugeot hätte sich an Ford und Fiat orientieren sollen. Dort seien die Anteile der Familien Ford und Agnelli intakt geblieben, keiner der Konzerne sei vom Staat abhängig.
Quelle: autonews; dpa
Das ist nicht nur "das Ende einer Ära", sondern der Anfang vom endgültigen Ende...😱
Mfg
Andi
Die Chinesen kaufen sich langsam, aber sicher in einen Großteil der europäischen Unternehmen ein, dass hat Methode.
Ich sehe schon, noch 10, 20 Jahre, und es gibt kaum noch große Unternehmen, in denen, die Chinesen nicht ihre Finger haben...
Vielleicht kann mal jemand den Titel anpassen:
"Donfgeng -Einstieg bei PSA ist beschlossen"
Es heisst Dongfeng 😉
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Danke
Der Deutsche ist bald Vergangenheit mit seinen 1,3 Unterschichtskindern, der Chinese ist das Erfolgsmodell. 😆
Und heute schon haben die US-Amerikaner und die Vereinigten Arabischen Emirater ihre Finger in praktisch allen großen Unternehmen.
donfgeng, dongfeng, langfingfang, doping, umleitung...egal
Ein weiteres Zeichen für den steten Niedergang der südeuropäischen Autoindustrie. Fiat mit seinem Marken Alfa und Lancia ist nur noch ein Schatten seiner selbst, Renault versucht sich mit Billigautos (Dacia) über Wasser zu halten und Peugeot/Citroen wird nun gemeinsam durch den französischen Staat und einen chinesischen Autokonzern gelenkt (da kann Herr Hollande mal zeigen, was für ein talentierter Unternehmer in ihm steckt).
Wahrscheinlich sind die Fehler alle schon vor ein, zwei Jahrzehnten gemacht worden. Zu spät hat der PSA-Konzern wohl verstanden, dass es nicht reicht, nur in Westeuropa und hier nur im unteren bis mittleren Preissegment aktiv zu sein.
Man muss nicht jedes Auto der deutschen Hersteller mögen, aber mit Blick auf die Lage der deutschen im Vergleich zur rest-europäischen Autoindustrie ist doch festzustellen, dass an der Spitze von VW, Mercedes und BMW in der Vergangenheit wohl nicht alles falsch entschieden wurde.
Trotzdem schade: Saab, British Leyland/Rover längst Geschichte, Lancia wird gerade faktisch geschlossen, Alfa dümpelt vor sich hin, Fiat kommt nicht vom Fleck und nun der beginnnende Ausverkauf von Peugeot/Citroen nach China ... es steht zu befürchten, dass von der europäischen Autoindustrie in einigen Jahren nicht mehr viel übrig sein wird.
ach die boesen Chinesen wieder...
wenn wir nicht alle zwei Gesichter haetten, waeren die "Chinesen" gar nicht so stark geworden.
Aber einerseits immer billig billig billig kaufen, mit einem kommunistischen Regime Geschaefte machen (obwohl der Kommunismus doch waehrend des kalten Krieges so verpoehnt war) und sich dann beschweren, wenn die Werkbank der Welt so viel Geld angehaeuft hat, dass viele Chinesen ihr Geld mit Plastiktueten zur Bank bringen.
Wenn wir Westler nicht bereit sind, WENIGER aber dafuer BEDACHTER zu konsumieren, dann haben wir auch nichts anderes verdient.
Es sind ja keine chinesischen Unternehmen, die ihre Produkte auf den Weltmarkt werfen, sondern allzeit beliebte westliche Markenkonzerne (soll ich anfangen aufzuzaehlen?!), die dort billig produzieren und dann teuer im Westen verkaufen.
China kann es sich leisten, Unternehmen aufzukaufen, weil die gar nicht mehr wissen, wohin sie mit dem ganzen Geld sollen. Dann wird halt gekauft, dass sich die Balken biegen.
Ich spreche auch nicht von den von der chinesischen Regierung kontrollierten Massenarbeiter, sondern von den einflussreichen Groessen im Reich der Mitte.
Der Vorteil eines kommunistischen Landes, welches den Westen mit einem angeblich verwestlichen Wirtschaftsmodell blendet (nennt sich auch Nebelkerze), ist, das man Dinge einfach durchsetzen und bestimmen kann. In unseren Smoke-Screen-Demokratien geht so etwas natuerlich nicht.
Also nicht auf die Chinesen schimpfen, denn die koennen nichts dafuer, dass die ganze Welt dort produziert. Die moechten auch nur ein normales Leben fuehren. Die oberen Parteigenossen natuerlich ein etwas besseres.
Und um etwas zu verkaufen, braucht man auch einen Abnehmer....und da koennen wir uns an die eigene nase fassen...das sind dann naemlich wir selbst!
The Moose
Das stimmt natuerlich nicht!
Saab gibt es noch.
Wer verbreitet eigentlich immer so ein Maerchen....
The Moose
Die Europäer lernen es nie. Statt zusammen zu halten, immer wieder nationale Egoismen.
Was geklappt hat (z.B. VAG), ist lange her, ansonsten kontraproduktiv feindliche Übernahmen wie Mannesmann von vodafone (GB) oder Hoechst von sanofi (F), wohlgemerkt hier in beiden Fällen mit staatlicher Unterstützung.
Mercedes wurde in den USA so angegriffen, dass sie sich am Ende von Chrysler zurückziehen mussten, bei BMW und Rover war es das Gleiche aus Großbritannien und BMW-PSA konnte wegen den Franzosen nichts werden, weil sie gleich wie immer unrealistisch die Mehrheit wollten.
So kommt, was kommen muss: sich lieber den Chinesen oder Amerikanern ergeben, als starke europäische Konzerne zu schaffen. Fiat-Chrysler sitzt zwar in den Niederlanden, wird aber entweder krepieren oder irgendwann ein US-Konzern, wetten? Und PSA wird chinesisch. Was wird dann wohl mit Airbus passieren, was in der Folge mit Siemens etc.?
Der unvermeidliche Ausverkauf (z.B. der gesamten italienischen Textilbranche) und damit der wirtschaftliche Niedergang mit noch schlechter bezahlten Jobs ist lange schon in vollem Gange - in diesem Sinne, großen Dank an die Billigfans, Nationalgläubigen und Europagegner!
Ich hoffe den Absatz meintest du ironisch! 😆 Mercedes hat sich bestimmt nicht von Chrysler scheiden lassen weil der böse Obama bzw. George W. gesagt haben die müssen jetzt weg. Chrysler gings während der Finanzkrise ziemlich beschissen. Das wusste auch Mercedes, haben die doch genug Kohle aus dem Verein rausgesaugt und mit absoluter Billigstrategie dafür gesorgt das nicht mal mehr die Amis Chrysler fahren wollten. Im Endeffekt haben die die Insolvenz einfach nur kommen sehen und sich rechtzeitig mit dem ein oder anderen Köfferchen Kohle aus dem Staub gemacht.
Komisch das Chrysler wieder erfolgreich ist trotz mieser Wirtschaftslage und der Tatsache das die von diesen unfähigen Typen aus dem Land der Mafia gelenkt werden. Scheinbar verstehen die Italiener mittlerweile mehr von Qualität als unsere "Das Beste oder Nichts" Vorzeigemarke aus dem Schwabenland. Wenn es keiner glaubt, dann kann ich gerne Beweisfotos liefern. Wenn man die Vergleiche mal sieht, dann fällt einem danach nix mehr ein. 🙄
Wenn die Franzosen und Italiener krepieren juckt das doch nicht wirklich jemanden. Welche Fahrzeuge haben die den in den letzten Jahren gebaut, die wirklich konkurenzfähig waren? Mir fällt weder von der PSA Gruppe noch von Renault oder Fiat ein Modell ein, welches man ernsthaft überlegen könnte zu kaufen.
Diese Konzerne sind doch selbst schuld wenn sie von den Asiaten aufgekauft werden oder schlussendlich vom Markt verschwinden.
Sollen die Chinesen mit diesen Marken, welche ohnehin in Europa keiner mehr haben wollte, glücklich werden.
Der Markt regelt sich nunmal von selbst.
Ich weine ihnen, wie sicher auch viele andere, keine Träne nach 😉
Na ja, Peugeot ist eines der traditionsreichsten Unternehmen in der Automobilbranche, und dass ihre Produkte nichts taugen, stimmt schlicht und ergreifend nicht. Gerade die gegenwärtige Produktpalette ist m.E. wirklich vorzeigbar. Das Gleiche gilt m.E. für Opel, die ebenfalls qualitativ zur Konkurrenz aufgeschlossen haben.
Ich versuche die Sache relativ nüchtern zu sehen und bin nicht grundsätzlich gegen die chinesische Beteiligung an europäischen Unternehmen - umgekehrt gibt es das ja auch. Bei PSA sehe ich neben der derzeitigen Baustelle - der zu starken Konzentration auf den schwachen europäischen Markt - eher das mittelfristige Problem, dass das Unternehmen für einen Generalisten inzwischen nicht mehr groß genug ist, sondern eigentlich eine feste Allianz mit einem anderen mittelgroßen Hersteller suchen müsste, um auf Dauer auf dem Markt bestehen zu können.