44. 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring
Das geilste Rennen des Jahres
Nie glüht die Eifel schöner als beim 24-H-Rennen. Am Samstag Nachmittag startet es. Was die mehr als 200.000 Zuschauer erwartet? Lest ihr hier.
Nürburgring/Berlin – 24-Stunden-Rennen am Ring, das bedeutet Bratwurst und Bier, gemixt mit Motorenlärm und geilen Karren. Kein anderes Motorsportereignis macht so viel Spaß, verbindet Menschen und Rennsport besser. Volksnah und abgehoben, professionell und bodenständig. Hier sind das keine Widersprüche, sondern normal. Zumindest für ein paar Tage.
Mehr als 200.000 Rennverrückte, Petrolheads und PS-Partypeople versammeln sich seit Mitte der Woche um die 25,378 Kilometer lange Strecke. Sie besteht aus der legendären Nordschleife und dem Grand-Prix-Kurs. Hier entsteht für eine knappe Woche eine eigene Welt: Holztürme, selbstgebaute Biergärten, Partyzelte. Manche Rennfahrer behaupten, am Abend ziehe der Geruch von frisch Gegrilltem bis unter das Helmvisier.Diese Mischung ist einmalig
Das Besondere am Ring, das ist diese Atmosphäre. Das ist aber auch die legendärste Rennstrecke der Welt: 73 Kurven allein auf der Nordschleife. 33 Mal müssen die Fahrer nach links einschlagen, 40 Mal nach rechts. Bis zu 17 Prozent Steigung und 11 Prozent Gefälle. Wer hier fahren will, muss topfit sein. Sonst bekommt er nach ein paar Runden in der Fuchsröhre vor lauter Fliehkräften den Fuß nicht mehr auf die Bremse.
Jedes Jahr stellen sich mehr als 160 Teams dieser Herausforderung. Und – das gibt es so kein zweites Mal – Profis und Amateure, sie fahren alle gemeinsam. Am Ring starten VW Golf 3, Opel Calibra und Renault Clio neben den neusten GT3-Rennern mit mehr als 550 PS.
In der Box gibt sich die Rennfahrer-Prominenz die Tür in die Hand: DTM-Stars wie Martin Tomczyk, Augusto Farfus und Marco Wittman fahren für BMW, oder Timo Scheider und Mike Rockenfeller für Audi. Daneben starten Hobby-Piloten wie Ralph Caba, Pressesprecher bei Ford, oder ein Teilnehmer, der sich mit dem Namen „Rennsemmel“ angemeldet hat.Die Kleinen können die Großen sein
Dafür lieben Motorsportfans das 24-Stunden-Rennen – und für seine kleinen und großen Geschichten: Wie weit kommt der Manta von Kissling-Motorsport in diesem Jahr? Wie weit die drei Japaner im Toyota C-HR, den es noch nicht mal als Serienfahrzeug gibt? Lässt das Titus-Team die Viper heile? Diese Fragen interessieren viele mehr als der große Sieger.
Helden am Ring lassen sich nicht vorhersagen. Aber einige beobachten wir genau: Sabine Schmitz startet wie schon so oft für das Frikadelli-Team. Das hatte eigentlich schon abgesagt – ist nach einer Überarbeitung der Balance of Performance (Leistungsangleichung) für den Porsche 911 GT3 R nun aber doch dabei.
Auch Top-Gear-Moderator und Drift-Genie Chris Harris’ Rennen dürfte spannend werden. Der ehemalige Autotester startet im SCG P4/5 Competizione auf Ferrari-Basis – ein Prototyp aus dem Rennstall des amerikanischen Rennsport Enthusiasten Cameron Glickenhaus.Rudi Adams mit Chancen auf Klassensieg
Und dann wäre da noch unser Ring-Riese Rudi Adams. Wer erst mit 34 in den professionellen Motorsport einsteigt und dann ganz vorne mitfährt, verdient per se Respekt. Und wer beim 24-Stunden-Rennen gleich zwei Autos besetzt sowieso.
Bis 2014 war Rudi noch im McLaren-GT3-Renner unterwegs, doch das Auto hielt nie durch. In diesem Jahr startet er in einem 1er Coupé für TC-R & Vetter Motorsport und Pirelli. Außerdem wurde kurzfristig noch ein Platz im blauen „Eifelblitz“ von Scheid Honert Motorsport frei. Rudi war der Mann.
„Endlich mal wieder die Zielflagge sehen, das wäre großartig. Ich hatte jetzt fünf Jahre lang Pech“, sagt Rudi. Mit dem BMW M235i Cup könnte das klappen. In den drei vorbereitenden VLN-Läufen holte der BMW zwei zweite Plätze – ein Klassensieg (Cup 5) beim Rennen? Gut möglich.
Es ist wieder ein richtiges Rennen
Darum geht es am Ring: weiter fighten, auch wenn das Auto in der Nacht vier Stunden zum Getriebetausch in der Box stand. Dann kann das Team im Grunde nicht mehr gewinnen. Aber es kann es versuchen.
Die wichtigste Veränderung für die ganz Großen ist so einfach wie unglaublich: Nachdem die 43. Ausgabe im vergangenen Jahr mit Tempolimits auf einigen Streckenabschnitten stattfand, heißt es in diesem Jahr wieder „Freie Fahrt“ für das härteste Rennen der Welt. Die Strecke wurde vor allem für die Zuschauer sicherer gemacht, die Sprungkuppe vor dem Flugplatz entschärft.
Eine der spannendsten Fragen lautet: Wie kommen vor allem die extrem schnellen GT3-Autos der großen Hersteller damit klar? Gibt es eine neue Rekord-Runde, die Kevin Estres 2014er Rekord (8:10,921 Minuten) unterbietet? Gut möglich.
Alle großen Hersteller mit neuen GT3-Autos
Fakt ist: Mercedes, BMW und Porsche sind mit neuen GT3-Rennern am Start. Mercedes kommt mit der neuen GT3-Version des AMG GT, aber altem SLS-V8-Sauger als Antrieb. BMW mit dem neuen M6 GT3 und 4,4-Liter-V8-Biturbo und Porsche mit dem neuen 991 GT3 R. Im Heck ein mehr als 500 PS starker 4,0-Liter-Sechszylinder-Boxer.
Nur Audi hatte bereits ein Jahr vorher vorgelegt. Der R8 LMS mit V10-Saug-Mittelmotor hat deswegen einen leichten Entwicklungsvorsprung. Auf einen Favoriten in der Topgruppe will sich im Vorfeld kaum jemand festlegen. Audi und Mercedes werden wie immer heiß gehandelt. Allerdings: Obwohl der M6 GT3 das jüngste der Autos ist, konnte er den dritten VLN-Lauf und damit die Generalprobe für das 24-Stunden-Rennen gewinnen. Und dann sorgen da ja noch die GT3-Autos von Nissan, Bentley und Aston Martin für Farbe. Am Sonntag um 15:30 Uhr wissen wir mehr.
Hier könnt Ihr das größte Rennen des Jahres verfolgen
Das 44. 24-Stunden-Rennen am Nürburgring beginnt am Samstag um 15:30. Der Fernsehsender RTL Nitro überträgt ab Samstag 15 Uhr live vom Nürburgring – und zwar Nonstop. Auf dem Smartphone oder PC findet Ihr einen Livestream auf der offiziellen Website des 24-Stunden-Rennens.
VW Golf GTI Clubsport S 7:49,21 Minuten und ein GT3 soll 8:10,921 brauchen. Da kann doch etwas nicht stimmen?
VW baut halt schnelle autos.
und die anderen halt nicht
na klar, sind jetzt schon mehr als 200.000 Leute vor Ort 🙄
Immer dieses dämliche Nachplappern der von den Veranstaltern geschönten Zahlen die für das gesamte Rennwochenende gelten, campiert also jemand vor Ort und stellt sich jeden Tag an den Zaun, wird der von Donnerstag bis Sonntag als vier Personen gezählt.
Vereinfacht gesagt: Der 24h Kurs besteht aus Nordschleife & Grand Prix Strecke.
Beim GTI ist das die Zeit für die Nordschleife, beim GT3 der Gesamtkurs inkl. GP-Strecke ??
Der GTI Clubsport ist lediglich die Nordschleife gefahren.
Der GT3 die VLN Strecke... Sprich: Nordschleife, + GP-Kurz.
Das sind schon ein paar Meter mehr.....!!
Ah, richtig die Strecke ist ja länger. Danke
Ich feier es dass da auch normale mitfahrn. 😊
Deine Signatur ist ja echt klasse! Hier nochmal ohne Schreibfehler:
Das dreieckige Rad ist gegenüber dem viereckigen Rad ein Fortschritt, da es pro Umdrehung durchschnittlich einen Hopser weniger macht.
Darfste gern übernehmen ;-)
Tankeschön. ;D
Die hab ich seit ein paar Monaten und du bist der Erste, dems aufgefallen is. 😜
Ich seh grad, dass du auch n Fahrzeug fürs Rennen hast. Biste da auch am Start? 😆
Ja, richtig. Die Jungs fahren die Gesamtstrecke inklusive des großen Grand Prix-Kurses (es gibt noch eine Kurzanbindung, die sonst bei der VLN gefahren wird). Die gesamte Streckenlänge beträgt dann zusammen mit der Nordschleife etwa 25 km.
Die Zeit des GTI Clubsport S war nur auf die Nordschleife bezogen, wobei bei Industriefahrten aufgrund der Boxenausfahrt im letzten Abschnitt nicht mehr so viel Gas gegeben wird.
Die 200.000 Zuschauer glaubt wohl niemand der vor Ort war. Aber man hilft dem Rennstreckenbetreiber sicherlich damit wenn man diese falsche Zahl übernimmt. So ist es auch einfacher Sponsoren zu gewinnen.
Ich habe ja schon im letzten Jahr orakelt, dass BMW in diesem Jahr gewinnen wird (so wie ich im letzten Jahr vorhergesehen habe, dass Audi gewinnt). Die Balance-of-Performance-Regelung ist ein Witz. Die GT3-Serie, ursprünglich ja als Kundensport vermarktet, wird immer mehr von den Werken dominiert.
Man hat ja schon die alte DTM (die tolle an die sich alle gern erinnern) kaputt-geBoPt. 😤 Das selbe passiert aktuell mit der GT3-Serie.
Man hat auch so ein bisschen den Eindruck, dass die Hersteller sich untereinander absprechen. So nach dem Motto: "Jeder darf mal."
Achja: Ich bin gespannt inwieweit das neue Nordschleifen-Permit die Zahl der Unfälle reduzieren wird. 🙄 Ich musste es in diesem Jahr auch schon machen. ~ 180 EUR damit mir jemand, der kein Rennfahrer ist, erzählt wie ich auf der Nordschleife zu fahren habe (immerhin schon seit neun Jahren).
Der vw gti clubsport hat die zeit auf der nordschleife gefahren. Der gt3 renner aber hat die zeit auf der nordschleife + grandprix kurs gefahren.
Kann nicht sein, VW sind immer die schnellsten und immer Testsieger. 😆
Die ganze Nummer macht keinen Spaß mehr. Wer soll denn diese absurden gemeldeten Zuschauerzahlen noch glauben. Lass es mal ein gutes Zehntel sein, dann stimmt das eher.
Der eigentlich interessante Breitensport ist nicht mehr vorhanden, der früher interessante Vergleich zwischen Fahrzeugen aus völlig unterschiedlichen Rennserien gibt’s nicht mehr, die eigentlich als preiswerter Kundensport gedachte GT3 ist zum Hochpreis-Werkssport verkommen die man dann auch noch individuell einbremst, dass jedes Werk mal das Rennen gewinnen darf, und trotzdem sind die für die Rennstrecke eigentlich zu schnell, und die Teilnehmerzahl ist auf ein Niveau gesunken, bei dem man vor anderthalb Dekaden noch gesagt hätte, dass man das nicht fortführen wird wegen Erfolglosigkeit. Im Prinzip hat man die halbiert. Es ist noch gar nicht so lange her, da gab es 230 Starter und man musste zusätzlich noch 60 nach dem Training nach Hause schicken.
Und wer glaubt noch, dass die GT3 500 - 550 PS haben. Das Turbinchen hat in etwa die heutigen GT3 Rundenzeiten erreicht und wurde mit 900 PS angegeben. Auch wenn das mit Sicherheit geschönt war, die Wahrheit wird irgendwo dazwischen liegen.