Taxi und Rikscha - Kampf um Wiesn-Gäste
Das Geschäft mit dem Promillewert
Die Wiesnzeit bedeutet für Taxi- und Rikschafahrer Hochbetrieb und klingelnde Kassen. Doch dieses Jahr gab es schon drei schwere Unfälle. Muss sich etwas ändern?
München - Fahrrad-Rikschas schieben sich um Haaresbreite an Autos vorbei, ein Mann torkelt auf die Straße. Ein fröhliches Paar winkt einem Taxi, doch das kommt gar nicht erst zu den beiden durch. Ein Wiesnabend geht zu Ende. Das Szenario wiederholt sich derzeit täglich rund um die Theresienwiese. Vor allem aber am Haupteingang und in den Straßen davor herrschen abends oft Anarchie und Chaos.
Drei Schwere Unfälle
Drei schwere Unfälle mit Taxis überschatten in diesem Jahr das Treiben. Ein Wiesnbesucher starb, zwei wurden schwer verletzt. Die Taxizentrale München ruft ihre Fahrer zur Vorsicht auf. "Bitte nehmen Sie Rücksicht auf betrunkene Personen", hören die Fahrer abends teils im Stundenrhythmus auf dem Hauptkanal ihres Sprechfunks.
In einem Fall war kurz nach Mitternacht ein 28-jähriger Wiesngast bei Rot über die Straße gelaufen. Ein Taxifahrer erfasste ihn - Schädel-Hirn-Trauma. Nur 45 Minuten später lief ein 27-jähriger nahe der Theresienwiese auf die Fahrbahn, wurde von einem Taxi erfasst - ebenfalls Schädel-Hirn-Trauma. Einen Tag zuvor war ein 26-jähriger Australier mit anderen bei Rot über die Straße gegangen. Zwei Autos hielten - ein Taxi aber zog vorbei, erfasste den Mann und schleifte ihn mehrere Meter mit; er starb wenig später.
"Das passiert einfach. Es ist zufällige zeitliche Häufung", sagt Polizeisprecher Sven Müller. Auch die Taxifahrer sind ratlos: "Ich bin 25 Jahre im Gewerbe. So hab ich das noch nicht erlebt", sagt
Frank Kuhle, Vorstand der Münchner Taxi-Genossenschaft. "Die Frage, ob sich Rahmenbedingungen geändert haben, muss ich verneinen: Die Leute waren früher auch betrunken und sind auch bei Rot über die Ampel."
Harter Kampf um Fahrgäste
Allerdings nimmt der Kampf um Fahrgäste zu. Zur Wiesnzeit sind alle rund 3.000 Münchner Taxis unterwegs. Jeder Fahrer möchte das Geschäft mitnehmen. Es geht heiß her. Kuhle schätzt, dass jedes zehnte Taxi während der Wiesn beschädigt wird. "Als Beschädigung zählen wir auch, wenn einer mit dem Maßkrug die Scheibe einschlägt. Oder jemand mit dem Stiefel gegen die Türe tritt. Kommt alles vor."
Fahrrad-Rikschas verschärfen das Chaos
Das Geschäft mit den Rikschas boomt zur Wiesn. Viele reisen extra an, vor allem
aus Berlin. Sattelschlepper bringen Rikschas in die Stadt. Die Fahrt vom Oktoberfest zum Hauptbahnhof ist mit 19 Euro für zwei Personen teurer als das Taxi, das für sieben oder acht Euro fährt.Aber die Rikscha ist auch Gaudi: "Die Rikscha-Fahrt ist eine Verlängerung des Fahrgeschäfts", sagt Dominic Staat, Geschäftsführer der Rikscha-Taxiunternehmens Pedalhelden. Eine Konkurrenz um Fahrgäste sieht Staat nicht. "Preismäßig sind wir immer teurer als das Autotaxi."
Staat schätzt, dass während der Wiesn rund 250 Rikschas unterwegs sind. "Dafür sind die ausgewiesenen Rikschaplätze an der Wiesn eigentlich zu eng." Affenkäfig nennen Insider einen Platz, aus dem ein Fahrer, einmal drin, kaum mehr herauskommt.
Reicht der Banngürtel um die Wiesn?
Aus allgemeinen Sicherheitsgründen und um das Verkehrschaos einzudämmen, hat die Stadt einen autofreien Banngürtel um die Wiesn gezogen. Nun kommt erneut die Frage auf: Reicht das? "Es gibt ein umfangreiches Verkehrskonzept. Natürlich schauen wir uns immer im Nachgang zur Wiesn an, was ist passiert, was gibt es zu tun, sind Anpassungen nötig", sagt eine KVR-Sprecherin.
Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht
Ich hasse die Wiesn. Weil ich Münchner bin. Diese ganzen asozialen Sauftouristen, die dann rappeldicht alles zukotzen, randaliernen und grölen.... Es fällt mir schwer, irgendwelches Verständnis oder Rücksicht für sowas aufzubringen.
Ich sehen dem Tag des Wiesnendes entgegen!
😆 Glaube ich unbesehen. Ich war vor drei Jahren beruflich zur Wiesnzeit in München. Wer wissen will wie ein amtlicher Ausnahmezustand aussieht muss sich München zur Wiesnzeit geben..
Mein Verständnis für die Besoffskis geht auch gegen Null.
Es tut mir nur für die Fahrer leid, die solche Idioten unters Auto bekommen.
Dito.
In der Wiesn-Zeit mache ich regelmäßig einen weiten Bogen um München...
Auch ich kann als Münchner Sitzheitzung nur zustimmen.
...aber es bringt Kohle. Letztes Jahr 1,1Mrd €
Die ganzen billig Lederhosen und Dirndl aus China noch garnicht eingerechnet.
Dafür kannst ne Menge Kotze wegputzen....lassen.
Das große Geschäft machen natürlich andere. Taxi und Rikscha prügeln sich um die Krümel. Sollen sie's unter sich ausmachen.
Ein paar Tote sind normal. Das ist eine statistische Notwendigkeit bei 6Mio Besuchern.
Das sollte man eigentlich mal statistisch vergleichen...Todesfälle zwischen Wiesn und nicht Wiesn-Besuchern.
Wer besoffen unter der Bank liegt, kann zuhause nicht die Treppe runterfallen. 😉
Es ist genau 40 Jahre Jahre her, wo ich das letzte mal in München (äh Feldafing) war, allerdings nicht auf dem Oktoberfest, Kloster Andechs war gut, vermutlich besser als auf dem Fest mit tausenden von schwindligen Menschen, so was macht mir kein Spaß.
Vor allen Bier aus Maßkrügen ist nicht so mein Ding, lieber ein Pils 0,2 max 0,3 Liter frisch, als ein Liter abgestandenes Bier.
Aber Kloster Andechs war ein Erlebnis, vor allem das schwarze Bier, ich weiß gar nicht, wie ich ins Bett gekommen bin. Aus jeden Fall haben an der frischen Luft meine Beine nicht so gewollt, wie ich das wollte 😆.
Feldafing ist im Kreis Starnberg und Kloster Andechs in Andechs, was nochmal wo anders ist.
Ich schliesse mich meinen Vorrednern an; wer meint besoffen bei rot über die Ampel torkeln zu müssen fordert Darwin halt heraus.
Mein Mitleid gilt halt nur den armen Kerlen die am Steuer sassen und durch solche Pfosten ein Leben lang traumatisiert sind.
Du wirst hier in München aber auch überholt und geschnitten, wenn du mit Tacho 35 durch eine 30-Zone fährst.
Als ich zuletzt mit einem Taxi fuhr, hatte das 70 auf dem Tacho, in besagter 30-Zone, links und rechts parkende Autos, nachts um 4 Uhr. Dass da ein Kind rausläuft oder jemand die Tür aufschlägt, sehr sehr unwahrscheinlich, genauso der Besoffene, der dazwischen raustorkelt, aber wenn man sowas liest:
Dann ist das eben so und kann man nichts machen.
Und mit dem ungeduldigen von hinten vorpreschen:
Hab ich auch schon mehrfach erlebt, sowohl als Überholter, als natürlich auch als "Depp" der meint das ginge schneller.
Die Autos vor einem stehen meist nicht grundlos, die wollen alle vorankommen und warten verkehrsbedingt.
Kann man rechtzeitig lernen und schlimmeres verhindern, kann man aber auch zu spät lernen bzw. selbst jetzt kann man dem Betrunkenen die Schuld geben (ein Gericht wird dem Fahrer die Schuld aber nicht komplett absprechen).
Und ja, das große Besäufnis geht mir auch auf die Nerven. Meinetwegen sollen die 200 € für den Liter Bier verlangen. Umsatz wäre derselbe, wahrscheinlich sogar 5 mal höher, dafür vielleicht die Hendl samt Brezn umsonst rausgeben?
Nein, es soll gesoffen werden... so will es die Politik...
Nun, für mich ist das eine Region und kein Unterschied ob in München direkt oder in der Umgebung.