Indy500 in Indianapolis startet am Sonntag
Das "größte Rennen der Welt"
Kampfjets am Himmel. 300.000 Fans an der Strecke. 380 km/h auf der Strecke und am Ende ein großer Schluck Milch. Der Mega-Motorsport-Event Indy500 startet diesen Sonntag.
Indianapolis - Wenn Hollywood-Schauspieler Chris Hemsworth ("Thor") die grüne Flagge schwenkt, beginnt die wilde Jagd im Oval. Knapp 40 Sekunden rasen die Boliden durch zwei lange Geraden und die Kurven, 200 Mal vier Kilometer, ohrenbetäubender Lärm - die Indy500 ist eines der traditionsreichsten Rundstrecken-Autorennen der Welt.
Am Sonntag werden 33 Fahrer mit Höchstgeschwindigkeiten von fast 380 km/h gut drei Stunden um die Krone der US-amerikanischen IndyCar-Serie fahren, rund 300.000 Fans schauen dem Motorsportspektakel in Indianapolis im Bundesstaat Indiana zu. "Die Indy 500 sind das größte Rennen auf der ganzen Welt und das größte Einzelsportevent auf dem Planeten", erklärte Indianapolis-Motor-Speedway-Präsident Douglas Boles im Rahmen einer Pressekonferenz. Aus deutscher Sicht steht sie jedoch im Schatten der Formel 1.
Doch es gibt Berührungspunkte zur Motorsport-Königsklasse: Im vergangenen Jahr zog der zweimalige Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso (Spanien) dem Start in Monaco einen bei den Indy 500 vor. Sein Motor streikte allerdings nach 179 von 200 Runden. Dieses Jahr tritt mit Marco Andretti im Andretti-Honda der Enkel des Formel-1-Weltmeisters von 1978 und Indy-Siegers von 1969, Mario Andretti, an. Auch Vater Michael Andretti war erfolgreicher Indy-Pilot, 2006 wurde Marco vor seinem Vater Zweiter in Indianapolis.
Der Klassiker der IndyCar-Serie
Die Wagen bei der Indy500 sind etwas kleiner als Formel 1-Boliden, mit weniger Technik ausgestattet, dafür etwas schneller. Es gibt mehr Überholmanöver und teils spektakuläre Unfälle. Rennen pur heißt das Motto, das Preisgeld beträgt insgesamt über 13 Millionen Dollar (rund 11 Millionen Euro), der Sieger erhält etwa 2,5 Millionen Dollar (2,1 Mio. Euro).Nach 2001, 2002 und 2009 will dieses Jahr der 43 Jahre alte Brasilianer Hélio Castroneves (Penske-Chevrolet) seinen vierten Indy500-Titel gewinnen. Konkurrenz hat er im eigenen Team durch Josef Newgarden (USA). 2016 fuhr er nach einem schweren Unfall in der IndyCar-Serie mit gebrochenem Schlüsselbein und 13 Schrauben in der Schulter erfolgreich mehrere Rennen. Aber vielleicht sorgt ja auch Danica Patrick bei ihrem achten und vorläufig letzten Indy-Start für den ersten Sieg einer Frau, 2009 wurde sie Dritte.
Indy500 als Formel 1-Rennen?
Seit der amerikanische Konzern Liberty Media die Formel 1 übernommen hat, gehen die Gerüchte über eine Wiederbelebung der Indy500 als Formel 1-Rennen um: Schon 1950 bis 1960 zählte die Indy500 zur Formel 1, aber kaum ein Europäer startete. 2000 bis 2007 wurde ein US-Grand-Prix auf einem Teil des Indy-Ovals gefahren - und der Sieger hieß fünf Mal Michael Schumacher.
"Die Formel 1 ist sehr groß, und die Indy500 die epische Heimat des Motorsports, daher würden wir eine Rückkehr sehr begrüßen Wir bieten Entertainment auf höchstem Niveau", sagte IndyCar-Boss Mark Miles im vergangenen Jahr dem Magazin "Autoweek". Auch McLaren-Geschäftsführer Zak Brown nährte im Fachmagazin "motorsporttotal.com" Spekulationen über ein Doppel-Event aus Indy500 und Formel 1 an einem Wochenende: "Es hat Sinn für die Formel 1, auf einer der großartigsten Rennstrecken der Welt zu sein."
Ein "amerikanisches" Event
Indy500 öffnet einen tiefen Blick in die amerikanische Sportseele: Viel mehr an Show, Party und Nationalstolz geht nicht. Kampfjets düsen zu Beginn über das Oval, das offiziell in dem eigens dafür gegründeten Städtchen Speedway liegt, eingeschlossen von der Millionen-Metropole Indianapolis. Von der ursprünglich komplett gepflasterten Strecke ist nur der ein Yard breite Start-Ziel-Strich übrig, trotzdem wird das Oval noch immer liebevoll "Brickyard" (Ziegelei) genannt.
Das Pace-Car wird in diesem Jahr NBA-Allstar Victor Oladipo von den Indiana Pacers fahren. US-Popstar Kelly Clarkson singt die Nationalhymne, dazu wird von den Fans die inoffizielle Hymne "Back Home Again in Indiana" intoniert. Der Sieger des indy500 verspritzt nicht etwa Champagner - sondern nimmt traditionell einen großen Schluck aus einer Milchflasche.
Quelle: dpa
Ist ja ein prima Zirkus, aber das „Größte Rennen der Welt“ sind die 24 Stunden auf dem Nürburgring.
Das stimmt. Zumindest was die reine Starterzahl angeht. Die meisten Zuschauer sind jedoch beim Indy500 zu verzeichnen. Keine Ahnung inwieweit diese Zahlen geschönt sind. Am Ring wird auch geschönt. Man spricht dort von ca. 150.000 Personen beim 24er.
Auch ist Indianapolis die älteste Rennstrecke der Welt, die noch in Betrieb ist (1909 eröffnet). Und es ist mit 300.000 Plätzen das größte "Stadion" in den USA.
EDIT:
Das Indy500 zählt auch zu dem ältesten Rennen der Welt. Es wurde 1911 zuerst ausgetragen. 😊
Und was ist mit Empfehlungen wo und wie das übertragen wird?
Herr Lehrer Herr Lehrer ich weiß was...
Das wäre mal interessant gewesen liebe Redaktion..
Bei youtube wurden zumindest die Trainingsfahrten und Qualifikation live übertragen.
Ja warum fahren die denn da nicht mit E-Autos sondern mit diesen pösen Verbrennungsmotoren? Das wäre doch viel leiser und umweltfreundlicher und die Fahrer könnten/ müssten auch regelmäßige Pausen machen, das wäre doch auch viel gesünder und stressfreier für die Fahrer!
😆😆😆
Immerhin gibt es zur Siegerehrung gesunde Milch, wenn es Bio-Milch ist, dann ist das ein guter Anfang! Kampfjets gehen natürlich gar nicht!
Über den Fan-Boost sollten die Veranstalter aber trotzdem mal nachdenken...😉
Ist bestimmt keine Bio-Milch sondern ein Gesöff aus Gen manipuliertem Soja.
Die Indycars tanken aber kein Benzin oder etwas höheroktaniges, sondern mit Methanol, weswegen die öfter tanken müssen.
Als Zuschauer vor Ort ist ein Ovalrennen nicht so einfach nachzuvollziehen. Die Rundenzeiten sind zu schnell, so das sehr häufig überundet wird.
*klugscheißmodus an*
ethanol, nicht mehtanol. e85, um genau zu sein. 85% ethanol, 15% rennsprit.
*klugscheißmodus aus*
methanol könnte vielleicht ab 2021 zum einsatz kommen, weil man beabsichtigt, ab dann die leistung auf 900ps anzuheben.
einen "flyover" mit militärmaschinen gibts bei jedem größeren event, auch football, nascar. gehört dazu wie das gemecker über spritpreise in deutschland. mal sind es historische jäger, mal die küstenwache mit wasserflugzeugen, mal ein b-52 oder sogar mal b-2 tarnkappenbomber. in sonoma führen auch gerne die blue-angels eine flugshow vor.
vor 14 jahren hat man sich mal die mühe gemacht, die tatsächliche kapazität des ims auzuzählen.
allae in allem kam man auf ca. 267.000 menschen, die dort vor ort sind. seither sind aber die tribünen nochmals gewachsen und es gibt im infield die "snakepit", ein großes zum bersten gefülltes openair gelände mit dj´s.
Danke für den Beitrag. Freue mich schon auf das Wochenende. Monaco GP und Indy500 😆.
Die F1 Autos sind für Ovalrennen gar nicht ausgelegt oder??
Ja aber die Rennstrecke lässt sich durchaus auch anders konfigurieren, es muss nicht immer ein Oval sein sondern kann auch durch das Infield führen.
Ich denke die könnten das schon. Die Frage ist nur wie lange. Der Schwachpunkt sind die Reifen. Mit einer harten und haltbaren Mischung könnten die durchaus da ein Rennen austragen, meiner Meinung nach.
Die Reifenmischungen bei der F1 sind ja ganz bewusst weniger haltbar als man es eigentlich im Motorsport gewohnt ist, um Boxenstopps zu erzwingen.
Natürlich hat ein F1-Auto mehr Leistung, ist dementsprechend auch thermisch empfindlicher. Lange Windschattenfahrten auf Dauer sind ja auch nicht so gut.
klar sind die f1 auf ihre jeweiligen strecken zugeschnitten, aber die indycars fahren ja ohne änderungen am kühlsystem alle arten von strecken - stadtkurse, rundkurse, short ovals und hispeed ovals.
auch wenn man meint, daß gerade dauervollgas die thermik an ihre grenzen bringt, fällt auf, daß seit jeher auf den ovalen die kühleinlässe stark abgedeckt sind. scheinbar kommt bei jenseits 300 auch im pulk noch genug luft zur kühlung durch die kleinen öffnungen und geringer luftwiederstand ist weitaus wichtiger.
die motoren drehen auch vom reglement nur bis 12000, was einen weiteren großen vorteil in sachen haltbarkeit darstellt.
insgesamt darf man nicht vergessen, daß es sich um eine spec-series handelt, also identische chassis mit eng vorgegebenen technischen grenzen für die beiden motorenhersteller, was vor allem den kostenfaktor im rahmen hält. die f1 verfährt da ja nach dem gegenteiligen muster - entwicklung bis zum gehtnichmehr, egal was es kostet.
Das "größte Rennen der Welt" ist/sind für mich die 24Stunden von Le Mans. Ich bin damit aufgewachsen.
Ich finde die IndyCars deutlich attraktiver als die derzeitigen Formel1 Rennwagen aber 3 Stunden Autos auf einem Oval fahren zu sehen finde ich ziemlich öde. Eine Zusammenfassung vom Rennen reicht mir😊